Karrierekolumne
Keine Nabelschau
Von Wiley-VCH zur Verfügung gestellt
„Bevor wir nach einer konkreten Stelle suchen, müssen wir erstmal uns selbst analysieren”, beginne ich in einem Karriereworkshop das Thema Introspektion. Einige Teilnehmende wirken neugierig, andere nicht. „Habe ich als 30-Jährige wirklich eine ausführliche Nabelschau nötig?”, fragt Ezra schmunzelnd.
Bei einem anderen Workshop behauptete Oskar gleich zu Beginn: „Ich kenne mein Ziel, ich will Patentanwalt werden.” Auf Nachfrage erklärte er, er genieße intellektuelle Herausforderungen und präzisen Sprachgebrauch – dies würde gut mit den Anforderungen an einen Patentanwalt übereinstimmen. Im Workshopverlauf stellte sich bei seiner Introspektion heraus: Er kann am besten denken, wenn er mit Kolleg:innen diskutiert. Selbstverständlich tauschen sich auch Patentanwält:innen untereinander aus, doch das macht nur einen kleinen Teil ihrer Arbeitszeit aus. Der Rest findet allein statt. Oskar musste sich die Eignung für seinen scheinbaren Traumberuf noch einmal durch den Kopf gehen lassen.
Wenn Naturwissenschaftler:innen lange brauchen, um ihren ersten Job zu bekommen, dann liegt das nicht an einer schwachen Bewerbung oder schüchternem Auftreten im Vorstellungsgespräch. Stattdes
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