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Am 8. und 9. November 2024 fand zum 13. Mal das Symposium ABC-Gefahren an der Universität Siegen statt. Diese bundesweit einmalige Veranstaltung brachte 125 Feuerwehrleuten und Mitgliedern von Hilfsorganisationen naturwissenschaftliche Grundlagen nahe, und wie sie sicher mit Gefahrstoffen umgehen. Ein ehrenamtliches Team von Ausbildern, die mit ihrem naturwissenschaftlichen Hintergrund auch im Feuerwehrdienst aktiv sind, organisierte das Symposium und führte es durch.<p>Das Symposium gliederte sich in zwei Teile: Am Freitagabend fand die Auftaktveranstaltung statt, bei der in Vorträgen aktuelle Themen zu chemischen, biologischen, radiologischen, nuklearen und explosiven (CBRNE) Gefahren vorgestellt wurden. Stefan Beßlich von der Analytischen Task Force der Feuerwehr Köln erklärte, nach welchen Kriterien Schadstoffe in Löschwasser beurteilt werden – und was zu tun ist, um das kontaminierte Abwasser sicher zu entsorgen. Klaus Ehrmann, Uni Siegen, stellte vor, wie der Stand bei elektronischen Versionen der Genehmigungs- und Transportpapiere ist. Aktuell gibt es rechtliche Hürden, diese Informationen beispielsweise direkt vom Einsatzwagen aus zu erhalten und nicht erst durch die Leitstelle.</p><p>Fritjof Brüne, Bundesakademie für Bevölkerungsschutz und Zivile Verteidigung, Bad Neuenahr-Ahrweiler, referierte darüber, wie weit der Bund bei der Beschaffung neuer ABC-Erkundungskraftwagen ist, und über das Ausbildungskonzept. Jürgen Schreiber, Deutsche Gesellschaft für Katastrophenmedizin, stellte den Leitfaden für die rettungsdienstliche Versorgung kontaminierter Personen in CBRN-Lagen vor. Mit dieser Leitlinie sollen die Organisation und technischen Möglichkeiten bei Feuerwehren und Rettungsdiensten harmonisiert und besser strukturiert <link href="#nadc20254148476-fig-0001">werden.</p><figure xml:id="nadc20254148476-fig-0001"><figure><img alt="image" src="https://eu-central-1.graphassets.com/Aype6X9u2QGewIgZKbFflz/cm8wjup026wgp07tagkscvr4p"><figcaption><label>Abb.1: </label>Teilnehmer bei einem Versuch zur Elektrolyse einer Natriumchloridlösung beim Modul Elektrochemie im Labor für Chemiedidaktik. Fotos: Philipp van der Gouwe /  Feuerwehr Großostheim</figcaption></figure></figure><p>Am Samstag wurde den Teilnehmern ein abwechslungsreiches Programm geboten. In kleinen Gruppen durchliefen sie mehrere Stationen: Im Selbstexperimentiermodul Elektrochemie erfuhren sie, wo uns elektrochemische Vorgänge im Alltag begegnen – beispielsweise in Galvanikbetrieben oder in der Chloralkali- und <link href="#nadc20254148476-fig-0002">Wasserelektrolyse – und welche Gefahrenschwerpunkte sich dabei ergeben. Ebenfalls in einem Selbstexperimentiermodul erforschten die Teilnehmer mehrere Stoffgruppen der organischen Chemie und deren Gefahrenpotenzial. In Schauversuchen demonstrierte das Ausbilderteam den Teilnehmern, wie explosionsgefährlich chemische Stoffe sein können.</p><figure xml:id="nadc20254148476-fig-0002"><figure><img alt="image" src="https://eu-central-1.graphassets.com/Aype6X9u2QGewIgZKbFflz/cm8wjur0z6wk807ta67lkawls"><figcaption><label>Abb.2: </label>Teilnehmer in einem der Fahrzeuge des Sondereinsatzes des Landesamtes für Natur-, Umwelt- und Verbraucherschutz (LANUV) in NRW.</figcaption></figure></figure><p>In einem weiteren Workshop übten die Teilnehmer, wie man im CBRN-Einsatz Informationen aus verschiedenen Quellen gewinnt und einordnet. Im Außenbereich präsentierte der Sondereinsatz des Landesamtes für Natur-, Umwelt- und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen (LANUV) moderne instrumentelle Analytik, die in zwei Fahrzeugen direkt an den Schadensort gebracht wird, um beispielsweise die Ausbreitung von Gefahrstoffen zu messen oder unbekannte Schadstoffe zu identifizieren. Als Abschluss der Veranstaltung präsentierte Anton <link href="#nadc20254148476-fig-0003">Baumann, Fachberater Biogasanlagen des Landkreises Ravensburg, den 125 Teilnehmenden anhand vieler Einsatzbeispiele, welche Gefahren es beim Betrieb und bei der Havarie von Biogasanlagen gibt, und wie sich diese beherrschen lassen.</p><figure xml:id="nadc20254148476-fig-0003"><figure><img alt="image" src="https://eu-central-1.graphassets.com/Aype6X9u2QGewIgZKbFflz/cm8wjvfd86xi907tam9l40cn3"><figcaption><label>Abb.3: </label>Anton Baumann (Fachberater Biogasanlagen, Landkreis Ravensburg) bei seinem Vortrag im Audimax der Uni Siegen.</figcaption></figure></figure><p>Das nächste Symposium findet am 7. und 8. November 2025 wieder an der Universität Siegen statt, online zu finden unter <a href="https://abc-symposium.org" target="_blank">abc-symposium.org</a>.</p><p>Christian Adam, Lingenfeld</p><p><a href="mailto:c.adam@abc-symposium.org">c.adam@abc-symposium.org</a></p>

Tagungsbericht

Feuerwehr‐ und Gefahrstoffsymposium „ABC‐Gefahren“

Am 8. und 9. November 2024 fand zum 13. Mal das Symposium ABC-Gefahren an der Universität Siegen statt. Diese bundesweit einmalige Veranstaltung brachte 125 Feuerwehrleuten und Mitgliedern von Hilfsorganisationen naturwissenschaftliche Grundlagen nahe, und wie sie sicher mit Gefahrstoffen umgehen...

GDCh

Bericht über die GDCh-Vorstandssitzung am 3. Dezember 2024 in Leverkusen<p>Die GDCh – das sind Mitglieder aus der Wissenschaft, aus der Industrie und aus öffentlichen Institutionen. Daher findet traditionell die dritte Vorstandssitzung des Jahres in einem Unternehmen statt.</p><p>Am 3. Dezember 2024 traf sich der GDCh-Vorstand unter der Leitung der Präsidentin Prof. Stefanie Dehnen und des Geschäftsführers Dr. Tom Kinzel bei Covestro in Leverkusen. Vizepräsident Prof. Karsten Danielmeier hieß die Teilnehmenden im Namen des gastgebenden Unternehmens willkommen.</p><h2 type="main">Kommission zur Erarbeitung von Empfehlungen für die KI-Nutzung</h2><p>Viele Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler weltweit setzen gezielt künstliche Intelligenz (KI) ein, um die Qualität von Lehre, Forschung und Publikationen zu verbessern. Gleichzeitig gibt es Herausforderungen, auf die die chemische Gemeinschaft reagieren muss. So ist es wichtig, die Integrität der Wissenschaft zu schützen und das Vertrauen in den Prozess der wissenschaftlichen Erkenntnisgewinnung zu wahren. Deshalb richtet der Vorstand auf Empfehlung des GDCh/Wiley-VCH-Verlagsbeirats eine Kommission ein, die Empfehlungen zur Nutzung künstlicher Intelligenz in Forschung, Lehre und Publikationen erarbeiten soll.</p><h2 type="main">Bericht der Kommission Chancengleichheit</h2><p>Die langjährige Arbeit der GDCh-Kommission für Chancengleichheit zeigt das Engagement der GDCh für Gleichstellung und Diversität in der chemischen Gemeinschaft. Sie setzt sich dafür ein, dass alle Mitglieder faire Chancen in ihrer Karriere und in den Angeboten der GDCh haben. Vorstandsmitglied Katrin Beuthert berichtete über die Aktivitäten der Kommission. Ein besonderer Fokus liegt auf der Vorbereitung der Jubiläumsveranstaltung „25 Jahre Engagement für Chancengleichheit in der GDCh“ am 1. Dezember 2025 im Deutschen Museum in München. Zu diesem Anlass ist geplant, dass die dritte Vorstandssitzung 2025 Anfang Dezember ebenfalls dort stattfindet. Außerdem berichtet Beuthert über die JCF-Initiative zur Einführung eines Patenprogramms, das neuen Mitgliedern den Einstieg erleichtern soll.</p><h2 type="main">Finanzen und Vermögen der GDCh</h2><p>Die jährlichen Einnahmen der GDCh setzen sich zum größten Teil aus Mitgliedsbeiträgen, Gebühren von Tagungen und Fortbildungen, Umsatzbeteiligungen an wissenschaftlichen Fachzeitschriften und Erlösen der Vermögensverwaltung zusammen. Schatzmeister Dr. Franz von Nussbaum erklärte die aktuelle Vermögenssituation der GDCh. Er betonte, dass das Wertpapierportfolio, das aus über 300 Einzelpositionen besteht, gut diversifiziert und profitabel angelegt ist. Dank der finanziellen Stabilität und der effektiven Verwaltung der Ressourcen kann die GDCh langfristig planen und ihre Angebote finanzieren.</p><h2 type="main">Nachhaltigkeitsstrategie für die GDCh</h2><p>Eine umfassende Strategie zur Nachhaltigkeit ist für die GDCh unverzichtbar, um verantwortungsvolles Handeln in der Forschung und in der Gesellschaft zu fördern. Die von Prof. Herwig Buchholz geleitete Kommission zur Implementierung einer Nachhaltigkeitsstrategie für die GDCh stellte die Ergebnisse ihrer Arbeit vor. Anfang 2025 soll der Vorstand abschließende Vorschläge zu Governance-Struktur, Zielen und Budget erhalten und die Umsetzung planen.</p><h2 type="main">Geplante Namensänderung der GDCh</h2><p>In Vorbereitung der geplanten Mitgliederabstimmung zur Namensänderung der GDCh in „Deutsche Gesellschaft für Chemie“ im Februar 2025 informierte sich der Vorstand über die vorgesehene Durchführung in der Geschäftsstelle und die Kommunikation an die Mitglieder.</p><h2 type="main">Erarbeitung von GDCh-Stellungnahmen</h2><p>Eine Kommission hat über mehrere Monate einen Prozess für die Erarbeitung und Veröffentlichung von GDCh-Stellungnahmen für die Politik- und Gesellschaftsberatung erarbeitet. Der Vorstand berief nun eine neunköpfige Monitoring Group, die relevante Themen identifizieren und dem Vorstand vorschlagen soll. Nach Zustimmung des Vorstands wird für jedes Thema eine eigenständige Engagement Group geschaffen, die dann die jeweilige Stellungnahme gemeinsam erarbeitet. Stellungnahmen von Fachgruppen sind hiervon nicht betroffen.</p><h2 type="main">GDCh Science Forum Chemistry 2025</h2><p>Für das nun dreitägige GDCh Science Forum Chemistry Ende September 2025 am KIT in Karlsruhe wurde über das Programm, mögliche Mottos und das Sponsoring beraten. Ein Programmkomitee plant die weiteren Details.</p><h2 type="main">Fachgruppen-Klausurtagung in Fulda 2024</h2><p>Die Vorsitzenden der Fachgruppen und Arbeitsgemeinschaften oder deren Vertreter nehmen jährlich gemeinsam mit Vertretern des Vorstands und der Geschäftsstelle an einer Klausurtagung teil, um sich gegenseitig über ihre Aktivitäten zu informieren und gemeinsame Themen zu besprechen. Über die Klausurtagung Ende Oktober in Fulda berichteten Dr. Rolf Albach und Dr. Jasmin Herr. Der Vorstand nahm zudem Kenntnis von den Plänen zur Gründung einer Arbeitsgruppe Supramolekulare Chemie.</p><h2 type="main">Berufungen</h2><p>Der Vorstand berief Prof. Tanja Franken für die Amtszeit bis 2027 in den Verlagsbeirat GDCh/Wiley-VCH. Dieses Gremium berät sowohl die GDCh als auch unseren Verlagspartner Wiley-VCH zu publikationsrelevanten Themen.</p><p>Prof. Maike Busker wurde als neues Mitglied in die GDCh-Lehrkräftefortbildungskommission berufen, um den Bereich Fachdidaktik zu stärken.</p><p>Im Scientific Advisory Board von ChemRXiv verlängerte der Vorstand die Mandate von Prof. Evamarie Hey-Hawkins, Prof. Nuno Maulide und Prof. Ulrich Pöschl. ChemRXiv ist ein Gemeinschaftsprojekt der GDCh mit den chemischen Gesellschaften der USA, Großbritanniens, Chinas und Japans, und erlaubt die Vorab-Veröffentlichung wissenschaftlicher Artikel, bevor sie in einem Fachjournal angenommen werden.</p><h2 type="main">Verbleib der Geschäftsstelle</h2><p>Der demnächst auslaufende Mietvertrag im Carl-Bosch-Haus in Frankfurt war Anlass für eine mehrmonatige Überlegung zum Verbleib der Geschäftsstelle. Die Geschäftsführung empfahl dem Vorstand nach Evaluierung verschiedener Optionen, den Mietvertrag im Carl-Bosch-Haus zu verlängern und keinen Umzug anzustreben. Der Vorstand folgte diesem Vorschlag; zwischenzeitlich wurde der Mietvertrag verlängert.</p><h2 type="main">Berichte aus befreundeten Organisationen</h2><p>Prof. Guido Kickelbick und Prof. Wilhelm-August Buckermann berichteten aus der Konferenz der Fachbereiche Chemie beziehungsweise vom Fachbereichstag Angewandte Chemie und Chemieingenieurwesen. Diese Berichte ermöglichen der GDCh, den Anschluss an aktuelle Diskussionen und Entwicklungen in diesen auch für die GDCh relevanten Bereichen zu wahren.</p><h2 type="main">Übersetzung von Iupac-Empfehlungen</h2><p>Der Vorstand befürwortete die Freigabe deutscher Übersetzungen von Iupac-Empfehlungen zur chemischen Nomenklatur, die von Expertinnen und Experten angefertigt wurden. Konkret beschloss er die Freigabe der Übersetzung des „Kurzen Leitfadens der Nomenklatur der organischen Chemie“ von Willer et al.</p><h2 type="main">GDCh-Preise 2025</h2><p>Der Vorstand folgte den Vorschlägen der Kommissionen zur Vergabe der GDCh-Preise 2025. Zudem hat sich das eingerichtete Recherchekomitee bewährt, das qualifizierte Preiskandidatinnen und -kandidaten identifiziert, insbesondere aus unterrepräsentierten Gruppen, und zu ihrer Nominierung aufruft. Dies ist insbesondere dann angebracht, wenn nur sehr wenige Nominierungen empfangen werden.</p><h2 type="main">Vereinbarung mit Polnischer Chemischer Gesellschaft</h2><p>In internationalen Kooperationen der GDCh mit anderen chemischen Gesellschaften findet oft ein wissenschaftlicher Austausch durch Namensvorlesungen statt. Eine Wissenschaftlerin oder ein Wissenschaftler werden abwechselnd in das jeweilige Partnerland eingeladen, um dort an mehreren Universitäten Vorträge zu halten und Kontakte zu knüpfen. Der Vorstand hat nun der Erneuerung der Vereinbarung über die Marie-Skłodowska-Curie-Wilhelm-Klemm-Vorlesung mit der Polnischen Chemischen Gesellschaft zugestimmt, um diese nach vielen inaktiven Jahren wieder zu beleben.</p><p>Tom Kinzel</p>

Tagungsbericht

Feuerwehr‐ und Gefahrstoffsymposium „ABC‐Gefahren“

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