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Chefredakteur Christian RemenyiThe Fantastic Book of Chemistry Jokes. Von Shane Van<img alt="image" src="https://eu-central-1.graphassets.com/Aype6X9u2QGewIgZKbFflz/cm8wk93ny4g2z07td64nv8c0k">Darum gehts: Der Autor teilt mit der Leserschaft seinen riesigen Zettelkasten voller Witze, Sprüche, Wortspielereien, die irgendwas mit Chemie (oder zumindest chemienahen Naturwissenschaften) zu tun haben.Das gefällt mir: Ich bin ein Mensch, der an keinem guten Witz vorübergehen kann (ja, zugegeben: auch an keinem schlechten …), und so zwei bis drei Dutzend der – gefühlt 1000 – Jokes im Buch sind gar nicht so übel.Mein Lieblingswitz: Noble gases walk into a bar. Nobody reacts.Unconventional Publishing 2022. 131 Seiten, brosch. 11,98 Euro. ISBN 978–0645220674Redakteurin Katharina KäferDarwin gefällt das. Von Anna Bühler und Christian AltDarum gehts: Haben Sie schon mal von Fledermausbomben oder Kokovorismus – einer Hommage an die Kokosnuss – gehört? Oder von der Verschwörungstheorie, der zufolge Stalin eine Menschenaffenarmee plante? Vom Job des Rehinformanten? Wussten Sie, dass jemand das Hirn des toten Einstein stahl und es fast ein halbes Jahrhundert lang nicht mehr rausrückte? Menschen ließen sich eben noch nie davon abhalten, offensichtlich Wahnwitziges oder Dämliches zu tun. Darwin wäre stolz.<img alt="image" src="https://eu-central-1.graphassets.com/Aype6X9u2QGewIgZKbFflz/cm8wk95jb7ecr07uorp5lyskv">Das gefällt mir: Kurze, in sich abgeschlossene Geschichten der Kategorie unnützes Wissen, die sorgfältig recherchiert und in einer Mischung aus Fakten und Anekdoten informativ und humorvoll aufbereitet sind – unterhaltsame, kurzweilige Lektüre für zwischendurch.Meine Lieblingspassage: Wir sind fest davon überzeugt: Im Scheitern steckt eine ganz eigene Schönheit. Dieser Moment, wenn man all seinen Must zusammennimmt, alle Warnungen in den Wind schlägt und sich endgültig aus der Komfortzone wagt.Goldmann Verlag 2024. 208 Seiten, brosch. 14,99 Euro. ISBN 978–3442143108Redakteur Luca Blicker holte sich Rat bei Pen-and-Paper-Profi Jan Philip SindelGrants and Glory. Von Michael J. BojdysDarum gehts: Dieses satirische Pen-and-Paper-Spiel beleuchtet die Herausforderungen, denen wir alle im akademischen Leben begegnen: Finanzierungsanträge, Festanstellung, Fakultätssitzungen. Doch wie möchte man sich da durchkämpfen? Als Recognition Rebel, eine hochintelligente US-Anarchistin, die aber mit wenigen Reputationspunkten startet, oder doch als Bürokratin, die Anträge jongliert und in fünf Komitees sitzt? Oft scheidet man entweder mit Burnout oder mit dem Verlust der Reputation aus.<img alt="image" src="https://eu-central-1.graphassets.com/Aype6X9u2QGewIgZKbFflz/cm8wk9ta37es307uo4thtzkoz">Das gefällt mir: Stärke sind die sechs allzu bekannten Szenarien, die gnadenlos ehrlich offengelegt werden: Konferenzen sind kein Ort des Lernens, sondern des Vernetzens – untermauert sind die Parodien natürlich mit Literaturverweisen. Wie im echten Akademia-Leben braucht es hier einen Haufen Glück zum Gewinnen, und manche Menschen haben bessere Startchancen.Online verfügbar auf <a href="https://drivethrurpg.com" target="_blank">drivethrurpg.com</a>. 20 Seiten. 4,78 Euro.Chefredakteur Christian RemenyiQuanten-Bullshit: Wie man sein Leben mit Quantenphysik ruiniert. Von Chris Ferrie<img alt="image" src="https://eu-central-1.graphassets.com/Aype6X9u2QGewIgZKbFflz/cm8wk9v4p7fa407tafq36n8tq">Darum gehts: Der Autor knüpft sich alle die vor, die die Welt der Quanten für esoterisches Blabla oder gut klingende Pseudowissenschaft missbrauchen. In gewisser Weise ist die Quantenphysik ja der Popstar unter den Naturwissenschaften – vielleicht ja gerade deshalb, weil so viel Schindluder mit ihr getrieben wird.Das gefällt mir: Das Buch ist einfach irrsinnig komisch. Beispiel gefällig? Ein Polizist hält Schrödinger an und fragt, ob er etwas im Kofferraum seines Autos hätte: „Eine Katze“, antwortet Schrödinger. Der Polizist öffnet den Kofferraum und ruft „Die Katze ist ja tot“, worauf Schrödinger wütend erwidert: „Na ja, jetzt schon …“Mein Lieblingssatz: Wovor wir uns wirklich hüten müssen, ist vor dem verwesenden, stinkenden Bockmist, den die Quantenschwindler verbreiten.Kosmos 2024. 224 Seiten, brosch. 20 Euro. ISBN 978–3440179048Chefin vom Dienst Eliza Leusmann„Aber meiner Tante hat‘s geholfen“. Von Maximilian Doeckel und Jonathan FockeDarum gehts: Wir nehmen vieles so wahr, wie wir es gerne hätten. Und dafür können wir nichts: Unser Gehirn macht sein eigenes Ding. Weil es nicht permanent alles durchanalysieren kann, sitzen wir Fehlern auf: Placeboeffekt, Confirmation Bias, anekdotische Evidenz – und dann noch das Problem mit Korrelation und Kausalität. Aber selbst, wer sich damit auskennt, kann noch auf Sciencewashing reinfallen, auf Menschen, die sich um wissenschaftliche Belege drücken, oder auf solche, die Zweifel säen. Die Autoren, beide Wissenschaftsjournalisten, klären auf, wie Wissenschaft funktioniert, warum wir trotzdem manchmal seltsame Dinge glauben und wie wir seriöse Quellen und Experten finden.<img alt="image" src="https://eu-central-1.graphassets.com/Aype6X9u2QGewIgZKbFflz/cm8wk9x847fei07ta3zv4ebvz">Das gefällt mir: Neben dem gut geschriebenen und unterhaltsamen Sachtext gibt es witzige Fußnoten und Gedankenexperimente.Mein Lieblingssatz: Nicht umsonst gehört „Das haben wir schon immer so gemacht“ neben „Das haben wir noch nie so gemacht“ und „Da kann ja jeder kommen“ zum Beamten-Dreisatz der Totschlagargumente.Rowohlt Taschenbuch 2025. 288 Seiten, brosch. 18 Euro. ISBN 978–3499015380Redakteur Luca BlickerImmun gegen Unsinn: Wie wir uns eine fundierte Meinung bilden. Von Thilo BaumDarum gehts: Wie unterscheiden sich Meinung und Behauptung? Der Autor exerziert durch, was alles für eine fundierte Meinung nötig ist. Verschwörungserzählungen, Unterstellungen und Manipulation, alle haben Muster, die sie überführen. Nach hinten raus geht es darum, wie Demagogen arbeiten und Desinformation funktioniert. Als Aufwärmspiel gibt es am Anfang jedes Kapitels ein paar Vorurteils-Quizfragen.<img alt="image" src="https://eu-central-1.graphassets.com/Aype6X9u2QGewIgZKbFflz/cm8wk9z4j4guq07tdb530nmgg">Das gefällt mir: Wissenschaftler:innen sind viele der Passagen und Denkmuster zwar bekannt, und der Autor bietet die Aussage „Wer behauptet, belegt“ in mindestens zehn Variationen an. Aber die Beispiele, Anekdoten und Vergleiche fesseln und unterhalten. Sie liegen zwischen Kleist-Zitaten, dem Münsteraner Hochstapler-Tatort und einer Teekanne, die (natürlich unbelegt und unprüfbar) zwischen Mars und Erde rotiert.Mein Lieblingssatz: Der Konjunktiv wirkt abschwächend und bringt andere zur Überlegung: „Wenn der Sender sich schon so vorsichtig ausdrückt, wird er mich nicht manipulieren wollen.“Gabal 2024. 232 Seiten, brosch. 19,90 Euro. ISBN 978–396739198Chefin vom Dienst Eliza LeusmannWhat if? Was wäre wenn? Jubiläumsausgabe. Von Randall Munroe<img alt="image" src="https://eu-central-1.graphassets.com/Aype6X9u2QGewIgZKbFflz/cm8wkamto7fiq07uomkg5mquv">Darum gehts: Um ernsthafte, mathematisch und naturwissenschaftlich korrekte Antworten auf Fragen wie „Was wäre, wenn sich die Erde und alles auf ihr plötzlich nicht mehr drehen würde, die Atmosphäre aber ihre Geschwindigkeit beibehielte?“, „… jeder tatsächlich nur einen Seelenverwandten hätte?“ oder „Wie schnell dürfte man fahren, um einen Aufprall gegen einen Fahrbahnhöcker noch zu überleben?“Das gefällt mir: Der Autor beantwortet die Fragen nicht nur in erster Näherung, sondern geht ins Detail, bezieht (Irr-)Witziges mit ein und unterhält die Leserin mit kleinen Cartoons.Mein Lieblingssatz: Ich bin kein Experte für Blitzschutz. Ich bin einfach ein Typ, der im Internet Bilder zeichnet. Mir gefällt es, wenn Dinge Feuer fangen und explodieren, was bedeutet, dass ich nicht unbedingt Ihr Bestes im Sinn habe.Penguin Verlag 2024. 384 Seiten, geb. 28 Euro. ISBN 978–3328603962

Buchbesprechung

Unsinniges und Sinniges – Buchempfehlungen der Redaktion für den April

Chefredakteur Christian RemenyiThe Fantastic Book of Chemistry Jokes. Von Shane VanDarum gehts: Der Autor teilt mit der Leserschaft seinen riesigen Zettelkasten voller Witze, Sprüche, Wortspielereien, die irgendwas mit Chemie (oder zumindest chemienahen Naturwissenschaften) zu tun haben.Das gefäl...

Am 8. und 9. November 2024 fand zum 13. Mal das Symposium ABC-Gefahren an der Universität Siegen statt. Diese bundesweit einmalige Veranstaltung brachte 125 Feuerwehrleuten und Mitgliedern von Hilfsorganisationen naturwissenschaftliche Grundlagen nahe, und wie sie sicher mit Gefahrstoffen umgehen. Ein ehrenamtliches Team von Ausbildern, die mit ihrem naturwissenschaftlichen Hintergrund auch im Feuerwehrdienst aktiv sind, organisierte das Symposium und führte es durch.Das Symposium gliederte sich in zwei Teile: Am Freitagabend fand die Auftaktveranstaltung statt, bei der in Vorträgen aktuelle Themen zu chemischen, biologischen, radiologischen, nuklearen und explosiven (CBRNE) Gefahren vorgestellt wurden. Stefan Beßlich von der Analytischen Task Force der Feuerwehr Köln erklärte, nach welchen Kriterien Schadstoffe in Löschwasser beurteilt werden – und was zu tun ist, um das kontaminierte Abwasser sicher zu entsorgen. Klaus Ehrmann, Uni Siegen, stellte vor, wie der Stand bei elektronischen Versionen der Genehmigungs- und Transportpapiere ist. Aktuell gibt es rechtliche Hürden, diese Informationen beispielsweise direkt vom Einsatzwagen aus zu erhalten und nicht erst durch die Leitstelle.Fritjof Brüne, Bundesakademie für Bevölkerungsschutz und Zivile Verteidigung, Bad Neuenahr-Ahrweiler, referierte darüber, wie weit der Bund bei der Beschaffung neuer ABC-Erkundungskraftwagen ist, und über das Ausbildungskonzept. Jürgen Schreiber, Deutsche Gesellschaft für Katastrophenmedizin, stellte den Leitfaden für die rettungsdienstliche Versorgung kontaminierter Personen in CBRN-Lagen vor. Mit dieser Leitlinie sollen die Organisation und technischen Möglichkeiten bei Feuerwehren und Rettungsdiensten harmonisiert und besser strukturiert <link href="#nadc20254148476-fig-0001">werden.<figure xml:id="nadc20254148476-fig-0001"><figure><img alt="image" src="https://eu-central-1.graphassets.com/Aype6X9u2QGewIgZKbFflz/cm8wjup026wgp07tagkscvr4p"><figcaption><label>Abb.1: </label>Teilnehmer bei einem Versuch zur Elektrolyse einer Natriumchloridlösung beim Modul Elektrochemie im Labor für Chemiedidaktik. Fotos: Philipp van der Gouwe / Feuerwehr Großostheim</figcaption></figure></figure>Am Samstag wurde den Teilnehmern ein abwechslungsreiches Programm geboten. In kleinen Gruppen durchliefen sie mehrere Stationen: Im Selbstexperimentiermodul Elektrochemie erfuhren sie, wo uns elektrochemische Vorgänge im Alltag begegnen – beispielsweise in Galvanikbetrieben oder in der Chloralkali- und <link href="#nadc20254148476-fig-0002">Wasserelektrolyse – und welche Gefahrenschwerpunkte sich dabei ergeben. Ebenfalls in einem Selbstexperimentiermodul erforschten die Teilnehmer mehrere Stoffgruppen der organischen Chemie und deren Gefahrenpotenzial. In Schauversuchen demonstrierte das Ausbilderteam den Teilnehmern, wie explosionsgefährlich chemische Stoffe sein können.<figure xml:id="nadc20254148476-fig-0002"><figure><img alt="image" src="https://eu-central-1.graphassets.com/Aype6X9u2QGewIgZKbFflz/cm8wjur0z6wk807ta67lkawls"><figcaption><label>Abb.2: </label>Teilnehmer in einem der Fahrzeuge des Sondereinsatzes des Landesamtes für Natur-, Umwelt- und Verbraucherschutz (LANUV) in NRW.</figcaption></figure></figure>In einem weiteren Workshop übten die Teilnehmer, wie man im CBRN-Einsatz Informationen aus verschiedenen Quellen gewinnt und einordnet. Im Außenbereich präsentierte der Sondereinsatz des Landesamtes für Natur-, Umwelt- und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen (LANUV) moderne instrumentelle Analytik, die in zwei Fahrzeugen direkt an den Schadensort gebracht wird, um beispielsweise die Ausbreitung von Gefahrstoffen zu messen oder unbekannte Schadstoffe zu identifizieren. Als Abschluss der Veranstaltung präsentierte Anton <link href="#nadc20254148476-fig-0003">Baumann, Fachberater Biogasanlagen des Landkreises Ravensburg, den 125 Teilnehmenden anhand vieler Einsatzbeispiele, welche Gefahren es beim Betrieb und bei der Havarie von Biogasanlagen gibt, und wie sich diese beherrschen lassen.<figure xml:id="nadc20254148476-fig-0003"><figure><img alt="image" src="https://eu-central-1.graphassets.com/Aype6X9u2QGewIgZKbFflz/cm8wjvfd86xi907tam9l40cn3"><figcaption><label>Abb.3: </label>Anton Baumann (Fachberater Biogasanlagen, Landkreis Ravensburg) bei seinem Vortrag im Audimax der Uni Siegen.</figcaption></figure></figure>Das nächste Symposium findet am 7. und 8. November 2025 wieder an der Universität Siegen statt, online zu finden unter <a href="https://abc-symposium.org" target="_blank">abc-symposium.org</a>.Christian Adam, Lingenfeld<a href="mailto:c.adam@abc-symposium.org">c.adam@abc-symposium.org</a>

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Unsinniges und Sinniges – Buchempfehlungen der Redaktion für den April

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