Industrie + Technik

Bauen mit Hopfen | Das Start-up Onmatter aus München stellt Bauplatten aus landwirtschaftlichen Nebenprodukten her, etwa aus Hopfenreben. Die Hopfenplatten enthalten keine fossilen Bindemittel und lassen sich am Ende ihrer Lebensdauer vollständig als Rohstoff für neue Platten recyceln. Geschäftsführerin ist Marlene Stechl (Handelsregistereintrag vom 3.9.2025).Medizinische Lösungsvermittler | Als Alternative zu Polyethylenglykol (PEG) als Lösungsvermittler in Medizinprodukten, Arzneimitteln und Kosmetika bietet das Dresdner Start-up Oxaphil Poly(2-oxazolin)e (POx). Gegen PEG bilden viele Menschen Antikörper, sodass der Körper es erkennt und ausscheidet. Medikamente werden dadurch unwirksam. POx zeigen diesen Effekt nicht und entkommen dem Immunsystem. Zudem haben POx mehr chemisch nutzbare Gruppen als PEG, und ihre Löslichkeit lässt sich besser einstellen. Geschäftsführer sind Martin Pietrowski und Andreas Elli (28.8.2025).Polyethylen produzieren | Der Polymerhersteller Alpha Polymer aus Berlin betreibt sieben Anlagen, die jährlich aus über zwei Millionen Tonnen Ethen Polyethylene unterschiedlicher Flexibilität und Haltbarkeit herstellen: Polyethylen hoher Dichte (HDPE), Polyethylen niedriger Dichte (LDPE) und lineares Polyethylen niedriger Dichte (LLDPE). Geschäftsführer ist Yasser Shaker (15.8.2024).Beton recyceln | Das Start-up Rement aus Karlsruhe upcycelt Betonbrechsände aus Bauschutt zu Sand zum Bauen, zementartigen Verbindungen als Betonzusatzstoffe und Calciumcarbonat als Füllstoff oder Pigment. Die Produkte speichern zugeführtes biogenes oder fossiles CO2 temporär oder dauerhaft. Geschäftsführer sind Robert Schleinhege und Felix Baur (18.2.2025).Holger Bengs, European Chemistry Partnering, schaut für die Nachrichten aus der Chemie ins Handelsregister.

Meldung

Start me up

Auf der Kunststoffmesse K2025 im Oktober in Düsseldorf präsentierten 3257 Aussteller aus 66 Nationen ihre Waren. Die Zahl der Aussteller aus asiatischen Ländern ist verglichen mit der vorhergehenden K2022 gestiegen (Grafik). Die Zahl europäischer Aussteller ging zurück. Aus Deutschland stellten 798 Unternehmen ihre Waren aus, nach 868 zuvor. Insgesamt zeigten etwa 1900 Firmen Maschinen und Ausrüstung, 900 Roh- und Hilfsstoffe, 400 Kunststoffwaren und -verarbeitung, und 200 Firmen boten Dienstleistungen.<img alt="image" src="https://eu-central-1.graphassets.com/Aype6X9u2QGewIgZKbFflz/cmhcyxzn86l9t07umnma3pd6x">

Alle drei Jahre

Kunststoffmesse

Das Industriegaseunternehmen Messer aus Bad Soden am Taunus bezieht nun vom Staatskonzern Qatarenergy jährlich etwa drei Millionen Kubikmeter hochreines Helium. Der Konzern liefert aus den Anlagen in Ras Laffan weltweit an Kunden Messers. Helium dient für Anwendungen im Gesundheitswesen, in der Halbleiter- und Glasfasertechnik sowie in der Weltraumforschung.<img alt="image" src="https://eu-central-1.graphassets.com/Aype6X9u2QGewIgZKbFflz/cmhcyxy7l6vdj06um151wdsy5">Messer-Unternehmensvertreter in Katar: Der Staatskonzern Qatarenergy liefert nun Helium an Messer-Kunden weltweit. Foto: Qatarenergy

Messer

Helium

Ein Pilotprojekt zeigt, dass Kunststoffe aus Automobil-Schredderrückständen zusammen mit Biomasse stofflich verwertbar sind. Die Mischung aus Kunststoff, Folie, Lack und Schaumstoff ließ sich bisher nur verbrennen, also energetisch nutzen. In einem gemeinsamen Projekt haben das Chemieunternehmen BASF, der Automobilhersteller Porsche und das Grazer Unternehmen Bioenergy and Sustainable Technologies (Best) die Mischung unter hohen Temperaturen gasifiziert. Mit dem Synthesegas produzierte BASF Polyurethan-Lenkräder.Maren Bulmahn <a href="mailto:mb@mb-recherche.de">mb@mb-recherche.de</a>

Geschredderte Autos verwerten

Eine Anlage, die Wasserstoff aus dem Spülgas der Ammoniaksynthese zurückgewinnt, hat der Dortmunder Anlagenbauer Thyssenkrupp Uhde in den Vereinigten Arabischen Emiraten in Betrieb genommen. Die Anlage hat eine Produktionskapazität von 2120 t Ammoniak pro Tag. Das Rückgewinnen des Wasserstoffs erhöht die Ammoniakproduktion um bis zu 6 Prozent. Die Anlage gehört Fertiglobe, Hersteller und Exporteur von Harnstoff und Ammoniak, das Teil der Abu Dhabi National Oil Company ist.

Thyssenkrupp

H2-Anlage

Die irische Kerry-Gruppe hat in Leipzig ein Biotechzentrum für Lebensmittel, Getränke und Pharma eröffnet. Gründe seien das biotechnische Fachkräftepotenzial und die Forschungslandschaft in Leipzig.Im Jahr 2022 hatte Kerry das Leipziger Enzym- und Biotechnikunternehmen C-Lecta übernommen, das im Jahr 2004 als Spin-off der Universität Leipzig gegründet worden war. Der C-Lecta-Gründer Marc Struhalla leitet das neue Kerry-Zentrum. Es soll Enzyme und Mikroorganismen identifizieren, Fermentieren erforschen, Bioprozesse entwickeln und zur Produktionsreife führen.

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Kerry in Leipzig