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Fehler beim Zement führten zur Katastrophe
Von Wiley-VCH zur Verfügung gestellt
Bei Bohrungen nach Erdgas- und öl soll Zement die Rohre im Bohrloch stabilisieren und die Öllagerstätte dicht verschließen. Dafür ist die Zementmischung für Tiefbohrungen wesentlich reiner und hochwertiger als für den Hausbau. Sie enthält auch spezielle Zusätze, vor allem Polymere, mit denen sich ihr Verhalten exakt steuern lässt.
Hier machte die Besatzung der Bohrinsel einen gravierenden Fehler: Zum Zement, der das letzte Stück Rohr in mehr als 5000 Meter Tiefe fixieren und abdichten sollte, mischte sie zu viel Verzögerungsmittel — er wurde deshalb zu langsam fest. ”Nach 24 Stunden war diese Mixtur noch flüssig“, erklärt Johann Plank vom Lehrstuhl für Bauchemie an der TU München in Garching. Er ist der europäische Experte für Tiefbohrzement und diskutierte die Ursachen schon kurz nach der Katastrophe bei einer Anhörung mit Spezialisten verschiedener Ölgesellschaften in Houston.
”Aber schon nach 15 Stunden begannen die Arbeiter damit, die über dem Zement liegende Bohrflüssigkeit durch Meerwasser zu ersetzen“, erläutert Plank. Die Bohrspülung ist wesentlich schwerer als Wasser und hätte solange als Gegengewicht im Bohrloch bleiben müssen, bis der Zement ausgehärtet
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