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Wohin, „Quo vadis“?

Nachrichten aus der Chemie, April 2016, Seite 447, DOI, PDF. Login für Volltextzugriff.

Von Wiley-VCH zur Verfügung gestellt

Vom Bibelwort zur allumfassenden Überschrift: Wie sich eine einfache Frage (nicht nur) in der Chemie unkontrolliert verbreitet.

Um das Jahr 100 nach Christus lässt der Evangelist Johannes den Apostel Petrus fragen: „Herr, wohin gehst Du?“ oder, wie es in der lateinischen Bibel heißt: „Domine, quo vadis?“ (Johannes 13, Vers 36). Diese Phrase ruhte zunächst nur wenig länger als Jesus: Die frühe Christenheit erzählte sich, Petrus habe ihn lange nach Kreuzigung und Auferstehung vor den Toren Roms getroffen und ihn mit der gleichen Formulierung nach seinem Weg gefragt. Dann wurde es recht still um „Quo vadis“.

Ende des 19. Jahrhunderts inspirierte die Legende von Petrus‘ Begegnung einen polnischen Schriftsteller: Henryk Sienkiewicz verfasste einem Roman über die Christenverfolgung in Rom zur Zeit Neros. Titel: „Quo vadis“. Weil Sienkiewicz so episch erzählte, erhielt er im Jahr 1905 den Literaturnobelpreis.

Richtig berühmt wurde der Stoff aus Sienkiewicz‘ Roman erst 50 Jahre später durch Peter Ustinov: Er spielte in Mervyn LeRoys Film „Quo vadis“ aus dem Jahr 1951 den römischen Kaiser. Von da an verbreitete sich der Titel. Nach dem Weg fragte selten jemand.

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