Gesellschaft Deutscher Chemiker

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Alge statt Ei?

Nachrichten aus der Chemie, Mai 2016, S. 610-612, DOI, PDF. Login für Volltextzugriff.

Von Wiley-VCH zur Verfügung gestellt

Die Herstellung von Grippe-Impfstoffen in Hühnereiern ist zeitaufwendig und umständlich. Auch bei anderen immunologisch relevanten Präparaten ist die Herstellungsmethode der entscheidende Engpass. Für HIV und Hepatitis wurde jetzt die Herstellung mit Algen im Bioreaktor erfolgreich getestet.

Alle Jahre wieder im Juni trifft nach monatelanger Produktionsphase die neue Charge Grippe-Impfstoff in den Kliniken ein, die vor der nächsten Grippesaison noch getestet werden muss. Zwischen der Entscheidung dafür, welche Erregerstämme bei der Impfung berücksichtigt werden sollten, und der Verabreichung der Impfung selbst vergeht der größte Teil des Jahres. In dieser Zeit kann sich die Virenpopulation so stark verändern, dass die Impfung wirkungslos wird. Oder ein neuer Virenstamm wird unerwartet virulent und breitet sich so schnell aus, dass die Impfstoffhersteller chancenlos sind.

Die Probleme mit der seit 70 Jahren verwendeten Impfung sind bekannt: Nur die im lebenden Organismus, also im Hühnerei gezüchteten Virenpartikel wirken. Einzelne Virenproteine lassen sich zwar in einfacheren Systemen rekombinant herstellen, aber diese sind weniger wirksam.

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