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Weiche Elektronen, harte Löcher
Von Wiley-VCH zur Verfügung gestellt
Mit dem HSAB-Konzept schätzen Chemiker:innen ab, ob Teilchen miteinander reagieren und ob Bindungen stabil sind. Demnach reagieren Lewis-Säuren und -Basen bevorzugt miteinander, wenn beide wenig polarisierbar und hoch geladen sind („hart“) – und genauso Teilchen, die geringe Ladungsdichten haben („weich“). Manchmal scheitert das Modell jedoch: Dem HSAB-Konzept zufolge sollte das harte Proton (H+) ein Cyanidion (CN−) an dessen harter Bindungsstelle binden, nämlich am Stickstoff, und CN–H bilden.
Um solche Fehler zu vermeiden, schlägt Mulks von der RWTH Aachen vor, nicht von Säuren und Basen auszugehen, sondern von harten und weichen Elektronen und Löchern. Seine Methode kommt folgerichtig zu dem Schluss, dass sich aus Proton und Cyanid Blausäure (H–CN) bildet.
Mit dem neuen Konzept lässt sich intuitiv schätzen, wo bei einem Elektrophil die weichen und harten Reaktivitätszentren liegen: Ein weiches Loch befindet sich dort, wo das Molekül ein zusätzliches Radikal stabilisieren würde; ein hartes Loc
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