Gesellschaft Deutscher Chemiker

Meinungsbeitrag

Die neue Macht des Forschers

Nachrichten aus der Chemie, Februar 2018, Seite 103, DOI, PDF. Login für Volltextzugriff.

Von Wiley-VCH zur Verfügung gestellt

Wer über die Rolle des einzelnen Wissenschaftlers in der Gesellschaft nachdenkt, gelangt schnell zu einem zentralen Begriff, nämlich dem der Verantwortung. Verantwortung hat einen doppelten Sinn: verantwortlich sein und Verantwortung tragen.

Ersteres scheint trivial: Jeder einzelne Wissenschaftler ist verantwortlich für die Existenz seiner Entdeckungen. Dennoch wird diese Verknüpfung seitens der Wissenschaft mit Zurückhaltung gesehen. Man behält sich das Recht vor, durch das Argument, dass man ja Wissenschaft betreibe, die einzig von der Neugierde, von der puren Lust am Neuen getrieben sei, vor den Implikationen des eigenen Tuns zu fliehen. Gern werden Bilder wie das des Messerschleifers bemüht, dem man doch keinen Vorwurf machen könne, wenn mit einem seiner Küchenmesser ein Mord begangen werde. Es ist ja die dumme Menschheit, welche die Entdeckungen nicht klug einsetzt. Dies ist ein zweifaches Scheinargument. Erstens wurde ein Küchenmesser, um im Bild zu bleiben, hergestellt, um etwa Gemüse zu schneiden und nicht, um einen Menschen zu töten. Zweitens sind dem Menschen durchaus die Funktionen eines Messers bekannt, aber nicht die Funktionen und Implikationen einer wissensc

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