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Ausgeforscht

Wer hat an der Uhr gedreht?

Nachrichten aus der Chemie, Mai 2023, Seite 114, DOI, PDF. Login für Volltextzugriff.

Von Wiley-VCH zur Verfügung gestellt

Bei der geschlechtlichen Fortpflanzung ist das Timing enorm wichtig. Man denke etwa an die Spinnen diverser Witwenarten, die ihren Partner nach der Begattung verspeisen. Würden sie zu früh anbeißen, gäbe es keine Nachkommen. Andere Tierarten sind nur zu bestimmten Zeiten fruchtbar und signalisieren das bereitwillig, während Homo sapiens diese Information gezielt geheim hält, um den potenziellen Erzeuger bei der Stange zu halten. Und trifft ein Nachtmensch auf einen Morgenmenschen, kann das zu Schwierigkeiten führen.

Soweit ist das alles einleuchtend und bekannt. Erst jetzt allerdings fanden Forscher:innen heraus: Nicht nur die Zeit beeinflusst die Zeugung, sondern auch umgekehrt kann die Zeugung die Zeit manipulieren. Manche Insekten-Herren drehen einfach schamlos an der Uhr der Sexualpartnerin. Und da die innere Uhr auf chemischen Kreisläufen beruht, wird diese natürlich chemisch verstellt und nicht physikalisch.

Die Arbeitsgruppe von Andrew Clark an der Cornell-Universität untersuchte die Genaktivität postkoitaler Weibchen der als gängigstes Laborinsekt bereits umfassend untersuchten Fruchtfliege Drosophila melanogaster. Wie bereits bekannt war, verhalten sich die

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