Notizen


<h2>Vom CH4 zu Synthesegas</h2>
<p>BASF, Linde und Thyssen Krupp entwickeln öffentlich gefördert ein Verfahren, das Kohlendioxid in großem Maßstab als Rohstoff verwendet. Gemeinsam mit der BASF-Tochter HTE, dem Stahlinstitut VDEH und der Technischen Universität Dortmund erforschen die Unternehmen einen zweistufigen Prozess: In einem Hochtemperaturverfahren entstehen im ersten Schritt aus Erdgas rein thermisch Wasserstoff und Kohlenstoff, wobei im Vergleich zu anderen Techniken weniger CO2 anfällt. Der Kohlenstoff könnte in der Koks- und Stahlindustrie Steinkohle ersetzen. Das CO2 wird im zweiten Schritt — zusammen mit dem CO2 aus anderen industriellen Prozessen — katalytisch mit dem Wasserstoff zu Synthesegas umgesetzt.</p>


<h2>Evotec richtet Chemie neu aus</h2>
<p>Das Biotechunternehmen Evotec schließt die auf Chemieserviceleistungen spezialisierte Tochter Evotec India Private in Thane, Indien. Die Chemieaktivitäten übernimmt künftig der Standort in Abingdon, Großbritannien, um die Forschung näher an die Labore der Hauptkunden zu verlagern.</p>


<h2>Altana kauft von Rockwood und Henkel</h2>
<p>Altana übernimmt für 635 Mio. US-Dollar das Rheologie-Geschäft von Rockwood. Die Sparte kommt zu BYK Additives &amp; Instruments. Im Jahr 2012 erwirtschaftete das Rockwood-Geschäft mit etwa 340 Mitarbeitern an vier Produktionsstandorten in den USA, in Großbritannien und Deutschland einen Umsatz von 191 Mio. US-Dollar.</p>
<p>Das Speziallack-Geschäft, das Altana von Henkel erworben hat, erzielte mit Produkten für die Verpackungsindustrie im Jahr 2012 einen Umsatz von etwa 15 Mio. US-Dollar. Das Geschäft gehört nun zur Sparte Actega Coatings &amp; Sealant. Erzeugnisse sind vor allem Effekt- und Überdrucklacke.</p>


<h2>Bayer: CO2 kommerziell nutzen</h2>
<p>Bayer plant zum Jahr 2015 für Dormagen eine Produktion für Polyol — ein Vorprodukt für Polyurethanschaumstoff — mit einer Kapazität von einigen Tausend Tonnen. Kohlendioxid ersetzt dabei einen Teil der fossilen Rohstoffe, etwa Erdöl. Bayer Materialscience entwickelte das Verfahren gemeinsam mit Partnern aus Industrie und Wissenschaft und testete es zwei Jahre im Rahmen des mit öffentlichen Mitteln geförderten Forschungsprojekts “Dream Production”.</p>


<h2>M+A-Aktivitäten überraschen</h2>
<p>Im internationalen Chemiegeschäft blieb die für das erste Halbjahr 2013 erwartete Zunahme an Transaktionen (Mergers and Acquisitions, M+A) aus [vgl. Nachr. Chem., 61, 2013, 512]. Das ergab eine Studie der Unternehmensberatung A. T. Kearney. Einige große Deals — vor allem von Private-Equity-Investoren — führten dennoch dazu, dass das Transaktionsvolumen wertmäßig um 22 % höher ausfiel als in den ersten sechs Monaten 2012. Wegen der wirtschaftlichen Unsicherheiten in Europa und den USA sowie des konjunkturellen Abschwungs in China hielten sich Investoren jedoch zurück. Zudem hatte der Aktienmarkt trotz positiver Entwicklungen an den Börsen zunehmend mit Schwankungen zu kämpfen. Die günstigen Finanzierungskonditionen erleichterten den produzierenden Unternehmen außerdem die Finanzierung und reduzierten so die Zahl potenzieller Übernahmekandidaten.</p>


<h2>Elan geht an Perrigo</h2>
<p>Das irische Biotechunternehmen Elan übernimmt der US-amerikanische Pharmakonzern Perrigo für fast 8,6 Mrd. US-Dollar. Zuvor hatte Elan drei feindliche Übernahmeversuche des US-Investors Royalty-Pharma — der zuletzt 6,7 Mrd. US-Dollar bot — abgewehrt und sich im Juni selbst zum Verkauf gestellt [Nachr. Chem. 61, 2013, 405]. Das Unternehmen heißt nun New Perrigo und agiert von Irland aus.</p>


<h2>Evonik: mehr Kieselsäure</h2>
<p>Evonik Industries erweitert in Maptaphut, Thailand, die Kapazitäten für gefällte Kieselsäure, die vor allem in Leichtlaufreifen geht. Die zusätzlichen Mengen sollen im ersten Quartal 2014 zur Verfügung stehen. Experten schätzen, dass der globale Markt für Leichtlaufreifen in den nächsten fünf Jahren um 18 % jährlich zunimmt. Evonik will daher die Kieselsäurekapazitäten bis zum Jahr 2014 um 30 % gegenüber dem Jahr 2010 steigern. Derzeit verfügt das Unternehmen bei gefällten und pyrogenen Kieselsäuren sowie Mattierungsmitteln über eine weltweite Kapazität von 500 000 Jahrestonnen.</p>
<p>Claudia Schierloh, Frankfurt am Main</p>


<h2>Kunststoffbranche fehlt Schub</h2>
<p>Die Geschäfte der deutschen Kunststoffindustrie nahmen im ersten Halbjahr 2013 nicht den positiven Verlauf, den die Führungskräfte zu Jahresbeginn dem Branchendienst “KI — Kunststoffinformation” angegeben hatten. In den ersten Monaten verbuchten 27 % der teilnehmenden Unternehmen zunehmende Erlöse, 38 % beobachteten eine Verschlechterung und für 35 % änderte sich nichts. Zu Jahresbeginn hatten noch 52 % mit unveränderten und nur 20 % mit abflauenden Geschäften gerechnet. Die Inlandsgeschäfte stiegen im vergangenen Jahr stärker als der Export, in diesem Halbjahr entwickelten sich beide gleich. Für die zweite Jahreshälfte erwarten 34 % der Befragten bessere Geschäfte, während 19 % von schlechteren ausgehen. Die Unternehmen bewerten dabei die Exportaktivitäten optimistischer als die im Inland.</p>



Wirtschaft

Vom CH4 zu Synthesegas BASF, Linde und Thyssen Krupp entwickeln öffentlich gefördert ein Verfahren, das Kohlendioxid in großem Maßstab als Rohstoff verwendet. Gemeinsam mit der BASF-Tochter HTE, dem Stahlinstitut VDEH und der Technischen Universität Dortmund erforschen die Unternehmen einen zweis...


<h2>HRK: Mehr Lehrerbildung an Unis</h2>
<p>Die Hochschulrektorenkonferenz (HRK) empfiehlt, die Lehrerbildung zu verbessern. Unter anderem sollen die Universitäten mehr auf dem Gebiet der Erziehungswissenschaft und Fachdidaktik forschen. Auch sollen sie nicht nur neue Lehrer ausbilden, sondern sie auch anschließend berufsbegleitend fortbilden. <i>KR</i></p>
<p><ext-link ext-link-type="uri"><a href="https://www.hrk.de/themen/lehre/arbeitsfelder/lehrerbildung/" target="_blank">www.hrk.de/themen/lehre/arbeitsfelder/lehrerbildung/</a></ext-link></p>


<h2>Hochschullehrer und Nachwuchswissenschaftler des Jahres</h2>
<p>Der deutsche Hochschulverband sucht wieder aus allen Fachrichtungen Hochschullehrer, die das Ansehen ihres Berufsstandes gefördert haben. Die Ausschreibung richtet sich an Einzelpersonen oder Gruppen von Hochschullehrern, die vorgeschlagen werden oder sich selbst bewerben.</p>
<p>Gleichzeitig vergibt <a href="https://Academics.de" target="_blank">Academics.de</a>, der Stellenmarkt für Wissenschaft und Forschung, einen Nachwuchspreis. Kriterien sind hier herausragendes Engagement, zukunftsweisende Ideen und beispielhaftes Handeln. Vergeben wird der Preis an Einzelpersonen, die nicht älter als 35 Jahre sind. Für beide Auszeichnungen endet die Bewerbungsfrist am 30. September. <i>SK</i></p>
<p><a href="mailto:presse@hochschulverband.de">presse@hochschulverband.de</a></p>
<p><a href="mailto:nachwuchspreis@academics.de">nachwuchspreis@academics.de</a></p>


<h2>Ars-legendi-Preis</h2>
<p>Vier naturwissenschaftliche Fachgesellschaften, darunter die GDCh und die Deutsche Physikalische Gesellschaft, sowie der Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft vergeben im Jahr 2014 erstmals den Ars-legendi- Fakultätenpreis für Mathematik und Naturwissenschaften. Der Preis richtet sich an Dozenten, die sich besonders für die Hochschullehre einsetzen. Fakultäten, Fachschaften, Fachbereiche und Vertretungen von Fachgesellschaften können bis zum 6. Dezember Kandidaten vorschlagen oder die Wissenschaftler sich selbst bewerben. <i>SK</i></p>
<p><ext-link ext-link-type="uri"><a href="https://www.stifterverband.info" target="_blank">www.stifterverband.info</a></ext-link></p>
<p><ext-link ext-link-type="uri"><a href="http://delivr.com/22fdh" target="_blank">http://delivr.com/22fdh</a></ext-link></p>


<h2>Drittmittel für Personal</h2>
<p>Im Jahr 2011 waren 26 % des wissenschaftlichen und künstlerischen Personals an deutschen Hochschulen über Drittmittel finanziert. Das sind 9 Prozentpunkte mehr als vor zehn Jahren. 38 % der wissenschaftliche Mitarbeiter und 29 % der wissenschaftlichen Hilfskräfte erhalten ihr Gehalt aus Drittmitteln, aber nur 4 % der Professoren und 3 % der Lehrbeauftragen. Diese und weitere Zahlen zu Studium, Personal und finanzieller Ausstattung der Hochschulen steht in der Broschüre “Hochschulen auf einen Blick” des statistischen Bundesamts.</p>
<p><ext-link ext-link-type="uri"><a href="https://www.destatis.de" target="_blank">www.destatis.de</a></ext-link></p>


<h2>Heinz-Bethge-Nachwuchspreis</h2>
<p>Für Abschluss- und Promotionsarbeiten, die sich mit der Anwendung elektronenmikroskopischer Methoden in der Materialwissenschaft beschäftigen, vergibt die Heinz-Bethge-Stiftung den Nachwuchspreis. Wissenschaftler können dafür bis zum 15. September ihre Arbeit einreichen. <i>SK</i></p>
<p><ext-link ext-link-type="uri"><a href="https://www.bethge-stiftung.de" target="_blank">www.bethge-stiftung.de</a></ext-link></p>
<p><ext-link ext-link-type="uri"><a href="http://delivr.com/2xsjf" target="_blank">http://delivr.com/2xsjf</a></ext-link></p>


<h2>Zur Zukunft des deutschen Wissenschaftssystems</h2>
<p>Eine bessere finanzielle Grundausstattung für die Universitäten fordert die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG). In ihrem Positionspapier zur Zukunft des deutschen Wissenschaftssystems beklagt die DFG eine Schieflage: Die außeruniversitäre Forschung sei stabil und ausreichend finanziert, während die Länder immer weniger für die Universitäten aufwendeten. So tragen Drittmittel immer stärker zur Grundfinanzierung universitärer Forschung bei. An der Trennung von Forschung und Forschungsförderung will die DFG festhalten, ebenso wie an der Trennung von Grundlagen- und anwendungsorientierter Programmforschung.</p>
<p>Wie die DFG empfiehlt die Max-Planck-Gesellschaft (MPG) eine bessere Grundfinanzierung der Hochschulen. In ihrem Positionspapier zur Zukunft des deutschen Wissenschaftssystems schlägt die MPG zudem zwei neue Instrumente für die Kooperation mit den Universitäten vor: Max-Planck-Center und Max-Planck-Professuren. Max-Planck-Center gibt es bisher nur im Ausland. Sie sind keine eigenen Institute, sondern Kooperationsplattformen zwischen Universitäten und Forschungsinstituten der MPG. Unter dem Dach der Center sollen bis zu 15 Max-Planck-Professoren befristet an Universitäten arbeiten, finanziert durch Bundesmittel. Zudem hält es die MPG für unerlässlich, dass Investitionen in Forschung und Entwicklung auf 3,5 % des Bruttoinlandsprodukts steigen.</p>
<p><ext-link ext-link-type="uri"><a href="http://delivr.com/2keje" target="_blank">http://delivr.com/2keje</a></ext-link></p>
<p><ext-link ext-link-type="uri"><a href="https://www.mpg.de/7448221/Positionspapier.pdf" target="_blank">www.mpg.de/7448221/Positionspapier.pdf</a></ext-link></p>



Wirtschaft

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Evotec richtet Chemie neu aus

Altana kauft von Rockwood und Henkel

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