Meinungsbeitrag
Aus Bahnstreiks lernen
Von Wiley-VCH zur Verfügung gestellt
In einem Coaching sitzt mir Magda gegenüber, die gerade dabei ist, eine Stelle als Produktionsleiterin anzunehmen. Sie erzählt von der bevorstehenden Verhandlung mit ihrer Chefin: „Sie ist eine harte Person, und ich glaube nicht, dass sie nachgeben wird.” Magdas Wechsel in die Produktion würde eine Änderung des Arbeitsvertrags bedeuten, denn sie müsste in Notfällen auch nachts reinkommen. Magda wünscht sich als Gegenleistung einen Tag Homeoffice pro Woche – nicht die einfachste Ausgangslage.
Ich zeige ihr einige Lowlights der letzten Bahnstreiks. Bahnchef Weselsky begann die Eskalation mit unflätigen Beleidigungen. Die Arbeitgeberseite weigerte sich, vor Auslaufen des alten Tarifvertrags mit den Verhandlungen zu beginnen – nach der Inflationswelle eine schmerzhafte Verzögerung für die Arbeitnehmer:innen. Die Arbeitnehmerseite wiederum wollte nicht hinter verschlossenen Türen verhandeln, was gegenseitige Zugeständnisse erschwerte.
„Auch wenn Sie in Ihrem Fall keine Beleidigungen erwarten müssen: Es wäre interessant zu verstehen, warum Ihre Chefin so hart auftritt”, beginne ich den Transfer zu Magdas Fall. Sie überlegt kurz und sagt dann: „Das Management macht ihr enor
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