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<h2 type="main">Cycling Chemistry: Nachhaltigkeit als chemisches Prinzip – FJS 2025 in Münster</h2>Vom 12. bis 15. März 2025 lud das JungesChemieForum (JCF) zum 27. Frühjahrs-Symposium nach <link href="#nadc20254151208-fig-0001">Münster ein. Über 300 Teilnehmende aus Hochschulen und Industrie kamen unter dem Motto Cycling Chemistry zusammen, um aktuelle Beiträge zur nachhaltigen Chemie zu diskutieren. Neben acht Plenarvorträgen, zwei Start-up-Talks und drei Industrievorträgen gab es zehn Vorträge von Doktorand:innen und 114 Poster. Das Rahmenprogramm bildeten Firmenworkshops, Messestände und Netzwerkmöglichkeiten. Veranstaltet wurde die Tagung von den JCF-Regionalforen Münster, Dortmund und Essen-Duisburg.<figure xml:id="nadc20254151208-fig-0001"><figure><img alt="image" src="https://eu-central-1.graphassets.com/Aype6X9u2QGewIgZKbFflz/cmbanb4x36w4307t680yb8jno"><figcaption><label>Abb.1: </label>27. Frühjahrs-Symposium in Münster; Einblick in die Vorträge (linkes Bild) und Workshops. Fotos: Johannes Voigt</figcaption></figure></figure>Das Symposium stand unter dem Motto Cycling Chemistry und es gab eine weite Bandbreite der Interpretation. Neben der Anspielung auf das fahrradfreundliche Münster wurden noch unzählige weitere Auslegungen gefunden.So interpretierten manche das Thema in Hinsicht auf die Funktionsweise diverser Batterietypen und der Relevanz der Energieinfrastruktur, wie Prof. Jeff Dahn, Prof. Saiful Islam und Prof. Fikile Brushett. Prof. Sebastian Hasenstab-Riedel führte eine chemische Methode für die Speicherung elektrischer Energie vor, bei der Chlor als ionische Flüssigkeit gelagert werden kann. Andere, wie Prof. Joost Reek und Prof. Victoria Däschlein-Gessner, zeigten das „Cycling“ anhand verschiedener Katalysestrategien. Prof. Lena Daumann wählte eine Recycling-Interpretation des Mottos und führte in Möglichkeiten ein, wie Lanthanoide und Actinoide mithilfe von Bakterien (zurück-)gewonnen und getrennt werden können. Prof. Klaus Kümmerer betonte die Relevanz einer zirkulären Wirtschaftsweise und erörterte die Möglichkeit des daraufhin gezielten Designs. Auch die Start-ups Cyclize und Power2Polymers gingen in ihren Vorträgen auf ihre Ansätze zur Gewährleistung von nachhaltiger Industrie ein.Ergänzt wurde das akademische Programm durch industrienahe Einblicke. In Vorträgen und Workshops präsentierten insbesondere der Platinsponsor Evonik und die Goldsponsoren Bayer und Boehringer Ingelheim ihre Strategien für eine nachhaltige chemische Wertschöpfung. Themen waren unter anderem innovative Bindemittel in Akkus, KI-gestützte Anwendungen im Forschungsalltag sowie die Identifizierung von Wirkstoffen.Man kann also eine Gemeinsamkeit aller Interpretationen des Mottos feststellen: Nachhaltigkeit in der chemischen Forschung und Industrie.Beim Symposium wurden zudem herausragende wissenschaftliche Leistungen mit renommierten Preisen gewürdigt. Der Carl-Roth-Förderpreis ging in diesem Jahr an Anna F. Tiefel für ihre innovativen Arbeiten im Bereich der Photokatalyse sowie an Maximilian Wohlgemuth, der durch seine Beiträge zur nachhaltigen mechanochemischen Katalyse überzeugte. Der Dres.-Volker-und-Elke-Münch-Preis wurde an Dr. Pascal R. Böwer, Dr. Melanie Walther und Dr. Tim M. Thiedemann für ihre gemeinsame Entwicklung eines patentierten Verfahrens zur nachhaltigen Produktgewinnung aus Fermentationflüssigkeiten verliehen. Zudem wurde Dr. Daniel Kowalczyk mit dem FAIR4Chem-Award für die Etablierung einer offenen Datenplattform zur Charakterisierung von Photoreaktoren ausgezeichnet.Die Posterpräsentationen und Vorträge der Doktorand:innen deckten ein breites Spektrum von der Materialforschung über innovative Synthese bis hin zur bioanalytischen Chemie ab. Der interaktive Austausch stand dabei ebenso im Fokus wie der wissenschaftliche Mehrwert der Beiträge. Auch die Vernetzung kam nicht zu kurz – ob in der Mittagspause, beim Pubcrawl oder beim Konferenzdinner.Das 28. Frühjahrssymposium wird vom 10. bis 13. März 2026 in Köln stattfinden und von den JCF-Regionalforen Köln-Leverkusen, Düsseldorf, Bonn und Aachen organisiert. Mehr Details über das Frühjahrssymposium sind auf unserer Webseite und auf Instagram zu finden.Lisa Kamecke, Paul Erik Schneider<h2 type="main">Berlin</h2>Am 18. Februar 2025 richtete das JCF Berlin erstmals einen Karrieretag aus, bei dem Alumni der Berliner Universitäten und des JCF <link href="#nadc20254151208-fig-0002">Berlin ihren Werdegang nach dem Studium vorstellten und dabei Einstiegsmöglichkeiten in den Arbeitsmarkt beschrieben. Zu Beginn präsentierte Catharina Einbacher (VAA) zunächst den Verband angestellter Akademiker und leitender Angestellter der chemischen Industrie (VAA) und ging im Folgenden darauf ein, wie der Berufseinstieg in der chemischen Industrie gelingen kann.<figure xml:id="nadc20254151208-fig-0002"><figure><img alt="image" src="https://eu-central-1.graphassets.com/Aype6X9u2QGewIgZKbFflz/cmbanb7d86w7p07t6en44z9ga"><figcaption><label>Abb.2: </label>Eröffnung des Karrieretags. Foto: Marco Kapitzke</figcaption></figure></figure>Nach der Kaffeepause berichtete Dr. Patrick Pröhm-Rupf von seinem Einstieg beim Beratungsunternehmen d-fine. Dr. Arturo Robertazzi (Quantistry) gab Einblick in ein Chemie-Startup und Lorin Steinhäuser (Bayer) versorgte die über 70 Teilnehmenden mit Tipps für das Bewerbungsverfahren. Neben Rahel Marschall, die als Communication Manager bei greenCHEM tätig ist, sprach Dr. David Furkert über seinen Karriereweg bei Novartis. Zwischen den Vorträgen stieß der Stand von d-fine auf großen Anklang, und die Möglichkeit, das Unternehmen kennenzulernen und Kontakte zu knüpfen, wurde ausgiebig genutzt. Das Unternehmen d-fine sowie der VAA waren Sponsoren des Events.Beim Get-together nach den Vorträgen kamen die Teilnehmenden ins persönliche Gespräch mit den Referent:innen und nutzten auch untereinander die Gelegenheit zum Netzwerken. Insgesamt war es eine äußerst gelungene Veranstaltung, zu der wir sowohl von den Teilnehmenden als auch von den Referent:innen viel positives Feedback bekommen haben – eine zweite Auflage mit angebrachtem zeitlichen Abstand wird somit angedacht.Friederike Oesten, JCF Berlin

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JungesChemieForum (JCF)

Cycling Chemistry: Nachhaltigkeit als chemisches Prinzip – FJS 2025 in MünsterVom 12. bis 15. März 2025 lud das JungesChemieForum (JCF) zum 27. Frühjahrs-Symposium nach Münster ein. Über 300 Teilnehmende aus Hochschulen und Industrie kamen unter dem Motto Cycling Chemistry zusammen, um aktuelle B...

Ausgeblättert

Ausgezeichnet

Armido Studer erh&auml;lt die Adolf-von-Baeyer-Denkm&uuml;nze. Mit der Auszeichnung w&uuml;rdigt die GDCh Studers Forschung zur Radikalchemie: Unter anderem nutzt er einzelne Elektronen zur Reaktionsbeschleunigung und erzeugt Wasserstoffatome als reaktive Spezies aus Wasser. Der Preis wird alle zwei Jahre verliehen und umfasst 7500 Euro Preisgeld, eine Goldmedaille und eine Urkunde.
Wie w&uuml;rden Sie Ihre Forschung einem Kind erkl&auml;ren?
Meine Chemie betrachte ich wie das Spielen mit Lego-Bausteinen. Es gibt Teilchen mit unterschiedlicher Farbe, unterschiedlicher Gr&ouml;&szlig;e und unterschiedlicher Form. Ziel ist es, diese Bausteine in korrekter Anordnung und gezielter Reihenfolge miteinander zu verkn&uuml;pfen.
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<figure><img alt="image" src="https://eu-central-1.graphassets.com/Aype6X9u2QGewIgZKbFflz/cmban17n167e207t6q806nu9w">
<figcaption><label>Abb.1: </label>Fotos: Linus Peikenkamp (Studer); Ak Studer (Klemmbausteine) / Universit&auml;t M&uuml;nster</figcaption>
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Mein gr&ouml;&szlig;tes Privileg als Wissenschaftler ist, jeden Tag mit motivierten jungen Leuten an Themen und Fragestellungen zu arbeiten, die wir selbst definieren. Ich erachte meinen Beruf quasi als mein Hobby.
Verraten Sie uns das Geheimnis des gr&ouml;&szlig;ten Erfolgs Ihrer Forschungskarriere?
Ich lese viel chemische Literatur, dabei insbesondere Forschungsresultate aus Gebieten, die nicht zu meiner Kernexpertise geh&ouml;ren. Je breiter die Forschung aufgestellt ist, desto mehr M&ouml;glichkeiten bieten sich, das aus der Literatur gewonnene &bdquo;Fremdwissen&ldquo; gewinnbringend in die eigene Forschung einzubinden. Ein weiterer wichtiger Punkt ist das Rekrutieren talentierter Mitarbeiter:innen. Es ist meine Aufgabe, diese zu motivieren und bei Bedarf deren Forschung zu steuern, aber ihnen auch gen&uuml;gend Freir&auml;ume bez&uuml;glich des jeweiligen Projekts zu bieten.
Meine besten Ideen kommen mir beim Lesen chemischer Literatur.
Wenn Sie ein Laborger&auml;t w&auml;ren, welches w&auml;ren Sie und warum?
Ein NMR-Ger&auml;t: Ich w&uuml;rde als Erster mit Gewissheit das positive Resultat sehen k&ouml;nnen.
Eine Begabung, die ich gerne h&auml;tte, ist ein fotografisches Ged&auml;chtnis. Ich k&ouml;nnte unz&auml;hlige Graphical Abstracts abspeichern und m&uuml;sste nicht wie jetzt im Internet suchen &hellip; diese Reaktion habe ich doch irgendwo bereits einmal gesehen.
Wenn ich f&uuml;r einen Tag jemand anders sein k&ouml;nnte, w&auml;re ich ein professioneller Skirennfahrer; dies war mein gro&szlig;es Ziel, bevor ich mich dem Chemiestudium zuwandte. Meine Jugend war g&auml;nzlich dem Skisport gewidmet.
Wenn ich die Nachrichten aus der Chemie aufschlage oder aufrufe, interessiere ich mich vor allem f&uuml;r die Trendberichte in den verschiedenen Fachrichtungen.
Armido Studer, Jahrgang 1967, ist seit dem Jahr 2004 Professor am Institut f&uuml;r Organische Chemie in M&uuml;nster und seit 2009 dessen Direktor. Zuvor arbeitete er als au&szlig;erplanm&auml;&szlig;iger Professor an der Universit&auml;t Marburg. Studer habilitierte sich im Jahr 2000 an der ETH Z&uuml;rich, wo er auch studiert und promoviert hatte.

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