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<h2>Aufmerksamkeit durch Rauchbomben</h2>
Die Taktik der so genannten Klimaskeptiker ist es, durch schwer widerlegbare Behauptungen, die gut vorgetragen werden, ein Publikum zu finden und die Saat des Zweifels zu streuen. Zweifel ist in der Naturwissenschaft wichtig, als Konterpart braucht man jedoch Aussagen, die prinzipiell widerlegbar und nachprüfbar sind.
Gerhard Stehlik, der auch bei der Lobbyorganisation Eike aktiv zu sein scheint, erzeugt in seinem Leserbrief [Nachr. Chem. 2012, 60, 1221] durch schräge Metaphern Rauchbomben, um Aufmerksamkeit zu bekommen. Diese gesteht ihm die Redaktion durch die Veröffentlichung des Leserbriefs zu, den er sogleich für Propagandazwecke auf seiner Homepage nutzt.
Ich hoffe daher, dass die Nachrichten aus der Chemie trotzdem versuchen, die Allgemeinplätze von Stehlik zu widerlegen, wenn sie ihm schon ein Forum bieten. Für Anregungen empfehle ich einen Artikel in der Zeit: <ext-link ext-link-type="uri"><a href="https://www.zeit.de/2012/48/Klimawandel-Marc-Morano-Lobby-Klimaskeptiker" target="_blank">www.zeit.de/2012/48/Klimawandel-Marc-Morano-Lobby-Klimaskeptiker</a></ext-link>
Timm Haug, Schondorf
<a href="mailto:mail@timm-haug.com">mail@timm-haug.com</a>


<h2>Gratulation</h2>
Ich kann der GDCh zum Ausstieg aus dem CHE-Ranking [Nachr. Chem. 2013, 61, 25] nur gratulieren. Das CHE ist eines der “Schwerter” der Bertelsmann Stiftung, die ein auf fast eine Milliarde Euro geschätztes Stiftungsvermögen besitzt und sich seit längerem als Partner für Schul- und Hochschulpolitik etablieren möchte.
Ein CHE-Ziel könnte sein, die Politik in Richtung eines privatisierten Bildungsmarktes zu bewegen, den man dann mit dem riesigen Medienkonzern prima bedienen könnte. Seit Jahren werden z. B. im Schulbereich ständig Studien von zweifelhafter Qualität veröffentlicht, deren Deutungshoheit übernommen wird und die Bildungspolitikern vorliegen. Über die Presse wird anschließend entsprechend Stimmung erzeugt.
Zum Diskussionspunkt: Richtig ist, dass angehende Studenten Orientierung wünschen. Vielleicht sollte die GDCh an dieser Stelle über eigene weitere Möglichkeiten nachdenken.
Hans-Jürgen Jäger, Oberfell
<a href="mailto:hjjaeger@moselweit.de">hjjaeger@moselweit.de</a>


<h2>Neujahrsgruß mit Träumen</h2>
Die GDCh-Präsidentin Barbara Albert macht sich [Nachr. Chem. 2013, 61, 3] zurecht Sorgen, ob für die deutsche chemische Industrie “ausreichend hoch qualifizierte Naturwissenschaftlerinnen und Naturwissenschaftler bereitgestellt werden können”, damit die deutsche chemische Industrie nicht in Länder abwandert in denen “qualifizierte Arbeitskraft ausreichend vorhanden ist”.
Dieser Gefahr soll, so plädiert sie, dadurch abgeholfen werden, dass die aufwendig ausgebildeten weiblichen Arbeitskräfte nicht einem “überholten Familienbild geopfert werden”.
Aber unsere Gesellschaft altert. Mit 1,3 Kindern pro Frau schrumpft die deutsche Bevölkerung dramatisch. Man muss nicht Tilo Sarazins Buch “Deutschland schafft sich ab” lesen, um sich auszumalen, wie es in unsrem Land gegen Ende des Jahrhunderts aussehen wird. So wie jetzt schon Schulen zusammengelegt werden, weil es in manchen Regionen bereits zu wenig Kinder gibt, so werden auch Planstellen schrumpfen. Wen wollen die Professorinnen dann noch ausbilden, wen wollen die Managerinnen führen (“mehr Frauen in Führungspositionen”), wenn immer weniger Nachwuchs kommt? 40 % der Akademikerinnen in Deutschland bleiben kinderlos! Müssen wir nicht froh sein, wenn auch Hochqualifizierte sich “opfern”, ihre Erfahrungen in das Management einer Großfamilie einbringen und dazu noch Zeit “opfern” für ehrenamtliche Tätigkeiten, zum Beispiel in der Jugendarbeit, für die Berufstätige kaum noch Zeit aufbringen?
Heil wird im Neujahrsgruß von Zuwanderern erwartet. Deutschland soll zu einem “echten Einwanderungsland entwickelt” werden.
Aber Tatsache ist doch, dass die Mehrzahl der Einwanderer aus so genannten bildungsfernen Bereichen kommt, in denen tatsächlich noch “überholten Familienbildern ” gehuldigt wird. Oder sollen Hochqualifizierte aus der Dritten Welt angeworben werden, die eigentlich besser daran täten, ihren Heimatländern aufzuhelfen? Länder, die diesen Weg versuchen, werden nicht ganz zu unrecht des Neokolonialismus bezichtigt.
Es wird nichts helfen, Deutschland muss realistisch bleiben und auf eigene Kräfte setzen. Auch und gerade “Hochqualifizierte” müssen dazu ihren Beitrag leisten.
R. Bokorny, Nidderau
<a href="mailto:r.bokorny@arcor.de">r.bokorny@arcor.de</a>

Korrespondenz

Aufmerksamkeit durch Rauchbomben Die Taktik der so genannten Klimaskeptiker ist es, durch schwer widerlegbare Behauptungen, die gut vorgetragen werden, ein Publikum zu finden und die Saat des Zweifels zu streuen. Zweifel ist in der Naturwissenschaft wichtig, als Konterpart braucht man jedoch Auss...

<h2>Kompakt und klar strukturiert</h2>
Polymers in Industry from A-Z. A Concise Encylopedia. Von Leno Mascia. Wiley-VCH, Weinheim, 2012. 350 Seiten, geb. 99,— Euro. ISBN 978—3—527—32964—9
Der Autor von Polymers in Industry, Leno Mascia, arbeitet an der Loughborough University in England und befasst sich dort mit Polymerwissenschaften und -technologie. Zu seinen Forschungsthemen gehören Polymerblends und Feststoffverarbeitungsverfahren sowie Polymer/Silica-Hybridmaterialien. Er ist assoziierter Editor der Fachzeitschrift “Advances in Polymer Technology” und im Herausgebergremium des “Journal of Polymer Engineering”. Sein Buch ist eine kompakte Enzyklopädie rund um das Thema Polymere und deren Eigenschaften und deren Verarbeitung.
Polymers in Industry richtet sich in erster Linie an Leser, die sich einen Einblick in Grundlagen verschaffen wollen und einen einfachen Zugang sowie ein Nachschlagewerk suchen. Es bildet Terminologie, Konzeption, Prinzipien und industrielle Praxis im Zusammenhang mit Herstellung und Eigenschaften von Polymeren ab. Daher eignet es sich für Nichtpolymerfachleute, angehende Materialwissenschaftler und Polymerchemiker sowie für Angehörige anderer polymerverarbeitender Berufe.
Die Kürze des Buchs ist offensichtlich so beabsichtigt, daher erhebt der Autor keinen Anspruch darauf, dass sein Buch ein umfangreiches Kompendiums ist oder mit aufwendigen und mehrbändigen Enzyklopädien konkurriert. Vielmehr soll es einen grundlegenden Einblick in das Themengebiet mit spezifischen Information bieten sowie zitierfähig Inhalte aus der Polymerwelt wiedergeben.
Ein kurzes, aber klar strukturiertes Schema zeigt zunächst die Eckpfeiler einer Übersichtsuche zu verschiedenen Themen rund um Materialien, Eigenschaften und Verarbeitung. Die anschließende Suchhilfe zu Stichworten gestaltet sich einfach und ist konsistent zum Themenüberblick. Eine umfangreiche Liste von gebräuchlichen Abkürzungen schließt sich an.
Die eigentliche Enzyklopädie ist alphabetisch geordnet. Die Informationen zu den einzelnen nummerierten Schlagworten sind auf den Punkt gebracht. Viele Abbildungen und Diagramme ergänzen die Schlagworterklärungen und helfen beim Verständnis. Jedoch könnte die Qualität der Abbildungen teilweise besser und einheitlicher sein.
Inhaltlich werden alle wesentlichen Themen wie Polymere, Additive, Rheologie, Verarbeitung und anderes mehr behandelt. Die Stichworte sind jedoch teilweise sehr unterschiedlich mit entsprechenden Übersichtsdaten versehen. Beispielsweise werden wesentliche Eckdaten wie die Glasübergangstemperatur nicht immer angegeben. Die Querverweise verwenden teils eine etwas veraltete Nomenklatur. Es stehen jedoch stets auch die wissenschaftlich korrekten Namen im Text. Dies schlägt eine Brücke zwischen praktischer Laborsprache und moderner Begrifflichkeit. Es werden die wesentlichen physikalischen Effekte und Modelle angeführt, die zum Verständnis und zur Verarbeitung der Polymere erforderlich sind. Die Erläuterungen sind sehr kompakt und mit Formeln dargestellt, ersetzen ein Lehrbuch aber nicht.
Fazit: Das Buch ist ein Kompromiss zwischen dem Inhalt eines großen, multidisziplinären Arbeitsgebiets und einem kompakten Volumen. Es ist in dieser Form mancherorts zu knapp, als Nachschlagewerk könnte es ausführlicher sein. Es stellt aber die Grundinhalte der industriellen Polymere und deren Materialkomposite und Verarbeitungsgrundlagen klar gegliedert heraus.
Thomas Weiß, Ludwigshafen


<h2>Dreierlei Koordinationschemie mit Schwächen</h2>
Koordinationschemie. Grundlagen — Synthesen — Anwendungen. Von Lothar Beyer, Jorge Angulo Cornejo. Springer Spektrum, Wiesbaden, 2012. 382 Seiten, brosch. 34,95 Euro. ISBN 978—3—8348—1800—3
Pünktlich zum 100. Jubiläum der Verleihung des Nobelpreises an Alfred Werner, den Begründer der Koordinationschemie, ist ein neues Lehrbuch zu diesem Thema erschienen: Koordinationschemie: Grundlagen — Synthesen — Anwendungen. Wie aus dem Titel bereits hervorgeht, haben die Autoren ihr Buch in drei Kapitel unterteilt. Während das erste Kapitel als Einführung in die Grundlagen der Koordinationschemie konzipiert ist, präsentiert das zweite Kapitel zahlreiche Praktikumsanleitungen für meist unkomplizierte komplexchemische Präparate. Beide Kapitel richten sich vorzugsweise an Studierende aus Bachelorstudiengängen. Das dritte und zugleich umfangreichste Kapitel widmet sich Anwendungsbeispielen von Metallkomplexen, etwa in der Humanmedizin oder in der Katalyse. Es eignet sich nach Aussage der Autoren besonders für Studierende höherer Semester und für Doktoranden.
Das Konzept der Dreiteilung ist an sich eine gelungene Erweiterung des Angebots an koordinationschemischen Lehrbüchern. Leider steckt jedoch — wie so häufig — der Teufel im Detail. Ein Hauptkritikpunkt ist die für heutige Standards geringe Qualität der Lewis-Strichformeln, die teils unübersichtlich geraten und häufig fehlerhaft sind. Für fortgeschrittene Leser ist dies im besten Fall ärgerlich, Studierende vor dem Bachelorabschluss dürften die vielen Fehler verwirren. Bedauerlich ist ferner, dass das Buch durchgehend die Iupac-Nomenklatur von 1995 verwendet, obwohl es bereits seit 2005 neue Empfehlungen gibt, die gerade in der Koordinationschemie zu signifikanten Änderungen geführt haben.
Das Kapitel über die Anwendungen ist ebenfalls von eher durchwachsener Qualität: Neben hochaktuellen Beispielen über Gerüstmaterialien (MOF) ist das Krebsmedikaments Cisplatin auf dem Wissensstand der 1980er Jahre besprochen. Zudem verwundert die ausführliche Abhandlung über Hydrometallurgie. In koordinationschemischen Büchern ist das Thema sonst eher selten anzutreffen. Hier ist es auch noch sehr mathematisch und an Prozessschemata orientiert aufbereitet.
Bei der Konzeption eines anorganisch-chemischen Synthesepraktikums ist es immer gut zu wissen, wenn die Präparate andernorts bereits erfolgreich in einem solchen Praktikum eingesetzt werden. Dementsprechend verweisen die Autoren häufig auf das Praktikum “Grundlagen der anorganischen Synthesechemie” der Universität Leipzig. Leider ist ein Großteil der zusätzlichen Praktikumsanweisungen im Buch für moderne, ressourcenschonende Praktika eher ungeeignet. So wird heutzutage niemand in einem Laborpraktikum zur Synthese von [Co(NH3)6]Cl3 das Edukt CoCl2 · 6 H2O in einer Menge von 238 g einsetzen.
Letztendlich ist die Idee des Buches sehr gut, nämlich das Angebot von dreierlei Koordinationschemie. Leider ist die Umsetzung dieser Idee nicht optimal gelungen, nicht zuletzt wegen zu vieler Fehler in den Abbildungen. So eignet sich das Buch in der vorliegenden Form noch am Besten zum gezielten Nachblättern bereits vorhandenen Wissens.
Jens Müller, Münster


<h2>Lehrbücher voller Fehler</h2>
Allgemeine Chemie für Biochemiker, Lebenswissenschaftler, Mediziner, Pharmazeuten … Von Olaf Kühl. Wiley-VCH, Weinheim, 2012. 272 Seiten, brosch. 24,90 Euro. ISBN 978—3—527—33198—7
Das Lehrbuch Allgemeine Chemie für Biochemiker, Lebenswissenschaftler, Mediziner, Pharmazeuten … hat den Anspruch, die allgemeine Chemie sowohl für Chemiker als auch für Nebenfächler wie Mediziner klar strukturiert und anschaulich darzustellen. In Anbetracht der Vielzahl an einführenden Büchern für diese Zielgruppe (die leider nicht alle gut sind), hatte ich mir einiges von einem Buch zu dieser Thematik von Wiley-VCH erwartet. Leider wurden diese Erwartungen rundweg enttäuscht.
Hier wären zunächst inhaltlich fragwürdige Themenbereiche, denn Mediziner benötigen wohl kaum die Ligandenfeldtheorie oder müssen die Temperaturabhängigkeit des Magnetismus verstehen. Hinzu kommen fragwürdige didaktische Konzepte, wie ein Abschnitt zur Koordinationschemie des Protons, in dem der Mechanismus der Esterhydrolyse besprochen wird, ohne dass diese Stoffgruppe im Buch vorher überhaupt vorkommt. Ähnlich verhält es sich mit Einführung von Mehrstufenreaktionen im Kapitel Stöchiometrie: Hier tauchen plötzlich organische Strukturen auf, ohne dass diese zuvor erläutert worden sind, was einen ungeübten Studierenden bestenfalls verwirrt.
Hinzu kommt, dass viele Dinge lieblos gemacht sind. So sind Abbildungen zu Trends im Periodensystem (erstes Kapitel) nicht selbsterklärend, die Verwendung unterschiedlicher Grautöne erschwert sowohl die Übersichtlichkeit als auch das Verständnis.
Meine wesentliche Kritik an dem Buch sind die zahlreichen gravierenden fachlichen Fehler, die dazu führen, dass Studierende Zusammenhänge falsch oder gar nicht lernen. Auch hier nur zwei Beispiele: Auf Seite 94 setzt der Autor in seinen Überlegungen K und Ks gleich (letzteres ignoriert er einfach), ein grundlegender mathematischer und fachlicher Fehler, der sich leider über mehrere Gleichungen erstreckt. So ist der Zusammenhang generell nicht zu verstehen. Ein weiteres Beispiel findet sich im Kapitel zur Chiralität. Die Angaben zur Bestimmung der Prioritäten nach CIP sind falsch, so dass die Studierenden hinterher nicht korrekt bestimmen können, ob ein stereogenes Zentrum R- oder S-konfiguriert ist. Auch die Einführung der D/L-Nomenklatur ist völlig misslungen, da der Autor die Fischer-Projektion (und damit die benötigte Schreibweise zur Bestimmung der absoluten Konfiguration) nicht erläutert. Ein unwissender Leser versteht hier nichts und wird bestenfalls verwirrt.
Dies waren nur einige Beispiele, sprachliche Mängel sind dabei gar nicht berücksichtigt. Daher kann ich von dem Buch nur dringend abraten.
Richard Göttlich, Gießen
Organische Chemie für Biochemiker, Lebenswissenschaftler, Mediziner, Pharmazeuten.
Von Olaf Kühl. Wiley-VCH, Weinheim, 2012. 272 Seiten, brosch. 24,90 Euro. ISBN 978—3—527—33199—4
Das Buch Organische Chemie ist leider die nahtlose Fortsetzung des Buches Allgemeine Chemie desselben Autors. Auch in Organische Chemie ist die Strukturierung fragwürdig. Es ist dem Autor zwar hoch anzurechnen, dass er zunächst versucht, allgemeine Konzepte zu erläutern. Jedoch sollte ein Lehrbuch die Stoffklassen vorstellen, bevor ihre Reaktionen besprochen werden. Auch das Fehlen von Kapiteln zu Proteinen, Kohlenhydraten und Fetten ist für die Zielgruppe — Lebenswissenschaftler — denkbar ungeeignet. Dies allein würde bereits dazu führen, dass ich das Buch nicht empfehlen kann.
Sinnvoll ist die Erläuterung, dass in der organischen Chemie oft Nukleophile mit Elektrophilen reagieren, aber die Tschtschibabin-Reaktion eignet sich sicher nicht als erstes Beispiel dazu, dies zu verdeutlichen (nur eines von vielen derartigen Beispielen). Viel wesentlicher sind allerdings wieder die zahlreichen fachlichen Fehler, wobei der Raum hier nicht annähernd ausreicht, um auch nur die wichtigsten zu erwähnen. Einige Beispiele: 
Die Fischer-Projektion wird zwar erläutert, aber leider falsch, sie hat nichts mit den Prioritäten nach CIP zu tun. Auch die Erläuterung der Keilstrichschreibweise auf Seite 13 ist falsch, der Autor hat hier zwei verschiedene Schreibweisen gemischt. Abbildung 6.2. stellt den Verlauf der Brom-Addition an Alkene leider falsch dar (die Abbildung an sich ist bereits recht unverständlich). Der Mechanismus der Imin-Bildung (S. 109 und 110) ist völlig misslungen, hier hat der Autor offenbar übersehen, dass eine Säurekatalyse notwendig ist (und nicht eine protonierte Hydroxy-Gruppe und eine deprotonierte Amino-Gruppe im gleichen Molekül vorliegen). Der Mechanismus zur Bildung von Enaminen (Abb. 6.6) lässt jedem Chemiestudenten die Haare zu Berge stehen, das hier abgebildete Intermediat ist falsch. Bei der radikalischen Olefinpolymerisation sollten sekundäre Radikale die Intermediate sein und nicht wie hier primäre.
Pfeile in Reaktionsmechanismen illustrieren den Angriff eines Elektronenpaares, und es ist schwer genug, dies den Studierenden immer wieder einzubläuen. Leider ignoriert dieses Buch solche allgemeinen Regeln gelegentlich (Abb. 5.9). Diese Liste an Fehlern ist nahezu beliebig lange fortsetzbar.
Studierenden ist dringend davon abzuraten, dieses Buch zu nutzen.
Richard Göttlich, Gießen


<h2>Nomenklaturempfehlungen der Iupac</h2>
Die Internationale Union für Reine und Angewandte Chemie hat zwei Nomenklaturempfehlungen ausgearbeitet und gibt jetzt Fachkollegen die Möglichkeit, Verbesserungsvorschläge oder Stellungnahmen bis zum 30. April einzureichen:
1.) Terminology of Metal-Organic Frameworks and Coordination Polymers
<ext-link ext-link-type="uri"><a href="http://delivr.com/1llqo" target="_blank">http://delivr.com/1llqo</a></ext-link>
2.) Glossary of Terms Used in Medicinal Chemistry Part II
<ext-link ext-link-type="uri"><a href="http://delivr.com/1llqp" target="_blank">http://delivr.com/1llqp</a></ext-link>
Ausführliche Infos auch bei:
<a href="mailto:B.Koehler@gdch.de">B.Koehler@gdch.de</a>
und auf <ext-link ext-link-type="uri"><a href="http://delivr.com/1li3g" target="_blank">http://delivr.com/1li3g</a></ext-link>


<h2>Kurz vorgestellt</h2>
Für die Laborantenausbildung
Fachtheorie nach Lernfeldern für Chemielaboranten — Teil 3. Biochemische und mikrobiologische Inhalte 3. und 4. Ausbildungsjahr. Von Angelika Janß. Holland + Josenhans Verlag, Stuttgart, 2013. 144 Seiten, brosch. 24,90 Euro. ISBN 978—3—7782—1620—0
Der schmale Band behandelt die Untersuchung lebender Zellen, mikrobiologische, molekularbiologische, biotechnische und biochemische Arbeiten, Diagnostik mit Enzymen und Immunglobulinen sowie die Arbeit mit Zellkulturen.
Zwischen Physik, Chemie, Biologie und Medizin
Biophysik.
Von Werner Mäntele. UTB, Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart, 2012. 314 Seiten, brosch. 24,99 Euro. ISBN 978—3—8252—3270—2
Das Lehrbuch führt in grundlegende Konzepte ein und beschreibt die wichtigsten experimentellen Methoden.

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