Blickpunkt

<h2>VCI: Die deutsche Chemie verliert an Wettbewerbsfähigkeit</h2>
Deutschlands Außenhandelsüberschüsse und Umsätze sind im internationalen Vergleich stark. Für Karl-Ludwig Kley, Vizepräsident des Verbands der Chemischen Industrie (VCI), ist das jedoch “eine Wohlfühldecke, unter der sich immer mehr Probleme ansammeln”. Die VCI-Oxford-Economics-Studie zeige, dass der Chemiestandort Deutschland in den vergangenen Jahren an Wettbewerbsfähigkeit verloren hat. Dies liegt vor allem an der wachsenden Konkurrenz der Schwellenländer wie China, Indien oder Saudi-Arabien, die in ihre chemische Industrie investieren. Faktoren wie Rohstoffvorkommen und Energieversorgung lassen diese Länder besser dastehen als Deutschland. Allerdings profitierten die Industriestaaten in den vergangenen Jahren von der steigenden Nachfrage nach Chemieprodukten in den Schwellenländern. Beispielsweise China ist bei allem Wachstum nach wie vor ein Nettoimporteur. Dass sich das in den kommenden Jahren ändern wird, steht für Kley außer Frage. Der VCI fordert deshalb unter anderem, die Energiewende zu Gunsten niedriger Strompreise umzugestalten, Innovationen noch mehr zu fördern, den Handel weiter zu liberalisieren sowie Investitionsanreize und mehr Planungssicherheit zu schaffen. “Nur so kann”, sagt Kley “der dauerhafte Erfolg der deutschen Chemie im globalen Wettbewerb gesichert werden.” 


<h2>Nur 43 % der deutschen Aktien gehören auch deutschen Investoren.</h2>
Ausländische Investoren besitzen über 57 % der Aktien deutscher börsennotierter Unternehmen. Die Zahl ermittelte die Bundesbank mit dem Ende Mai gemessenen Börsenwert. Besonders begehrt sind die 30 größten im deutschen Aktienindex Dax notierten Unternehmen: Ausländische Investoren halten hier fast 64 % der Aktien. Zu den Chemie- und Pharmaunternehmen im Dax 30 gehören neben Beiersdorf, Fresenius, Henkel, K+S und Linde auch BASF, Bayer, Lanxess und Merck.
36 % der BASF-Aktien liegen in Händen deutscher Anleger, zwei Drittel davon sind Privatpersonen. Die größte regionale Gruppe institutioneller Anleger ist mit 16 % in den USA und Kanada.
Bei Bayer liegen die USA und Kanada mit über 29 % weit vorn. Deutsche Anleger halten knapp 22 %. Großbritannien und Irland folgen mit fast 17 %.
Deutsche Aktionäre sowie das übrige Europa besitzen jeweils 24 % der Lanxess-Aktien. 27 % liegen in US-amerikanischen Händen.
Merck hat in diesem Vergleich mit 11 % am wenigsten deutsche Aktionäre und mit 14 % die meisten Anleger außerhalb Europas und Nordamerikas. Letzteres hält mit 43 % die Mehrheit.
Sowohl die Unternehmen als auch die Bundesbank bewerten die Tendenz nicht als kritisch. Der gute Ruf deutscher Traditionsfirmen spiegele sich auf den internationalen Finanzmärkten wider. Auch die globale Ausrichtung der Konzerne und die Verflechtung mit dem Ausland seien dadurch abgebildet. AH


<h2>Hefestämme für Bioethanol</h2>
An Hefestämmen, die Bioethanol aus Maishalmen gewinnen, wollen Novozymes China und das Shanghai R&amp;D Center of Industrial Biotechnology (CIBT) zusammenarbeiten. Novozymes rekombinanter Hefestamm dafür verwertet Xylose-haltige Hemicellulosen. Das CIBT, das zum Shanghai Institute of Biological Sciences der Chinesischen Akademie der Wissenschaften gehört, erzeugt bereits n-Butanol aus Ernterückständen. Zurzeit subventioniert die chinesische Zentralregierung auf Zellulose beruhende Prozesse, während die Fördermaßnahmen für Bioethanol aus Stärke auslaufen.


<h2>Studienbedingungen: gut</h2>
Die China University of Science and Technology (USTC) in Hefei ist nun Mitglied der “C9 League”, einem Verbund chinesischer Universitäten wie der Peking-, der Tsinghua- und der Jiaotong-Universität. Die USTC nimmt nur etwa 15 000 besonders geprüfte Studenten auf — bei 550 Professoren und 1600 Fakultätsmitgliedern.
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<h2>Ungesicherte Qualität bei Pharma</h2>
Die Zulassungsbehörden der Provinz Guangdong haben in den vergangenen zwölf Monaten über 20 pharmazeutische Zertifikate nach den Richtlinien zur Qualitätssicherung (good manufacturing practice, GMP) eingezogen. Betroffen davon waren Pharmaunternehmen aus fünf Provinzen Süd- und Westchinas. Grund waren meist Verstöße gegen technische oder administrative GMP-Regeln. Das Zertifikat kann nach Nachbesserungen in aller Regel erneut erworben werden, und für vorübergehend falsche Kennzeichnungen sind die Strafen gering.
Rolf Schmid, <ext-link ext-link-type="uri"><a href="https://www.window-to-china.eu" target="_blank">www.window-to-china.eu</a></ext-link>

Wachsende Konkurrenz / Dax in ausländischer Hand

VCI: Die deutsche Chemie verliert an Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands Außenhandelsüberschüsse und Umsätze sind im internationalen Vergleich stark. Für Karl-Ludwig Kley, Vizepräsident des Verbands der Chemischen Industrie (VCI), ist das jedoch “eine Wohlfühldecke, unter der sich immer mehr Proble...

Nachrichten aus der Chemie: Herr Vollmer, wie machen Sie Katalysatoren effizienter?
Martin Vollmer: Neben den klassischen Methoden nutzen wir genauso wie die Pharmaindustrie High-Throughput-Methoden. Damit können wir parallel viele Kombinationen screenen. In Palo Alto in Kalifornien steht unser High-Throughput-Zentrum für Katalyse. Wir nutzen diese Methoden inzwischen aber auch in Heufeld bei München und im amerikanischen Louisville.
Nachrichten: Geben Sie uns bitte ein Beispiel für eine Katalysatorentwicklung.
Vollmer: Für die Ammoniaksynthese haben wir einen neuen Eisenkatalysator entwickelt. Statt Magnetit verwenden wir eine andere Eisenoxidstruktur, das Wüstit. Es bietet nach Aktivierung eine größere Oberfläche mit mehr aktiven Zentren. Ein Promotorengemisch macht es stabil. So steigern wir die Katalysatoraktivität um 40 Prozent und die Ammoniaksynthese läuft bei geringerem Druck und niedrigerer Temperatur und damit energieeffizienter.
Nachrichten: Dies bewirkt ein lange bekanntes Mineral?
Vollmer: Genau. Wenn man über Oberflächen- und Grenzflächenchemie und Physik erst einmal ein System verstanden hat und weiß, wo die Stellschrauben sind, dann lässt sich viel erreichen. Ein zweites Beispiel ist die Nutzung der höheren Alkane aus Schiefergas und konventionellem Erdgas. Wir haben die klassische Dehydrierung von Propan zu Propylen wirtschaftlicher gemacht. Dazu haben wir den Katalysator mit einer Art Wärmespeicher kombiniert, der über Redoxchemie aktiviert wird. Auf diese Weise entsteht in situ die Energie, die der endotherme Prozess braucht.
Nachrichten: Haben Sie das schon in der Praxis ausprobiert?
Vollmer: Wir sind die ersten, die so ein System in den Markt eingeführt haben. Inzwischen haben wir mehrere Referenzen dafür. Das größte Projekt ist in China. In Bohai, Ningbo Heyuan ist im letzten Jahr eine Propylenproduktion für 600 000 Tonnen pro Jahr in Betrieb gegangen.
Nachrichten: In China ist eher Kohle als Gas der Rohstoff?
Vollmer: Ja, deshalb brauchen wir Katalysatoren für den Weg von der Kohle zum Synthesegas und vom Synthesegas zum Methanol. Ähnlich wie beim Ammoniakbeispiel haben wir für den Methanolsynthesekatalysator eine optimierte Oberflächenstruktur geschaffen. Diese Kuper-Zinkoxid-Katalysatoren tragen nanoskalige Kupferinseln auf der Oberfläche.
Nachrichten: Das klingt nicht unbedingt sensationell.
Vollmer: Wenn so ein Konzept steht, ist es im Labor vielleicht nicht so schwer umzusetzen. Das Ganze aber in die Produktion zu übertragen und dann den Katalysator unter den extremen Betriebsbedingungen eines großtechnischen Methanolprozesses aktiv zu halten, das ist schon eine Kunst. Trotz der bekannten Empfindlichkeit kleiner Kupferinseln ist es gelungen, die Lebensdauer des Katalysators bei gleichbleibend hoher Selektivität auf fünf Jahre und mehr zu verlängern. Dies bedeutet einen enormen Sprung für die Wirtschaftlichkeit des gesamten Methanolprozesses.


<h2>Biokatalyse</h2>
Nachrichten: Was ist mit der Biokatalyse?
Vollmer: Bei uns liegt der Fokus dabei auf landwirtschaftlichen Reststoffen, etwa auf Weizenstroh. Tank und Teller vom selben Acker funktioniert. Um an die C5- und C6-Zucker der Lignozellulose zu kommen, setzen wir spezielle Enzyme ein, die in einem integrierten Verfahren direkt im Produktionsprozess entstehen. Eine hochgradig optimierte Hefe ermöglicht die Nutzung aller vorhandenen Zucker.
Nachrichten: Machen Sie so auch das Lignin zu Biotreibstoff?
Vollmer: Nicht direkt, aber Lignin kann verbrannt werden und steht so als Energie zur Verfügung. Wir forschen auch daran, Lignin als aromatisches Polymer zu nutzen. Der Wert unserer Methode besteht aber vor allem im Zugang zu den Zellulose-Zuckern. Damit produziert das Sunliquid-Verfahren in Straubing schon Bioethanol für einen Flottentest mit Mercedes-Serienfahrzeugen. Das Verfahren funktioniert auch bei Maisstroh — wichtigster Rohstoff in den USA — und Zuckerrohrbagasse, die in Brasilien eine Rolle spielt.
Nachrichten: Was ist die Schwierigkeit dabei?
Vollmer: Die wichtigste Herausforderung war es, die Zucker aus der Lignozellulose herauszulösen, um sie weiter umsetzen zu können. Die effizienten Enzyme und die integrierte Enzymproduktion führten zu einem wirtschaftlichen Prozess dafür. Auch die weitere Umsetzung Richtung Ethanol haben wir optimiert. Die nächste Herausforderung ist nun, die Zucker auch für andere Anwendungen einzusetzen.
Nachrichten: Ist es sinnvoll, weiter daran zu forschen?
Vollmer: Ja, immer mehr Unternehmen — besonders in den Konsumentenmärkten — wollen ihre Produkte, etwa Wasch- und Reinigungsmittel, auf Basis von nachwachsenden Rohstoffen anbieten. Wir sehen hier Chancen für unser Verfahren.
Nachrichten: Aber das schafft die Sunliquid-Anlage in Straubing nicht allein?
Vollmer: Es ist eine Demonstrationsanlage für 1000 Tonnen Bioethanol. Wir wollen die Sunliquid-Technologie im Lizenzverfahren vermarkten. Hier stoßen wir weltweit auf Interesse.


<h2>Industrie und Akademia</h2>
Nachrichten: Arbeiten Sie mit anderen Spezialitätenchemieherstellern zusammen?
Vollmer: Ja, aber wenn wir wirklich neue Wege gehen wollen, dann ist es wichtig, dass wir mit der akademischen Forschung und mit der Politik sowie mit Verbänden kooperieren. Was im Moment passiert — nicht nur in Deutschland, sondern auch auf EU-Ebene — geht in die richtige Richtung: wenn man sich anschaut, wie das neue Forschungsrahmenprogramm “Horizont 2020” ausgerichtet ist, welche Möglichkeiten da sind und dass auch Fördermittel für Demonstrationsanlagen zur Verfügung stehen. Entscheidend wird sein, dass die Industriepartner bereit sind, auch über lange Zeit hinweg solche Programme zu unterstützen.
Nachrichten: Wie lang ist lang für Sie?
Vollmer: Nicht nur fünf Jahre, sondern durchaus auch zehn Jahre. Hier sind neue Modelle gefragt, auch die Co-Location, wo die Partner unter einem Dach gemeinsam forschen. In unserem neuen Clariant Innovation Center in Frankfurt bietet ein Open Lab diese Möglichkeit. Ich glaube, solche Modelle sind wichtig, um neue Themen zu adressieren und Innovation zu fördern.
Nachrichten: Was wäre so ein neues Thema?
Vollmer: Etwa die Nutzung von CO2. Hier arbeiten wir im Rahmen von Municat — unserer strategischen Allianz mit der TU München und industriellen Partnern — im Integrated Carbon Project eng zusammen.


<h2>Kohlendioxid als Rohstoff</h2>
Nachrichten: Worum geht es beim Integrated-Carbon-Projekt?
Vollmer: Lassen sie mich ein paar Themen herausgreifen, an denen Clariant beteiligt ist. Erstens: CO2 muss fassbar gemacht werden, es geht also um Abtrennung von CO2 durch Adsorption. Die muss reversibel sein, um aus Abgasen das CO2 zu gewinnen und einem nachfolgenden Prozess zur Verfügung zu stellen.
Nachrichten: Das zweite Thema ist …
Vollmer: … die Katalysatorentwicklung für CO2 zu Methan. Für die Hydrierung von CO2 ist Wasserstoff notwendig Und Wasserstoff ist wie so oft der entscheidende Rohstoff auf der Kostenseite. Als drittes bearbeiten wir die Photokatalyse, um CO2 direkt mit Licht zu aktivieren, um Methan, Methanol oder höhere Alkane herzustellen. In einem Demonstrationsprojekt produziert Etogas, die frühere Solarfuel, aus erneuerbarem Strom Wasserstoff und setzt ihn dann mit CO2 zu Methan um, zu SNG, Substitute Natural Gas. Wir sind hier mit nickelbasierten Katalysatoren vertreten. Diese sind sehr robust und können auch in kleineren Anlagen über ein breites Prozessfenster betrieben werden.
Nachrichten: Laufen solche Anlagen schon?
Vollmer: Ja, der Betreiber ist Audi. Die erste Anlage produziert genau so viel Erdgas — hergestellt aus CO2 —, um 1500 Audi A3 Sportback jeweils 15 000 Kilometer pro Jahr fahren zu lassen. Die Wirtschaftlichkeit steht hierbei nicht im Mittelpunkt. Das ist eine Demonstrationsanlage. Solche Projekte brauchen wir einerseits, um zu lernen und das Verfahren zu optimieren, und andererseits auch, um die Diskussion mit der Politik aufzunehmen, die für solche Demonstrationsprojekte die richtigen finanziellen Rahmenbedingungen schaffen kann.
Redaktion: Maren Bulmahn


<h2>ZUR PERSON</h2>
Martin Vollmer leitet als Chief Technology Officer den Bereich Group Technology &amp; Innovation beim Schweizer Spezialchemiekonzern Clariant. Dies schließt die Bereiche Forschung &amp;Entwicklung, IP Management, Engineering und New Business Development ein. Vollmer ist promovierter Chemiker.


<h2>Fehlerkorrektur nötig?</h2>
Frage 76: Wir haben kürzlich ein Verfahren zur Abtrennung eines unerwünschten Begleitstoffes A aus einer Lösung zum Patent angemeldet: Durch Zugabe eines Stoffes B (im Überschuss) bildet sich ein schwerlösliches Produkt, welches wir aus der Lösung abtrennen und entfernen. Der Stoff A kann daraus wieder freigesetzt werden. Die Reaktion ist wichtig für großtechnische Anwendungen und kann im Tonnenmaßstab durchgeführt werden. Durch weitere Analyse des Verfahrens haben wir festgestellt, dass die Reaktion anders verläuft, als wir es zunächst bei der Formulierung der Patentanmeldung erwartet hatten: In der Lösung bildet sich zwar zunächst das schwerlösliche Produkt AB, dies ist allerdings nur ein Zwischenprodukt, weil eine weitere Umsetzung zum Endprodukt A2B3 stattfindet. Können wir unsere Patentanmeldung in diesem Punkt noch korrigieren?
Antwort: Grundsätzlich ist die Änderung einer bereits eingereichten Patentanmeldung nur dann möglich, wenn es sich um einen offensichtlichen Fehler handelt, d. h. einen Fehler, der von einem Fachmann auf dem Gebiet sofort als solcher erkannt wird und bei dem der Fachmann auch sofort und unmittelbar erkennt, was eigentlich gemeint war. Diese Voraussetzungen scheinen in Ihrem Fall nicht gegeben zu sein. Eine Einarbeitung der neuen Erkenntnisse in ein Patent würde daher eine neue Anmeldung und neue Gebühren erfordern. Allerdings dürfte Ihre falsche Vorstellung vom abgetrennten Produkt für das Patent unbeachtlich sein. Entscheidend sind nicht Ihre persönlichen Annahmen über den Reaktionsablauf, sondern die technische Lehre, die Sie durch das Patent an Dritte vermitteln (zur “technischen Lehre” siehe auch Nachr. Chem. 2012, 60, 47 “Patentfähiger Mechanismus?”). Diese technische Lehre Ihrer Patentanmeldung ändert sich durch Ihre neuen Erkenntnisse nicht.
Die technische Lehre in Ihrem Fall lautet sinngemäß: “Man kann den Stoff A aus einer Lösung abtrennen, indem Stoff B zugegeben und das entstehende schwerlösliche Reaktionsprodukt separiert wird.” Ob das schwerlösliche Produkt aus AB, A2B3, anderen Produkten oder einer Mischung hiervon besteht, ist dann egal, wenn die Komponente B so wie bei Ihnen immer in einem Überschuss vorhanden ist. Anders wäre der Fall möglicherweise zu beurteilen, wenn zur Einstellung der Stöchiometrie das Mengenverhältnis zwischen den Stoffen anders eingestellt werden müsste oder wenn das Endprodukt A2B3 andere physikochemische Eigenschaften hätte als AB, sodass andere Abtrennbedingungen einzuhalten wären. In Ihrem Beispiel scheint dies nicht der Fall zu sein, sodass Sie die Anmeldung unverändert weiterlaufen lassen können.
Sollten Sie nach Ablauf des Prioritätsjahres internationale Anmeldungen anstreben, dann können Sie die neuen Befunde dort noch einarbeiten.
Fragen für Thomas Seuß an: <a href="mailto:nachrichten@gdch.de">nachrichten@gdch.de</a>. Info zur kostenfreien Beratung unter <ext-link ext-link-type="uri"><a href="https://www.gdch.de/rechtsberatung" target="_blank">www.gdch.de/rechtsberatung</a></ext-link>


<h2>Exxon muss aussteigen</h2>
Die US-amerikanische Regierung wies im Rahmen ihrer Sanktionspolitik den Ölkonzern Exxon Mobil an, aus einem gemeinsamen Förderprojekt mit dem russischen Konkurrenten Rosneft auszusteigen. Im Jahr 2011 hatten die beiden Unternehmen vereinbart, den Festlandsockel der Karasee und des Schwarzen Meeres gemeinsam zu erschließen. Exxon erhielt 33 % Anteile am Projekt Universitetskaja-1 in der Karasee — der bisher nördlichsten Bohrung der Welt — und finanzierte dafür den Hauptanteil der Bohrarbeiten im Gesamtwert von etwa 2,5 Mrd. Euro. Die Sanktionen der USA gegen Russland anlässlich der Ukraine-Politik des Kreml verbieten den Export von Gütern, Dienstleistungen und Technologien zur Ölförderung an mehrere russische Firmen. Rosneft-Chef Igor Setchin hält Exxon den Wiedereinstieg in das Projekt nach Ende der US-Sanktionen offen. Ende September erst hatten die beiden Partner Öl bei einer Bohrung in der Karasee gefunden.
Das Förderprojekt von Exxon und Rosneft auf der russischen Insel Sachalin scheint nicht von den Sanktionen betroffen. CS

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