Notizen


<h2>Merck und Sigma-Aldrich</h2>
<p>Für die Übernahme des US-amerikanischen Laborausrüsters Sigma-Aldrich zahlte Merck 13,1 Mrd. Euro. Um für die Transaktion kartellrechtliche Bedingungen der Europäischen Union zu erfüllen, verkaufte Sigma-Aldrich vorher für 105 Mio. Euro Teile der Produktion von Lösungsmitteln und Anorganika an das US-amerikanische Unternehmen Honeywell, unter anderem die Werke in Seelze. Zudem ersteht Honeywell die Lösungsmittel und Anorganika, die Sigma-Aldrich in Europa unter der Marke Sigma-Aldrich und weltweit als Fluka-Artikel vertreibt sowie die Marken Hydranal und Chromasolv. Honeywell erhält eine befristete Lizenz, diese Produkte unter dem Markennamen Sigma-Aldrich in Europa zu vertreiben.</p>


<h2>BASF: Standortvereinbarung</h2>
<p>Ab Januar 2016 gilt für die 36 000 Beschäftigten der BASF in Ludwigshafen eine neue Standortvereinbarung mit einer Laufzeit von fünf Jahren. In deren Rahmen verzichtet der Konzern weiterhin auf betriebsbedingte Kündigungen. Zudem gehen mindestens 6 Mrd. Euro für Investitionen, Modernisierungs- und Erhaltungsmaßnahmen nach Ludwigshafen.</p>


<h2>Pfizer und Allergan</h2>
<p>In der Pharmabranche führen der US-Konzern Pfizer und das irische Unternehmen Allergan Gespräche über eine Fusion. Der Börsenwert von Allergan liegt bei mehr als 113 Mrd. US-Dollar und der von Pfizer bei 220 Mrd. US-Dollar. Pfizer könnte durch den Deal künftig in Irland Steuern zahlen — die sind dort niedriger als in den USA. Im vergangenen Jahr scheiterte Pfizer beim Kauf der britischen Astra Zeneca und erwarb stattdessen den US-Wettbewerber Hospira. Jetzt könnte es mit Allergan klappen, denn das Unternehmen verkauft gerade die Generikasparte für 41 Mrd. US-Dollar an die israelische Teva, sodass Allergan nicht mehr ganz so teuer sein dürfte.</p>


<h2>Roche kauft zu</h2>
<p>Der Schweizer Pharmakonzern Roche erwirbt für bis zu 580 Mio. US-Dollar das US-Unternehmen Adheron Therapeutics. Die Anteilseigner von Adheron erhalten zunächst 105 Mio. US-Dollar in bar und später weitere Zahlungen von bis zu 475 Mio. US-Dollar. Roche erhält damit Adherons Protein Cadherin-11, das bei der Therapie von Autoimmunerkrankungen wie rheumatoider Arthritis eine Schlüsselrolle einnehmen könnte.</p>


<h2>Merck bestimmt neue Spitze</h2>
<p>Der Gesellschafterrat von Merck hat Stefan Oschmann (58) als neuen Vorsitzenden der Geschäftsleitung und CEO des Konzerns ab Ende April 2016 bestimmt. Karl Ludwig Kley (64) geht dann nach neun Jahren an der Unternehmensspitze in den Ruhestand. Seit November ist er zudem Mitglied im Board of Directors von Verizon Communications, dem größten Mobilfunkanbieter in den USA. Der promovierte Veterinärmediziner Oschmann gehört seit dem Jahr 2011 der Geschäftsführung von Merck an und leitete zunächst das Pharmageschäft. Seit Anfang dieses Jahres ist er stellvertretender Vorsitzender der Geschäftsleitung sowie stellvertretender CEO und zuständig für Strategie und Innovation.</p>


<h2>Eon verkauft an Dea</h2>
<p>Der Energieversorger Eon veräußert die Öl- und Gasquellen in der norwegischen Nordsee für 1,6 Mrd. US-Dollar an das Unternehmen Deutsche Erdoel (Dea). Der Deal umfasst 43 Lizenzen und Partnerbeteiligungen sowie 100 Mio. US-Dollar Barmittel. Im Frühjahr hatte die luxemburgische Investitionsgesellschaft Letter One, die der russische Oligarch Michail Fridman kontrolliert, Dea vom Essener Strom- und Gasanbieter RWE für gut 5 Mrd. Euro gekauft.</p>
<p>Eon will zudem die Öl- und Gasfelder vor der britischen Küste verkaufen. Diese Quellen konnte Dea wegen der Zugehörigkeit zu Michail Fridman und des Ukraine-Konflikts nicht übernehmen. Letter One musste sich bereits bei der Übernahme von Dea verpflichten, deren Aktivitäten in Großbritannien abzustoßen. Dies gelang im Oktober mit dem Verkauf an den Schweizer Chemiekonzern Ineos.</p>


<h2>BASF und Gazprom</h2>
<p>BASF investiert in den nächsten fünf Jahren zirka 2 Mrd. Euro in die Projekte mit Gazprom. Das Geld geht in den zweiten Abschnitt der Ostseepipeline Nord Stream 2 und die Gasförderung im Achimov-Feld in Westsibirien, an der die BASF im Rahmen eines Aktientauschs ihren Anteil auf 25 % erhöhte [<i>Nachr. Chem.</i> 2014, <i>62</i>, 117 und 2015, <i>63</i>, 977]. Das Gemeinschaftsunternehmen Achimgaz soll die Förderung ebenfalls erhöhen.</p>
<p>Claudia Schierloh, Frankfurt am Main</p>



Wirtschaft


<h2>Ehre für junge Chemiker</h2>
<p>Die Otto-Klung-Stiftung an der Freien Universität Berlin verleiht zusammen mit der Dr.-Wilhelmy-Stiftung den Klung-Wilhelmy-Wissenschafts-Preis für Chemie. Bis zum 1. Februar nimmt die Auswahlkommission Vorschläge für junge deutsche Naturwissenschaftler entgegen. Das Preisgeld beträgt 75 000 Euro.</p>
<p><ext-link ext-link-type="uri"><a href="https://www.klung-wilhelmy-wissenschafts-preis.de" target="_blank">www.klung-wilhelmy-wissenschafts-preis.de</a></ext-link></p>


<h2>Promotionsrecht für Fachhochschulen in Hessen</h2>
<p>Das neue hessische Hochschulgesetz soll künftig die Promotion an Fachhochschulen erlauben und im kommenden Jahr in Kraft treten. Bislang konnten Studierende nur dann an einer FH promovieren, wenn diese mit einer Universität kooperiert. Für eine Promotion müssen die FHs eine ähnliche Forschungsstärke wie Universitäten aufweisen, zum Beispiel durch Publikationen, Patente oder Preise.</p>
<p>Das Gesetz gibt den Hochschulen zudem die Möglichkeit, frei werdende Professuren mit einem Tenure-Track zu versehen. Damit erhalten Nachwuchswissenschaftler eine Perspektive auf eine Lebenszeitprofessur. Die Tenure-Phase soll dabei höchstens sechs Jahre dauern.</p>
<p><ext-link ext-link-type="uri"><a href="http://goo.gl/GjTrvD" target="_blank">http://goo.gl/GjTrvD</a></ext-link></p>


<h2>Friedrich-Löffler-Nachwuchspreis</h2>
<p>Für den Friedrich-Löffler-Nachwuchspreis nimmt die VDI-Gesellschaft bis zum 15. Januar Vorschläge für junge Wissenschaftler entgegen, die gute Arbeit in Partikelforschung, Partikeltechnologie und Produktdesign geleistet haben. Das Preisgeld beträgt 3000 Euro.</p>
<p><ext-link ext-link-type="uri"><a href="https://www.vdi.de/gvc/flp" target="_blank">www.vdi.de/gvc/flp</a></ext-link></p>


<h2>In Frankreich forschen mit Stipendium</h2>
<p>Deutsche Wissenschaftler, die in Frankreich promovieren, können sich für das Studienjahr 2016/17 um ein Förderstipendium des Eiffel-Programms bewerben. Es richtet sich außerdem an Ingenieure ab dem Masterstudium, die an einer französischen Einrichtung ihr Studium begonnen haben. Bewerbungsschluss ist der 8. Januar.</p>
<p><ext-link ext-link-type="uri"><a href="https://www.campusfrance.org/en/eiffel" target="_blank">www.campusfrance.org/en/eiffel</a></ext-link></p>


<h2>Neues Labor am Fraunhofer-Institut für Solare Energiesyteme</h2>
<p>Das Fraunhofer-Institut für Solare Energiesyteme (ISE) hat ein neues Labor für Batteriesystemen. Die Mitarbeiter untersuchen Batterien, entwickeln komplette Batteriesysteme und binden ganze Speichersysteme in unterschiedliche Anwendungen ein.</p>
<p><ext-link ext-link-type="uri"><a href="https://www.ise.fraunhofer.de" target="_blank">www.ise.fraunhofer.de</a></ext-link></p>


<h2>Erfolgsprämien für Hochschulen</h2>
<p>Die Hochschulen in Nordrhein-Westfalen sollen für jeden Absolventen 4000 Euro erhalten. Mit dem Geld aus dem Hochschulpakt III belohnt das Land die Hochschulen für jeden Studenten, der seinen Abschluss geschafft hat. Das Programm soll die Studienabbruchquote senken und ein Anreiz für Hochschulen sein, sich besser um den Studienerfolg zu kümmern.</p>
<p><ext-link ext-link-type="uri"><a href="http://goo.gl/BRMP8U" target="_blank">http://goo.gl/BRMP8U</a></ext-link></p>


<h2>Reform des Wissenschaftszeitvertragsgesetzes</h2>
<p>Das Bundeskabinett hat einen Gesetzesentwurf verabschiedet, der kurze Befristungen bei Arbeitsverträgen an deutschen Hochschulen abschaffen soll. Am 5. November hatte der Bundestag in erster Lesung über den Gesetzesentwurf beraten. Der Entwurf hat zum Ziel, den Karriereweg für jüngere Wissenschaftler verlässlicher zu machen und somit die Hochschulen als Arbeitgeber attraktiver.</p>


<h2>Zentrum für organische Elektronik</h2>
<p>Die Universität Köln eröffnet ein neues Technologietransferzentrum für die organische Elektronik. Das COPT.Zentrum verfügt über 1000 Quadratmeter Labor- und Bürofläche für kleine und mittelständische Unternehmen, die organische, flexible und gedruckte Elektronik zur Marktreife entwickeln wollen.</p>
<p><ext-link ext-link-type="uri"><a href="http://goo.gl/VHrEen" target="_blank">http://goo.gl/VHrEen</a></ext-link></p>


<h2>Keine Offenlegungspflicht für Industriekooperation</h2>
<p>Die Universität Köln muss den Kooperationsvertrag mit dem Pharmaunternehmen Bayer nicht offenlegen. Dies urteilte das Oberverwaltungsgericht am 18. August. Seit Jahren klagt Philipp Mimkes vom Verein “Coordination gegen Bayer-Gefahren”. Er möchte den Vertrag einsehen und verhindern, dass die Forschung an Universitäten den Interessen großer Unternehmen dient.</p>
<p>Aktenzeichen: 15 A 97/13</p>
<p>Isabella Mootz, Frankfurt am Main</p>



Forschung und Bildung


<h2>Azidzersetzende Enzyme</h2>
<p>Das Häm-abhängige Metalloprotein Myoglobin wandelt benzylische Azide selektiv in substituierte Benzaldehyde oder verwandte heteroaromatische Aldehyde um. Unter anaeroben Bedingungen stabilisiert das Enzym bei dieser Komproportionierung ein Nitren, das sich unter Abspaltung von Distickstoff bildet. Das Nitren setzt nach Wasserstoffwanderung und Hydrolyse die Carbonylverbindung frei. Durch nachträgliche Variation der benachbarten Aminosäuren der Häm-Umgebung waren Biokatalysatoren mit Umsatzzahlen von bis zu 8000 generierbar. <i>JD</i></p>


<h2>Carbide in vanadiumabhängiger Nitrogenase identifiziert</h2>
<p>Über das zweite Beispiel eines Metalloenzyms, das ein Carbidion enthält, berichten Rees et al. Im Jahr 2011 fanden Lancaster et al. erstmals ein Carbid im aktiven Zentrum eines Metalloenzyms, und zwar in der molybdänabhängigen Nitrogenase. In dem Cluster, der als aktives Zentrum (FeMoco) der Nitrogenase dient, umgeben sechs Eisenatome das Kohlenstoffatom, ähnlich wie Zementit. In der verwandten vanadiumabhängigen Nitrogenase wiesen Rees et al. nun ebenfalls ein Carbid nach. Dazu nutzten die Autoren Fe-Kβ-VtC-Röntgenemissionsspektroskopie; das Spektrum ähnelt sehr dem des Molybdän-analogon (FeMoco), was auf das Carbid hinweist. Im Gegensatz zur molybdänabhängigen kann die vanadiumabhängige Nitrogenase Kohlenstoffmonoxid unter C-C-Bindungsknüpfung reduzieren. Mit DFT berechnete Spektren bestätigen die Resultate. <i>HP</i></p>


<h2>Temperaturgradienten nach Bedarf</h2>
<p>Hang Ha et al. beschreiben eine Methode, um über akustische Oberflächenwellen Temperaturgradienten in nahezu beliebiger Form in Mikrofluidikchips zu erzeugen. Diese Methode wendeten sie zur DNA-Schmelzpunktanalytik an. Auf einem LiNbO3-Substrat wurden Au-Cr-Interdigitaltransducer mit veränderlichem Leiterbahnenabstand erzeugt. Dadurch ergeben sich je nach Ort unterschiedliche Resonanzfrequenzen für die Akustikwellen. Liegt ein Silikonmikrofluidikchip auf der Struktur auf, breiten sich die Wellen längs darin aus; die Eindringtiefe erreicht bis zu 780 μm. Dadurch können Flüssigkeiten in Mikrokanälen ortsaufgelöst erhitzt werden. Die Schmelzpunktkurve doppelsträngiger DNA wurde aus einem einzelnen Bild erhalten, die Ergebnisse waren ähnlich wie die kommerzieller qPCR-Geräte. <i>SN</i></p>


<h2>Sphärischer Riesencluster</h2>
<p>Durch Variation des Cp-Liganden gelang es Scheer et al. erstmals, einen mehrschaligen Cluster im System Cp<sup>R</sup>FeP<sub>5</sub>/Cu/X darzustellen. Bei diesem supramolekularen Clustermolekül ordnen sich P, Cu und Br geschlossen mehrschalig an; die Struktur der äußersten Schale entspricht dem bisher nur berechneten Fulleren I-C<sub>140</sub>. Zur Synthese gehen die Autoren von P<sub>5</sub>FeCp<sup>BIG</sup> (Cp<sup>BIG</sup> = C<sub>5</sub>(4-<i>n</i>Bu-C<sub>6</sub>H<sub>4</sub>)<sub>5</sub>) aus. Dessen Reaktion mit gelöstem CuBr ergibt das Supramolekül {[Cp<sup>BIG</sup>FeP<sub>5</sub>]<sub>12</sub>Cu<sub>70</sub>Br<sub>83</sub>} <i>(1)</i> in 25 % Ausbeute als schwarze würfelförmige Kristalle. Das Gerüst von <i>(1)</i> besteht aus 92 Kupfer- und 92 Brompositionen, die teilweise besetzt sind. Der Außendurchmesser des Moleküls beträgt 3,2 nm. <i>(1)</i> entsteht als feste Mischung verschiedener Isomere, wie es bei fullerenartigen sphärischen Strukturen häufig ist. <i>AS</i></p>


<h2>Elektrochemischer Schalter</h2>
<p>Die Arbeitsgruppe um Mas-Torrent berichtet über einen molekularen Schalter, der sich elektrochemisch schalten lässt. Die Impedanz ist dabei ein Maß für den Schaltzustand. Die Versuchsanordnung war eine Drei-Elektroden-Zelle aus Goldelektroden auf einem Glasträger. Auf der Arbeitselektrode wurde eine molekulare Monolage (SAM) von 11-(Ferrocenyl)undecanthiol aufgebracht. Die Ferrocenyleinheiten ließen sich danach elektrochemisch schalten. Zwischen der Goldoberfläche und der Schicht aus physisorbierten Elektrolytionen auf beiden Seiten der SAM gibt es eine unterschiedliche Kapazität je nach Oxidationszustand der Ferrocenyle. Dadurch ändert sich die Impedanz, und der Schaltzustand lässt sich auslesen. Die Differenz der Kapazitäten beträgt bis zu 44 μF·cm—2. Die Autoren sahen diesen Effekt sowohl, wenn sie ionische Flüssigkeit verwendeten, als auch bei ionischem Gel. Vermutlich lässt sich das Prinzip auf andere redoxaktive SAMs übertragen. <i>HP</i></p>


<h2>Nano-Cu25-Cluster mit viel Wasserstoff</h2>
<p>Hayton und Scott et al. zeigen die Synthese und strukturelle Charakterisierung von Kupferhydrid-Clusterverbindungen mit bis zu 25 Kupferatomen. Die Autoren setzten eine Mischung aus Kupferacetat und Kupfer(I)-Chlorid mit Diphenylsilan in Gegenwart von Triphenylphosphan um und erhielten zwei Kupferhydridcluster: [Cu25H22(PPh3)12]Cl <i>(1)</i> und [Cu18H17(PPh3)10]Cl <i>(2)</i> in Form dunkelgrüner (<i>1</i>) bzw. gelber <i>(2)</i> Kristalle. In <i>(1)</i> umgeben zwölf weitere Kupferatome ikosaedrisch ein zentrales Kupfer-atom. Die verbrückenden Wasserstoff-atome lassen sich in drei Gruppen einteilen, die im 1H-NMR-Spektrum drei breite Signale ergeben. In <i>(2)</i> liegt eine zentrale quadratisch antiprismatische Cu8-Einheit vor; auch hier sind alle Kupferatome an Wasserstoffatome gebunden. <i>(1)</i> und <i>(2)</i> zersetzen sich in Lösung; dabei entsteht unter anderem elementares Kupfer, sodass sich metalloide kupferreiche Clusterverbindungen bilden. <i>AS</i></p>


<h2>Kleber löst sich auf Knopfdruck</h2>
<p>Polymere, die durch Poly(benzyl-ether) vernetzt sind, wechseln durch ein Fluoridstimulans vom klebenden zum nicht klebenden Zustand, wie Phillips et al. berichten. Das Stimulans depolymerisiert den Vernetzer. Der Wechsel von klebendem zu nicht klebendem Zustand ist irreversibel und verläuft schneller als mit molekularen Vernetzern. Mit steigender Länge des Vernetzers dauert es weniger lange, den nicht klebenden Zustand zu erreichen. Dieses Wissen ermöglicht es, Schichten in einem Verbundwerkstoff sequenziell zu trennen. <i>AB</i></p>


<h2>Stereokontrolle bei Eintopfreaktionen</h2>
<p>Bei Multikomponentenreaktionen nach Passerini oder Ugi gestaltete sich bisher die Stereokontrolle im Sinne einer asymmetrisch-katalytischen Reaktionsführung schwierig. Liu, Tan und Mitarbeiter präsentieren nun einen organokatalytischen Beitrag, dieses Problem effektiv und flexibel zu lösen. Die Dreikomponentenkupplung in Anwesenheit von binaphtholbasierten Phosphorsäuren ergeben acylierte α-Hydroxyamide mit guter bis sehr guter optischer Reinheit. Das vorgestellte Protokoll überzeugt vor allem durch eine hohe Substrattoleranz, die zu nutzenden Aldehyd- oder Carbonsäurebausteine sind kaum eingeschränkt. <i>JD</i></p>


<h2>Cobalt katalysiert homogene Hydrierung von Carbonsäuren</h2>
<p>Die Gruppe um de Bruin und Elsevier verwendet den Komplex aus Co(BF4)2·6 H2O und Triphos <i>(2)</i>, um aromatische oder aliphatische Carbonsäure(ester) <i>(1)</i> zu Alkoholen <i>(3)</i> zu hydrieren. Die Reaktionen verlaufen bei 100 °C und 80 bar Wasserstoffdruck mit guten Ausbeuten. Sie tolerieren viele Funktionalitäten wie Halogenide oder Hydroxygruppen; Ketone und Olefineinheiten werden ebenfalls reduziert. Die Hydrierung von Carbonsäuren oder ihren Estern <i>(1)</i> ist deswegen interessant, weil sie als natürlich vorkommende Rohstoffe gut verfügbar sind. Bisherige Methoden erfordern entweder stöchiometrische Reduktionsmittel, harsche Bedingungen oder Edelmetallkatalysatoren. <i>UJ</i></p>


<h2>Implizite Lösungsmitteleffekte fragmentiert</h2>
<p> Fragmentbasierte Methoden teilen große Systeme in Fragmente auf, was aufwendigere Rechnungen zulässt. Goez und Neugebauer zeigen, wie sich implizite Lösungsmodelle mit fragmentbasierten Quantenchemiemethoden effizient nutzen lassen. Der Lösungsmittelterm wird zum zeitbestimmenden Schritt, weshalb die Autoren eine lokale Variante des Cosmo-Modells entwickelt haben. In diesem werden nur die Größen aktualisiert, die für das jeweilige Fragment relevant sind. <i>MK</i></p>


<h2>Alkoholinduzierte Leberschäden auf einem Chip</h2>
<p>Die Vermutung, dass Hepatozyten an Leberschädigungen aktiv beteiligt sind, erhärtet sich: Zhou et al. stellen eine Mikrofluidikplattform vor, die am Beispiel von Leberzellen und Zytokinen Botenstoffe analysiert, die zwischen zwei Zellarten wandern. Ein Mikrokanaldesign bringt Kulturen zweier Zelltypen — Hepatozyten und Sternzellen — in einen Abstand von zirka 100 μm zueinander. Die jeweiligen Zellkanäle sind bei Normaldruck getrennt, jedoch bei Unterdruck miteinander verbunden. In den Verbindungskanälen befinden sich aptamerbeschichtete Goldelektroden, die TGF-β1, ein sternzellenaktivierendes Zytokin, voltammetrisch detektieren. Der Versuch beweist, dass die Hepatozyten nach Alkoholexposi-tion TGF-β1 absondern. Dies führt zu einer verstärkten TGF-β1-Expression in den Sternzellen. <i>SN</i></p>


<h2>Duocarmycin hemmt Aldehyd-Dehydrogenase</h2>
<p>Schneider und Sieber untersuchten die Hintergründe für die hochselektive Inhibierung der Aldehyd-Dehydrogenase 1A1 (ALDH1A1) durch Duocarmycin-Analoga. Die Cokristallisation eines indollosen Vorläuferanalogons, Mutationsstudien sowie Moleküldynamiksimulationen klärten den molekularen Mechanismus auf. Das Thiol einer Duocarmycin-Cysteinseitenkette greift am Cyclopropylring von ALDH1A1 an; nach Bildung der kovalenten Bindung verschließt sich das aktive Zentrum von ALDH1A1. π-Stacking und Van-der-Waals-Interaktionen sorgen für korrekte Positionierung. Die Studie stellt eine Beziehung her zwischen Elementen der Duocarmycinstruktur mit der Aktivität als ALDH1A1-Inhibitor und sequenzspezifischer DNA-Binder, was Voraussetzung für gezielte Wirkstoffentwicklung ist. <i>FH</i></p>
<p>Annabelle Bertin, Berlin</p>
<p>Constantin Czekelius, Düsseldorf Jan Deska, Helsinki Frank Hahn, Hannover Martin Korth, Ulm Ullrich Jahn, Prag Stefan Nagl, Leipzig Holm Petzold, Chemnitz Andreas Schnepf, Tübingen</p>
<p>Neu im Autorenteam: Annabelle Bertin ist Juniorprofessorin für organische Polymerchemie an der FU Berlin und leitet die Forschungsgruppe Poly Nanotech Biomed an der BAM Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung. Aus dem Autorenteam verabschiedet sich Axel T. Neffe, Abteilungsleiter für biomimetische Materialien am Helmholtz-Zentrum Geesthacht. Neffe schrieb ab März 2012 für die Chemienotizen.</p>


<h2>Asymmetrische 1,6-Addition an para-Chinonmethide</h2>
<p>Eine besonders weit reichende Stereoinduktion mit einem chiralen Organokatalysator stellten Sun und Mitarbeiter vor. In Gegenwart des Brønsted-Katalysators dehydratisieren tertiäre 4-Hydroxybenzylalkohole zu reaktiven Chinonmethiden. Diese reagieren in einer konjugierten 1,6-Addition mit Pyrrolderivaten. Dabei entstehen mit hervorragenden Ausbeuten und Enantioselektivitäten vollständig kohlenstoffsubstituierte, quaternäre Stereozentren. Außer Benzylalkoholen eignen sich auch 4-Hydroxystyrolderivate als Ausgangsstoffe; die Reaktion verläuft dann aber wesentlich langsamer. <i>CC</i></p>


<h2>Enantioselektive Hydroallylierung mit Cobalt</h2>
<p>Die Entwicklung einer cobaltkatalysierten Hydroallylierung von bicyclischen Alkenen gelang kürzlich der Arbeitsgruppe um Zhao. Das Allylierungsreagenz ist Kaliumallyltrifluoroborat. In Gegenwart von Cobalt(II)bromid und einem chiralen Bisphosphanliganden öffnet sich ein Ring, und ein sekundärer Alkohol bildet sich. Läuft die Reaktion dagegen ohne Phosphanliganden ab, bleibt die Transformation auf der Stufe des Hydroallylierungsprodukts stehen. Als Protonendonor wirkt dann zugesetztes Ethanol. Die Produkte bilden sich in den meisten Fällen nahezu vollständig enantioselektiv. <i>CC</i></p>



<ul>
<li>
<sup>1_1 </sup>


<source>Chem. Sci., 
2015, 
6, doi: 10.1039/C5SC02857D.

</li>
<li>
<sup>1_2 </sup>


<source>Angew. Chem., 
2015, doi: 10.1002/ange.201505930.

</li>
<li>
<sup>1_3 </sup>


<source>Anal. Chem., 
2015, doi:10.1021/acs.analchem.5b02791.

</li>
<li>
<sup>1_4 </sup>


<source>Angew. Chem. Int. Ed., 
2015, 
54, 
13431.

</li>
<li>
<sup>1_5 </sup>


<source>Angew. Chem., 
2015, doi: 10.1002/anie.201508449.

</li>
<li>
<sup>1_6 </sup>


<source>J. Am. Chem. Soc., 
2015, 
137, 
13319.

</li>
<li>
<sup>1_7 </sup>


<source>Angew. Chem. Int. Ed., 
2015, 
54, 
13063.

</li>
<li>
<sup>1_8 </sup>


<source>J. Am. Chem. Soc., 
2015, 
137, doi: 10.1021/jacs.5b09117.

</li>
<li>
<sup>1_9 </sup>


<source>Science, 
2015, 
350, 
298.

</li>
<li>
<sup>1_10 </sup>


<source>J. Chem. Theory Comput., 
2015, doi: 10.1021/acs.jctc.5b00832.

</li>
<li>
<sup>1_11 </sup>


<source>Lab Chip, 
2015, doi:10.1039/c5lc00874c.

</li>
<li>
<sup>1_12 </sup>


<source>Angew. Chem. Int. Ed., 
2015, 
54, 
13550.

</li>
<li>
<sup>2_1 </sup>


<source>Angew. Chem. Int. Ed., 
2015, 
54, 
13711.

</li>
<li>
<sup>3_1 </sup>


<source>Angew. Chem. Int. Ed., 
2015, 
54, 
13696.

</li>
</ul>


Chemie


<h2>Preis für Molekularbiologie</h2>
<p>Forscher bis 35 Jahre können sich bis zum 15. Januar für den “Eppendorf Award for Young European Investigators” bewerben. Der Preis zeichnet molekularbiologische Methoden aus der biomedizinischen Forschung mit 20 000 Euro aus.</p>
<p><ext-link ext-link-type="uri"><a href="https://www.eppendorf.com/award" target="_blank">www.eppendorf.com/award</a></ext-link></p>


<h2>Ausgaben für Bildung, Forschung und Wissenschaft</h2>
<p>Im Jahr 2013 verwendeten in Deutschland öffentliche Haushalte, Unternehmen, Organisationen ohne Erwerbszweck und private Haushalte 258,3 Mrd. Euro für Bildung, Forschung und Wissenschaft. Das sind 6,4 Mrd. Euro mehr als im Jahr 2012. Davon entfielen 65,5 Mrd. Euro auf Forschung in Unternehmen und außeruniversitären Einrichtungen. 148,9 Mrd. Euro gingen in die Erstausbildung in Kindergärten, Schulen und Hochschulen. Die Gesamtausgaben entsprachen 9,2 % des Bruttoinlandsprodukts.</p>
<p>Die Länder investierten im Schnitt 2,8 % ihres Bruttoinlandsprodukts (BIP) in Bildung und Forschung. In Baden-Württemberg lag der Anteil bei 4,8 %, in Berlin bei 3,6 % und in Bayern bei 3,2 % des jeweiligen BIP, im Saarland und in Sachsen-Anhalt nur bei 1,4 %.</p>
<p><ext-link ext-link-type="uri"><a href="http://dpaq.de/2sRja" target="_blank">http://dpaq.de/2sRja</a></ext-link></p>
<p><ext-link ext-link-type="uri"><a href="http://dpaq.de/mro0w" target="_blank">http://dpaq.de/mro0w</a></ext-link></p>


<h2>Wissenschaftler aus dem Ausland</h2>
<p>Aus Russland kamen im Jahr 2012 mit etwa 4000 die meisten ausländischen Wissenschaftler nach Deutschland. China lag mit 3500 Wissenschaftler auf Platz zwei. In den Jahren 2008 und 2010 kamen die meisten ausländischen Wissenschaftler aus China nach Deutschland. Weitere Heimatländer sind Indien mit zirka 3000, die USA mit etwa 3000 und Polen mit 1800. Zu den Top 20 der Herkunftsländer ausländischer Wissenschaftler zählen noch Österreich, Kanada und Vietnam.</p>
<p><ext-link ext-link-type="uri"><a href="https://www.wissenschaft-weltoffen.de" target="_blank">www.wissenschaft-weltoffen.de</a></ext-link></p>


<h2>Deutschlands größte private Stiftungen</h2>
<p>Im Jahr 2014 war die Else-Kröner-Fresenius-Stiftung mit einem Verkehrswert von 6,2 Mrd. Euro die größte private Stiftung in Deutschland. Der Verkehrswert berücksichtigt aktuelle Umstände wie Abschreibungen. Die Stiftung widmet sich der medizinischen Forschung und unterstützt medizinisch-humanitäre Hilfsprojekte. Die Robert-Bosch-Stiftung belegte mit einem Buchwert von 5,17 Mrd. Euro den zweiten Platz. Der Buchwert der Deutschen Bundesstiftung Umwelt lag bei 2,1 Mrd. Euro. Der Buchwert entspricht dem Geld der Stiftung zum Zeitpunkt der Errichtung.</p>
<p><ext-link ext-link-type="uri"><a href="http://dpaq.de/PhwKT" target="_blank">http://dpaq.de/PhwKT</a></ext-link></p>


<h2>Ehre für junge Chemiker</h2>
<p>Junge deutsche Naturwissenschaftler können sich bis zum 1. Februar für den Klung-Wilhelmy-Wissenschafts-Preis für Chemie bewerben.</p>
<p><ext-link ext-link-type="uri"><a href="https://www.klung-wilhelmy-wissenschafts-preis.de" target="_blank">www.klung-wilhelmy-wissenschafts-preis.de</a></ext-link></p>


<h2>Starthilfe für Nachwuchswissenschaftler</h2>
<p>Nachwuchswissenschaftler können sich bis zum 17. November um Starting Grants der EU bewerben. Die Wissenschaftler müssen ihr Forschungsprojekt an einer europäischen Einrichtung bearbeiten, und ihre Promotion muss mindestens zwei, höchstens sieben Jahre zurück liegen. Die Dauer und die Fördersumme des Stipendiums betragen bis zu fünf Jahre und bis zwei Mio. Euro.</p>
<p><ext-link ext-link-type="uri"><a href="https://www.nks-erc.de" target="_blank">www.nks-erc.de</a></ext-link></p>


<h2>Deutsch-französischer Doppelabschluss für Chemiestudenten</h2>
<p>Seit dem Wintersemester können die Chemie-Bachelor- und Masterstudenten der Universität in Saarbrücken einen deutsch-französischen Doppelabschluss erwerben. Während des Studiums verbringen die Studenten ein Jahr an der Partneruniversität École Supérieure in Rennes und erhalten beide Zeugnisse. Die Saar-Universität erweitert durch den Doppelabschluss ihr internationales Studienangebot.</p>
<p><ext-link ext-link-type="uri"><a href="https://www.uni-saarland.de" target="_blank">www.uni-saarland.de</a></ext-link></p>
<p><ext-link ext-link-type="uri"><a href="http://goo.gl/nsWVvB" target="_blank">http://goo.gl/nsWVvB</a></ext-link></p>


<h2>Mehr Praxisbezug für Bioinformatiker</h2>
<p>Die Dechema empfiehlt im Positionspapier “Bioinformatik in Deutschland — Perspektive 2015” mehr Praxisbezug. Das Papier fordert, Nachwuchswissenschaftler gezielt zu fördern und Anwender und Unternehmen stärker zu beteiligen.</p>
<p><ext-link ext-link-type="uri"><a href="http://bioinformatik.de/de/" target="_blank">http://bioinformatik.de/de/</a> fachgruppe/dokumente</ext-link></p>
<p>Isabella Mootz, Frankfurt am Main</p>




<h2>BASF dämpft Erwartungen</h2>
<p>BASF startet im kommenden Jahr ein neues Sparprogramm, das 1 Mrd. Euro ab Ende des Jahres 2018 erbringen soll . “Alle Bereiche, alle Regionen sind betroffen”, sagte Finanzvorstand Hans-Ulrich Engel. Er will nicht jede frei gewordene Stelle neu besetzen. Zugleich löst sich der Konzern vom Ziel aus dem Jahr 2011, den Umsatz um 6 % jährlich zu erhöhen und so den Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen im Jahr 2020 auf 23 Mrd. Euro zu verdoppeln. Konzernchef Kurt Bock begründete dies mit der langsamer als erwartet wachsenden Weltwirtschaft, dem niedrigen Ölpreis und der Abgabe des Gashandelsgeschäfts an die russische Gazprom im Rahmen des Asset-Tausches. Dennoch will BASF stärker wachsen als der globale Markt, der nach Einschätzung von Bock um jährlich 3,9 % anziehen wird.</p>


<h2>Covestros Börsenstart</h2>
<p>Ein paar Tage später als vorgesehen startete Covestro am 6. Oktober an der Frankfurter Börse. Angesichts der gesunkenen Preise am Aktienmarkt hatte Bayer zuvor die angestrebte Preisspanne für die Aktienausgabe von 26,50 bis 35,50 Euro auf 21,50 bis 24,50 Euro gesenkt. Die Anteilsscheine wechselten schließlich für 24 Euro die Besitzer, und der Konzern erreichte eine Marktkapitalisierung von 4,9 Mrd. Euro. 31 % der Aktien sind im Streubesitz, die übrigen Anteile hält Bayer.</p>


<h2>Lanxess und Saudi Aramco</h2>
<p>Lanxess und der saudiarabische Ölkonzern Saudi Aramco gründen ein 50:50-Gemeinschaftsunternehmen. Das Joint Venture umfasst Lanxess' Geschäfte mit Reifen, Spezialgummi und Hochleistungselastomeren im Wert von 2,75 Mrd. Euro — inklusive 20 Werken mit 3700 Mitarbeitern in neun Ländern. Saudi Aramco zahlt für seinen Anteil nach Abzug von Schuldenund weiteren finanziellen Verbindlichkeiten etwa 1,2 Mrd. Euro in bar und sichert den Zugang zu Rohstoffen. Die Geschäftsführung des neuen Unternehmens soll je zur Hälfte aus Vertretern beider Partner bestehen.</p>
<p>Vom Transaktionserlös will Lanxess 400 Mio. Euro in die Segmente Advanced Intermediates und Performance Chemicals investieren, mit weiteren 400 Mio. Euro Schulden reduzieren und etwa 200 Mio. Euro für ein Aktienrückkaufprogramm nutzen.</p>


<h2>Evonik: noch mehr Methionin</h2>
<p>Evonik Industries baut in Singapur eine weitere Produktion für die Aminosäure DL-Methionin für die Tierernährung. Die Anlage soll über eine Kapazität von 150 000 Jahrestonnen verfügen und im Jahr 2019 starten. Erst im letzten Quartal 2014 hatte das Unternehmen eine Methioninanlage in Singapur in Betrieb genommen. Evonik produziert DL-Methionin zudem in Antwerpen, im US-amerikanischen Mobile und in Wesseling.</p>


<h2>Nabriva an der Börse</h2>
<p>Die elektronische US-Börse Nasdaq handelt seit September Anteile des Wiener Biotechunternehmens Nabriva. Es verkaufte neun Millionen Aktien zu einem Preis von je 10,25 US-Dollar. Das Unternehmen beschäftigt sich mit antibiotischen Wirkstoffen aus der Klasse der Pleuromutiline. Der Gewinn aus dem Börsengang soll eine Phase-III-Studie an Patienten finanzieren, die an durch Lüftungsanlagen und in Krankenhäusern übertragenen Pneumonien leiden.</p>


<h2>Eon: Kernenergie bleibt</h2>
<p>Der Energiekonzern Eon lagert das Geschäft mit Kernenergie nicht wie ursprünglich geplant in die neue Gesellschaft Uniper aus. Die Aufspaltung in zwei Unternehmen läuft davon aber unberührt weiter, sodass Uniper zum Jahreswechsel startet. Eon schließt das laufende Jahr voraussichtlich mit einem Minus ab. Im vergangenen Jahr verbuchte der Konzern aufgrund der Aufspaltung einen Fehlbetrag von knapp 3,2 Mrd. Euro.</p>


<h2>K+S: keine Übernahme, dafür unter Verdacht</h2>
<p>Der kanadische Düngemittelspezialist Potash zog sein Gebot für den Düngemittel- und Salzproduzenten K+S [<i>Nachr. Chem.</i> 2015, <i>63</i>, 977] zurück und begründete dies mit dem Widerstand der Kasseler.</p>
<p>Bei K+S durchsuchte das Thüringer Landeskriminalamt im September Büroräume und zwei Privathäuser wegen des Verdachts der illegalen Abfallentsorgung. Der Konzern soll in den Jahren 1999 bis 2007 bei der Gewinnung von Kali 9,5 Mio. Kubikmeter Abfall in den Plattendolomit der Gerstunger Mulde versenkt haben. Obwohl nach Meinung anderer Experten die wasserrechtlichen Voraussetzungen dafür nicht gegeben waren, hatte das Bergamt die Genehmigung erteilt.</p>
<p>Claudia Schierloh, Frankfurt am Main </p>


<h2>Die deutsche Chemieindustrie und die USA</h2>
<p>Die USA verdrängten im Jahr 2014 die Niederlande als wichtigsten Exportmarkt für deutsche Chemieerzeugnisse (Grafik). Knapp 10 % der chemisch-pharmazeutischen Ausfuhren gingen in die USA und ergaben einen Umsatz von etwa 16,5 Mrd. Euro; 9 % gingen in die Niederlande (14,8 Mrd. Euro Umsatz). Insgesamt erwirtschaftete die chemische Industrie Deutschlands 60 % des Umsatzes im Ausland.</p>
<p>Bei den Importen belegten die USA mit einem Volumen von 11 Mrd. Euro Platz vier hinter den Niederlanden, Belgien und der Schweiz.</p>
<p> Zudem sind die USA ein beliebter externer Produktionsstandort für deutsche Chemieunternehmen. 130 Konzerntöchter beschäftigten im Jahr 2013 dort 70 000 Menschen und setzten 52 Mrd. Euro um. Es folgt China mit einem Umsatz von gut 16 Mrd. Euro.</p>




<h2>Alkine aus Carbonsäuren und Licht</h2>
<p>Mit sichtbarem Licht wandeln Waser und Mitarbeiter freie Carbonsäuren in Alkine um. Blaue LED-Leuchten oder sogar einfache Sonneneinstrahlung reichen aus, um unter milden Bedingungen aliphatische Carbonsäuren, α-Amino- oder α-Oxosäuren zu decarboxylieren. Möglich macht dies ein Iridium-Photokatalysator mit fluorierten Aryl-Pyridin-Liganden. Ein hypervalentes Alkinyl-Iod-Reagenz fängt das entstehende Radikal ab. Die neue Methode toleriert viele funktionelle Gruppen und erlaubt auch die Darstellung anderer substituierter Alkine. Die Synthesemethode ist deshalb interessant, weil Carbonsäuren gut verfügbar sind. <i>CC</i></p>


<h2>Phasenverhalten von Proteinpolymeren</h2>
<p>Die Aminosäuresequenz von Proteinen kann genutzt werden, um Sol-Gel-Phasenübergänge in wässrigen Lösungen vorherzusagen. Basierend auf Proteinen mit bekannten Lower (LCST) und Upper Critical Solution Temperatures (UCST) identifizierten Quiroz und Chilkoti typische Peptidsequenzen, die als minimales Motiv den Phasenübergang einleiten. Die Sequenzstruktur und die Molekülmasse steuern dabei die Übergangstemperaturen. Die Ergebnisse zeigen den Weg, wie Materialien mit bestimmtem Phasenverhalten biotechnisch herzustellen sind. Darüber hinaus sind nun genomweite Suchen nach weiteren Proteinen mit Phasenübergang möglich. <i>ATN</i></p>


<h2>Pyranbildendes Enzym bei Polyetherbiosynthese</h2>
<p>Die Gruppe von Leadlay hat ein pyranbildendes Enzym in der Biosynthese des Polyethers Salinomycin charakterisiert. Das ursprünglich als Epoxidhydrolase/Zyklase annotierte Enzym katalysiert vermutlich eine Kaskade aus Dehydratisierung und oxa-Michael-Addition an das intermediär gebildete α,β-ungesättigte Carbonyl. Bestätigt wurde die Hypothese zum einen durch Isolierung des entsprechenden biosynthetischen Vorläufers aus einer Knockoutmutante. Zum anderen zeigte das Enzym Aktivität bei der In-vitro-Reaktion des heterolog produzierten Enzyms mit diesem Vorläufer. Durch Röntgenkristallstrukturanalyse erhaltene Informationen über das aktive Zentrum führten in einer Mutationsstudie zur Identifizierung zweier essenzieller Aspartateinheiten. Diese vermitteln nach einem E1cB-Mechanismus vermutlich sowohl Dehydratisierung als auch Cyclisierung. <i>FH</i></p>


<h2>Corm im Käfig</h2>
<p>Fujita et al. berichten über einen neuen Ansatz zum Transport photoaktivierbarer Kohlenmonoxid freisetzender Verbindungen (Corm, CO-releasing molecules) in Zellen. Sie mutierten Ferritin so, dass zwei Cysteinbausteine das Komplexfragment Mn(CO)3 über ein S,S-Chelat binden. Die Bestrahlung des beladenen Proteins mit Licht (456 nm) führt zur Freisetzung von CO, was ein Myoglobin-Assay bestätigte. Die Massenspektrometrie ergab eine Beladung mit etwa 44 Manganatomen pro Proteinkäfig, obwohl die 24 Untereinheiten des Ferritins eine theoretische Beladung mit 48 Komplexfragmenten erlauben. Die Einkristallröntgenstrukturanalyse bestätigte sowohl Beladung als auch Bindungsmodus. Experimente mit HEK293-/κB-Fluc-Zellen zeigen einen deutlichen Effekt auf den Transkriptionsfaktor NF-κB, der in Vergleichsexperimenten nicht gefunden wurde. Die Autoren zeigten außerdem, dass die Beladung des nichtmutierten Proteins kaum möglich ist. <i>HP</i></p>


<h2>Enzymatik: Aktivität und Stereokontrolle gleichzeitig</h2>
<p>Mit einem bioinformatisch-molekularbiologischen Ansatz haben die Gruppen um Hüttel und Müller nun Cytochrom-P450-Enzyme identifiziert und sie in Hefen exprimiert. Das ermöglicht stereo- und regioselektive Homokupplungen des 7-Desmethylsiderins. Zwei strukturell verwandte Cytochrome als Bicumarin-Synthasen dienten der oxidativen Homokupplung, die für die Synthese des axial-chiralen Naturstoffs (Sa)-Orlandin beziehungsweise dessen Regioisomer (Ra)-Desertorin A wichtig waren. Speziell in der Enzymatik ließen sich Aktivität und Stereokontrolle bislang nicht in Einklang bringen. Die atropselektive intermolekulare Biarylkupplung ist allgemein eine große synthesetechnische Herausforderung. <i>JD</i></p>


<h2>Wasserstoffbrücken erleichtern H-Abstraktion in Alkoholen</h2>
<p>Wasserstoffbrückenakzeptoren wie Tetrabutylammoniumphosphat können selektiv die α-C-H-Bindung in Alkoholen (<i>1</i>) für einen selektiven Wasserstofftransfer aktivieren. Als Reagenz dient ein Radikalkation, das mit einem angeregten Iridium(III)-Photoredoxkatalysator (<i>3</i>) aus Chinuclidin (<i>4</i>) erzeugt wird. Das so aus (<i>1</i>) gebildete Ketylradikal addiert an Acrylate (<i>2</i>); die Lactonisierung dieser Spezies führt in guten Ausbeuten zu substituierten Butyrolactonen (<i>5</i>). Wegen ähnlicher Bindungsdissoziationsenergien war die α-Position von Alkoholen, Ethern und Aminen bislang nur unselektiv durch Wasserstoffabstraktionsreaktionen zu aktivieren. <i>UJ</i></p>


<h2>Ein schwefelwasserstoffbasierter Supraleiter mit Tc = 203 Kelvin</h2>
<p>Drozdov und Eremets et al. beschreiben einen Supraleiter auf Basis von Schwefel und Wasserstoff mit der Rekordsprungtemperatur Tc = 203 K. Dabei ist bisher unklar, um welche Substanz es sich genau handelt. Die Autoren verdichteten H2S, das ab einem Druck von zirka 90 Gigapascal in einen metallischen Zustand übergeht. Dabei verbessert sich die Leitfähigkeit bei steigendem Druck. Der Übergang in den supraleitenden Zustand erfolgt bei einem Druck von über 150 Gigapascal bei der Rekordsprungtemperatur von 203 K. Als mögliche Substanz, die für diese hohe Sprungtemperatur verantwortlich ist, schlagen die Autoren H3S vor. Dieses entsteht bei hohem Druck aus H2S und besitzt starke kovalente Bindungen zwischen H und S. Dies ist im Einklang mit der Annahme, dass ein Supraleiter mit hoher Tc starke kovalente Bindungen aufweisen sollte, zusammen mit Hochfrequenzmoden im Phononenspektrum. <i>AS</i></p>


<h2>Ein Fässchen aus 130 Goldatomen</h2>
<p>Jin et al. beschreiben eine metalloide Clusterverbindung des Goldes mit 130 Goldatomen der Zusammensetzung Au130(SPh-COOH)50 (<i>1</i>). Zur Synthese reduzieren die Autoren Au(SPh-COOH) mit NaBH4, wodurch eine Mischung verschieden großer Cluster entsteht. Diese Mischung wird bei 80 °C mit HSPh-COOH umgesetzt, um die stabilsten Cluster zu erhalten. Anschließendes Eindiffundieren von Acetonitril in die Toluollösung ergibt Einkristalle von (<i>1</i>). Das zentrale Goldatom in (<i>1</i>) ist von zwölf weiteren Goldatomen in Form eines zweifach überkappten pentagonalen Prismas umgeben. Aufgrund dieser ungewöhnlichen Anordnung ergibt sich für die Goldatome in (<i>1</i>) eine fassähnliche Anordnung mit quasi D5-Symmetrie. Analog zu den Beobachtungen bei nanoskaligen metalloiden Aluminiumclustern reagiert die Anordnung der Goldatome im Cluster sehr empfindlich auf Änderungen der Ligandenhülle; die Organisation der Goldatome in (<i>1</i>) unterscheidet sich daher signifikant von der in der Clusterverbindung Au133(SPh-tBu)52. Die strukturelle Charakterisierung metalloider Clusterverbindungen gibt einen direkten Einblick in die strukturellen Variationen im nanoskaligen Grenzbereich zwischen Molekül und Festkörper. <i>AS</i></p>


<h2>Optisches Nanothermometer untersucht Zellstress</h2>
<p>Auf Basis der Emission eines Polymer-Goldnanocluster-Konjugats lassen sich intrazelluläre Temperaturen bestimmen. In einem mikrofluidischen Tröpfchenreaktor verknüpften Qiao et al. Poly(N-isopropylacrylamid) mit dem Fluoreszenzfarbstoff NBD und einem Reaktivester. Dieses Makromolekül wurde mit transferrinstabilisierten Goldnanoclustern zu einem Polymer umgesetzt, das HeLa-Krebszellen binnen drei Stunden aufnimmt. Das Polymer zeigt eine Phasenumwandlung im Bereich von zirka 28 bis 41 °C, was das Lumineszenzverhältnis der beiden emissiven Spezies NBD und Goldnanocluster stark verändert. Dadurch lässt sich die durch Calciumionenstress hervorgerufene intrazelluläre Wärmeproduktion quantifizieren. Die Methode stellt so Zusammenhänge zwischen intrazellulärer Temperatur und Ionenkanalfunktion her. <i>SN</i></p>


<h2>Elektrokatalytische CO2-Reduktion</h2>
<p>Elektrokatalyse reduziert CO2 zu CO, wie Mohamed et al. berichten. Der Präkatalysator ist ein Eisen(II)-Komplex aus zwei Eisen-Porphyrin-Bausteinen. Diese sind über eine 1,2-Phenylen-Brücke so verknüpft, dass die freien Koordinationsstellen der beiden Eisenatome eine Lücke für die Bindung von CO2 bilden. Der elektrochemisch reduzierte Komplex (Fe1+/Porphyrin—) liefert die Elektronen, die auf das koordinierte CO2 übertragen werden. Die Elektrokatalyse läuft in wässriger DMF-Lösung ab; das Katalysatorsystem benötigt keine aktivierenden Lewis- oder Brønsted-Säuren. Der Katalysator weist im Vergleich zu anderen 3d-Metall-basierten Katalysatoren hohe Umsatzzahlen (TON: 1,5· 108) und Umsatzfrequenzen (TOF: 4300 s—1) auf. In Vergleichsexperimenten waren der monomere Komplex und das 1,3-phenylenverbrückte Analogon deutlich weniger aktiv. <i>HP</i></p>


<h2>Fluoreszente molekulare Sonde für Wasserstoff</h2>
<p>Ein Iridium(I)-Komplex vom Crabtree-Typ, verknüpft mit einem Bodipy-Chromophor, weist H2 in Papierteststreifen nach. Durch oxidative Anlagerung von H2 an den Komplex entsteht ein stark grün fluoreszierender Iridium(III)-Komplex. Die Reaktion ist in wenigen Minuten abgeschlossen und erfasst H2 quantitativ. Dessen optische Detektion erlaubt perspektivisch, auch seine räumliche Verteilung zu erfassen, was bislang schwierig war. Das Verfahren wurde validiert über imprägnierte Papierteststreifen. Diese molekulare Sonde ist viel versprechend für optische Sensoren in der chemischen Reaktions-, in der Sicherheits- und Motortechnik. <i>SN</i></p>


<h2>Barrieren und Spannungsabfall in theoretischer Elektrochemie</h2>
<p>Obwohl es sehr schwierig ist, elektrochemische Vorgänge auf atomarer Skala zu beschreiben, schafften dies kürzlich gleich zwei Gruppen.</p>
<p>Chan und Norskov zeigen, wie sich elektrochemische Barrieren einfacher Charge-Transfer-Reaktionen mit geringen Rechenressourcen abschätzen lassen. Die Änderung der Oberflächenladungen extrapoliert dabei den Effekt des — eigentlich zu berücksichtigenden — konstanten elektrochemischen Potenzials.</p>
<p>Leung und Leenheer demonstrieren, wie sich Spannungsabfälle in den Fest-flüssig-Interphasen elektrochemischer Systeme mit Rechenmethoden der Festkörperphysik auf atomarer Skala beschreiben lassen. <i>MK</i></p>


<h2>Mikrogele mit Multikompartimenten</h2>
<p>Cho et al. zeigen, dass sequenzielles Elektrospinning und anschließendes Photovernetzen Mikrogele mit mehreren Kompartimenten und definierten Formen zugänglich machen. Das Elektrospinning von Polyestern erzeugt verschiedene Kompartimente, die jeweils unterschiedliche Wirk- oder Farbstoffe und Quantenpunkte aufnehmen. Anschließend wird eine PEG-Diacrylatlösung über das Mehrschichtsystem gegeben und unter einer Maske photovernetzt. Außerhalb dieser polymerisierten Hydrogelbereiche lassen sich die Fasern in Chloroform auflösen und die strukturierten Mikrogele entstehen. Die einzelnen Kompartimente sind in ihren physikochemischen Eigenschaften leicht zu variieren. Dadurch eignen sich die Systeme unter anderem zur aufeinanderfolgenden Freisetzung, beispielsweise von Wachstumsfaktoren. <i>ATN</i></p>


<h2>Biokaskade zur Vinylierung von Phenolen</h2>
<p>Busto, Simon und Kroutil haben einen biokatalytischen Ansatz entwickelt, um Phenole zu vinylieren — als Alternative zu klassischen synthetischen Strategien mit beispielsweise Wittig-Olefinierungen oder palladiumkatalysierten Kreuzkupplungen. Brenztraubensäure dient als Vinylquelle in einer clever konstruierten, enzymatischen Kaskade mit zwei Tyrosinlyasen und einer Decarboxylase. Die Methode kommt auch ohne direkte Vorfunktionalisierungen mit Halogeniden oder Aldehyden aus. Die phenolische Hydroxygruppe dirigiert die C-C-Verknüpfung mit exzellenter para-Selektivität; es entstehen verschieden funktionalisierte Styrolderivate in allgemein guter Ausbeute. <i>JD</i></p>
<p>Constantin Czekelius, Düsseldorf</p>
<p>Jan Deska, Helsinki</p>
<p>Frank Hahn, Hannover</p>
<p>Martin Korth, Ulm</p>
<p>Ullrich Jahn, Prag</p>
<p>Stefan Nagl, Leipzig</p>
<p>Axel T. Neffe, Teltow</p>
<p>Holm Petzold, Chemnitz</p>
<p>Andreas Schnepf, Tübingen</p>


<h2>Enantioselektive ortho-C-H-Kreuzkupplung</h2>
<p>Yu und Mitarbeiter zeigen, wie eine palladiumkatalysierte C-H-Aktivierung Diarylmethylamine desymmetrisiert. Mit einem L-Leucin-Derivat als Ligand für Palladium entstehen die Produkte in sehr guten Enantioselektivitäten. Eine Nosylschutzgruppe wirkt vermutlich dirigierend. Sie kann unter vergleichsweise milden Bedingungen entschützt werden und ermöglicht so den Zugang zu optisch aktiven Diarylmethylamin-Derivaten, die pharmakologisch interessant sind. Auch die 2,6-Difunktionalisierung eines Arylrestes ist möglich, wenn die Reaktionsführung angepasst wird. <i>CC</i></p>


<h2>Direkte regioselektive Aminierung von Aromaten</h2>
<p>Substituierte (Hetero-)Aromaten (<i>1</i>) lassen sich mit Azolen (<i>2</i>) mit guter Regioselektivität aminieren, wenn der Fukuzumi-Farbstoff (<i>3</i>) als Photoredoxkatalysator und substöchiometrische Mengen tempo (<i>4</i>) zugegen sind. Die Aminierung findet in para-Position zur elektronenreichsten Gruppe statt oder, wenn diese besetzt ist, in ortho-Position. Im Gegensatz zu Buchwald-Hartwig- oder Ullmann-Kupplungen wird keine halogenierte Vorstufe benötigt. Ammoniumcarbamat kann unter gleichen Bedingungen als Ammoniakäquivalent dienen. <i>UJ</i></p>



<ul>
<li>
<sup>1_1 </sup>


<source>Angew. Chem. Int. Ed., 
2015, 
54, 
11200.

</li>
<li>
<sup>1_2 </sup>


<source>Nat. Mater., 
2015, doi: 10.1038/NMAT4418.

</li>
<li>
<sup>1_3 </sup>


<source>Angew. Chem. Int. Ed., 
2015, 
54, doi: 10.1002/anie.201507090.

</li>
<li>
<sup>1_4 </sup>


<source>Angew. Chem. Int. Ed., 
2015, doi:10.1002/anie.201506738.

</li>
<li>
<sup>1_5 </sup>


<source>J. Am. Chem. Soc., 
2015, 
137, 
12289.

</li>
<li>
<sup>1_6 </sup>


<source>Science, 
2015, 
349, 
1532.

</li>
<li>
<sup>1_7 </sup>


<source>Nature, 
2015, 
525, 
73.

</li>
<li>
<sup>1_8 </sup>


<source>J. Am. Chem. Soc., 
2015, 
137, 
10076.

</li>
<li>
<sup>1_9 </sup>


<source>Anal. Chem., 
2015, doi: 10.1021/acs.analchem.5b02791.

</li>
<li>
<sup>1_10 </sup>


<source>Chem. Commun., 
2015, doi: 10.1039/c5cc04273a.

</li>
<li>
<sup>1_11 </sup>


<source>Angew. Chem. Int. Ed., 
2015, doi: 10.1002/anie.201506918.

</li>
<li>
<sup>1_12a </sup>


<source>J. Phys. Chem. Lett., 
2015, 
6, 
2663;

</li>
<li>
<sup>1_12b </sup>


<source>J. Phys. Chem. C, 
2015, 
119, 
10234.

</li>
<li>
<sup>1_13 </sup>


<source>Angew. Chem. Int. Ed., 
2015, 
54, 
11511.

</li>
<li>
<sup>1_14 </sup>


<source>Angew. Chem. Int. Ed., 
2015, 
54, 
10899.

</li>
<li>
<sup>2_1 </sup>


<source>Angew. Chem. Int. Ed., 
2015, 
54, 
11143.

</li>
<li>
<sup>3_1 </sup>


<source>Science, 
2015, 
349, 
1326.

</li>
</ul>


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