GDCh

Keine Sorge: Der Jahresbericht der Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh) ist nicht in Englisch abgefasst. Aber für die GDCh dominierte ein Großereignis besonderer Art das Jahr 2010: der dritte EuCheMS Chemistry Congress in Nürnberg unter dem Motto “Chemistry — the Creative Force”. Nach Budapest 2006 und Turin 2008 war der Nürnberger Kongress ein erneuter Erfolg. Viele Teilnehmer haben es uns bestätigt: Es war wohl der bislang erfolgreichste EuCheMS-Kongress — sowohl von der Teilnehmerzahl als auch von dem Angebot an Vorträgen und dem Rahmenprogramm. Als der Kongress nach den umfangreichen Vorbereitungen endlich angefangen hatte, entspannten sich die Gesichter der vielen ehrenamtlichen Beteiligten und der Mitarbeiter der GDCh- Geschäftsstelle zusehends. Nach Abschluss des Kongresses herrschte dann Zufriedenheit und Freude bei allen, die für die Vorbereitung des EuCheMS-Kongresses viele Opfer hatten bringen müssen. Das Ergebnis aber konnte sich sehen lassen: eine nahezu perfekte Organisation und damit zufriedene Teilnehmer, Aussteller, Mitorganisatoren und Helfer vor Ort. Lesen und sehen Sie dazu mehr auf den folgenden Seiten.
Für einen langjährigen Mitarbeiter der GDCh- Geschäftsstelle, der in den vergangenen Jahren auch stellvertretender Geschäftsführer war, stellte der EuCheMS-Kongress einen krönenden Abschluss seines Berufslebens dar — auch wenn er sich danach noch drei weitere Monate sicher auf internationalem Parkett bewegte, wo er in Sachen internationale Kooperationen und Kontakte für die GDCh tätig war. Sie wissen, wir meinen Kurt Begitt, der zum Jahresende 2010 in den Ruhestand trat. Seine Abteilung, seit 1. Januar 2011 in “Bildung und Wissenschaft” umbenannt, übernahm Hans-Georg Weinig, dem als Koordinatorin Bildung Elisabeth Kapatsina zur Seite steht. Mit der Stärkung der Abteilung will die GDCh vor allem die wissenschaftlichen Kooperationen und Kontakte auf der internationalen Bühne und unser Engagement im Bildungssektor ausbauen. Über beide Tätigkeitsfelder der GDCh gibt dieser Jahresbericht ebenfalls Auskunft.
Im letzten Jahresbericht vermeldeten wir im Vorwort mit gewissem Stolz, dass die GDCh zum 1. Januar 2010 fast 29 000 Mitglieder zählte. Genauer gesagt waren es 28 748 Mitglieder. Dies ließ sich zum 1. Januar 2011 mit 29 088 Mitgliedern noch toppen. Wir gehen nun also Jahr für Jahr auf Rekordjagd. Seien Sie unsere Jagdgehilfen: Werben Sie Mitglieder oder werden Sie Mitglied in der GDCh, falls Sie es noch nicht sind.
Da wir schon beim 1. Januar 2011 sind: Mit ihm begann das von der UNO-Vollversammlung ausgerufene Internationale Jahr der Chemie (IYC). Wir wollen dem Jahresbericht 2011 nicht vorgreifen. Aber der offizielle Startschuss am 9. Februar in Berlin (nach dem internationalen im Januar in Paris) mit einer fulminanten Eröffnungsrede von Bundeskanzlerin Angela Merkel und zahlreichen erfrischenden Diskussionsrunden, kurzweiligen Beiträgen sowie Schülerwettbewerben war eine äußerst gelungene Auftaktveranstaltung. Die Vorbereitungen für das IYC 2011 waren natürlich im Berichtsjahr 2010 ein wichtiges Thema, das die GDCh und die anderen im Forum Chemie zusammengeschlossenen Chemieorganisationen intensiv beschäftigt hat.
Bei der Berliner IYC-Eröffnungsfeier fanden auch der Abschlusswettbewerb und die Siegerehrung zum Formel-Eins-Wettbewerb statt, bei dem Schüler kleine mit alternativen Energieträgern angetriebene Fahrzeuge um die Wette fahren ließen. Dieser vor allem von der DECHEMA vorbereitete Wettbewerb war ein Beitrag des Koordinierungskreises Chemische Energieforschung zum BMBF-Wissenschaftsjahr 2010 “Zukunft der Energie”. In diesem Koordinierungskreis, der zudem im November das 2. Energiekolloquium in Frankfurt am Main veranstaltete, arbeitet die GDCh mit fünf weiteren Chemieorganisationen zusammen. Auch in dem vom BMBF eingesetzten Koordinierungskreis zum Wissenschaftsjahr 2010 war die GDCh dabei und stellte ihre Aktivitäten vor. Und ganz besonders stolz sind wir auf die Aktuelle Wochenschau der GDCh mit ihren insgesamt 52 Beiträgen zum Thema “Chemie und Energie”, bei der die GDCh-Arbeitsgemeinschaft Chemie und Energie 2010 die Federführung hatte.
Wir können hier nur anreißen, auf welchen Feldern die GDCh 2010 aktiv gewesen ist, und das bezieht sich eben nicht nur auf die GDCh-Geschäftsstelle in Frankfurt, sondern auch auf die nunmehr 29 538 GDCh-Mitglieder (Stand 1. Mai 2011). Unter diesen sind es die ehrenamtlich für die GDCh Tätigen, denen wir zu großem Dank verpflichtet sind. Nur mit ihrer Hilfe ist es möglich, all unseren Mitgliedern jedes Jahr aufs Neue attraktive Angebote zu unterbreiten, um unsere kreative Wissenschaft Chemie aktuell und hautnah zu erleben.
Professor Dr. Wolfram Koch
Geschäftsführer der GDCh
Professor Dr. Michael Dröscher
Präsident der GDCh 2010/2011

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Vorwort: Chemistry — the Creative Force

Keine Sorge: Der Jahresbericht der Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh) ist nicht in Englisch abgefasst. Aber für die GDCh dominierte ein Großereignis besonderer Art das Jahr 2010: der dritte EuCheMS Chemistry Congress in Nürnberg unter dem Motto “Chemistry — the Creative Force”. Nach Budapest...

“Im Jahr 2012 findet in Rio de Janeiro die Nachfolgekonferenz Rio+20 zu nachhaltiger Entwicklung statt. In den vergangenen Jahren ist deutlich geworden, dass das allgemeine Ziel für einzelne Branchen und Produktgruppen konkretisiert werden muss. Die Herausforderungen sind angesichts der steigenden Weltbevölkerung, des wirtschaftlichen Nachholbedarfs in den Schwellen- und Entwicklungsländern, der knapp oder teurer werdenden Ressourcen sowie der zunehmenden Umweltbelastung und des Klimawandels groß. Die Chemie eröffnet hier viele Chancen, aber leider auch Risiken, die erkannt und klein gehalten werden müssen. Die GDCh stellt sich seit Jahren diesen Themen — im Internationalen Jahr der Chemie 2011 integriert in der Ausstellung Nachhaltige Chemie, die zusammen mit der Deutschen Bundesstiftung Umwelt veranstaltet wird.”
Dr. Rainer Grießhammer
Mitglied der Geschäftsführung des Öko-Instituts und Träger des Deutschen Umweltpreises 2010
“Thanks to the United Nations and to IUPAC, 2011 is the International Year of Chemistry (IYC). The Chemical Societies in almost all countries planned in 2010 a lot of actions und events for the IYC. In Germany all chemistry organizations work together in the Forum Chemie, under the lead management of the GDCh, to organize and manage the most important IYC events in Germany. Great ideas were born, and I am sure 2011 will be very successful in getting a better image of chemistry in Germany and all over the world.
But even if it is stimulating to organize activities able to increase the standing of chemistry, to think to 2011 is not enough. We must develop a common strategy in order to ensure that chemistry will still be well acknowledged by the public, stakeholders and politicians as one of the keys for a sustainable future. The public must be convinced that our discipline will be one of the solutions providers for a better world. Therefore forces have to be joined to find more than words and promises, and we must show our public partners that we are able to prepare concrete projects to build tomorrow's world. Without respite the chemists must explain that in all these projects an interdisciplinary approach is needed and that chemistry plays a central role in this context. I thank the GDCh for all its efforts to support this goal.”
Professor Dr. Nicole Jeanne Moreau
Präsidentin der Internationalen Union für Reine und Angewandte Chemie (IUPAC)
“Eine Brücke braucht starke Pfeiler. Seit jeher ist die GDCh die erste Heimat der Chemiker; jeder Chemie- studierende begegnet ihr schon an der Universität und wird in der Regel spätestens mit Beginn der Promotion Mitglied. Von der Karriereberatung bis zum fachlichen Austausch bietet die GDCh Dienstleistungen, Netzwerke und Anregungen, die man für ein erfolgreiches Studium und Berufsleben braucht.
Wer als Chemiker interdisziplinär arbeitet, wird früher oder später zusätzlich den Kontakt zu anderen Fachrichtungen suchen. An dieser Stelle kommt die DECHEMA als Brücke zwischen Chemie, Technik und Biotechnologie ins Spiel. Ohne eine feste Verankerung in den verschiedenen Communities kann eine solche gemeinsame Plattform aber nicht bestehen. Deshalb sind wir über die gute und freundschaftliche Zusammenarbeit zwischen GDCh und DECHEMA sehr froh. Ob es um Nachwuchsarbeit im Rahmen der gemeinsamen Wissenschaftstage geht, um Publikationen und Veranstaltungen für eine breitere Öffentlichkeit oder um die Zusammenarbeit bei fachlichen Themen wie beispielsweise der Sicherung der Energie- und Rohstoffversorgung: Chemiker, Chemieingenieure, Verfahrenstechniker und Biotechnologen arbeiten konstruktiv und vertrauensvoll zusammen. Angesichts der Herausforderungen, denen wir uns gegenüber sehen, ist diese Zusammenarbeit in Zukunft mehr gefragt denn je. Gut, dass sie auf einem bewährten und festen Fundament steht.”
Professor Dr. Kurt Wagemann
Geschäftsführer der Gesellschaft für Chemische Technik und Biotechnologie (DECHEMA)
“Chancengleichheit geht uns alle an. Heute absolvieren Frauen mit Selbstverständlichkeit eine gute Ausbildung. Trotzdem besetzen sie in der Chemie nur wenige Führungspositionen. Die Politik macht Druck und fordert einen höheren Anteil. Ich bin überzeugt, dass die Chemie noch mehr leisten könnte, wenn ihre Entscheidungsgremien in Wissenschaft und Wirtschaft ausgewogen mit Frauen und Männern besetzt wären. In der aktuellen Situation gilt es also, die Chancen von Chemikerinnen zu fördern.
Wir ergreifen dazu drei Initiativen: Projekte beziehungsweise Netzwerke zur Frauenförderung in Ausbildung und Beruf, Präsenz von weiblichen und männlichen Vorbildern in den Medien und die Stimulierung der Diskussion über Chancengleichheit. Wir ermutigen Frauen, Chemie zu studieren und eine Rolle als Führungskraft anzustreben. Gleichzeitig fordern wir bessere Aufstiegschancen und setzen uns für geeignete Rahmenbedingungen ein, beispielsweise für die Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Davon werden Hochschulen und Unternehmen profitieren. Der Arbeitskreis Chancengleichheit in der Chemie leistet Beiträge zur Leistungsfähigkeit der Chemie — für wissenschaftlichen und technischen Fortschritt im Einklang mit der Gesellschaft.”
Dr. Hildegard Nimmesgern
Vorstandsvorsitzende des GDCh-Arbeitskreises 
Chancengleichheit in der Chemie (AKCC), 
Sanofi-Aventis (Frankfurt am Main)

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Vorwort: Chemistry — the Creative Force

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