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Chemischer Kannibalismus
Von Wiley-VCH zur Verfügung gestellt
Gottesanbeterinnen, Insekten der Familie Mantidae, sehen ja hübsch aus, können aber gemeine Kannibalinnen und Betrügerinnen sein. Wenn sie sich paaren, dann ist bei manchen Arten der männliche Partner auch der Nachtisch. Das hat unter gewissen Umständen – wenn nämlich Nahrung und weitere Paarungsaussichten knapp sind – sogar einen Evolutionsvorteil für beide Seiten: Als Mahlzeit erhöht der werdende Vater seinen voraussichtlichen Fortpflanzungserfolg mehr, als wenn er weiter auf die Balz ginge.
Eigentlich möchte der Herr Gottesanbeter aber eine Partnerin, die nicht so ausgehungert ist, dass sie diesen Meal-Deal nötig hat. Um Attraktivität und Gefährlichkeit einzuschätzen, verlässt er sich in der Natur auf ihr Aussehen, die Reaktionen konkurrierender Männchen und auf Pheromonsignale. Laura Knapwerth und Nathan Burke an der Universität Hamburg haben jetzt die Partnerwahl bei der südafrikanischen Art Miomantis caffra in Laborexperimenten so arrangiert, dass die Insekten nur per Pheromonen kommunizieren können. Die Gottesanbeter folgen einem Tunnel, der sich verzweigt, und die Nase entscheidet, wo es langgeht.1)
Wie die Ergebnisse zeigen, wiesen die Pheromone k
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