Gesellschaft Deutscher Chemiker

Pro & Contra Kooperation Akademia‐Industrie

Wissenschaftsfreiheit betrifft die gesamte Gesellschaft

Nachrichten aus der Chemie, November 2025, Seite 17, DOI, PDF. Login für Volltextzugriff.

Von Wiley-VCH zur Verfügung gestellt

Wirtschaftliche Interessen könnten akademische Governance-Modelle in Richtung einer unternehmerischen, profitorientierten Kultur verschieben, befürchtet Paul P. Momtaz.

Die Freiheit der Wissenschaft ist unbestritten eine zentrale Voraussetzung für Innovation. Dennoch beobachten wir seit Jahren einen zunehmenden Einfluss wirtschaftlicher Interessen auf Forschung und Lehre, beispielsweise durch industriefinanzierte Projekte. Unsere empirische Forschung zeigt eindeutig: Je stärker die akademische Freiheit eingeschränkt wird, desto geringer ist sowohl die Menge als auch die Qualität der Innovationen. In einer umfangreichen Studie, die 157 Länder rückwirkend über mehr als ein Jahrhundert untersuchte, stellten wir fest, dass bereits eine moderate Einschränkung akademischer Freiheit signifikante Einbußen bei der Patentaktivität und der Qualität wissenschaftlicher Innovationen mit sich bringt.

Eine zentrale Gefahr könnte in der Verschiebung der Forschungsagenda weg von Grundlagenforschung hin zu kurzfristigen, kommerziell orientierten Projekten bestehen. Gerade die Grundlagenforschung zeichnet sich jedoch durch hohe Unsicherheit und langfristigen, oft unerwarteten Erkenntnisgewinn

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