Die Tier‐ und Pflanzenwelt nutzen

Insektenraffinerie | Eine Pilotanlage des Fraunhofer-Instituts für Grenzflächen- und Bioverfahrenstechnik IGB in Stuttgart verarbeitet Insektenbiomasse. Larven der schwarzen Soldatenfliege fressen Bioabfälle, etwa überlagerte Lebensmittel oder Essensreste, und setzen diese in Proteine, Fette und Chitin um. Diese Rohstoffe aus den Larven dienen zum Herstellen von beispielsweise Schmier-, Kraft- und Klebstoffen, Schutzfilmen sowie Verpackungsfolien.

Zum Projekt: t1p.de/r31bc

Mikroplastik filtern | Einen Filter, um Mikroplastik aus Wasser zu entfernen, entwickeln Forschende des Innovation Campus for Sustainable Solutions der Hochschule und der Universität Bielefeld. Sie pumpen das Wasser mit einem Druck von zehn Bar durch eine Flusszelle aus mikrostrukturiertem Silikon auf Glas. Dabei inspirierte der Nahrungsfilterapparat des Mantarochens die Forschenden: Lamellen im Silikon trennen das Wasser in eine Fraktion mit Mikroplastik und eine gereinigte Fraktion. In 25 Millilitern Wasser pro Minute entfernt der Filter 81 Prozent der Partikel.

Zur Meldung der Hochschule Bielefeld: t1p.de/qyk16

Bioabbaubare Pflanztöpfe | Die Deutschen Institute für Textil- und Faserforschung (DITF) Denkendorf und das Unternehmen Fiber Engineering fertigen Pflanztöpfe aus Wasserhyazinthenfasern. Diese Töpfe sind günstig, ungiftig und behalten ihre Form auch bei Feuchtigkeit. In einer Kompostieranlage zersetzten sie sich in vier bis sechs Wochen. Die Wasserhyazinthe industriell zu nutzen hilft, ihre Ausbreitung einzudämmen: Großflächige Teppiche der Pflanze auf Binnengewässern setzen beim Verrotten Methan frei, behindern den Schiffsverkehr und verursachen Sauerstoffmangel, der Fische tötet.

Zu den DITF: t1p.de/yuohs

Katharina Käfer

Industrie + Technik