Gesellschaft Deutscher Chemiker
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Meinungsbeitrag

Change is the Only Constant

Nachrichten aus der Chemie, Januar 2024, Seite 3, DOI, PDF. Login für Volltextzugriff.

Von Wiley-VCH zur Verfügung gestellt

Ein Leitartikel von Stefanie Dehnen

„Change is the Only Constant“ – so werden die veränderlichen Anblicke im Yellowstone National Park, einer der beeindruckendsten Ansammlungen geochemischer Naturwunder, kommentiert. Selten war dieses auf den griechischen Philosophen Heraklit zurückgehende Zitat so aktuell wie in diesen turbulenten Zeiten: Wir befinden uns global weit entfernt von stabilen Gleichgewichten.

Nun könnte eine traditionsreiche Fachgesellschaft den Gegenpol und Fels in der Brandung bilden, aber genau das streben wir nicht an. Die GDCh hat sich in den vergangenen Monaten das Motto „Rethinking Chemistry“ gegeben. Das verweist auf die Notwendigkeit, aus der Chemie heraus noch unmittelbarer, noch effizienter, noch nachhaltiger zur Lösung der großen globalen Probleme beizutragen und hierfür Strategien zu erarbeiten. Das Motto bedeutet aber auch, dass neben dem Umdenken „in der Chemie“ auch anders „über die Chemie“ gedacht werden sollte. Das Image dieser so zentralen Naturwissenschaft ist in der Öffentlichkeit nach wie vor auf einem unangemessen niedrigen Niveau – und das macht es schwer, gehört zu werden. Hinzu kommen sinkende Studierendenzahlen und Fachkräftemangel, was zum jetzigen Zeitpunkt unpassender nicht sein könnte und auf fehlende Weitsicht hinweist.

Als GDCh können wir die großen Probleme nicht unmittelbar lösen. Wir können aber dazu beitragen, einen Wandel anzustoßen und zu begleiten. Dazu gehört in guter selbstreflektierender Manier dann auch „Rethinking GDCh“. Tatsächlich steht die GDCh in einem Entwicklungsprozess. Ohne Kompromisse hinsichtlich der Qualität unserer Angebote zu machen, wollen wir noch moderner, jünger, diverser und internationaler sein – und der Weg dahin muss schneller verlaufen denn je.

Besonders das Ansprechen und das Gewinnen der jungen Generation wird für Nachhaltigkeit in unserem Fach sorgen. Die jungen Fachgruppen sind in dieser Hinsicht ein großartiger und wichtiger Motor. Eine hochwertige Ausbildung auf allen Ebenen der Chemieberufe ist und bleibt die Grundlage für die künftige Qualitätssicherung. Die GDCh unterstützt dies in der Fachgruppenarbeit, mit Konferenzen, Fortbildungen und Stipendien. Daneben ist es aber essenziell, unsere Kinder noch früher an die Chemie als spannende Schlüsseldisziplin heranzuführen; auch hierzu leistet die GDCh wichtige Beiträge und Impulse, die es auszubauen gilt.

Des Weiteren ist die Interaktion mit Kolleginnen und Kollegen in aller Welt ein unverzichtbarer Bestandteil unseres Leitbilds. Daher wird der Prozess der Internationalisierung der GDCh – auf Mitglieder-, Verwaltungs- und Führungsebene – mit Hochdruck fortgesetzt. Dies wird sich stetig auf unsere Kommunikation nach innen und außen und auf die Veränderung manchen Selbstverständnisses in Bezug auf die Fachgesellschaft auswirken. Über Grenzen hinweg zu agieren bedeutet auch, in Kooperation von Akademia und Industrie gemeinsam Chemie „neu zu denken“ und sie in der öffentlichen Wahrnehmung angemessen zu platzieren.

Meine Vorgänger im Amt, Karsten Danielmeier und zuvor Peter Schreiner, haben die GDCh zusammen mit dem Team der Geschäftsstelle bestens auf den Kurs in die Zukunft gelenkt. Darauf wollen wir jetzt aufbauen.

Verehrte Mitglieder der GDCh, ich werbe dafür, sich dem Wandel zu öffnen und ihn mit uns gemeinsam zu realisieren. Ihre Mitarbeit hilft der GDCh, noch mehr als bisher eine Gesellschaft in der Gesellschaft und für die Gesellschaft zu sein. Jedes Mitglied trägt zum Erfolg bei – und Erfolg in der Chemie ist inzwischen kein Luxus mehr, sondern eine notwendige Voraussetzung für eine erlebbare Zukunft.

Prof. Dr. Stefanie Dehnenhttps://media.graphassets.com/BGfDGmflSjC0dTUJc1dp

Präsidentin der Gesellschaft Deutscher Chemiker 2024/25

Leitartikel

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