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Ausgezeichnet

Die Hückel‐Preisträger Sigrid Peyerimhoff und Gernot Frenking

Nachrichten aus der Chemie, April 2022, S. 96-97, DOI, PDF. Login für Volltextzugriff.

Von Wiley-VCH zur Verfügung gestellt

Die Pandemie hat einiges durcheinander gebracht – gerade bei den Preisverleihungen. Den Erich-Hückel-Preis 2022 erhält

Sigrid Doris Peyerimhoff; verliehen wird er im Herbst beim Symposium für Theoretische Chemie. 2021 erhielt Gernot Frenking den Preis, allerdings für das Jahr 2020.

Hier die Preisträgerin und der Preisträger direkt nebeneinander.

Sigrid Doris Peyerimhoffs größtes Privileg als Wissenschaftlerin ist …

es, sein Leben lang mit wissensdurstigen, kritischen, jungen Leuten zu tun zu haben, die für neue Ideen aufgeschlossen sind.

Die größte Überraschung meiner Forscherkarriere war …

die Cothenius-Medaille von der Leopoldina für das Lebenswerk.

Ich habe Physik studiert, weil …

Ilse Ackermann, die 1945 als wissenschaftliche Assistentin mit den Wissenschaftlern der TH Danzig nach Heidenheim kam, in unserem Gymnasium einen lebendigen Physik-Unterricht gab und faszinierend von Forschungen erzählte. Mein großer Bruder unterstützte mein Interesse an Naturwissenschaft in vieler Hinsicht.

Verraten Sie uns das Geheimnis des größten Erfolgs Ihrer Forscherinnenkarriere?

Augen und Ohren für Neues offen haben und nicht aufgeben, wenn einem das Ziel wichtig ist.

Eine Begabung, die ich gerne hätte, ist …

Beethoven-Sonaten auswendig zu spielen

Der ideale Morgen sieht für mich so aus:

Frühstück mit Beeren aus dem Garten beim Lesen der Tageszeitung.

Der beste Ratschlag, den ich bekommen habe, lautet:

„Wenn aus Ihnen was werden soll, müssen Sie nach der Promotion in eine neue wissenschaftliche Umgebung“ (von meinem Doktorvater).

Wenn ich für einen Tag jemand anders sein könnte, wäre ich …

gar niemand anderes; ich bin mit mir ganz zufrieden.

Meine besten Ideen kommen mir bei …

der Gartenarbeit.

In einer freien Stunde …

setze ich mich ans Klavier.

In den Nachrichten aus der Chemie lese ich immer als erstes …

mit zunehmendem Alter die Personalnachrichten.

Wenn ich einen Tag mit dem Namensgeber meines Preises verbringen könnte, würde ich …

ihn gerne fragen, wie groß der Einfluss seines Bruders Walter auf seine Arbeit war und ob er erwartet hat, dass die Ab-initio-Rechnungen der 60er Jahre eine wesentliche Bedeutung für die Chemie erhalten werden.

Sigrid Doris Peyerimhoff, Jahrgang 1937, ist ehemalige Direktorin Institut für Physikalische und Theoretische Chemie der Universität Bonn und arbeitet inzwischen am Mulliken Center for Theoretical Chemistry in Bonn. Sie erhält den Hückel-Preis für die grundlegende Entwicklung quantenchemischer Verfahren zur Berechnung molekularer Eigenschaften, zur Aufklärung chemischer Reaktionen und zur Analyse von Molekülspektren, insbesondere für die Entwicklung des Multi-Referenz-Ansatzes im Konfigurationswechselwirkungsverfahren mit Selektion und Energieextrapolation unter Einschluss der Spin-Bahn-Wechselwirkung. Die Verleihung des Hückel-Preises 2022 findet im September statt.

Gernot Frenkings größtes Privileg als Wissenschaftler ist, …

dass ich frei darin bin, mir den Gegenstand meiner Arbeit selber aussuchen zu können und ich allein meiner Neugier folgen kann.

Die größte Überraschung meiner Forscherkarriere war …

die Entdeckung, dass Ca, Sr und Ba in Molekülen chemische Bindungen wie Übergangsmetalle bilden, in denen die d-Orbitale dominieren.

Ich habe Chemie studiert, weil …

ich zuvor bei Bayer eine exzellente Chemielaborantenlehre absolviert hatte, die meine Neugier weckte.

Verraten Sie uns das Geheimnis des größten Erfolgs Ihrer Forscherkarriere?

Meine Trüffelschweinnase, Geduld und Glück.

Eine Begabung, die ich gerne hätte, ist …

ein Musikinstrument spielen zu können.

Der ideale Morgen sieht für mich so aus:

An einem sonnigen Frühlingsmorgen kurz nach dem Sonnenaufgang im Garten mit einer Tasse Kaffee Sinnen und Gedanken freien Lauf zu geben.

Der beste Ratschlag, den ich bekommen habe, lautet:

Bewahre Deinen Eigensinn.

Wenn ich für einen Tag jemand anders sein könnte, wäre ich …

weiterhin ich selbst. Ich habe keinerlei Verlangen, jemand anders zu sein.

Meine besten Ideen kommen mir beim …

Duschen und Rasieren.

In einer freien Stunde …

Ich habe (fast) nur freie Stunden.

In den Nachrichten aus der Chemie lese ich immer als erstes …

Die Personalnachrichten und die Leserbriefe.

Wenn ich einen Tag mit dem Namensgeber meines Preises verbringen könnte, würde ich …

mit ihm von seinem Haus in der Marbach zum Physik-Institut gehen und dabei seine Aktentasche tragen (so ist es mir von einem Zeitzeugen berichtet worden).

Gernot Frenking war bis zu seiner Emeritierung im Jahr 2014 Professor für theoretische Chemie an der Universität Marburg. Seit 2015 ist er Ikerbasque Visiting Research Professor an der Universiät Donostia in San Sebastian, Spanien. Er erhielt den Hückel-Preis für seine international herausragenden Beiträge zur Lösung aktueller Fragen der Chemie durch Anwendung moderner, quantenchemischer Methoden, insbesondere auf den Gebieten der chemischen Bindung und der anorganischen Molekülchemie.

INFO: Der Erich-Hückel-Preis

Der Erich-Hückel-Preis ist mit 7500 Euro und einer Urkunde dotiert; er wird seit 2016 in geraden Jahren vergeben. Namensgeber Erich Hückel ist bekannt für das von ihm entwickelte Molekülorbitalverfahren, die HMO-Methode. Die daraus abgeleiteten Hückel-Regeln für die Definition aromatischer und nichtaromatischer organischer Moleküle gehören zum chemischen Grundlagenwissen.

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