Notizen


<h2>Langsamer wachsen</h2>
<p>Die deutsche Chemieindustrie steigerte die Produktion im dritten Quartal gegenüber dem zweiten um 0,5 % und gegenüber dem Vorjahresquartal um 10 %. Dabei sank die Herstellung chemischer Grundstoffe um mehr als 3 %, während die von Pharmazeutika, Wasch- und Körperpflegemitteln sowie Fein- und Spezialchemikalien stieg. Den Umsatz erhöhte die Branche gegenüber dem zweiten Quartal ebenfalls um 0,5 % auf 41,8 Mrd. Euro. Das Auslandsgeschäft wuchs um 1 % auf 25,2 Mrd. Euro und die Inlandserlöse stagnierten bei 16,6 Mrd. Euro. Die Erzeugerpreise stiegen um 0,6 % im Vergleich zum Vorquartal. Die Mitarbeiterzahl blieb konstant. Für das Gesamtjahr erwartet der Verband der Chemischen Industrie, dass die Produktion um 11 % und der Umsatz um 18 % zulegen.</p>


<h2>Evonik plant Methioninanlagen in Singapur</h2>
<p>Evonik Industries plant mit mehr als 100 Mio. Euro in Jurong Island, Singapur für die Tierernährung eine Aminosäureanlage für DL-Methionin und deren Vorprodukte. Die Produktion soll im Jahr 2014 mit einer Kapazität von 150 000 Jahrestonnen starten. Aktuell erweitert Evonik die Anlagen in Wesseling, Mobile und Antwerpen, so dass sie bis zum Jahr 2013 zusammen eine Kapazität von 430 000 Jahrestonnen bereitstellen. Methionin zählt für Evonik zum Kerngeschäft, das sich in der Wirtschaftskrise als robust erwies.</p>


<h2>Merck verkauft Théramex</h2>
<p>Für 265 Mio. Euro veräußert Merck den Hersteller von Gynäkologieprodukten Théramex an das israelische Pharmaunternehmen Teva. Merck erhält leistungsabhängige Meilensteinzahlungen und vertreibt in bestimmten Ländern weiterhin Théramex-Produkte. Das in Monaco ansässige Unternehmen setzte im Jahr 2009 etwa 100 Mio. Euro um.</p>


<h2>Dow baut Schkopau aus</h2>
<p>Das US-amerikanische Unternehmen Dow Chemical investiert in den kommenden Jahren bis zu 50 Mio. Euro in die Anlagen seines Olefinverbunds in Schkopau. Zudem öffnet der Konzern den Standort für andere Unternehmen. Bereits im Jahr 2009 hatten die Amerikaner für 100 Mio. Euro alte Anlagen erweitert und neue gebaut.</p>


<h2>Sanofi-Aventis kauft BMP Sunstone</h2>
<p>Sanofi-Aventis einigte sich mit dem US-amerikanischen Pharmaunternehmen BMP Sunstone auf eine Übernahme für 520 Mio. US-Dollar. Im vergangenen Jahr erwirtschaftete das auf Medikamente gegen Erkältung und für Frauengesundheit spezialisierte Unternehmen einen Umsatz von 147 Mio. US-Dollar.</p>
<p>Um das US-amerikanische Biotechunternehmen Genzyme werben die Franzosen nach wie vor.</p>


<h2>Quartalszahlen</h2>
<p>Bayer erhöhte im dritten Quartal den Umsatz verglichen mit dem Vorjahr um 16 % auf 8,5 Mrd. Euro. Der Ebitda stieg um 10,5 % auf 1,6 Mrd. Euro. Material Science nahm dabei am meisten zu (+30 % auf 2,6 Mrd. Euro). Zudem profitierten die Leverkusener von Währungseffekten.</p>
<p>BASF erlöste 15,8 Mrd. Euro und wuchs damit um 23 %. Der Ebit vor Sondereinflüssen nahm um 77 % auf 2,2 Mrd. Euro zu. Die übliche saisonale Abschwächung blieb aus und nahezu alle Arbeitsgebiete und Regionen verspürten Wachstum.</p>
<p>Mercks Umsatz stieg um 25 % auf ein Rekordhoch von 2,4 Mrd. Euro und das Ebit um mehr als 63 % auf 363,5 Mio. Euro. Das Wachstum beruhte auf der Mitte Juli abgeschlossenen Akquisition von Millipore.</p>
<p>Auch Wacker verzeichnete mit einem Plus von 29 % auf 1,2 Mrd. Euro einen Umsatzrekord. Dafür waren höhere Absatzmengen verantwortlich. Das Ebitda stieg um 85 % auf 340 Mio. Euro.</p>


<h2>Führungskräfte arbeiten länger</h2>
<p> Im Jahr 2008 gingen Führungskräfte der Chemieindustrie im Schnitt mit 63 Jahren in den Ruhestand, im Jahr 2002 schieden sie dagegen schon mit 61,5 Jahren aus dem Berufsleben. In einer Umfrage unter 2700 Pensionären ermittelte der Verband Angestellter Akademiker (VAA) zudem, dass der Bruttoversorgungsgrad, der das Verhältnis der Ruhestandsbezüge zum letzten Entgelt abbildet, in den Jahren 1999 bis 2009 von 45 auf unter 40 % sank. Der VAA sieht die Ursache darin, dass viele Unternehmen von der endgehaltsbezogenen betrieblichen Altersversorgung abgehen und auf rein beitragsorientierte Systeme umstellen.</p>
<p>Claudia Schierloh, Frankfurt</p>


<h2>— — — Sicherer nach Öl bohren</h2>
<p>Knapp sechs Monate nach der Explosion der BP-Ölplattform ”Deepwater Horizon“ rückt EU-Energiekommissar Günther Oettinger von einem Verbot für Öl- und Tiefseebohrungen ab und fordert stattdessen schärfere Sicherheitsauflagen. Die Entscheidung über eine Aussetzung von Offshoreölbohrungen überlässt er den 27 Mitgliedstaaten. Bis zum Frühjahr arbeitet die EU-Kommission an Vorschlägen für einen neuen Rechtsrahmen, um Gesetzeslücken zu schließen und uneinheitliche Vorgaben in den Ländern anzugleichen. Unter anderem sollen die Energiekonzerne künftig für die Kosten einer Ölkatastrophe aufkommen und schon vorher nachweisen, dass sie dazu in der Lage sind.</p>
<p>In der Nordsee stehen etwa 400 Ölförderanlagen, in EU-Gewässern im Mittelmeer 100. In der EU und Norwegen stammen 90 % des Öls aus Offshorebohrungen. <i>(Foto: Andrew-Ölplattform in de</i>r Nordsee, BP)</p>



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Langsamer wachsen Die deutsche Chemieindustrie steigerte die Produktion im dritten Quartal gegenüber dem zweiten um 0,5 % und gegenüber dem Vorjahresquartal um 10 %. Dabei sank die Herstellung chemischer Grundstoffe um mehr als 3 %, während die von Pharmazeutika, Wasch- und Körperpflegemitteln so...


<h2>Internationale Bildungsforschung</h2>
<p>Ein neues Zentrum für internationale Bildungsvergleichstudien (ZIB) soll bis 2016 die Pisa-Studien in Deutschland durchführen. Das ZIB vereinigt die Hauptakteure früherer Pisa-Studien: die Technische Universität München, das Deutsche Institut für Internationale Pädagogische Forschung und das Leibniz-Institut für die Pädagogik der Naturwissenschaften und Mathematik. Anfang 2011 wird das von Bund und Ländern finanzierte Zentrum seine Arbeit aufnehmen und dabei mit dem Berliner Institut zur Qualitätsentwicklung im Bildungswesen kooperieren.</p>
<p> <ext-link ext-link-type="uri"><a href="https://www.bmbf.de/press/2966.php" target="_blank">www.bmbf.de/press/2966.php</a></ext-link></p>


<h2>Neue Nationallizenzen</h2>
<p>Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) hat für 5,4 Mio. Euro zusätzliche Nationallizenzen gekauft. Sie gelten für die überwiegend öffentlich finanzierten Hochschulen und Forschungsinstitute, die damit kostenfrei auf wissenschaftliche Online-Datenbanken, Zeitschriftenarchive und E-Book-Kollektionen zugreifen können. Ab Frühjahr 2011 sind die neuen Lizenzen gültig. Unter ihnen finden sich auch für Chemiker relevante Forschungsressourcen, beispielsweise eine materialwissenschaftliche E-Book-Kollektion von Springer.</p>
<p> <ext-link ext-link-type="uri"><a href="https://www.nationallizenzen.de" target="_blank">www.nationallizenzen.de</a></ext-link></p>


<h2>Audit statt Akkreditierung I</h2>
<p>Die Rektorenkonferenzen Deutschlands, Österreichs und der Schweiz fordern, die Akkreditierung neuer Studiengänge durch ein Audit zu ersetzen. Das aktuelle Verfahren sei zu teuer und bürokratisch; die Hochschulen sollten die Qualitätssicherung selbst in die Hand nehmen dürfen. Während derzeit staatlich akkreditierte Agenturen die Studienprogramme bewerten, beauftragt bei einem Audit die Hochschule externe Gutachter. Das Bundesverfassungsgericht überprüft momentan die Rechtmäßigkeit des Akkreditierungssystems.</p>
<p><ext-link ext-link-type="uri"><a href="https://www.hrk.de/de/presse/95_5753.php" target="_blank">www.hrk.de/de/presse/95_5753.php</a></ext-link></p>


<h2>Audit statt Akkreditierung II</h2>
<p>Der Deutsche Hochschulverband (DHV) legt einen Gesetzesvorschlag vor, um das Akkreditierungswesen neu zu ordnen. Er äußert die gleichen Kritikpunkte am bestehenden System wie die Hochschulrektorenkonferenz. Nach Ansicht des DHV sollen die Hochschulen innerhalb von zwei Jahren Qualitätssicherungsreferate einrichten, die Studiengänge intern kontrollieren und regelmäßig die Ergebnisse an das Landeswissenschaftsministerium berichten. Die Bewertungskriterien für neue Studiengänge seien gesetzlich festzuschreiben.</p>
<p> <ext-link ext-link-type="uri"><a href="https://www.hochschulverband.de/cms1/780.html" target="_blank">www.hochschulverband.de/cms1/780.html</a></ext-link></p>


<h2>Stipendien auf einen Klick</h2>
<p>Die Online-Datenbank <a href="https://ScholarshipPortal.eu" target="_blank">ScholarshipPortal.eu</a> gibt einen Überblick über Förderungsmöglichkeiten in Europa. Sie informiert Studierende und Wissenschaftler über Stipendien für Forschungsprojekte und Auslandsaufenthalte.</p>
<p> <ext-link ext-link-type="uri"><a href="https://www.scholarshipportal.eu" target="_blank">www.scholarshipportal.eu</a></ext-link></p>


<h2>250 000 Euro pro Chemieprofessor</h2>
<p>Das statistische Bundesamt hat die Drittmitteleinnnahmen für das Jahr 2008 veröffentlicht: Universitätsprofessoren erhielten durchschnittlich 221 000 Euro. Das sind 14,2 % mehr als im Vorjahr. In der Chemie kamen Universitätsprofessoren mit 250 000 Euro auf 15 % mehr Drittmittel als im Jahr 2007; Fachhochschulprofessoren hatten mit 20 300 Euro 1,5 % weniger.</p>
<p> <ext-link ext-link-type="uri"><a href="https://www.destatis.de" target="_blank">www.destatis.de</a></ext-link></p>


<h2>Bibliothek des Jahres</h2>
<p>Die Universitätsbibliothek in Konstanz, deren Hauptgebäude seit dem 5. November wegen Asbestfunden bis auf weiteres geschlossen ist, erhält die Auszeichnung ”Bibliothek des Jahres 2010“. Sie hat ein kundenfreundliches Kursangebot zur Informationskompetenz und ist als erste deutsche Bibliothek 24 Stunden am Tag geöffnet. Der Deutsche Bibliothekenverband und die Zeit-Stiftung Ebelin und Gerd Bucerius verleihen den mit 30 000 Euro dotierten Preis dieses Jahr zum elften Mal.</p>
<p> <ext-link ext-link-type="uri"><a href="https://www.ub.uni-konstanz.de" target="_blank">www.ub.uni-konstanz.de</a></ext-link></p>


<h2>Förderpreis W2 und W3</h2>
<p>Für junge Hochschullehrer der Natur- oder Ingenieurwissenschaften schreibt die Alfried-Krupp-von-Bohlen-und-Halbach-Stiftung zum 32. Mal ihren Förderpreis aus. Er richtet sich an W2- und W3-Professoren, die nicht älter als 38 Jahre sind, jedoch nicht an Juniorprofessoren. Der Gewinner erhält über fünf Jahre eine Million Euro Fördergelder. Vorschläge sind bis zum 25. Februar 2011 einzureichen.</p>
<p> <ext-link ext-link-type="uri"><a href="https://www.krupp-stiftung.de" target="_blank">www.krupp-stiftung.de</a></ext-link></p>
<p><i>Kathrin Wildemann, Frankfurt</i></p>



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