Gesellschaft Deutscher Chemiker

Online‐Roundtable

Neue Wege in der GDCh

Nachrichten aus der Chemie, Januar 2025, S. 90-91, DOI, PDF. Login für Volltextzugriff.

Von Wiley-VCH zur Verfügung gestellt

Beim Treffen der GDCh-Ortsverbandsvorsitzenden ging es um Themen wie Nachwuchsförderung, Digitalisierung und Öffentlichkeitsarbeit.

33 GDCh-Ortsverbandsvorsitzende trafen sich am 17. Oktober 2024 beim Online-Roundtable mit der GDCh-Präsidentin Stefanie Dehnen. Sie betonte die Wichtigkeit der Arbeit in den Ortsverbänden und fragte nach Erfahrungen und Bedürfnissen für Unterstützung durch den GDCh-Vorstand. Ihre Ziele sind, die Besucherzahlen in den Kolloquien zu erhöhen und mehr Austauschmöglichkeiten auch durch spezielle Veranstaltungen mit dem Vorstand und dem Präsidium, wie zum Beispiel „Meet the President“, zu schaffen.

Passend dazu stellte der neue GDCh-Geschäftsführer Tom Kinzel seine Pläne vor. Er nannte drei Hauptthemen unter seiner Ägide: Attraktivität der GDCh und ihrer Leistungen für die Community erhöhen, Stärkung des Ehrenamts sowie Digitalisierung der internen Prozesse und Mitgliedschaftserfahrung steigern.

Um diese Ziele zu erreichen, wird es auch Umstrukturierungen in der Geschäftsstelle geben. Jasmin Herr wird neue Abteilungsleiterin „Marketing und Strukturen“. Diese Abteilung kümmert sich neben dem Marketing auch um die Ortsverbände, das JCF (JungesChemieForum), die Fachstrukturen sowie um Preise und Auszeichnungen. Ab November ist Maike Fries nun erste Ansprechpartnerin für Ortsverbände und das JCF und tritt damit die Nachfolge von Maximilian Bräutigam an. Dieser wird sich zukünftig ausschließlich um die Digitalisierung der GDCh kümmern.

Über neue Online-Services haben die Ortsverbandsvorsitzenden mannigfaltige Möglichkeiten der Selbstverwaltung und die Optionen, ihre Arbeit vor Ort optimal zu gestalten. Unter GDCh.app können sie Veranstaltungen hinzufügen und pflegen, Mitgliederlisten exportieren, Mitglieder per E-Mail anschreiben, Kontoauszüge abrufen und das JCF kann Wahlmitteilungen absenden. Zudem können Funktionsträgerinnen und -träger Cloud-Services beantragen, um ein GDCh-Google-Workspace-Konto inklusive eigener E-Mail-Adresse, Drive-Zugang und Videomeetings zu erhalten.

Karin Schmitz, Leiterin dieser Abteilung, erläuterte die Hauptaufgaben der Öffentlichkeitsarbeit: Pressearbeit, Betreuung von Journalistenanfragen, Social Media, Messestände und Unterstützung von Vorstandsmitgliedern bei Reden und Grußworten. Die wichtigsten Social-Media-Kanäle der GDCh sind LinkedIn und Instagram, während X nicht mehr viel genutzt wird. Schmitz wies darauf hin, dass es Social-Media-Guidelines gibt (zu finden im MyGDCh-Bereich auf der GDCh-Website), wenn Mitglieder selbst aktiv werden möchten. Für die Ankündigung von überregionalen Veranstaltungen der Ortsverbände ist es wichtig, dass die Ortsverbandsvorsitzenden selbstständig den Kontakt zur Öffentlichkeitsarbeit (pr@gdch.de) aufnehmen.

Neben den Aktivitäten der Ortsverbände ist auch die Zusammenarbeit mit dem JCF wichtig, wie die neu gewählte JCF-Bundessprecherin Alexandra Tietze betonte. JCF-Regionalforen müssen mit den Ortsverbandsvorsitzenden in regen Austausch treten. Zudem sei die persönliche Werbung wichtig – die meisten werden auf Empfehlung einer Professorin oder eines Professors Mitglied der GDCh.

Ein Beispiel, wie Nachwuchsförderung in den Ortsverbänden gelingt, lieferte Thomas Wiegand, Ortsverbandsvorsitzender in Aachen. Er stellte den Aachener Tag der Chemie und die Absolventenfeier 2024 vor. Ziel ist es, Studierende und Promovierende mit der Industrie zu vernetzen. Die Veranstaltung mit 250 Teilnehmerinnen und Teilnehmern umfasst einen Vortragspreis, einen Lehrpreis und einen GDCh-Infostand zum Werben neuer Mitglieder. Zudem wird ein Chemiepreis für die besten Bachelorstudierenden mit einer Note von 1,3 oder besser vergeben; die Urkunden dafür erstellt die GDCh-Geschäftsstelle.

Wie sieht es generell mit der Wissenschaftskommunikation der GDCh in der Öffentlichkeit aus? Andreas Steffen, Ortsverbandsvorsitzender in Dortmund, berichtete, dass die Besucherzahl bei Fachvorträgen oft sehr schlecht sei. Die Kommunikation in die interessierte Öffentlichkeit sei nicht ausreichend vorhanden. Als mögliche Lösungen für diese Probleme nannte er Kooperationen mit Graduiertenkollegs für fächerübergreifende Vorträge, eine Verlegung der GDCh-Vorträge auf den frühen Nachmittag, um familienfreundlicher zu werden, sowie eine Kaffeerunde vor dem Vortrag, um Kollegen einzubeziehen, die ihre Arbeitskreise mitbringen. Jörn Schmedt auf der Günne aus Siegen ergänzte, dass dort die Vortragenden vor dem eigentlichen Vortrag einen Einführungsvortrag für Studierende an der Tafel halten, um das Thema besser zugänglich zu machen.

Ein weiteres Problem sei, dass die GDCh nicht ausreichend in Schulen präsent sei. Stefanie Dehnen kündigte an, dass der Vorstand gerade einen runden Tisch mit Experten zu diesem Thema einrichte, der unter ihrer Federführung stehe. Wie eine gelungene Ansprache von Schülern aussehen kann, berichtete Radim Beranek aus Ulm: Dort wurde ein Video über das Chemiestudium produziert und in Schulen gezeigt. Außerdem wurde ein spezielles Veranstaltungsformat für Schüler konzipiert: „Discover Chemistry“. Mit Erfolg, denn die Studienanfängerzahl sei wieder auf dem Stand von vor Corona.

In der Abschlussrunde zogen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer ein positives Fazit: Das Online-Format des Roundtables habe sich bewährt und sei nun bereits zum dritten Mal erfolgreich gewesen. Es hat immer mehr als 50 Prozent der Ortsverbandsvorsitzenden erreicht. Einigkeit herrschte auch darüber, dass der Roundtable weiterhin online stattfinden und der Turnus auf einmal pro Semester erhöht werden solle.

Maximilian Bräutigam

m.braeutigam@gdch.de

Am wichtigsten ist der gegenseitige Austausch: Die GDCh-Ortsverbandsvorsitzenden trafen sich mit der GDCh-Präsidentin und Mitarbeitenden der Geschäftsstelle zum Online-Meeting.

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