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<h2 type="main">Chemistry Without Atoms – The Theoretical Deliberations of František Wald</h2>Klaus Ruthenberg, Pieter Thyssen (Eds.). Königshausen &amp; Neumann, Würzburg 2025. 283 Seiten, brosch. 36 Euro. ISBN 978–3–8260–4450–2Das Buch analysiert die Atomismus-Debatten in der Chemie des 19. und frühen 20. Jahrhunderts. Im Mittelpunkt steht der böhmische Chemiker František Wald, der die atomistische Sichtweise infrage stellte und chemische Substanzen als Phasen mit variabler Zusammensetzung definierte. Wald lehnte die Vorstellung „vorgefertigter“ chemischer Elemente ab und betonte stattdessen die Rolle von Laborprozessen bei der Herstellung reiner Substanzen.<img alt="image" src="https://eu-central-1.graphassets.com/Aype6X9u2QGewIgZKbFflz/cmbanm14m7j8x07t6p9sf0bsi">Chemistry Without Atoms regt dazu an, die Grundlagen der chemischen Theorie zu überdenken und bietet eine interdisziplinäre Perspektive, die Wissenschaftsgeschichte, Philosophie und Chemie verbindet. Es ist eine unverzichtbare Ressource für Historiker:innen der Chemie, Wissenschaftsphilosoph:innen und alle, die sich für die Entwicklung wissenschaftlicher Paradigmen interessieren.Grundlage des Buchs sind die Ergebnisse eines Workshops aus dem Jahr 2009. In elf Kapiteln beleuchten die Autoren die erkenntnistheoretischen und ontologischen Implikationen von Walds Ansatz und zeigen, wie dessen Ideen die Grenzen der traditionellen Chemie sprengten. Dazu kommen drei Aufsätze von Wald selbst und ein Epilog. Wald schlug vor, chemische Vorgänge mathematisch zu beschreiben und chemische Gesetze ohne Atomhypothesen abzuleiten, wobei er chemische Substanzen als kontinuierliche und dynamische Systeme betrachtete. Zusammengefasst: Wald forderte eine phänomenologische und experimentelle Herangehensweise an die Chemie, die sich auf direkt beobachtbare Eigenschaften stützt und spekulative atomistische Modelle ablehnt. Das Buch verbindet historische Analysen mit philosophischen Reflexionen und untersucht die Kritik an der metaphysischen Natur des Atomismus sowie die Verbindung von Walds Arbeit zu der des Physikers und Philosophen Ernst Mach. Walds Ansätze werden zudem mit anderen wissenschaftlichen Strömungen verglichen, insbesondere mit der Energetik von Wilhelm Ostwald. Ein wichtiges Ergebnis ist, dass die Atomtheorie methodisch angezweifelt werden konnte, aber in der Praxis unverzichtbar wurde.Mathias Seifert, Dortmund

Rezension

Chemistry Without Atoms – The Theoretical Deliberations of František Wald

Chemistry Without Atoms – The Theoretical Deliberations of František WaldKlaus Ruthenberg, Pieter Thyssen (Eds.). Königshausen & Neumann, Würzburg 2025. 283 Seiten, brosch. 36 Euro. ISBN 978–3–8260–4450–2Das Buch analysiert die Atomismus-Debatten in der Chemie des 19. und frühen 20. Jahrhunderts....

Vom 17. bis 19. März 2025 fand an der TU Braunschweig die Chemiedozententagung (CDT) statt. Unter dem Vorsitz Thomas Lindels organisierten Dozentinnen und Dozenten der chemischen Institute der TU Braunschweig das Programm gemeinsam mit der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Universitätsprofessorinnen und -professoren für Chemie (Aduc). 316 Gäste, 25 Aussteller und über 50 Helfende beteiligten sich an der Tagung, die besonders eine Plattform für Nachwuchswissenschaftler:innen ist. Zudem präsentierten Postdocs erstmals in 24 Kurzvorträgen ihre Forschungsergebnisse und Projektideen.Zum Auftakt der Tagung am 17. März verlieh die Aduc ihre Preise an Nachwuchsforschende, die ein eigenständiges Forschungsgebiet in der Chemie etablieren. Hans-Dieter <link href="#nadc20254150874-fig-0001">Arndt (Aduc-Vorsitz) zeichnete Nina Hartrampf (Assistenzprofessorin an der ETH Zürich) aus für ihre Forschungsansätze in der präparativen Peptidforschung, John Molloy (Gruppenleiter an der RWTH Aachen) für seine Forschung zu Organoborverbindungen und Johannes Wahl (Gruppenleiter an der Universität Leipzig) für die Entwicklung stereoselektiver Synthesemethoden.<figure xml:id="nadc20254150874-fig-0001"><figure><img alt="image" src="https://eu-central-1.graphassets.com/Aype6X9u2QGewIgZKbFflz/cmban6gr26i0z07uuy5en6kq7"><figcaption><label>Abb.1: </label>Preisverleihung (v. l.): Hans-Dieter Arndt (Vorsitzender, Aduc), die Aduc-Preisträger:innen Johannes Wahl, John Molloy und Nina Hartrampf (im Hintergrund) sowie Stefanie Tschierlei und Thomas Lindel (TU Braunschweig). Alle Fotos: Oliver Lange / TU Braunschweig</figcaption></figure></figure>Christoph <link href="#nadc20254150874-fig-0002">Kerzig (Professor an der Universität Mainz) erhielt den Carl-Duisberg-Gedächtnispreis für seine Forschung zur Photochemie, besonders zu photochemischen Mechanismen und zur Photoredoxkatalyse. Mit der Carl-Duisberg-Plakette ausgezeichnet wurde Karl Reuter, der sich um die Förderung wissenschaftlicher Kreativität verdient gemacht hat, insbesondere bei der Buchreihe „Lives in Chemistry“.<figure xml:id="nadc20254150874-fig-0002"><figure><img alt="image" src="https://eu-central-1.graphassets.com/Aype6X9u2QGewIgZKbFflz/cmban6j656p4v07te6qkp4o1z"><figcaption><label>Abb.2: </label>Christoph Kerzig (links) erhält für seine Arbeiten zur Photokatalyse den Carl-Duisberg-Gedächtnispreis; Karl Reuter (Mitte) hat die Buchreihe „Lives in Chemistry“ ins Leben gerufen und bekommt die Carl-Duisberg-Plakette. GDCh-Präsidentin Stefanie Dehnen (rechts) verlieh die Preise.</figcaption></figure></figure>Erstmals wurden Aduc-Vortragspreise vergeben, einer für Organik, einer für Anorganik und einer für die anderen Fächer. Die Auszeichnungen gingen an Jake Greenfield (Universität Würzburg) für „Driving Transamination Reactions Uphill with Imine Photoswitches“, Schirin Hanf (KIT Karlsruhe) für „Short-Bite Angle Hybrid Ligands and Their Transition Metal Complexes – Towards Photo-Optical and Catalytic Applications“ und Anna Krawczuk (Universität Göttingen) für „Functionalization of π-Conjugated Solid-State Photoluminescent Materials“.Die GDCh als Herausgeber und der Verlag Wiley-VCH stellten das Open-Access-Journal Angewandte Chemie Novit <link href="#nadc20254150874-fig-0003">vor. Künftig wählt eine Wissenschaftskommission unter den eingereichten Manuskripten für Angewandte Chemie solche mit besonders hohem Potenzial aus und schlägt den Autoren die Hochstufung für Novit vor. Während der Aduc-Mitgliederversammlung wurde außerdem ein neuer Vorstand gewählt. Zum 1. April 2025 übernimmt Stefanie <link href="#nadc20254150874-fig-0004">Tschierlei (TU Braunschweig) den Vorsitz. Sie will sich für die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses und die Weiterentwicklung der Aduc einsetzen. Neuer designierter Vorsitzender ist David Scheschkewitz (Universität des Saarlandes).<figure xml:id="nadc20254150874-fig-0003"><figure><img alt="image" src="https://eu-central-1.graphassets.com/Aype6X9u2QGewIgZKbFflz/cmban77pp6lr207t6zjdoay3b"><figcaption><label>Abb.3: </label>Enthüllung der Zeitschrift Angewandte Chemie Novit, in die ausgewählte Einreichungen bei Angewandte Chemie hochgestuft werden sollen. Chefredakteurin ist Charlotte Gers-Panther (Vierte von rechts). Von links: das Angewandte-Chefredaktions-Duo Frank Maaß und Nathalie Weickgenannt, Peter Schreiner (Universität Gießen), Tom Kinzel (GDCh-Geschäftsführer), Charlotte Gers-Panther, Helga Wennemers (ETH Zürich), Katharina Landfester (Max-Planck-Institut für Polymerforschung) und Stefanie Dehnen (GDCh-Präsidentin).</figcaption></figure></figure><figure xml:id="nadc20254150874-fig-0004"><figure><img alt="image" src="https://eu-central-1.graphassets.com/Aype6X9u2QGewIgZKbFflz/cmban79rg6lv707t699z806cj"><figcaption><label>Abb.4: </label>Neuer und alter Vorsitz der Aduc: Stefanie Tschierlei (links) und Hans-Dieter Arndt (rechts).</figcaption></figure></figure>Die nächste Chemiedozententagung findet vom 2. bis 4. März 2026 unter dem Vorsitz Sebastian Schlückers an der Universität Duisburg-Essen statt.Michael Karnahl, TU Braunschweig

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