Industrie + Technik

Umweltstudien | Die Deutsche Umwelthilfe, der Naturschutzbund Deutschland und andere Umweltverbände bezeichnen Studien zur Umweltverträglichkeit chemischen Recyclings als intransparent, einseitig und fehlerhaft. Die verbändeeigene Studie „Die Umweltauswirkungen des chemischen Recyclings von Kunststoffen“ könne keine Umweltvorteile des chemischen Recyclings nachweisen.Zum PDF der Studie: <a href="https://t1p.de/9jke" target="_blank">t1p.de/9jke</a>Nachhaltigkeitspreise | Der Deutsche Nachhaltigkeitspreis Unternehmen ging unter anderem an den Anbieter organischer Photovoltaik-Komponenten Armor Solar Power Films, die gemeinnützige Suchmaschine Ecosia, den Pumpenhersteller Wilo und das Unternehmen für Filteranlagen zur Wasserrückgewinnung Klass Filter. Den Deutschen Nachhaltigkeitspreis Forschung erhielt ein interdisziplinäres Projektentwicklungsteam für die Open-Source-Software „loopsai“. Sie soll Stoffströme von Unternehmen wirtschaftlich und ressourceneffizient vernetzen.Zu allen Preisträgern: <a href="https://t1p.de/zl7t" target="_blank">t1p.de/zl7t</a>Keimfrei mit CO2 | Ein neues Verfahren tötet Keime mit komprimiertem Kohlendioxid. Teams um Karen Fuchs, Fraunhofer-Institut Umsicht in Oberhausen, und an der kanadischen Universität Alberta haben eine Technik entwickelt, die Mandeln von Salmonellen befreit. Die Mandeln werden im Hochdruckautoklaven mit verdichtetem Kohlendioxid und antimikrobiellen Ölen dekontaminiert und imprägniert. Die Öle wirken nicht nur antibakteriell, sondern auch antioxidativ. Das Verfahren lässt sich auf weitere Lebensmittel anwenden. MB

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Umwelt und Umsicht

Umweltstudien | Die Deutsche Umwelthilfe, der Naturschutzbund Deutschland und andere Umweltverbände bezeichnen Studien zur Umweltverträglichkeit chemischen Recyclings als intransparent, einseitig und fehlerhaft. Die verbändeeigene Studie „Die Umweltauswirkungen des chemischen Recyclings von Kunst...

Die deutsche Entsorgungswirtschaft wandelt sich von linear zu zirkulär. Zum Abfallsammeln und -behandeln kommen neue Techniken und der Handel mit Altmaterialien. Ein Statusbericht.
Die deutsche Kreislaufwirtschaft – vertreten durch 15 Verbände, Vereine und Unternehmen – wird ihrem Statusbericht zufolge Teil der Circular Economy, welche von der europäischen Union vorgesehen ist. Statt wie früher die Wirtschaftszweige Abwasser- und Abfallentsorgung sowie Beseitigung von Umweltverschmutzungen enthält der im November veröffentlichte Bericht vier Marktsegmente:<list list-type="simple"><list-item></list-item></list>Abfallsammlung und -transport, Straßenreinigung,<list-item>Behandeln und Verwerten,</list-item><list-item>Abfallwirtschaftstechnik sowie</list-item><list-item>Großhandel mit Altmaterialien.</list-item>In diesen Segmenten arbeiteten im Jahr 2019 mehr als 310 000 Beschäftigte in über 10 700 privaten oder kommunalen Unternehmen. Sie setzten im Jahr 2017 etwa 84 Milliarden Euro um.Bis auf den Großhandel wuchsen alle Segmente bei Beschäftigten und Umsatz in den Jahren 2010 bis 2019 beziehungsweise 2010 bis 2017. So legte etwa das Segment Abfallbehandlung und -verwertung im Jahr 2019 um 9 Prozent auf etwa 136 000 Beschäftigte zu, und der Umsatz stieg bis zum Jahr 2017 um 24 Prozent auf etwa 36 Milliarden Euro.<h2>Mengen und Anlagen</h2>Das Abfallaufkommen hat sich dem Bericht zufolge in den letzten Jahren kaum geändert: Im Jahr 2017 waren es 409 Millionen Tonnen Abfälle, im Jahr 2015 etwa 399 Millionen Tonnen. Mehr als die Hälfte davon sind Bau- und Abbruchabfälle. An Kunststoffabfällen erfasste der Bericht im Jahr 2019 etwa 6,3 Millionen Tonnen. Grundlage dieser Daten ist das Stoffstrombild Kunststoffe [Nachr. Chem. 2020, 68(11), 41].Die Zahl der Abfallbehandlungsanlagen sank zwischen 2015 und 2017 um 7 Prozent auf 14 624. Nur die Zahl der Sortier- und Aufbereitungsanlagen wuchs, und zwar um 3,7 Prozent auf 7923.Die Zahl chemisch-physikalischer Behandlungsanlagen, etwa zur Extraktion oder Destillation, sank um 13 Prozent auf 466, die Zahl biologischer, mechanischer und mechanisch-biologischer Anlagen um 46 Prozent auf 1294 und die Zahl der Anlagen für thermische Behandlung um 15 Prozent auf 707. Deponierung und Deponiebau verringerten sich um 2 Prozent, Verfüllung und Untertageversatz um 3 Prozent.<h2>Forschung und Entwicklung</h2>Unternehmen der Abfallsammlung, -behandlung und -verwertung investierten im Jahr 2018 etwa 200 Millionen Euro in Forschung und Entwicklung (F+E). Der Anteil im Verhältnis zum Umsatz ist dabei verglichen mit anderen Branchen gering (Grafik). Allerdings sind beispielsweise die F+E-Ausgaben des Marktsegments Technik für Abfallwirtschaft etwa bei Maschinenbau und Elektronik/Messtechnik/Optik verbucht.<figure><img src="https://media.graphcms.com/8FaY43KsRE6Y3fDqhsZi"><figcaption><label>Abb. 1: </label>Die Anteile forschender Unternehmen an allen Unternehmen einer Branche und die Umsatzanteile der Ausgaben für Forschung und Entwicklung (F+E) als Kennzahlen für Innovationsbemühungen einiger Branchen im Jahr 2018. Quelle: ZEW, Indikatorenbericht 2019</figcaption></figure>
Bei Abfallentsorgung und Recycling betrug der Anteil forschender Unternehmen im Jahr 2018 etwa 10 Prozent. Zum Vergleich: In der deutschen chemischen Industrie sind es ungefähr 80 Prozent.Zu den Voraussetzungen für eine verbesserte Kreislaufführung von Rohstoffen gehören dem Bericht zufolge Erfassungs-, Sortier- und Aufbereitungstechniken, Design für Recycling und Nachfrage nach Recyclingprodukten. MB
<ul class="references"><li>
1 <a href="https://statusbericht-kreislaufwirtschaft.de" target="_blank">statusbericht-kreislaufwirtschaft.de</a></li></ul>

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