Gesellschaft Deutscher Chemiker

Meinungsbeitrag

Out‐of‐office‐Denken

Nachrichten aus der Chemie, September 2025, Seite 79, DOI, PDF. Login für Volltextzugriff.

Von Wiley-VCH zur Verfügung gestellt

In den guten alten Zeiten des Internets dachten wir ja alle, die Spamflut sei das Allerschlimmste, was uns passieren könne. Nun ja, schön wär‘s. In diesem unschuldigen Zeitalter – gemeint sind die Nullerjahre – besuchte ich einmal eine Fortbildung, die versprach: „So gehen Sie effizient mit E-Mails um.“

Zwei Dinge lehrte man uns. (Vielleicht auch noch andere, aber diese beiden waren die einzigen, die mich nachhaltig beeindruckten.) Erstens: Es reicht, zweimal in der Woche zu einer festen Zeit in seine Mails zu schauen und diese dann umgekehrt chronologisch abzuarbeiten. Häufig hat sich vieles dann schon von selbst erledigt. Zweitens: Nichts ist so unnötig wie eine Abwesenheitsbenachrichtigung.

Über den ersten Ratschlag fegten die Zeitläufte hinweg. Im permanenten Always-on wirkt er heute ähnlich putzig wie der Vorschlag: Schreib doch mal nen Brief. Der zweite Rat ist zwar durchaus sinnvoll, aber kaum jemand hält sich daran. Zum Glück – denn wer möchte schon auf Perlen wie diese verzichten? „This is an automatic reply. Currently and until August XX, I will let the mass of incoming e-mails accumulate. It might well become supercritically dense and collapse. If you woul

Wissenschaft + ForschungInterskriptum

Überprüfung Ihres Anmeldestatus ...

Wenn Sie ein registrierter Benutzer sind, zeigen wir in Kürze den vollständigen Artikel.