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„Ziel ist eine Service‐ und Vernetzungsstelle für Wissenschaftskommunikation“
Von Wiley-VCH zur Verfügung gestellt
Es gibt noch keine GDCh-Fachgruppe, die sich in erster Linie um Wissenschaftskommunikation kümmert. Zeit, das zu ändern, findet der Chemiedidaktiker Philipp Spitzer.
Nachrichten aus der Chemie: Herr Spitzer, Sie und andere planen, die Wissenschaftskommunikation in den GDCh-Unterstrukturen zu verankern. Wie ist der Stand?
Philipp Spitzer: Derzeit suche ich Mitstreiter, um gemeinsam eine Arbeitsgruppe zu gründen. Die Initiative ist aus der Gruppe „Chemie ist“ hervorgegangen, die vor ein paar Jahren im Rahmen der AG Chemie und Gesellschaft entstanden war. Es gibt bereits erste Überlegungen und ein Team, das sich zunehmend formiert. Wir planen Aktionen, um weitere Interessierte zu gewinnen und zu mobilisieren. Wir wollen frische Impulse setzen und eine Service- sowie Vernetzungsstelle für Wissenschaftskommunikation etablieren.
Die Arbeitsgemeinschaft Chemie und Gesellschaft, die seit 2014 existiert, ist ja in den letzten Jahren, auch durch die Corona-Zeit, etwas eingeschlafen. „Chemie ist“ war aber all die Jahre aktiv?
Philipp Spitzer: Ja, das bekannteste Output der Gruppe ist das Erlenmeyerchen, das GDCh-Maskottchen. Ich bin durch die von „Chemie ist“ organisierten Chem Slams in die Arbeitsgruppe gerutscht und habe mich darin engagiert.
Sie sind selber Slammer?
Philipp Spitzer: Ich habe in Aachen als Science Slammer begonnen, das war mein Zugang zur Wissenschaftskommunikation. Seit ich in Graz in der Chemiedidaktik bin, arbeite ich mit einem Schwerpunkt auf der Wissenschaftskommunikation und führe dazu eigene Forschungsprojekte durch. Was ich festgestellt habe: Viele machen bei ihrer Kommunikation immer wieder die gleichen oder ähnliche Fehler. Ein Austausch wäre hilfreich, damit Forschende und Wissenschaftlerinnen sowie Wissenschaftler effektiver kommunizieren. Ich habe persönlich den Wert solcher Austauschmöglichkeiten geschätzt und sehe, dass Public Outreach immer wichtiger wird. Auch an den Universitäten rückt dies zunehmend in den Fokus und wird als Kennzahl relevant.
Ist es denkbar, dass eine GDCh-Struktur hier dann auch als Dienstleister auftritt?
Philipp Spitzer: Als Gruppe sehen wir uns zunächst nicht als Dienstleister, aber schon durchaus als Unterstützer. Unser Ziel ist es, Input zu geben und Workshops anzubieten oder zu vermitteln, jedoch nicht als selbst produzierende Kommunikatoren aufzutreten. In diesem Bereich gibt es bereits private Anbieter, die sich zunehmend selbstständig machen, und wir möchten uns nicht in Konkurrenz zu ihnen sehen. Ein Beispiel für eine bestehende Institution ist das Nawik, das Nationale Institut für Wissenschaftskommunikation, das als gemeinnützige GmbH agiert. Unser Fokus soll dagegen auf Vernetzung und dem Austausch untereinander liegen.
Welche Schritte gehen Sie nun in Richtung einer Unterstruktur Wissenschaftskommunikation in der GDCh?
Philipp Spitzer: Der erste wichtige Meilenstein besteht darin, das Leitungsteam zusammenzustellen und sichtbar zu werden. Mein Vorschlag für den Anfang ist, sich virtuell zu vernetzen, damit sich Interessierte kennenlernen und sich weitere Mitglieder gewinnen lassen. Dabei wollen wir den Bedarf ermitteln und die Resonanz prüfen: Was wird überhaupt gebraucht? Anschließend können wir überlegen, welche Angebote sinnvoll sind. Ein Konzept könnte beispielsweise eine Lunchrunde sein, bei der man sich virtuell zuschalten und Input erhalten kann. Sobald die Gruppe gegründet ist, könnten wir feste Strukturen und eventuell auch Präsenzvernetzungstreffen einführen.
Wenn ich als GDCh-Mitglied Wissenschaftskommunikation großartig finde und mich mich engagieren will – an wen wende ich mich?
Philipp Spitzer: Am einfachsten direkt an mich. Mit der GDCh-Geschäftsstelle – hier ist Jasmin Herr von der Abteilung „Netzwerke, Auszeichnungen, Marketing“ die Ansprechpartnerin – stehe ich im Austausch. Wir haben uns gemeinsam überlegt, erst mal niederschwellig mit einer losen Struktur anzufangen. Ziel soll aber sein, sobald wie möglich die GDCh-Arbeitsgemeinschaft Wissenschaftskommunikation zu gründen.
Sie wollen sich für das Thema Wissenschaftskommunikation in der GDCh engagieren? Sprechen Sie Philipp Spitzer an: philipp.spitzer@uni-graz.at
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