GDCh


<h2>1000 Teilnehmer in über 100 Kursen</h2>
<p>Das GDCh-Fortbildungsprogramm 2009 umfasste 103 Fortbildungsveranstaltungen (69 mehrtägige und 34 eintägige Veranstaltungen) aus 14 Bereichen der Chemie. Fast 1000 Teilnehmer nutzten das umfangreiche Angebot im Jahr 2009.</p>
<p>Unter Aktualisierung der Kursinhalte hat die GDCh wieder an bewährten Veranstaltungen festgehalten. Zusätzlich wurden 32 neue Kurse in das Programm aufgenommen, darunter unter anderem: </p>
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</list-item></list></p><p>Grundkurs Tenside</p>

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<p>Metabolomics und Biomarker-Forschung</p>
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<p>Emulsionstechnologie am Beispiel von Hautpflegeprodukten</p>
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<p>Novel Food</p>
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<p>Methoden der Kunststoffanalytik</p>
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<p>Umweltmonitoring im Rahmen des Zulassungsverfahrens unter Reach</p>
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<p>Internationale Normung verstehen</p>
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<p>Erneut unterstützte die GDCh mit dem ”Förderprogramm Fortbildung“ junge und/oder stellungslose Chemiker durch die Bereitstellung von Freiplätzen. Insgesamt 36 Freiplätze wurden 2009 vergeben. Im Jahr 2008 waren es 29 Freiplätze.</p>


<h2>Aufbaukurs Wirtschaftschemie</h2>
<p>Auf Grund des anhaltend großen Zuspruchs wurden speziell für Jungchemiker wieder eine Reihe Aufbaukurse angeboten. Stark nachgefragt war nach wie vor das modulare, fallstudienbasierte Fortbildungskonzept ”Geprüfter Projektmanager Wirtschaftschemie GDCh“. Dieses BWL-Programm hat das GDCh-Fortbildungsteam in enger Zusammenarbeit mit dem GDCh-Jungchemikerforum und dem Institut für betriebswirtschaftliches Management im Fachbereich Chemie und Pharmazie der Universität Münster im Jahr 2004 erarbeitet. Das Programm, das auf die Bedürfnisse von zukünftigen Absolventen und Berufsanfängern zugeschnitten wurde, wird kontinuierlich weiter entwickelt.</p>


<h2>Fit für den Unterricht</h2>
<p>Die GDCh fördert die Fortbildung von Chemielehrern aller Schulformen mit dem Ziel, mehr Aktuelles aus Forschung und Industrie in den Unterricht einfließen zu lassen. Dafür wurden auf Initiative der GDCh an sieben Hochschulen Lehrerfortbildungszentren eingerichtet, die im Jahr 2009 insgesamt 480 Veranstaltungen für fast 8000 Teilnehmer durchgeführt haben. Neben diesen Seminaren, die mindestens einen halben Tag dauerten, fanden noch 25 Experimentalvorträge und andere Kurzveranstaltungen für Lehrer und Schüler statt. Die Nachfrage nach dem Angebot war weiterhin hervorragend, auch wenn die Zahl der Veranstaltungen niedriger lag als im Vorjahr. Das liegt zum einen an einer geänderten Auswertung. Zum anderen konsolidieren sich die Zentren auf hohem Niveau und haben die Zahl der Veranstaltungen bewusst nicht weiter gesteigert.</p>
<p>Die Lehrerfortbildungszentren wurden 2009 mit 155 000 Euro vom Fonds der Chemischen Industrie und mit 150 000 Euro von der GDCh gefördert. Diese Summen deckten etwa 75 Prozent der von den Fortbildungszentren beantragten Gelder. Weitere Unterstützung stammte aus Landes- oder Universitätsmitteln sowie aus der Wirtschaft. Zukünftig sollen noch mehr externe Referenten aus Hochschulen oder Industrie in die Fortbildung eingebunden werden, die über gesellschaftsrelevante Forschung in der Chemie — beispielsweise über neue Formen der Energieversorgung, neue Materialien, weiße Biotechnologie, Katalyse, Ernährung und Gesundheit — referieren.</p>
<p>GDCh-Lehrerfortbildungszentren gibt es in Dortmund (Leitung: Insa Melle), Erlangen-Nürnberg (Andreas Kometz), Frankfurt am Main (Hans Joachim Bader), Leipzig-Jena (Rebekka Heimann), Oldenburg-Bremen (Ilka Parchmann und Franz-Peter Montforts), Rostock (Alfred Flint) und Stuttgart-Hohenheim (Peter Menzel).</p>
<p>Die Kommission für Lehrerfortbildung unter dem Vorsitz von Rüdiger Beckhaus evaluiert die Arbeit der Zentren regelmäßig und wählt aktuelle Themenschwerpunkte aus. Im Jahr 2009 waren das:</p>
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</list-item></list></p><p>Chemie und Life Science</p>

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<p>Nachhaltigkeit im Chemieunterricht</p>
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<p>moderne Informationstechnologie und Chemieunterricht</p>
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<p>neue Lehr- und Lernstrategien im Chemieunterricht</p>
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<p>Bildungsstandards/Curricula</p>
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<p>Lernschwierigkeiten im Chemieunterricht</p>
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<p>Naturwissenschaftliche Früherziehung</p>
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Artikel

Wettbewerbsfaktor Wissen

1000 Teilnehmer in über 100 Kursen Das GDCh-Fortbildungsprogramm 2009 umfasste 103 Fortbildungsveranstaltungen (69 mehrtägige und 34 eintägige Veranstaltungen) aus 14 Bereichen der Chemie. Fast 1000 Teilnehmer nutzten das umfangreiche Angebot im Jahr 2009. Unter Aktualisierung der Kursinhalte hat...


<h2>Weltweit beachtete Tagungen</h2>
<p>Knapp 7000 Teilnehmer haben die im Jahr 2009 von der GDCh und ihren Fachstrukturen getragenen Tagungen besucht. Das zeigt: Wenn es um die Orientierung im Fach und den wissenschaftlichen Informationsaustausch geht, ist und bleibt die GDCh eine der ersten Adressen für die Community. Dem Trend zur Internationalisierung begegnet die GDCh offensiv und mit Erfolg. Mit mehr als 1200 Teilnehmern, einem attraktiven Vortragsprogramm, Short Courses, Vendor-Seminaren, zwei Poster-Sessions und einer umfangreichen Ausstellung hat das 34th International Symposium on High-Performance Liquid Phase Separations and Related Techniques, kurz HPLC 2009, in der Geschichte dieser Veranstaltungsreihe einen Glanzpunkt gesetzt. Ausrichter dieser Veranstaltung, die im Sommer in Dresden stattfand, war der Arbeitskreis Separation Science der Fachgruppe Analytische Chemie.</p>
<p>Weltweite Beachtung fanden auch zwei weitere große internationale Tagungen: die 3rd European Conference on Chemistry for Life Sciences in Frankfurt am Main (siehe Seite 6) und die 12th European Conference on Solid-State Chemistry, die Experten aus allen Feldern der Festkörperchemie nach Münster brachte. Die Organisation dieser Veranstaltung hatten die Fachgruppe Festkörperchemie und Materialforschung sowie die Fachgruppe Angewandte Elektrochemie übernommen.</p>
<p>Zu den Höhepunkten der Lebensmittelchemischen Gesellschaft zählte der Deutsche Lebensmittelchemikertag, der im September in Berlin stattfand und mit über 520 Teilnehmern gut besucht war. Die Tagung der Fachgruppe Lackchemie im September in Überlingen verlief ebenfalls äußerst erfolgreich und zog viele Kollegen aus Österreich und der Schweiz an. Außerdem organisierten oder unterstützen GDCh-Fachgruppen folgende internationale Tagungen:</p>
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</list-item></list></p><p>German Conference on Chemoinformatics in Goslar (Fachgruppe Chemie-Information-Computer)</p>

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<p>Umweltchemie-Tagung ICCE 2009 in Stockholm (Fachgruppe Umweltchemie und Ökotoxikologie)</p>
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<p>International Conference on Environmental Effects of Nanoparticles and Nanomaterials in Wien (Wasserchemische Gesellschaft)</p>
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<h2>Wissenschaftsforum vernetzt</h2>
<p>Das GDCh-Wissenschaftsforum Chemie vom 30. August bis zum 2. September in Frankfurt bot allen GDCh-Fachgruppen die optimale Plattform für den wissenschaftlichen Austausch auch über die Grenzen der eigenen Disziplin hinaus. Die Fachgruppe Festkörperchemie und Materialforschung gestaltete die Sitzung ”Mit Materialien sicher leben“, die Fachgruppe Nuklearchemie brachte ihre Fachgruppen-Jahrestagung mit 33 Vorträgen in das Wissenschaftsforum ein und veranstaltete gemeinsam mit der Fachgruppe Medizinische Chemie eine Vortragsreihe, in der es unter anderem um Radionuklide in der Krebsdiagnostik ging. Die Liebig-Vereinigung für Organische Chemie, die auf dem Wissenschaftsforum mit Vorträgen zu Glycoscience, Naturstoffsynthese und industrieller organischer Chemie vertreten war, führte außerdem gemeinsam mit der Fachgruppe Nachhaltige Chemie ein Symposium mit Kurzpräsentationen von Doktoranden und Postdoktoranden durch. Die Fachgruppe Freiberufliche Chemiker und die GDCh-Sektion Chemiker im öffentlichen Dienst hatten unter dem Thema ”Sicherheit für den Verbraucher“ eine Vortragsreihe organisiert, die sich unter anderem den Belastungen durch Kopiergeräte und Laserdrucker sowie der Sicherheit von Medikamenten widmete. Fachlich überschneiden sich auch die Fachgruppen Waschmittelchemie, Analytische Chemie und Umweltchemie und Ökotoxikologie, die einen ganzen Tag während des Wissenschaftsforums gemeinsam gestalteten.</p>
<p>Der Arbeitskreis Chancengleichheit in der Chemie hat in Frankfurt gemeinsam mit dem Jungchemikerforum und der GDCh-Sektion Vereinigung für Chemie und Wirtschaft eine Podiumsdiskussion zur ”Arbeitswelt im Wandel“ veranstaltet. Fazit: Die Aufstiegschancen von Frauen sind immer noch geringer als jene von Männern — am Kinderkriegen scheint das aber nicht zu liegen. Im Gegenteil: Frauen mit Kindern erreichen laut einer aktuellen soziologischen Studie eher höhere Positionen als kinderlose Frauen.</p>


<h2>Zusammenarbeit mit Fachgruppen aus aller Welt</h2>
<p>Intensiv kooperieren die Fachgruppen der GDCh auch mit anderen wissenschaftlichen Gesellschaften. Die Fachgruppe Chemie-Information-Computer arbeitet schon länger mit ihrem Pendant bei der American Chemical Society (ACS) zusammen. Im Rahmen der ACS-Frühjahrstagung in Salt Lake City haben beide Fachgruppen nun das gemeinsam erarbeitete Online-System für Lehrmaterialien der Chemieinformation frei geschaltet (<ext-link ext-link-type="uri"><a href="https://www.xcitr.org/xcitr1/" target="_blank">www.xcitr.org/xcitr1/</a></ext-link>).</p>
<p>Die Fachgruppe Medizinische Chemie wiederum führte ihre Fachgruppentagung 2009 gemeinsam mit den entsprechenden Fachgruppen der Schweizerischen Chemischen Gesellschaft und der Deutschen Pharmazeutischen Gesellschaft im März in Heidelberg durch. Und die Fachgruppe Geschichte der Chemie tagte im März gemeinsam mit dem Fachverband Geschichte der Physik der Deutschen Physikalischen Gesellschaft zum Thema ”Geschichte der Materialforschung“.</p>


<h2>Schnittstelle zu Wirtschaft und Politik</h2>
<p>Die Fachgruppen und Sektionen sind nicht nur Foren für den fachlichen Austausch, sondern schlagen darüber hinaus die Brücke zwischen Wissenschaft und Industrie. Die Vereinigung für Chemie und Wirtschaft (VCW) etwa hat im Februar 2009 gemeinsam mit der Fachgruppe Nachhaltige Chemie die Konferenz ”Sustainability in the specialty chemical and cosmetics industry“ bei Cognis in Düsseldorf ausgerichtet und zu einer weiteren Veranstaltung unter dem Titel ”Innovation in and beyond the crisis“ im November nach Ludwigshafen zur BASF eingeladen.</p>
<p>Eine gute Mischung aus akademischen und industriellen Mitgliedern findet sich auch in der Fachgruppe Makromolekulare Chemie. Den Workshop für den Hochschullehrernachwuchs, zu dem diese Fachgruppe im Juli zum achten Mal einlud, richtete Evonik Degussa im Chemiepark Marl aus.</p>
<p>Nicht nur zur Industrie, auch zur Politik pflegen die Fachgruppen enge Kontakte. Der Vorstand der GDCh-Fachgruppe Lebensmittelchemische Gesellschaft hat im Jahr 2009 mehrere schriftliche Stellungnahmen zu Rechtsetzungsvorhaben des Bundes und der Europäischen Gemeinschaft sowie Positionspapiere verfasst, unter anderem zur berufspraktischen Ausbildung in der amtlichen Überwachung und zu Toleranzen von Angaben bei der Nährwertkennzeichnung.</p>
<p>Die Fachgruppe Waschmittelchemie versteht sich ebenfalls als Partner von Politik und Industrie. Ihr Hauptausschuss Detergenzien beriet deutsche und europäische Behörden sowie Unternehmen hinsichtlich der Kriterien für den biologischen Abbau von Tensiden nach dem ”Global harmonisierten System zur Einstufung und Kennzeichnung von Chemikalien“, einem einheitlichen Bewertungssystem der Vereinten Nationen.</p>
<p>Die GDCh-Sektion Arbeitskreis Chancengleichheit in der Chemie arbeitet ebenfalls eng mit Vertretern der Chemieindustrie zusammen. So wurde das traditionelle Get-together, das im Februar in Bensheim stattfand, gemeinsam mit der BASF-Werksgruppe und dem Arbeitskreis Chancengleichheit des Führungskräfteverbandes VAA gestaltet.</p>


<h2>Engagement in der Fortbildung</h2>
<p>Auf dem aktuellen Stand der Wissenschaft bleiben — auch dafür sorgen die Fachgruppen der GDCh. So hat die Lebensmittelchemische Gesellschaft im Jahr 2009 das Konzept der freiwilligen Fortbildungszertifizierung weiterentwickelt. Die bei der GDCh-Geschäftsstelle in Frankfurt eingerichtete ”Zertifizierungsstelle für die Fortbildung von Lebensmittelchemikern“ richtet für Teilnehmer der zertifizierten Kurse ein Konto ein, auf dem sie Fortbildungspunkte sammeln und sich als Zertifikat dokumentieren lassen können. Die Lebensmittelchemische Gesellschaft strebt eine gesetzliche Verpflichtung zur Fortbildung für Lebensmittelchemiker an, die bei anderen Berufsgruppen des gesundheitlichen Verbraucherschutzes schon üblich ist.</p>
<p>Die Fachgruppe Chemieunterricht engagiert sich in den Lehrerfortbildungszentren der GDCh (siehe Seite 19). Hier können sich auch Lehrkräfte qualifizieren, die Chemie unterrichten, obwohl sie das Fach nicht studiert haben.</p>
<p>Zu einem fachübergreifenden Forum, das Fragen der Existenzgründung und Selbstständigkeit behandelt, lädt die Fachgruppe Freiberufliche Chemiker ein- bis zweimal jährlich ein. Im Jahr 2009 standen Pressearbeit und Web 2.0 auf dem Programm. Die Foren richteten sich vor allem an kleinere Dienstleister, die hier erfuhren, wie sie mit Presseverteilern, Twitter, Facebook und Xing ihren Bekanntheitsgrad steigern können.</p>
<p>Die Fachgruppe Waschmittelchemie organisierte einen Grundkurs über Tenside, an dem im Laufe des Jahres 50 Interessierte teilgenommen haben. Stark nachgefragt waren auch die von der Fachgruppe Magnetische Resonanzspektroskopie sowie die von der Fachgruppe Festkörperchemie und Materialforschung angebotenen Fortbildungskurse. Zu den beliebtesten zählte hier die Veranstaltung ”DFT trifft Festkörperchemie“ am Max-Planck-Institut für Chemische Physik fester Stoffe in Dresden.</p>


<h2>Studienlandschaft gestalten</h2>
<p>Dass sich die Ausbildung von Nachwuchswissenschaftlern an den Bedürfnissen ihrer Disziplin orientiert, ist vielen Fachgruppen ein besonderes Anliegen. Daher gestalten sie die Studienlandschaft aktiv mit. Die Fachgruppe Medizinische Chemie unterstützt die an einigen deutschen Universitäten laufenden Bemühungen, einen Studiengang zur Wirkstoffforschung einzurichten. Die Vereinigung für Chemie und Wirtschaft wiederum will das Fach Wirtschaftschemie an Hochschulen etablieren. Im April 2009 trafen sich die Mitglieder des Arbeitskreises ”Wirtschaftschemie an den Universitäten“ in der GDCh-Geschäftsstelle in Frankfurt, wo sie ihre Erfahrungen mit der Umstellung der Diplomstudiengänge auf das Bachelor-/Mastersystem diskutierten.</p>
<p>Die Fachgruppe Analytische Chemie möchte über ihren neuen Arbeitskreis ”Industrieforum Analytik“ Unternehmen stärker in Bachelor- und Masterstudiengänge einbeziehen, beispielsweise indem sie vermehrt Praktikumsstellen anbieten. Dem ”Industrieforum Analytik“, das einst von leitenden Analytikern der Unternehmen BASF und Merck gegründet wurde und nun in der Fachgruppe eine neue Heimat gefunden hat, gehören Vertreter von elf deutschen Unternehmen der Chemie-, Pharma- und Analytikbranche an, die die Stellung der Analytik an Hochschulen stärken wollen.</p>
<p>Der von der Fachgruppe Umweltchemie und Ökotoxikologie gemeinsam mit der German Language Branch der Society for Environmental Chemistry and Ecotoxicology 2005 ins Leben gerufene Postgradualstudiengang Ökotoxikologie hatte 2009 mehr als 200 Studierende und wird als modularer Kurs an insgesamt neun Standorten angeboten (<ext-link ext-link-type="uri"><a href="https://www.fachoekotoxikologe.de" target="_blank">www.fachoekotoxikologe.de</a></ext-link>). Im Jahr 2009 wurden die ersten Abschlüsse gemacht. Wegen der anhaltend starken Nachfrage sind die Kurse zumeist ausgebucht.</p>


<h2>Den Nachwuchs fördern</h2>
<p>Die Teilnahme an wissenschaftlichen Tagungen ist der beste Weg, um in der wissenschaftlichen Community Kontakte zu knüpfen und Impulse für die eigene Forschung zu bekommen. Dennoch stehen Forschungseinrichtungen oft zu wenig Gelder zur Verfügung, um Nachwuchswissenschaftlern den Besuch von Konferenzen möglich zu machen. Manch ein Jungforscher zahlt die Reise aus eigener Tasche — GDCh-Mitglieder hingegen finden Unterstützung in ihrem Netzwerk. Viele GDCh-Fachgruppen — darunter die Fachgruppen Festkörperchemie und Materialforschung, Umweltchemie und Ökotoxikologie, Makromolekulare Chemie, Biochemie, Analytische Chemie, Angewandte Elektrochemie sowie Photochemie — vergaben im Jahr 2009 wieder Stipendien für die Teilnahme an Konferenzen im In- und Ausland. Die Fachgruppe Analytische Chemie hat ihre Stipendienvergabe jetzt auf Habilitanden und Postdoktoranden ausgeweitet.</p>
<p>Viele GDCh-Fachgruppen verleihen zudem Preise, mit denen sie exzellente junge Wissenschaftler auszeichnen und sie mit Preisgeldern von einigen Hundert bis zu einigen Tausend Euro unterstützen. Die Fachgruppe Chemie-Information-Computer vergab im Jahr 2009 die FIZ Chemie Berlin-Preise, die Fachgruppe Magnetische Resonanzspektroskopie den Ernst-Award, die Lebensmittelchemische Gesellschaft den Kurt-Täufel-Preis des Jungen Wissenschaftlers sowie das Joseph-Schormüller-Stipendium und die Fachgruppe Photochemie den Albert-Weller-Preis für Nachwuchswissenschaftler. Auch die Vereinigung Chemie und Wirtschaft, die Wasserchemische Gesellschaft und die Fachgruppe Nuklearchemie zeichneten herausragende Studienleistungen oder Promotionen aus. Erstmals verlieh die Fachgruppe Umweltchemie und Ökotoxikologie im Jahr 2009 den mit 3000 Euro dotierten Young Scientist's Paper Award.</p>
<p>Außerdem bieten viele Veranstaltungen der Fachgruppen — etwa die Tagungen der Regionalverbände der Lebensmittelchemischen Gesellschaft — dem wissenschaftlichen Nachwuchs eine hervorragende Gelegenheit, erste wissenschaftliche Vorträge zu halten. Gut besucht waren auch die Doktorandenseminare der Fachgruppe Analytische Chemie in Hohenroda und Attendorn sowie das Doktorandenseminar der Fachgruppe Bauchemie in Weimar. Die Wasserchemische Gesellschaft hat im Jahr 2009 sogar zwei Studenten aus Indien unterstützt, die an einem dreiwöchigen Trainingskurs zur Wasseruntersuchung im Labor des Umweltbundesamtes in Bad Elster teilgenommen haben.</p>
<p>Doch nicht nur der Nachwuchs, auch die aus dem Berufsleben ausgeschiedenen GDCh-Mitglieder liegen den Fachgruppen am Herzen. So trägt der Beschluss der Fachgruppe Analytische Chemie, Ruheständler stärker einzubinden, erste Früchte: Zwei ältere Mitglieder arbeiteten Biographien von Analytikern aus der ehemaligen DDR auf, um deren angespannte Arbeitssituation der jüngeren Generation bewusst zu machen.</p>
<p>Kurzum: Ob alt oder jung, ob in Wissenschaft oder Industrie tätig und gleich in welcher chemischen Disziplin — in den Fachgruppen und Sektionen der GDCh findet jeder sein persönliches Netzwerk.</p>


<h2>— — — Twittern mit der Fachgruppe CIC</h2>
<p>Die Fachgruppe Chemie-Information-Computer (CIC) will die Kommunikation ihrer Mitglieder sowohl untereinander als auch mit der wissenschaftlichen Community verbessern und dafür das Web 2.0 intensiver nutzen. In einem eigenen Blog informiert der Fachgruppenvorstand über Neuigkeiten, und über Twitter veröffentlicht CIC Kurzmitteilungen. Die Idee zum Twittern entstand während der von der CIC ausgerichteten German Conference on Chemoinformatics, als einige Teilnehmer live über Twitter mit nicht anwesenden Wissenschaftlern die Inhalte der Vorträge diskutierten. Hier geht es zum Blog und zu den Tweets:</p>
<p><a href="https://cic-fachgruppe.blogspot.com" target="_blank">cic-fachgruppe.blogspot.com</a></p>
<p><a href="https://twitter.com/GDCh_CIC" target="_blank">twitter.com/GDCh_CIC</a></p>


<h2>— — — Aktive Seniorexperten</h2>
<p>In der Arbeitsgemeinschaft Seniorexperten Chemie (SEC) engagieren sich ältere GDCh-Mitglieder, die im Ruhestand sind oder ihn bald antreten werden. Mit der Gründung der SEC im Jahr 2006 hat die GDCh auf den demographischen Wandel mit seinen vielfältigen Konsequenzen für Wirtschaft, Arbeit und Bildung reagiert. Das ist bisher einmalig für eine naturwissenschaftliche Fachgesellschaft. Die zweite Jahrestagung der SEC, die unter dem Titel ”Von Freddie Mercury zur Terrakotta-Armee“ vom 7. bis 9. Mai in Hanau stattfand, übertraf mit über 200 Teilnehmern alle Erwartungen.</p>
<p>Der SEC-Arbeitskreis Schule Bildung Beruf hat eine Palette an Vorträgen aus verschiedenen Fachdisziplinen zusammengestellt, die Schulen, Ortsverbände, Lehrerfortbildungszentren und andere Einrichtungen anfordern können. Allein SEC-Mitglied Gerhard Heywang wurde im Jahr 2009 zu 96 Vorträgen gebeten. Der Arbeitskreis Öffentlichkeitsarbeit arbeitet an allgemein verständlichen Kolumnen zu chemischen Themen und hat mit über zehn Zeitungen Kontakt aufgenommen. Der Arbeitskreis Internet, der den Online-Auftritt der SEC pflegt und die Expertendatenbank SEFi (Senior Expert Finder) betreibt, animiert Senioren, Artikel über chemische Sachverhalte für das Internet-Lexikon Wikipedia zu schreiben oder zu bearbeiten. Dazu veranstaltete der Arbeitskreis im August in Darmstadt einen Workshop für 14 interessierte Wikipedia-Redakteure.</p>
<p>Im Dezember haben ältere Chemiker aus Münster und Umgebung ihr eigenes Forum gegründet: das SOM (Senioren des Ortsverbands Münster). Die Gründungsversammlung fand in den Räumen von BASF Coatings in Münster statt.</p>


<h2>— — — Aktuelle Wochenschau</h2>
<p>Ob Morphin im Mohnkuchen, Lagerung von Muttermilch oder Isotopenanalytik zum Herkunftsnachweis von Spargel: Für die Aktuelle Wochenschau 2009 haben Mitglieder der Lebensmittelchemischen Gesellschaft jede Woche einen spannenden Aspekt der Lebensmittelchemie allgemein verständlich aufbereitet. Alle Beiträge wurden auf <ext-link ext-link-type="uri"><a href="https://www.aktuelle-wochenschau.de" target="_blank">www.aktuelle-wochenschau.de</a></ext-link> veröffentlicht und anschließend für die Broschüre ”HighChem hautnah — Aktuelles zu Lebensmitteln und Chemie“ redaktionell aufbereitet. Die Beiträge der Aktuellen Wochenschau 2008 erschienen im Mai 2009 unter dem Titel ”HighChem hautnah — Aktuelles zur Nachhaltigen Chemie“.</p>
<p>Die Aktuelle Wochenschau, die jedes Jahr eine andere GDCh-Fachgruppe gestaltet, gibt es seit 2005. Im Jahr 2009 wurde das Online-Angebot durch das Gewinnspiel ”Aktion Schlauer Fuchs“ bereichert. Wer die Frage am Ende jedes Beitrags als Erster richtig beantwortet, darf sich etwas aus dem GDCh-Shop aussuchen. ”Das macht ja richtig Spaß - sowohl die Artikel zu lesen als auch zu gewinnen“, sagte einer der Teilnehmer 2009.</p>



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