Gesellschaft Deutscher Chemiker

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Zu wenig CO2 kompensiert

Nachrichten aus der Chemie, Januar 2025, Seite 50, DOI, PDF. Login für Volltextzugriff.

Von Wiley-VCH zur Verfügung gestellt

Emissionsgutschriften kaufen, um den CO2-Fußabdruck zu senken und Klimaziele zu erreichen – das funktioniert schlechter als gedacht.

Käufliche Kompensationszertifikate sollen Treibhausgasemissionen ausgleichen, die nicht vermeidbar sind: Die Einnahmen finanzieren Klimaschutzprojekte, die etwa Abholzung vermeiden, das Treibhausgas SF6 zerstören oder Windenergie nutzen.

Tatsächlich lässt sich nur knapp ein Sechstel der von den Zertifikaten versprochenen Emissionen kompensieren, wie eine Studie zeigt. Diese berücksichtigt knapp 20 Prozent aller bisher verkauften Emissionsgutschriften aus 2346 Projekten: fast 1000 Megatonnen CO2-Äquivalente – und nur rund 160 davon wurden tatsächlich eingespart.

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Erfasste CO2-Einsparungen durch Zertifikate (blau) sowie tatsächlich erreichte (violett) und nicht erreichte Anteile (orangefarben). Abbildung: modifiziert nach Lit.

Bei Projekten, die Fluoroform(HFC-23)-Ausstöße vermeiden, ließen sich 68 Prozent der versprochenen CO2-Menge sparen. Alle anderen Projekte schnitten schlechter ab: Zertifizierte Windkraft- und Waldbewirtschaftungsprojekte minderten die Treibhausgasemissionen gar nicht. Weitere Projekte vom Waldschutz bis zum energieeffizienten Kochen reduzierten nur zwischen 11 und 25 Prozent der gutgeschriebenen Emissionen. KK

  • 1 Nat. Commun., doi: 10.1038/s41467–024–53645-z

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