Dieses Jahr ging es bei der Vergabe des Ig-Nobelpreis um die ganz großen Gefühle: Liebe, Sex und Eiscreme.
Mitten auf einem Feld irgendwo in der Toskana startet der Gala-Abend. Jurymitglied Anna Beukenhorst verkündet die Sic...
Von Wiley-VCH zur Verfügung gestellt
Ob beim Blick ins Mikroskop, in den Kolben oder auf die Laborbench: Kristalle, Lösungsmittelränder oder Schlonz erinnern häufig an etwas, was wir aus dem Alltag kennen. Das ist unseren Leserinnen und Lesern begegnet.
„Hier, in dunkelschwarz (braun?) eine Möchtegern-Perylenverbindung. Irgendwie funktionierte das schon so einigermaßen, die Charakterisierung jedoch war – auch aufgrund der geringen Löslichkeit – schwierig. Vermutlich auch kein wirklich einheitliches Produkt, was bei Mehrfachfunktionalisierungen ja öfters vorkommt. Leider stellte ich erst sehr spät fest, dass konzentrierte HCl ein mögliches Laufmittel für eine Aufreinigung dargestellt hätte. (Das ist übrigens eine sehr helle LED-Taschenlampe hinter der Fritte, dennoch scheint praktisch kein Licht hindurch. Ich liebe polycyclische Spezies.) Ach ja, und ich trinke noch nicht mal Kaffee.“ Haldor Zaake-HertlingDie Redaktion meint: Für den Hobby-Barista stellt sich nur eine Frage. Cold brew oder hot brew?
„U-Rohre mit Slow-diffusion-Ansätzen zur Kristallbildung aus zwei Reaktanden. Einen Versuch war es wert. Hübsch sah diese Moderne-Kunst-Ausstellung mit viel U zwar aus, Kristalle gab es damals jedoch keine.“ Haldor Zaake-HertlingDie Redaktion meint: Die Installation will mit ihrer ästhetischen Unbestimmtheit einen Kommentar zur Fragilität humaner Gesellschaften und zu Transgressionsprozessen geben, wenn nicht sogar in brutaler Form auf die Notwendigkeit fluider Ereignisse in ihrer Allumfassenheit hinweisen. Oder so.
„Ein Werk eines geschätzen Laborkollegen: Wie im Kleinen so im Großen. Die dendritische Struktur, die man hier erkennt, zeigt eines seiner Dendrimere (oder eine Zwischenstufe davon).“ Haldor Zaake-HertlingDie Redaktion meint: Es blüht so gr…, wenn des Laborkollegen Dendrimere blühen.
„Unser Arbeitskreis untersucht unter anderem fluoreszierende Polymermikrobeads. Bei bestimmter Partikelkonzentration ordnen sich suspendierte Mikrobeads gleicher Größe (hier mit einem mittleren Durchmesser von 5 µm) normalerweise in einer Ebene der hexagonal-dichtesten Kugelpackung an. A star was born durch eine Fehlstelle in der Anordnung von Mikrobeads und zeigte sich unter dem Fluoreszenzmikroskop (Olympus FV1000, Transmission und Falschfarbendarstellung).“ Katrin HoffmannDie Redaktion meint: Bei Sternen ist nach der Geburt – besonders im Labor – darauf zu achten, dass alle Arme vorhanden sind.
„Anbei ein per Zufall entstandenes Bild aus meinem Laboralltag. Entstanden ist das konische Gebilde beim Ausfällen einer Polymerlösung in einem mit Wasser gefüllten Becherglas unter starkem Rühren. Dabei haben die Polymerfäden den konusförmigen Strudel im Becherglas perfekt abgeformt. Form und Wicklung der Polymerfäden erinnerten mich sofort an die technischen Federn mit konischem Körper (Einklinker-Bild), mit denen mein Vater während seiner jahrzehntelangen Tätigkeit in der Automobilindustrie als Werkstoffingenieur gearbeitet hat. Aus dem Alltag kennen wir solche Federn etwa als Batteriekontakte in Fernbedienungen. Diese Art Federn ist hier besonders nützlich, da die Windungen bei Einsetzen einer Batterie ineinander fallen und sich die Feder so auf eine geringe Höhe zusammendrücken lässt.“ Alexander MayerDie Redaktion meint: Federn – voller Keratin oder voller Spannung.
„Vielen Dank für die Möglichkeit, die Lichtblicke im manchmal doch eher tristen Laboralltag zu teilen. Meine Geschichte habe ich während meiner Promotion erlebt. Im Jahr 2013 habe ich begonnen, eine Methode zur Mikrogelsynthese zu untersuchen und brauchte dafür entgastes Wasser. Wie in unserem Arbeitskreis bei diversen Lösungsmitteln üblich habe ich die Variante mit Dewar-Gefäß und Vakuumziehen über die Schlenk-Linie gewählt. Im Trott hatte ich komplett vergessen, dass es so etwas wie die Anomalie des Wassers gibt, und war ziemlich überrascht, als ich den Eisberg in meinem Kolben erblickte. Meine erste Assoziation: „Ha, der Fuji-san in meinem Kolben!“ Tatsächlich durfte ich dann zwei Jahre später zur APME-Konferenz nach Yokohama fliegen und meine Ergebnisse dort vorstellen. Beim Rückflug schaute ich aus dem Fenster und sah die Spitze des Shy Mountain genauso aus den Wolken ragen, wie ich sie vorher in meinem Kolben gesehen hatte.“ Marie WeingartenDie Redaktion meint: Wenn der Prophet nicht zum Berg kommt, kommt ein Hügel ins Labor.
„Das Bild zeigt einen „Kristall“, der als einziger aus einer Reaktion kam – und natürlich nicht gestreut hat.“ Anonyme ZusenderinDie Redaktion meint: Wie diese umgedrehte Spielzeugrassel eindeutig zeigt, sind Spaß und Freude im Labor nie fern.
„Diese Bilder habe ich bei der Berechnung einer Elektrondichtekarte eines kovalent organischen Netzwerks (COF) erhalten. Wird die Karte etwas gedreht, so tauchen die zwei Figuren auf, die mich an einen Kuschelbären und ein Ninja-Turtle erinnern.“ Vincent WeigeltDie Redaktion meint: Tierhaltung auf so engem Raum muss gut durchdacht sein – achten Sie auf genügend Auslauf.
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