Gesellschaft Deutscher Chemiker

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Von der Mülltonne in die Massenproduktion

Nachrichten aus der Chemie, April 2016, S. 425-426, DOI, PDF. Login für Volltextzugriff.

Von Wiley-VCH zur Verfügung gestellt

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Die Pressemitteilung beginnt mit den Worten: „Schnapsidee oder Erfolgskonzept?“ Berechtigte Frage, denn die Eidgenössische Materialprüfungs- und Forschungsanstalt (Empa) versucht herauszufinden, ob Mohrrüben Motorradhelme verstärken können. Ausgangsmaterial sind Karottenreste, die bei der Produktion von Möhrensaft anfallen – die Schweizer nennen sie Rüebliabfälle. Ein neues Verfahren gewinnt aus diesen Überbleibseln Nanofasern. Erfunden haben das nicht die Schweizer, sondern das schottische Unternehmen Cellucomp. Das sucht nach Alternativen für glas- oder kohlefaserverstärkte Kunststoffe, denn die Welt verlangt biologisch abbaubare Kunststoffe, und Glas- und Kohlefasern stören da.

Marktfähig: ja oder nein?

Das Verfahren, Nanofasern aus Möhren zu gewinnen, funktioniert im Labormaßstab bereits. Chemikalien brechen die Zellwände der Karotten unter Hitze auf, inklusive der darin enthaltenen Zellulose. Die dazu notwendigen Chemikalien sind Betriebsgeheimnis. Gemüse eignet sich für das Verfahren so gut, weil seine Zellwände im Gegensatz zu denen von Holz nur eine lockere Zellstruktur besitzen, sagt Christian Kemp Griffin von Cellucomp. „Am Ende erhalten

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