Über einen roten Farbfleck zeigt ein neuer Biosensor an, wenn Lebensmittel eine gesundheitsgefährdende Konzentration des Bakteriums Salmonella typhimurium enthalten. Der Test lässt sich außerhalb eines Analytiklabors durchf&uu...
Gründerkolumne
Warum Gründungen scheitern
Von Wiley-VCH zur Verfügung gestellt
Warum Gründungen scheitern: das Team
Das Scheitern von Gründungen ist so vielschichtig, dass ich es in drei Kolumnen beleuchten möchte.
Bei meinen Gründungen war das Team meist der wesentliche Grund für ein Scheitern. Das hatte viel mit unterschiedlichen Erwartungen der Teammitglieder zu tun, die im Vorfeld nicht ausreichend besprochen worden waren. Diese Erwartungen betrafen die Gründung selbst und richteten sich auch an andere Teammitglieder.
Für mich ist es selbstverständlich, dass ein Start-up kommerziell erfolgreich sein soll und die Gründer:innen durch einen Exit Geld verdienen. Für Gründer:innen aus Universitäten ist es aber oft wichtiger, ihre Technik weiterzuentwickeln und Fördergelder dafür zu akquirieren. Das führt zu Konflikten, und meiner Erfahrung nach scheitern solche durch Fördergelder finanzierte Ausgründungen fast immer.
Oft beruht ein Scheitern auch auf unklaren Rollenverteilungen und Eitelkeiten in einem Team. Der Grat zwischen gesundem Selbstbewusstsein und Selbstüberschätzung ist vor allem bei begrenzter Erfahrung mit Gründungen schmal und schnell überschritten.
Bei einer meiner fehlgeschlagenen Gründungen erwartete einer der beteiligten Professoren, dass ich mich um alles Administrative kümmere – etwa das Dokumentieren eines gerade gestarteten Förderprojekts –, obwohl das so nicht vereinbart war. Zudem hatte er sich vorgestellt, dass das Gründungsteam mit ihm als Chef so funktionieren sollte wie seine Arbeitsgruppe an der Universität. Aber die Spielregeln bei einem Start-up sind anders als in der akademischen Forschung. Beispielsweise entscheidet in der Regel der Geschäftsführer des Start-ups, wie Arbeiten zu organisieren und Prioritäten festzulegen sind, und nicht der Professor, der die Technik entwickelt hat. Dieser kann sich als Gesellschafter bei Entscheidungen einbringen, aber er hat nicht grundsätzlich das letzte Wort. In diesem Fall kam es dadurch zu Konflikten darüber, wie das Start-up finanzielle Ressourcen einsetzen soll.
Mein Fazit: Je besser sich ein Team beim Gründen kennt, desto besser. Kommt eine Person aus der Betriebswirtschaft neu zu einem wissenschaftlichen Team, geht das oft schief. Daher sollte man sich ausreichend Zeit zum Kennenlernen nehmen und kritische Aspekte offen und intensiv diskutieren. Ob ein Team wirklich funktioniert, zeigen meist Krisen: Meistert ein Team sie gemeinsam, wächst es noch enger zusammen. Falls aber das gegenseitige Vertrauen verloren geht, sollten sich die Wege trennen.
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