GDCh

Zu Beginn spricht der GDCh-Präsident aus Anlass der Naturkatastrophe in Japan der japanischen Bevölkerung und den betroffenen japanischen Kollegen das Mitgefühl der GDCh aus.


<h2>GDCh Angelegenheiten</h2>
Der Vorstand hatte auf der letzten Sitzung am 6. Dezember 2010 seine Kandidaten für die GDCh-Vorstandswahl beschlossen. Bis zum Meldeschluss am 28. Februar 2011 ging ein gültiger Vorschlag seitens der Mitglieder ein: Auf Initiative der Seniorexperten Chemie wurde Dr. Wolfgang Gerhartz, Zwingenberg, benannt, der im Bereich B “Wirtschaft und freie Berufe” kandidiert.
Anschließend berichtet GDCh-Schatzmeister Dr. Geelhaar, über das Geschäftsjahr 2010. Der von der Mitgliederversammlung genehmigte Jahreshaushalt 2010 wies bei Gesamteinnahmen von 9 533 716 Euro und Gesamtausgaben von 9 507 114 Euro ein positives Ergebnis von 26 602 Euro aus. Da die Wirtschaftsprüfer noch in der Geschäftsstelle tätig sind, kann nur ein Zwischenbericht gegeben werden. Das endgültige Ergebnis wird zur nächsten Vorstandssitzung vorliegen und den Mitgliedern auf der Mitgliederversammlung am 7. September 2011 in Bremen mitgeteilt werden. Wie Geelhaar ausführt, ist 2010 das beste Geschäftsjahr seit langem, was vor allem in der sehr erfolgreich verlaufenen Vermögensverwaltung begründet ist. Im ideellen Bereich hat sich das Ergebnis leicht verschlechtert, was vor allem auf die Neuberechnung der Pensionsrückstellungen zurückzuführen ist, die auf Grund der neuen Regelungen des Bilanzrechtsmodernisierungsgesetzes nötig waren. Das Defizit in den steuerbegünstigten Geschäftsbetrieben, worunter sich vor allem der Veranstaltungsbereich verbirgt, konnte gemindert werden, während der Überschuss der wirtschaftlichen Geschäftsbetriebe leicht abgenommen hat. Das Vereinsergebnis wird den im Haushalt ausgewiesenen Überschuss von knapp 27 000 Euro voraussichtlich deutlich übertreffen. Der Schatzmeister betont, dass die GDCh finanziell solide und geordnet aufgestellt ist und das vergangene Jahr in finanzieller Hinsicht gut bewältigt hat. Dennoch müssen Einsparpotenziale konsequent genutzt und eine strikte Ausgabendisziplin verfolgt werden.
Die Vorbereitungen für das Wissenschaftsforum verlaufen nach Plan. Das Programmheft wird mit dem Juniheft der Nachrichten aus der Chemie an die Mitglieder verschickt. Für Plenarvorträge zugesagt haben Prof. Emily Carter, Princeton University, USA, Prof. Peter Atkins, University of Oxford, UK, Prof. Ben Feringa, University of Groningen, NL und Dr. Wolfgang Plischke, Mitglied des Vorstands der Bayer AG, Leverkusen. Neben den wissenschaftlichen Symposien wird im Rahmen des Wissenschaftsforums die gemeinsam von GDCh, DBU, VCI und Dechema konzipierte Wanderausstellung zur Nachhaltigen Chemie eröffnet. Weiterhin werden in einer Podiumsdiskussion die Ergebnisse der GDCh-Präsidentenkommission “Perspektiven der Chemie” vorgestellt. Außerdem wird es ein deutsch-chinesisches Symposium “Chemistry and Water” geben. Zur Bewerbung der Tagung wurden insgesamt 1200 Plakate an Fachgruppenvorsitzende, Ortsverbandsvorsitzende, Dekanate, Jungchemikerforen und andere Kontakte versandt. Flyer werden bei allen GDCh-Tagungen und Fortbildungsveranstaltungen ausgelegt und Anzeigen in Fachmagazinen im deutschsprachigen Raum sowie in allen Tagungsprogrammen der GDCh platziert.


<h2>Preise und Stiftungen</h2>
Der Vorstand beschließt die Vergabe folgender Auszeichnungen im Jahre 2012 und nimmt die Anlässe der Verleihung zustimmend zur Kenntnis: GDCh-Preis für Journalisten und Schriftsteller (Chemiedozententagung 2012 in Freiburg), Hermann-Staudinger-Preis (noch zu klären), Carl-Duisberg-Gedächtnispreis (Chemiedozententagung 2012 in Freiburg), Paul-Bunge-Preis (Bunsentagung 2012 in Leipzig, 17. Mai 2012), August-Wilhelm-von-Hofmann-Denkmünze (EuCheMS Congress 2012, Prag), Emil-Fischer-Medaille (Orchem, September 2012, Weimar), Liebig-Denkmünze (Versammlung der GDNÄ, September 2012, Göttingen), Gmelin-Beilstein-Denkmünze (CIC-Konferenz, November 2012, Goslar), Alfred-Stock-Gedächtnispreis (Wöhler-Tagung, vermutlich September 2012, Göttingen), Wilhelm-Klemm-Preis (noch zu klären).
In die Auswahlkommission für die Alexander-Todd-Hans-Krebs-Vorlesung wird Prof. Annie Katherine Powell, Karlsruhe, berufen. Prof. Thisbe Lindhorst, Kiel, Prof. Ulf Diederichsen, Göttingen, und Prof. Christian B. W. Stark, Hamburg, werden in den Beirat der Hellmut-Bredereck-Stiftung berufen.
Ein langjähriges GDCh-Mitglied hat die GDCh zum Erben des größten Teils seines Vermögens eingesetzt, mit der Maßgabe, eine Stiftung zur Förderung Studierender einzurichten. Da der Stifter eine Benennung der Stiftung nach ihm nicht wünschte, beschließt der Vorstand diese neue Stiftung nach dem Gründungspräsidenten der Deutschen Chemischen Gesellschaft, August Wilhelm von Hofmann, zu benennen. Alle weiteren Details, wie die Verabschiedung einer Stiftungssatzung sowie die Einsetzung eines Stiftungsrates werden auf der nächsten Vorstandssitzung behandelt.


<h2>Mitgliederentwicklung</h2>
Im vergangenen Jahr war die Entwicklung der Mitgliederzahlen insgesamt erfreulich. Im siebten Jahr in Folge konnte ein Mitgliederzuwachs verzeichnet werden. Konkret sind im Jahr 2010 insgesamt 2348 Neueintritte zu verzeichnen gewesen, denen 1894 Austritte und 114 Todesfälle gegenüberstanden. Somit erhöhte sich die Mitgliederzahl gegenüber Anfang 2010 um 1,2 % bzw. 340 Mitglieder auf einen neuen Höchstwert von 29 088.
Auch im Jahr 2010 war der Zuwachs in erster Linie Folge des zum wiederholten Male ausgeschriebenen Abiturientenpreises für den Jahrgangsbesten im Fach Chemie, der neben dem Preis eine optionale kostenfreie einjährige GDCh-Mitgliedschaft enthält. Von dieser Option haben im vergangenen Jahr 824 Schülerinnen und Schüler Gebrauch gemacht.
Auch wenn die Mitgliederentwicklung der GDCh positiv verläuft, ist die Zahl der Mitglieder unter den Beschäftigten der chemischen Industrie noch verbesserungswürdig. Vor allem der Übergang vom Studium ins Berufsleben ist für viele GDCh-Mitglieder Anlass, über die Mitgliedschaft nachzudenken, was sich in einer erhöhten Zahl von Austritten dokumentiert. Um Maßnahmen zur stärkeren Bindung von Industriekollegen an die GDCh zu diskutieren, hat der Vorstand Dr. Carsten Schaffer, Vorsitzender der GDCh-Vereinigung Chemie und Wirtschaft (VCW) zur Sitzung eingeladen. Die VCW ist eine wichtige Schnittstelle der GDCh zur industriellen Klientel und hat bereits häufiger attraktive Aktivitäten für Industriechemiker durchgeführt. Dr. Schaffer betont, dass sich insbesondere eine emotionale Bindung der Mitglieder an die GDCh langfristig positiv auswirken kann. Gute Erfahrungen gibt es dazu aus der VCW mit Stammtischen an verschiedenen Orten, die zu intensivem Austausch führen. Dipl.-Chem. Christian Küchenthal, der als Gast und Vertreter des Jungchemikerforums an der Sitzung teilnimmt, unterstreicht die wichtige Rolle der Jungchemiker und benennt einige aus Sicht des JCF problematische Punkte beim Übergang vom Studium in das Berufsleben: Der reduzierte Mitgliedsbeitrag in den ersten drei Berufsjahren (Jungmitglied) ist zu wenig bekannt, viele Berufsanfänger befürchten, gleich den vollen Mitgliedsbeitrag zahlen zu müssen; durch die meist universitäre Ausrichtung der Ortsverbandsveranstaltungen, sind diese nur von geringem Interesse für Berufsanfänger; es herrscht ein Mangel an Netzwerken im beruflichen Umfeld. Diese Defizite sollten adressiert werden, um dem GDCh-Austritt beim Berufseinstieg entgegenzuwirken. Eine kürzlich erfolgte Initiative, die Sichtbarkeit der GDCh unter den Mitarbeitern in der chemischen Industrie zu erhöhen war die Publikation des Artikels “Was zeichnet die Gesellschaft Deutscher Chemiker aus”, im VAA-Magazin; weitere Maßnahmen sollen eingeleitet werden.
Ein weiteres für die Mitgliederbindung sowie die Öffentlichkeitsarbeit wichtiges Thema ist der Einsatz neuer, internetbasierter Kommunikationsmedien, den Social Media. So könnten vor allem junge Mitglieder angesprochen und zur aktiven Teilnahme angeregt werden. Eine Arbeitsgruppe “Social Media” wird eingesetzt, die die Möglichkeiten eines GDCh-Engagements in den neuen Internetmedien evaluieren und eine entsprechende Empfehlung vorbereiten soll.
Als neue Fördernde Mitglieder der GDCh begrüßt der Vorstand die Fachschaft Chemie e. V. der Universität Regensburg und Firma R-Biopharm aus Darmstadt.


<h2>Bildung, Forschung und Internationales</h2>
Prof. Dr. Stefan Ebbinghaus, Halle, wird in die Kommission für Lehrerfortbildung berufen. Weiterhin informiert sich der Vorstand über eine neue Broschüre für Chemieabsolventen des GDCh-Karriereservices: “Informationen zum Berufseinstieg”. Darin wird die chemische Industrie als Arbeitgeber behandelt, weitere Schwerpunktthemen sind Chemiker im Schuldienst sowie freiberuflich arbeitende Chemiker. Der Vorstand stimmt der Einrichtung eines gemeinsam von GDCh, Dechema, Bunsen-Gesellschaft und Deutscher Gesellschaft für Materialkunde getragenen Arbeitskreises zur Erstellung eines Positionspapieres zur Rolle der Chemie in der Materialforschung zu und benennt als Vertreter der GDCh Prof. Michael Dröscher (Vorsitz), Prof. Barbara Albert, Darmstadt, und Prof. Jürgen Janek, Gießen. Seitens der Geschäftsstelle wird der Arbeitskreis von Dr. Hans-Georg Weinig betreut. Außerdem stimmt der Vorstand dem Entwurf eines bilateralen Abkommens mit der Chinese Chemical Society zu, das anlässlich des Wissenschaftsforums in Bremen unterzeichnet werden soll.
Am 27./28. Januar fanden im Hauptquartier der Unesco in Paris die offiziellen Feierlichkeiten zur Eröffnung des Internationalen Jahres der Chemie statt. Die nationale Eröffnung erfolgte am 9. Februar in Berlin. Bundeskanzlerin Merkel hielt die Eröffnungsrede auf der vom Forum Chemie organisierten und gut besuchten Veranstaltung.
Der Präsidentenkommission “Perspektiven der Chemie” liegen derzeit etwa 30 Beiträge aus den verschiedenen Fachrichtungen der Chemie zur geplanten Sammlung von Zukunftsthemen vor. Um weiter über dieses Projekt zu informieren, wurde ein Flyer erarbeitet sowie ein Poster gestaltet, das auf der Chemiedozententagung 2011 zu sehen ist.
Die europäische Dachorganisation der chemischen Gesellschaften, EuCheMS, befindet sich aktuell in einer Umbruchphase, da die langjährige Generalsekretärin Evelyn McEwan Ende April in den vorzeitigen Ruhestand geht. Die neue Geschäftsstelle soll mit insgesamt 1,5 Stellen ausgestattet werden, neben dem/der Generalsekretär/in noch eine Halbtagskraft als Assistenz. Die Stelle des bisherigen “Policy Advisors” wird mit der des Generalsekretärs vereinigt. Mit der Neubesetzung findet der Umzug der Geschäftsstelle von London nach Brüssel statt. Wichtigste Aufgabe neben der administrativen Betreuung von EuCheMS wird die politische Arbeit in Brüssel sein, wo EuCheMS seine Aktivitäten verstärken wird.


<h2>Verschiedenes</h2>
Anlässlich des 200. Geburtstags von Robert W. Bunsen beschließt der Vorstand im Rahmen des Internationalen Jahres der Chemie eine weitere Historische Stätte der Chemie: das ehemalige Wohnhaus und Laboratorium von Bunsen in Heidelberg. Am 12. Oktober findet die festliche Einweihung statt.
Der Präsident dankt den Mitgliedern und Gästen des Vorstands für die konstruktive Sitzung und schließt die Sitzung gegen 18.15 Uhr.
Wolfram Koch


— — — Mit diesem Hinweis bitten wir alle GDCh-Mitglieder rechtzeitig vor der Ausstellung der Jahresbeitragsrechnung 2012 um Bekanntgabe aller Änderungen, die den Mitgliedsstatus betreffen. Anträge auf Herabsetzung des Mitgliedsbeitrages für Mitglieder im Ruhestand, stellungslose Mitglieder (bitte Bescheinigung der Agentur für Arbeit beifügen) oder bei Doppelmitgliedschaften können für das Beitragsjahr 2012 nur berücksichtigt werden, wenn sie bis spätestens zum 31. Oktober in der GDCh-Geschäftsstelle eingegangen sind. Anfragen und Änderungsmitteilungen sind zu richten an:
Gesellschaft Deutscher Chemiker e. V., Mitgliederservice, Postfach 90 04 40, 60444 Frankfurt, Tel. 069 7917—335, —372 oder —334; Fax —374; <a href="mailto:ms@gdch.de">ms@gdch.de</a>

Artikel

Vorstandssitzung

Zu Beginn spricht der GDCh-Präsident aus Anlass der Naturkatastrophe in Japan der japanischen Bevölkerung und den betroffenen japanischen Kollegen das Mitgefühl der GDCh aus. GDCh Angelegenheiten Der Vorstand hatte auf der letzten Sitzung am 6. Dezember 2010 seine Kandidaten für die GDCh-Vorsta...

<h2>Bauchemie</h2>
Tagung Bauchemie 2011 in Hamburg
Die Tagung Bauchemie der GDCh findet am 6. und 7. Oktober an der TU Hamburg-Harburg statt. Sie führt interessierte Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen aus Hochschulen, Unternehmen, Forschungsinstitutionen und Verbänden zusammen.
Die Tagung fokussiert das Schwerpunktthema “Nachhaltige Baustoffe der Zukunft”. Dazu wird es u. a . Hauptvorträge geben zur Sicht des Bundes, zu Trends bei der Entwicklung CO2-reduzierter Zemente und zur Frage: Rohstoffe für die bauchemische Industrie im Wandel? Daneben ist die Tagung geprägt durch Vorträge, Poster und Diskussionen zu den Themen computerbasierte Methoden in der Bauchemie, Untersuchungs- und Prüfverfahren, Schadensmechanismen und Dauerhaftigkeit, Forschung und Entwicklung, Produkte und Anwendungstechnik sowie Funktionalisierung von Baustoffoberflächen.
Eine Exkursion führt interessierte Teilnehmer zum Deutschen Elektronen Synchrotron. Weiterhin kann das Institut für Baustoffe, Bauphysik und Bauchemie der TU Hamburg-Harburg besichtigt werden. Der gesellige Abend auf dem Großsegler Rickmer Rickmers führt die Teilnehmer in den Hamburger Hafen.
Weitere Informationen unter <ext-link ext-link-type="uri"><a href="https://www.gdch.de/bauchemie2011" target="_blank">www.gdch.de/bauchemie2011</a></ext-link>
Frank Schmidt-Döhl


<h2>AG Berufliche Bildung</h2>
GDCh-Absolventenpreis 2011: Jahrgangsbeste werden ausgezeichnet 
Zum fünften Mal hat die GDCh Absolventenpreise für jahrgangsbeste Schulabgänger von Berufs- und Berufsfachschulen verliehen. 35 Ausbildungsstätten zeichneten 65 ihrer besten Schüler bis Ende Juli mit dem GDCh-Absolventenpreis 2011 aus. Dabei werden technische Assistenten genauso wie Chemietechniker und Chemielaboranten berücksichtigt.
In Stuttgart gratulierte der Schulleiter des Instituts Dr. Flad, Wolfgang Flad, Patrick Lichtenberger als Jahrgangsbestem des 60. CTA-“Jubiläumslehrgangs” zu seinen Leistungen. In seiner Laudatio würdigte Flad die Bedeutung des Absolventenpreises und die Wichtigkeit einer Mitgliedschaft in der GDCh. Sigrid Pfiz, Vorsitzende der AG Berufliche Bildung, überreichte anschließend den Preis, der dieses Jahr erstmals auf Wunsch aus einer einjährigen, kostenfreien Mitgliedschaft in der AG Berufliche Bildung besteht, die sich für die Interessen von Angehörigen nichtakademischer Chemieberufe einsetzt. Eltern, Verwandte, Freunde und Bekannte der Absolventen, die zu der Verleihfeier nach Stuttgart gekommen waren, applaudierten dem strahlenden Preisträger.
An den Dr. von Morgenstern Schulen in Braunschweig hat Maximilian Delius die zweijährige Ausbildung zum Chemisch-technischen Assistenten mit überdurchschnittlichen Leistungen in Theorie und Praxis abgeschlossen. Delius arbeitete bereits während der Ausbildung stundenweise beim Fraunhofer-Institut für Holzforschung in Braunschweig, das ihm eine Übernahme in Aussicht stellte. Er gehört damit zu den Zweidritteln der CTA-Absolventen, die zu diesem Zeitpunkt schon einen Arbeits- oder Studienplatz gefunden haben.
Während der Abschlussfeier würdigte der Klassenlehrer Dr. Matthias Wessels nach der Zeugnisübergabe die Bedeutung der GDCh für Forschung und Ausbildung. Als überraschender Höhepunkt verlas er den Gratulationstext der GDCh an den Absolventen, was Mitschüler, Eltern und auch Maximilian Delius mit großer Freude aufnahmen. Die Schulgemeinschaft der Dr. von Morgenstern Schulen bedankte sich bei der Gesellschaft Deutscher Chemiker für die gelungene Überraschung und die Anerkennung der Leistungen an einer privaten Berufsfachschule.
Der GDCh-Absolventenpreis besteht neben einer möglichen Mitgliedschaft in der AG Berufliche Bildung (<a href="https://www.gdch.de/bb" target="_blank">www.gdch.de/bb</a>) aus einer attraktiven Buchprämie, einer Urkunde sowie der Option auf eine kostenfreie, einjährige GDCh-Mitgliedschaft. Mit diesem Preis fördert die GDCh das Interesse aller Schülerinnen und Schüler chemierelevanter Ausbildungsgänge an der Chemie und an ihren angrenzenden Gebieten.
Sigrid Pfiz
Matthias Wessels
Nicole Bürger


<h2>Liebig-Vereinigung</h2>
20. Gordon Research Conference on Physical Organic Chemistry
Ende Juni fand zum 20. Mal die “Gordon Research Conference on Physical Organic Chemistry” statt. Fast 150 Teilnehmer aus den unterschiedlichsten Bereichen der physikalisch-organischen Chemie trafen sich in der fast 200 km nördlich von Boston gelegenen Holderness School in Plymouth im amerikanischen Bundesstaat New Hampshire. Organisiert wurde das seit 1979 existierende Treffen in diesem Jahr von Luis Echegoyen (University of Texas), der sich nicht nur in der Wissenschaft, sondern auch als Direktor der Chemiesektion der amerikanischen “National Science Foundation” (NSF) einen Namen gemacht hat. Die Tagung war William von Eggers Doe-ring [Nachr. Chem. 2008, 56, 747] gewidmet, der am 3. Januar verstorben ist und dessen Teilnahme in den vorherigen Jahren immens zur Qualität des Treffens beigetragen hatte.
Das Konferenzprogramm war mit 27 Vorträgen geladener Gäste aus aller Welt gefüllt und deckte das breite Spektrum der physikalisch-organischen Chemie ab. Mokoto Fujita (University of Tokyo) machte den Anfang über die Selbstaggregation “gigantischer” sphärischer makromolekularer Komplexe.
Neue Einsichten in langreichweitige Ladungstransferprozesse in Elektronen-Donor-Akzeptor-Konjugaten vermittelte Dirk Guldi (Universität Erlangen-Nürnberg).
Francois Diederich (ETH Zürich) berichtete über eine neue Art von “Klick”-Chemie, die den Zugang zu Butadienen ausgehend von Alkinen und Alkenen in einer Ringschluss-Ringöffnungs-Kaskade erschließt und den Zugang zu organischen Materialien mit attraktiven optoelektronischen Eigenschaften eröffnet.
 Ken Houk (University of California) ging auf mechanistische Details zur 1,3-Dipolaren Cycloaddition basierend auf Molekulardynamiksimulationen ein, und gleich im Anschluss stellte Fraser Stoddart (Northwestern University) neue Ergebnisse zur Selbstorganisation radikalischer 4,4-Bipyridin-basierter Bausteine vor.
 Eine Methode, mit der es möglich ist, den elektrischen Strom durch einzelne Moleküle zu messen, präsentierte Latha Venkateraman (Columbia University).
Rik Tykwinski (Universität Erlangen-Nürnberg) informierte über Methoden zur selektiven Synthese und Charakterisierung von Polyinen und den ihnen verwandten, jedoch wesentlich schwieriger zugänglichen Cumulenen.
Robert Haddon (University of California) fasste die Erkenntnisse über die Graphen-Chemie zusammen.
Marisa Kozlowski (University of Pennsylvania) präsentierte die Entwicklung von Katalysatoren zur Bildung von Wasserstoffbrückenbindungen, die beispielsweise zur Beschleunigung von Cope-Umlagerungen dienen können.
Neben dem abwechslungsreichen Konferenzprogramm war genug Zeit, persönliche Kontakte zu knüpfen und sich fachlich auszutauschen; dazu waren die drei jeweils zweistündigen Postersessions kurz vor dem Abendessen sowie die regelmäßige Zusammenkunft nach den Abendvorträgen ideal geeignet.
Den krönenden Abschluss der Konferenz bildeten die “Poster Session Talks”: aus den insgesamt 110 hervorragenden Postern wurden sieben ausgewählt, welche die Autoren in 15-minütigen (und in letzter Sekunde vorbereiteten) Kurzvorträgen vorstellten.
Unter den 110 Posterbeiträgen waren auch die der deutschen Doktoranden Burkhard Butschke, Nicolas Dietl, Stefan Henkel, David Ley, Benjamin Schulze, Steffen Thies, Sebastian Wertz und Barbara Wucher. Allen hatte ein Reisestipendium der Liebig-Vereinigung die Teilnahme ermöglicht. In zwei Jahren wird die “Gordon Research Conference on Physical Organic Chemistry” am selben Ort stattfinden, dann organisiert durch Uta Wille (The University of Melbourne).
Burkhard Butschke, Nicolas Dietl
burkhard.butschke@mail.chem. <a href="https://tu-berlin.de" target="_blank">tu-berlin.de</a>


<h2>Makromolekulare Chemie</h2>
Biomaterials and biobased Polymers
Am 29. und 30. November findet am MPI für Polymerforschung in Mainz ein von der Fachgruppe Makromolekulare Chemie der Gesellschaft Deutscher Chemiker gemeinsam mit der Polymer Division der Chinese Chemical Society organisiertes Symposium mit dem Titel “Biomaterials and biobased Polymers” statt. Das Symposium ist das erste dieser Art und ist ein sichtbares Resultat der Bemühungen des Fachgruppenvorstandes, die Fachgruppe international stärker mit Schwesterorganisationen anderer nationaler chemischer Gesellschaften zu vernetzen. Im Rahmen des Symposiums werden jeweils zehn ausgewählte Referenten sowohl von deutscher wie auch von chinesischer Seite über aktuelle Forschungsarbeiten und -ergebnisse auf dem Gebiet der Biomaterialien und der biobasierten, aus nachwachsenden Rohstoffen zugänglichen Polymere berichten. In den Vorbereitungsgesprächen zu dem gemeinsamen Symposium wurde von beiden Seiten großes Interesse bekundet, das Symposium bei Erfolg im Abstand von zwei Jahren abwechselnd in Deutschland und in China zu organisieren. Interessenten, die an dem Symposium teilnehmen möchten, können sich anmelden auf der Homepage: <a href="https://www.gdch.de/makro2011" target="_blank">www.gdch.de/makro2011</a>


<h2>Nachhaltige Chemie</h2>
15th Annual ACS Green Chemistry and Engineering Conference
Unter dem Motto ”Global Challenges, Green Chemistry Solutions” lud das ACS Green Chemistry Institute vom 21. bis 23. Juni zur 15th Annual Green Chemistry &amp; Engineering Conference nach Washington D.C. ein.
Die GDCh-Fachgruppe Nachhaltige Chemie ermöglichte sieben Doktoranden die Teilnahme an der Tagung durch die Vergabe von Stipendien in Höhe von jeweils 1000 Euro. Dabei stifteten die BASF sowie Evonik je eines der Stipendien. Unabhängig davon stellte Abiosus ein weiteres Reisestipendium zur Verfügung. So erhielten René Döpp (Univ. Heidelberg), Christopher Federsel (Univ. Rostock), René Königs (RWTH Aachen), Josef Meier (MPI für Eisenforschung, Düsseldorf), Eugen Merkul (Univ. Düsseldorf), Hatice Mutlu (KIT), Thorsten vom Stein (RWTH Aachen) und Oguz Türünç (KIT) die Möglichkeit, ihre Ergebnisse einem internationalen Publikum vorzustellen.
Auf der Konferenz wurden 28 Themengebiete in 217 Vorträgen und 93 Postern behandelt. Das Programm rundeten fünf Plenarvorträge ab. Dr. Paul Anastas, von der US-amerikanischen Umweltbehörde, forderte, so wie einst John F. Kennedy das ambitionierte Ziel der Mondlandung ausrief, so müsse das Ziel unserer Generation sein, die Lebensgrundlage unseres Planeten auf eine nachhaltige Basis zu stellen. Der Geschäftsmann Dr. Fisk Johnson schilderte die Herausforderungen für Unternehmer beim Verbannen von Schadstoffen aus Konsumprodukten. Dass Biomimikry der Schlüssel zu einer grünen Chemie sein könne, zeigte die Biologin Janine Benyus . Der Chemie-Nobelpreisträger Ei-ichi Negishi betonte, dass metallkatalysierte Reaktionen Synthesen in wenigen Stufen und hoher Atomeffizienz ermöglichen und daher wahrhaft “grüne Reaktionen” seien. Äußerst unterhaltsam war der Vortrag von Prof. Martyn Poliakoff. Er verdeutlichte, dass bei der Industrialisierung der Entwicklungsländer nicht die gleichen Fehler begangen werden dürften wie zuvor in den Industrieländern.
Im Rahmen der wissenschaftlichen Vorträge präsentierte Christopher Federsel CO2-Hydrierung und Ameisensäurezersetzung als Schlüssel einer kohlenstoffdioxid-basierten Wasserstoffspeicherung. René Königs diskutierte “New developments in visible light photoredox catalysis”. Josef Meier erklärte die Rolle des Kohlenstoffträgers für die Stabilität von Brennstoffzellenkatalysatoren. Einen beeindruckenden Vortrag mit dem Titel “Efficient construction of heterocycles and biologically active molecules by Pd/Cu-catalyzed one-pot strategies” hielt Eugen Merkul im Bereich Synthese. In der Kategorie Polymere referierte Hatice Mutlu über “Living ROMP of partially renewable monomers” und Oguz Türünç über “New and efficient approaches to fatty acid derived monomers and polymers”. Thorsten vom Stein erläuterte seine Resultate zur selektiven Defunktionalisierung von Lignin. Der Beitrag von René Döpp über die Synthese von Phenolen und Chinonen aus erneuerbaren Rohstoffen durch Übergangsmetallkatalyse stieß auf breite Resonanz.
Die Deutsche Botschaft in Washington lud die Stipendiaten und Prof. Walter Leitner zum gemeinsamen Abendessen, einem unvergesslichen Höhepunkt am Rande der Konferenz.
An dem Treffen nahmen von der Deutschen Botschaft Christian Jörgens, Michael Vorländer und Ansgar Sittmann teil. Auch Dr. Max Vögler (DFG Office North America), Dr. Cathleen Fisher (American Friends of the Alexander von Humboldt Foundation) und Dr. Joann Halpern (German Center for Research and Innovation) standen gemeinsam mit Vertretern der ACS, nämlich Dr. Robert Peoples und Danielle LeFlore, für einen regen Austausch zur Verfügung.
Die gute Atmosphäre der Konferenz wird uns noch lange in Erinnerung bleiben. Gespannt blicken wir dem nächsten Treffen entgegen und hoffen auf viele Fortschritte hin zu einer nachhaltigeren Chemie.
 Josef C. Meier, Düsseldorf; <a href="mailto:meier@mpie.de">meier@mpie.de</a>
René Döpp, Heidelberg
Christopher Federsel, Rostock
 René M. König, Aachen
Eugen Merkul, Düsseldorf
Hatice Mutlu, Karlsruhe
Thorsten vom Stein, Aachen
Oguz Türünç, Karlsruhe


<h2>AK Separation Science</h2>
Ausschreibung des Eberhard- Gerstel-Preises 2011
Der Arbeitskreis Separation Science vergibt 2012 zum zweiten Mal der Eberhard-Gerstel-Preis für eine herausragende Publikation auf dem Gebiet der Analytischen Trenntechniken.
Gestiftet wird der alle zwei Jahre ausgelobte Preis in Höhe von 2500 Euro von Gerstel, Mülheim/Ruhr, die 1967 von Eberhard Gerstel gegründet wurde und sich zu einem weltweit führenden Anbieter von Systemen und Lösungen für die automatisierte Probenvorbereitung und Probenaufgabe in der GC/MS und LC/MS entwickelt hat.
Verliehen wird der Eberhard-Gerstel-Preis am 18. April 2012 im Rahmen der Analytica-Conference auf der Analytica 2012 in München. Bewerber sollten Erstautor (corresponding author) einer in 2010/2011 von einer international anerkannten Fachzeitschrift gedruckten beziehungsweise zum Druck akzeptierten Publikation sein. Autoren können sich bewerben beziehungsweise für diese Auszeichnung vorgeschlagen werden. Eine international besetzte Jury wählt den Preisträger.
Bewerbungen bzw. Kandidatenvorschläge sollten elektronisch, idealerweise in Form eines PDFs, bis 10. Januar 2012 eingereicht werden. Einzureichen sind: Kopie der Publikation, Lebenslauf des Autors, Stellungnahme bzw. Empfehlung an: 
Prof. Dr. Werner Engewald Universität Leipzig, Institut für analytische Chemie, Linnéstr. 3, 04103 Leipzig, <a href="mailto:engewald@uni-leipzig.de">engewald@uni-leipzig.de</a>


<h2>Wasserchemische Gesellschaft</h2>
Ringversuch zur Bestimmung von Organochlorpestiziden, Polychlorbiphenylen und Chlorbenzolen
Voraussichtlich im Herbst 2011 soll ein Ringversuch zur Bestimmung von Organochlorpestiziden, Polychlorbiphenylen und Chlorbenzolen mittels Gaschromatographie und massenspektrometrischer Detektion (GC-MS) nach Flüssig-Flüssig-Extraktion durchgeführt werden. Bei dem Verfahren wird die Wasserprobe mittels Flüssig-Flüssig-Extraktion mit einem geeigneten Lösemittel extrahiert. Der gewonnene Extrakt wird nach entsprechender Aufkonzentrierung mittels Gaschromatographie und massenspektrometrischer Detektion (GC-MS) untersucht. Es soll eine Konzentrationsbestimmung der Einzelstoffe erfolgen. Es ist vorgesehen, jeweils eine Trinkwasser-, Oberflächenwasser- und Abwasserprobe zu untersuchen. Interessenten wenden sich bitte bis zum 15. September an:
Ute Brüll-Pehl;
<a href="mailto:ute.bruell-pehl@lanuv.nrw.de">ute.bruell-pehl@lanuv.nrw.de</a>
Birgit Gordalla, Karlsruhe
<a href="mailto:birgit.gordalla@kit.edu">birgit.gordalla@kit.edu</a>

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