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Meinungsbeitrag

Zeit, Vertrag und Wissenschaft

Es liegt etwas im Argen im wissenschaftlichen System Deutschlands. Der Protest des akademischen Prekariats im letzten Jahr, das sich nicht mehr zur Minna machen lassen will, sondern lieber Hanna ist, machte dies sichtbar: #ichbinhanna lieferte aus vielen einzelnen persönlichen Äußerungen ein digitales Gesamtmosaik einer wütenden Generation.

Nun stand die Evaluierung des Gesetzes über befristete Arbeitsverträge in der Wissenschaft an (Juristen nennen es liebevoll WissZeitVG). Im Jahr 2016 war das Wissenschaftszeitvertragsgesetz novelliert worden, ab 2020 wurde es zwei Jahre lang evaluiert, Ergebnisse gab es jetzt im Mai. Und voilà: Alles ist besser geworden (längere Vertragslaufzeiten!). Also vielleicht so ein bisschen (nämlich in den Jahren 2015 – 17). Aber doch eher nicht (seit 2018 werde die Vertragslaufzeiten wieder kürzer).

Die allgemeine Unzufriedenheit mit dem Gesetz ist aber nur ein Symptom. Das grundlegende Problem steckt im System. Der Wissenschaftsbetrieb funktioniert nach dem Prinzip Leistungssport: ständiger Wettbewerb. Wer es nicht nach oben (auf die permanente Stelle) schafft, ist ein Loser. Pech gehabt. Und nicht wenige Wisse

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