Service

<h2 type="main">Ehrungen</h2>Uwe Bornscheuer, Prof. Dr., Inst. für Biochemie der Univ. Greifswald: Ehrendoktorwürde der Königlichen Technischen Hochschule Stockholm in Würdigung seiner Bemühungen, eine Brücke zwischen Chemie und Biotechnologie zu schlagen, um globale Herausforderungen zu bewältigen und den industriellen Wandel hin zu mehr Nachhaltigkeit voranzutreiben.Florian Brandt, Dr.: Promotionspreis Medizinische/Pharmazeutische Chemie 2025 der GDCh-Fachgruppe Medizin. Chemie für seine Dissertation „Modulation der Pharmakokinetik peptidischer Radiotheragnostika – Charakterisierung von Albuminbindern und Neprilysin-gerichteten Spaltsequenzen“.Yafang Cheng, Prof. Dr., Max-Planck-Inst. für Chemie, Mainz: Copernicus-Medaille für ihre Leistungen zum Verständnis atmosphärischer Aerosole und deren Auswirkungen auf Luftqualität, öffentliche Gesundheit und Klima.Stefanie Dehnen, Prof. Dr., Inst. of Nanotechnology am KIT: Mitglied der Academia Europaea.Katharina Kohse-Höinghaus, Prof. Dr., Univ. Bielefeld: Honorary Fellow 2024 der Chinese Chemical Society.Simon Jonas Jaag, Dr.: Ernst-Bayer-Preis 2025 des Arbeitskreises Separation Science der GDCh-Fachgruppe Analyt. Chemie für seine Publikation „Three-Minute Enantioselective Amino Acid Analysis by Ultra-High-Performance Liquid Chromatography Drift Tube Ion Mobility-Mass Spectrometry Using a Chiral Core−Shell Tandem Column Approach“ in Analytical Chemistry 2024, 96, 2666–2675.Dmitrii Kalinin, Dr., Univ. Münster: Innovationspreis Medizinische/Pharmazeutische Chemie 2025 der GDCh-Fachgruppe Medizin. Chemie und der Fachgruppe Pharmazeut./Medizin. Chemie der Deutschen Pharmazeut. Gesellschaft für seine Beiträge zur medizin. Chemie der Antikoagulanzien.Stefan Laufer, Prof. Dr., Univ. Tübingen: Friedrich-Stolz-Preis 2025 der GDCh-Fachgruppe Medizin. Chemie in Würdigung seiner Beiträge zur Wirkstoffentwicklung.Rolf Müller, Prof. Dr., Wissenschaftl. Direktor des Helmholtz-Inst. für Pharmazeut. Forschung Saarland sowie Univ. des Saarlandes: Tu Youyou Award 2024 für seine Arbeiten zur Entwickl. neuer Antibiotika basierend auf mikrobiellen Naturstoffen.Peter Roesky, Prof. Dr., KIT: Mitglied der Nationalen Akademie der Wissenschaften, Leopoldina, sowie Mitglied der Heidelberger Akademie der Wissenschaften.Ferdi Schüth, Prof. Dr., Dir. am Max-Planck-Inst. für Kohlenforschung, Mülheim: Honorary Fellow 2024 der Chinese Chemical Society.Armido Studer, Prof. Dr., Inst. für Org. Chemie der Univ. Münster: Adolf-von-Baeyer-Denkmünze der GDCh für seine Beiträge zur org. Radikalchemie [s. diese Nachrichten, S. 98]. Die Auszeichnung ist mit 7500 Euro dotiert.Ana Ivonne Vazquez-Armendariz, Jun.-Prof. Dr., Univ. Bonn: Forschungspreis „Modelling for Life and Health“.Wenxin Felix Zhu, Dr.: Promotionspreis Medizinische/Pharmazeutische Chemie 2025 der GDCh-Fachgruppe Medizin. Chemie für seine Dissertation „Synthese bioaktiver Tricyclen“.<h2 type="main">Karriere</h2>Hana Bunzen, Dr., Univ. Augsburg, hat den Ruf auf die Professur für Anorg. Chemie an der Univ. Magdeburg angenommen und wurde mit Wirkung zum 1. April 2025 zur Universitätsprofessorin ernannt.Katherina Reiche, Dr., Vorstandsvorsitzende von Westenergie und Vorsitzende des Nationalen Wasserstoffrats der Bundesregierung, ist neue Bundeswirtschaftsministerin.Ferdi Schüth und Katharina Kohse-Höinghaus sind neue Ehrenmitglieder der Chinesischen Chemischen Gesellschaft (CCS). Die CCS – die chinesische Schwestergesellschaft der GDCh – wurde 1932 in Nanjing gegründet und hat etwa 120 000 persönliche Mitglieder. „Honorary Fellow of the Chinese Chemical Society“ ist der höchste Status, den die CCS an internationale Wissenschaftler im Bereich Chemie vergibt, unter den aktuell 103 Honorary Fellows weltweit sind 11 Deutsche.<img alt="image" src="https://eu-central-1.graphassets.com/Aype6X9u2QGewIgZKbFflz/cmbancs8l6zoe07t67h8qhb6a"><img alt="image" src="https://eu-central-1.graphassets.com/Aype6X9u2QGewIgZKbFflz/cmbandgjm71sf07t674dlokjk">Im neuen Bundeskabinett ist eine Chemikerin vertreten: Katherina Reiche (ein Porträt über Reiche kurz vor ihrem damaligen Wechsel aus der Politik in die Wirtschaft erschien in den Nachrichten im Jahr 2014: <url href="https://gdch.app/article/studienrichtung-90408"><a href="https://gdch.app/article/studienrichtung-90408" target="_blank">gdch.app/article/studienrichtung-90408</a></url>). Die Christdemokratin ist in der schwarz-roten Regierungskoalition Bundesministerin für Wirtschaft und Energie; sie übernahm das Ressort – das in der Ampelkoalition noch „Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz“ hieß – vom Grünen-Politiker Robert Habeck.<img alt="image" src="https://eu-central-1.graphassets.com/Aype6X9u2QGewIgZKbFflz/cmbane50671o707uub01f3j2e">

Meldung

Ehrungen, Karriere

EhrungenUwe Bornscheuer, Prof. Dr., Inst. für Biochemie der Univ. Greifswald: Ehrendoktorwürde der Königlichen Technischen Hochschule Stockholm in Würdigung seiner Bemühungen, eine Brücke zwischen Chemie und Biotechnologie zu schlagen, um globale Herausforderungen zu bewältigen und den industriel...

Gottfried Schill war der Entwickler der Synthesechemie der beiden wichtigsten Klassen mechanisch verknüpfter Moleküle: der Catenane und der Rotaxane.Gottfried Hans Schill, geboren 1930 in Eisenach, verstarb am 8. August 2024 in Buchenbach. Er hinterließ seine Frau Leni Schill, wie er promoviert in Chemie, und einen Sohn. Schill war an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg tätig, vom Beginn seines Chemiestudiums im Jahr 1950 bis zur Pensionierung als C3-Professor für Organische Chemie 1995. Er starb als Vorletzter einer Alterskohorte langjähriger Organikprofessoren der Universität Freiburg. Diese umfasste auch Horst Prinzbach († 2012), Wolfgang Eberbach († 2017), Christoph Rüchardt († 2018), Siegfried Kabuß († 2019), Klaus Friedrich († 2022) und Jochen Lehmann († 2024).<img alt="image" src="https://eu-central-1.graphassets.com/Aype6X9u2QGewIgZKbFflz/cmbammuyl5giv07uu30l46le7">Schill besuchte in Allensbach die Volksschule und in Konstanz ein Gymnasium. Nach dem Abitur im Jahr 1950 studierte er in Freiburg ab dem Wintersemester 1950/51 Chemie. Nach Diplomvorprüfung 1953 und -hauptprüfung 1956 wurde er im selben Jahr Doktorand von Arthur Lüttringhaus. Seine Doktorarbeit „Untersuchungen über die Bildungsmöglichkeiten kettengliedartig verknüpfter Ringe“ bekam eine „Auszeichnung = 1“. Sein Doktorvater konnte „dem Autor nur das höchste Lob zollen für seine Geschicklichkeit und seine unermüdlichen Versuche, das fast Unmögliche möglich zu machen“. Die Doktorurkunde wurde am 24. Dezember 1959 ausgestellt.Lüttringhaus ließ ab 1954 an Synthesen der wohl zuerst 1912 von Richard von Willstätter vorhergesagten „kettengliedartig verknüpften Ringe“ arbeiten, die ab 1961 Catenane hießen. Das führte weder 1958 zu Systemen aus einem Cyclodextrin und einem makrocyclischen Disulfid noch 1959 – 1960 zu den Zielverbindungen der Dissertationen Preugschas‘, Schills, Winterhalters und Vollraths. Den Durchbruch brachte erst Schills 1964 abgeschlossene Habilitationsarbeit „Die Synthese von Catena-Verbindungen“. Die darauf beruhende Publikation in Angewandte Chemie nannte als Autoren „Dr. Gottfried Schill und Prof. Dr. A. Lüttringhaus“.Diese doppelte - und womöglich unzutreffende - Autorenschaft mag sich 52 Jahre später ausgewirkt haben. Im Jahr 2016 wurden zwei der drei Chemienobelpreisträger für ihre Forschungen über Catenane ausgezeichnet – zwar nicht dem Würdigungstext zufolge, aber de facto hauptsächlich. Über ihre Catenane hatten die beiden Nobelpreisträger jedoch erst 19 beziehungsweise 25 Jahre nach der Freiburger Arbeit berichtet.Bei einem zweiten Strukturtyp „mit mechanischer Bindung“, wie man heute sagt, war Schills Veröffentlichung „Rotaxan-Verbindungen“ (1969) den Erstpublikationen der fraglichen Nobelpreisträger sogar 22 beziehungsweise 37 Jahre voraus, also abermals Dekaden. Wog die Koautorenschaft Lüttringhaus‘, der im Jahr 1992 verstarb, an Schills bahnbrechender Veröffentlichung so schwer? Oder war das Hindernis Wassermans Anspruch von 1960, Spuren (diese Bezeichnung ist euphemistisch) des allerersten Catenans synthetisiert zu haben? Erst im Jahr 2023 zeigte D. A. Leigh, dass Wasserman Recht gehabt haben konnte.Gottfried Schills Habilitationsschrift beeindruckte die Gutachter. Laut Vladimir Prelog von der ETH Zürich hatte Schill „ein Problem gelöst, welches seit mehr als einem halben Jahrhundert … viele organische Chemiker beschäftigt hat.“ Arthur Lüttringhaus betonte, „dass, wenngleich diese Arbeit auch ‚meinem‘ Gebiet der Catena-Verbindungen entnommen ist, sie doch mit völliger Selbständigkeit bearbeitet worden ist“. Georg Brauer spezifizierte: „Ist somit zwar die Grundidee nicht sein geistiges Eigentum, so hat der Habilitand doch seinen höchst eigenen Syntheseweg … völlig selbständig gefunden … . Dies muss hervorgehoben werden, weil sein bisher publiziertes und in der Habilitationsschrift niedergelegtes wissenschaftliches Werk … in etwas unglücklicher Weise mit den Namen anderer Autoren, insbesondere mit dem seines Institutsdirektors, verknüpft erscheint.“ Gottfried Schill schilderte 2016 dem Verfasser dieses Nachrufs, wie zum Abschluss seines Habilitationsverfahrens 1965 mehrere Fakultätsmitglieder darauf drangen, keine weitere „Ehrenautorschaft“ einzureichen - was auch unterblieb.Es folgten akademische Aufstiege über den Privatdozenten zum außerplanmäßigen Professor und stellenmäßige über den Akademischen Oberrat zum C3-Professor. Die Gesamtheit von Gottfried Schills Arbeiten zu Catenanen, Rotaxanen und einem unvollendeten Knotan resümiert ein Übersichtsartikel von 2019 in Eur. J. Org. Chem. Mitte der 80er Jahre verlagerte Schill seine Forschung zur Vinblastinchemie. Ein bei ihm mit einer Arbeit zu diesem Thema Promovierter leitet noch heute das Organisch-Chemische Grundpraktikum am Freiburger Institut.Reinhard Brückner, Freiburg

Meldung

Ehrungen, Karriere

Ehrungen

Überprüfung Ihres Anmeldestatus ...