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Nachrichten-RedaktionExit Game: Die Akademie der ZauberkünsteDarum gehts: Im Zauberkunde-Unterricht sind Wichtel entflohen. Dummerweise ist nicht nur der Lehrer unfähig, sie wieder einzufangen, sondern es fehlt auch das Buch mit dem passenden Zauberspruch. Macht aber nichts: Letztlich ist alles ein Ablenkungsmanöver …Das gefällt uns: Harry-Potter-Fans werden ihre helle Freude an der Geschichte haben. Und wem das Anorganik-Grundpraktikum Angst gemacht hat: Nach der Einstiegsseite ist der Chemiebezug schon verschwunden.Unser Lieblingsrätsel: Das mit dem Astraldingsbums. Lobenswert: Die meisten Rätsel sind logikbasiert, und es ist nicht allzu viel Bastelei erforderlich.Eignet sich für alle, die nach einer Exit-Strategie aus dem Alltags- und Weltpolitikswahnsinn suchen.<img alt="image" src="https://media.graphassets.com/2x6VrVp1SVeW4KILP9HN">Kosmos 2023, für 1 bis 4 Einsteiger ab 10 Jahre. Ab 9,87 Euro, ASIN B0BLXXSFVVChefredakteur Christian RemenyiDie Chemie der Liebe. Roman von Hannah HopeDarum gehts: Um „drei Generationen, ein Geheimnis und eine unerschütterliche Liebe“. Sagt der Online-Verlaufstext. Ach ja, eine der Protagonistinnen ist Chemikerin (deshalb hat es das Buch in diese Rubrik hier geschafft). Die entdeckt einen Botenstoff, der für die titelgebende „Chemie der Liebe“ verantwortlich ist. Zielgruppe des Buchs sind Menschen, die Liebesromane gut finden. Einen Hauch Spannung gibts auch, denn dunkle Mächte sind hinter der Protagonistin und ihrer chemischen Liebesentdeckung her.<img alt="image" src="https://media.graphassets.com/An7fWnlSuuifxyAnMaIA">Das gefällt mir: Wer keine Zeit hat, drei Bücher zu lesen – Familienroman, Wissenschaftsthriller, Liebesschmonzette – ist mit der Chemie der Liebe gut bedient. Manchmal ist das Ganze ja mehr als die Summe seiner Teile. Hier zwar nicht, aber für ein kurzweiliges Lesevergnügen (wenn auch mit gelegentlichem Augenrollen) reicht es auf jeden Fall.Mein Lieblingssatz: „Die Chemie hatte ihr die große Liebe genommen – was hatte das zu bedeuten?“Independently published 2024. 315 Seiten, brosch. 11,99 Euro. ISBN 979–8335877749Chefredakteur Christian RemenyiDie Salze der Erde. Sachbuch von Kerstin HoppenhausDarum gehts: Um Stoffchemie. Dass die Chemie die wichtigste Wissenschaft von allen ist, haben wir Chemiker schon immer gewusst. Aber wie der Stoffkreislauf von Stickstoff, Phosphor und Kalium das Ökosystem Erde und die menschlichen Gesellschaften beeinflusst und umgestaltet, das beschreibt das Buch in vier Großkapiteln, die alle auf das Wort Stoff enden: Nähr-, Roh-, Schad- und Wert-.<img alt="image" src="https://media.graphassets.com/jHS3gD18So6X958c6OP5">Das gefällt mir: Die Kapitel sind Reportagen, in denen die Autorin von ihren Begegnungen mit Menschen überall auf der Welt erzählt. Stoffkreisläufe sind somit nichts Abstraktes mehr, sondern werden erfahrbar.Mein Lieblingssatz: „Den verschlungenen Strömen von Stickstoff, Phosphor und Kalium um die Erde zu folgen ist nicht immer ganz einfach – aber das macht nichts.“Carl Hanser 2024. 336 Seiten, geb. 26 Euro. ISBN 978–3446279704Redakteur Luca BlickerMarie Curie: Ein Licht im Dunkeln. Graphic Novel von F. A. Østerfelt, A. C. Andersen, A. BlaszczykDarum gehts: Die Comic-Biographie ist ein Streifzug durch das Leben von Marya Skłodowska, die später als Marie Curie die Nobelpreise für Chemie und Physik erhält. Marya muss mit vielen Widrigkeiten umgehen: der russischen Besatzung Polens, der Tuberkuloseerkrankung ihrer Mutter oder Geldnot. Trotzdem gelangt sie nach Paris, schließt als einzige Frau das Physikstudium ab und entdeckt drei neue Elemente.<img alt="image" src="https://media.graphassets.com/1JkNUxoRTJ2NdQNPkMpQ">Das gefällt mir: Viele Auszüge aus Curies Tagebüchern und Briefen unterstreichen ihr unerschütterliches Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten.Mein Lieblingssatz: „Es ist da, ich bin ganz sicher, ich muss es nur noch finden…“, im Brief an ihre Schwester über das noch unbekannte Element Radium.Impian 2024. 136 Seiten, geb. 14,95 Euro. ISBN 978–3962691752Redakteurin Katharina KäferPartikel: Überall. Unsichtbar. Tödlich. Thriller von Wolf HarlanderDarum gehts: Von ihrem sensationsheischenden Redaktionsleiter angespornt stolpert Volontärin Melissa in Recherchen über (Mikro-)Plastik-Katastrophen vom Schiffsunglück bis zur Vergiftung. Gleichzeitig ist ein Duo des Bundesnachrichtendiensts illegalen Machenschaften profitorientierter Politiker und Manager:innen auf der Spur, ein verzweifelter Vater versucht seine todkranke Tochter zu retten und Umweltaktivist:innen starten rigorose Protestaktionen: ein Ökothriller inklusive Familiendrama, Liebesgeschichte und Gesellschaftsroman.<img alt="image" src="https://media.graphassets.com/6WEMR69yQkSUVwtr2b14">Das gefällt mir: Der Krimi setzt sich realistisch mit aktuellen gesellschaftlichen Problemen auseinander. Kurze Kapitel, parallele Plots und eingestreute Fakten machen das Lesen abwechslungsreich und kurzweilig. Besonders etwas für alle, die weniger Wert auf komplexe Charaktere legen als auf fesselnde, verwobene Handlungsstränge – mit vielleicht ein wenig zu vielen Zufällen–, die allerdings teilweise im Sande verlaufen.Mein Lieblingssatz: „Gruselfilme kamen ihr in den Sinn: Menschen, die von unbekannten Substanzen in ihrem Blut in Zombies verwandelt wurden.“Rowohlt 2024. 608 Seiten, brosch. 18 Euro. ISBN 978–3499011351Redakteurin emeritus Maren BulmahnToxic: Jede Sekunde zählt. Thriller von Stephan R. MeierDarum gehts: Wird der Terroranschlag mit Botulinumtoxin in einer deutschen Großstadt oder beim Weltwirtschaftsforum in Davos stattfinden? Was haben ein irischer Polizist, ein russischer Mörder mit veränderter DNA und eine Agentin des Bundesnachrichtendiensts damit zu tun?<img alt="image" src="https://media.graphassets.com/TkMMPz0zS22cKSPKDlK4">Das gefällt mir: Der Thriller lieferte mir neben dem Lesevergnügen eines gut geschriebenen Krimis Informationen über Geheimdienstmethoden, die Botoxproduktion und die Münchner Wasserversorgung. Bis zum Schluss war mir unklar, ob und wie sich all die Fragen beantworten lassen.Mein Lieblingssatz: „Er spielte mit seiner enormen Nase. Auf die hatte er sich noch immer verlassen können.“Penguin 2024. 480 Seiten, brosch. 13 Euro. ISBN 978–3328105459Chefin vom Dienst Eliza LeusmannWir werden jung sein. Roman von Maxim LeoDarum gehts: Eigentlich sollte es nur ein Medikament sein, das Menschen mit Herzmuskelschwäche hilft. Aber dann stellt sich heraus: Der Wirkstoff verändert auch andere Zellen. Und so werden die vier Proband:innen einer klinischen Studie – eine ehemalige Schwimm-Olympionikin, ein sechzehnjähriger Schüler, eine Lehrerin, die mit Ende 30 dringend schwanger werden möchte, und ein 80-jähriger Immobilienmagnat – biologisch immer jünger. Das hat zum Teil unangenehme Nebenwirkungen, die es einzudämmen gilt. Doch dafür muss der Entwickler des Wundermittels, ein introvertierter Wissenschaftler, erstmal verstehen, was passiert ist. Blöd, dass er von einer Guerillabande entführt wird. Die möchte, dass das Verjüngungsmedikament nicht den Reichen und Schönen vorbehalten bleibt.<img alt="image" src="https://media.graphassets.com/of8kRtArRMyp9LwzeByT">Das gefällt mir: Die Geschichte führt zur Frage: Lässt uns vielleicht gerade die Begrenztheit der Zeit das Beste aus unseren Leben machen?Mein Lieblingssatz: „Vor allem aber erinnerte er sich daran, wie es war, wenn man mal kurz eine Möglichkeit von sich selbst erblickte, die einem schon Tage später kaum noch möglich erschien.“Kiepenheuer &amp; Witsch 2024. 304 Seiten, geb. 24 Euro. ISBN 978–3462003758

Buchbesprechung

Zum Lesen zwischen den Jahren

Nachrichten-RedaktionExit Game: Die Akademie der ZauberkünsteDarum gehts: Im Zauberkunde-Unterricht sind Wichtel entflohen. Dummerweise ist nicht nur der Lehrer unfähig, sie wieder einzufangen, sondern es fehlt auch das Buch mit dem passenden Zauberspruch. Macht aber nichts: Letztlich ist alles e...

Mitte September trafen sich etwa 50 Promovierende der Nucleinsäurechemie zum siebten Doktorandenseminar der Deutschen Nucleinsäurechemiegemeinschaft e.V. (DNG) in Bad Herrenalb. Die Veranstaltung findet alle zwei Jahre statt; dieses Mal schloss sie Promovierende aus Tschechien ein und war auf Englisch. Zum Programm gehörten vier Kurzworkshops und drei Methodenvorträge. Außerdem hielten 11 Doktorand:innen Vorträge und 19 gaben Poster-Flashtalks. Die Themen reichten von therapeutischen Nucleotiden bis Einzelmolekülvisualisierung.Der erste Workshop, geleitet von Alexander Heckel, Universität Frankfurt, befasste sich mit Vortragstechnik. Heckel stellte darin das Feedbacksystem vor, mit dem alle im Auditorium Tipps geben konnten, indem sie am Ende eines jeden Vortrags Notizen in eine Urne warfen.Zwischen den Workshops und Vorträgen der Professor:innen referierten Promovierende über ihr Forschung. Dabei ging es um gefaltete Strukturen (J. Martins, J. Zhu, E. Dorinova), Oligonucleotidkonjugate (F. Sinsel, A. Spampinato, P. Weber, F. Marschall, S. Weber), Prodrugs (A. Humboldt), mRNA (W. Teich) oder Oligomerisierungsreaktionen (S. Wunnava).Auf die ersten Vorträge von Doktorand:innen folgte ein Workshop zu wissenschaftlichen Diskussionstechniken und -etiketten, geleitet von Sabine Müller, Universität Greifswald. Im letzten Teil der morgendlichen Session hielten 19 Doktorand:innen Poster-Kurzvorträge, unter anderem über Medizinalchemie, Methoden zu lichtkontrollierter Aktivität oder Fragen der präbiotischen Chemie.Der erste Redner der Nachmittagssitzung war Andres Jäschke, Professor für pharmazeutische Chemie an der Universität Heidelberg. In seinem Methodenvortrag präsentierte er, wie sich Aptamere erzeugen und nutzen lassen. Im zweiten Methodenvortrag offenbarte Dieter Braun, Professor für Biophysik an der LMU München, dem Publikum die Welt der enzymfreien Oligomerisierungs- und Ligationsreaktionen von RNA.Am Abend fand eine Postersession statt, die mit wissenschaftlichem Austausch begann und in ein geselliges Zusammensein überging.Die Vorträge am Freitag eröffnete Thomas Rupp vom Unternehmen Axolabs mit einem Methodenvortrag zur Oligonucleotidsynthese in der Industrie – diese hat andere chemische und regulatorische Herausforderungen. Nathalie Weickgenannt beschrieb ihre Arbeit als Redakteurin der Angewandten Chemie in Weinheim und gab Tipps zum Schreiben von Manuskripten. Im letzten Workshop ging der Autor dieses Berichts auf die Faktoren ein, die wissenschaftliche Kreativität fördern oder behindern, wie Fitness, Literaturkenntnis und Konzentration.<link href="#nadc20244146169-fig-0001">Dienächste DNG Graduate School findet am 17. bis 18. September 2026 wieder in Bad Herrenalb statt. Zuvor richtet die Universität Hamburg das Nucleinsäurechemietreffen der DNG vom 18. bis 19. September 2025 aus.<figure xml:id="nadc20244146169-fig-0001"><figure><img alt="image" src="https://media.graphassets.com/HmfQEA1ARaiNTaPnC9Oz"><figcaption><label>Abb.1: </label>Teilnehmer- und Teilnehmerinnen der VII. DNG Graduate School in Bad Herrenalb. Foto: Leon Stark.</figcaption></figure></figure>Clemens Richert

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