GDCh

Am 13. September 2024 traf sich der GDCh-Vorstand in Potsdam zu seiner zweiten Sitzung des Jahres.<p>Die GDCh-Vorstandssitzung wurde von der Präsidentin, Prof. Stefanie Dehnen, und dem neuen Geschäftsführer, Dr. Tom Kinzel, abwechselnd geleitet. Die Präsidentin, Prof. Stefanie Dehnen, eröffnete die Sitzung und begrüßte die Teilnehmenden.</p><h2 type="main">Vorbereitung der virtuellen Mitgliederversammlung</h2><p>Zu Beginn der Sitzung standen die Vorbereitungen für die virtuelle Mitgliederversammlung am 30. September 2024 im Fokus. Der Schatzmeister, Dr. Franz von Nussbaum, berichtete über das Jahresergebnis 2023. Demnach schloss die GDCh das Geschäftsjahr mit einem Überschuss von gut 849 000 Euro ab. Das Vereinsvermögen erhöhte sich auf knapp 61 Millionen Euro. Für das laufende Geschäftsjahr 2024 wird ein ausgeglichenes Ergebnis erwartet. Der Haushaltsplan für 2025, der Einnahmen und Ausgaben von jeweils rund 11,9 Millionen Euro vorsieht, wurde vom Vorstand zustimmend zur Kenntnis genommen und wird der Mitgliederversammlung zur Genehmigung vorgelegt.</p><p>Die Mitgliedsbeiträge in allen Beitragsklassen sollen unverändert bleiben. Als Rechnungsprüfer für 2024 werden erneut Dr. Peter K. Haug und Prof. Marcell Peuckert vorgeschlagen. Anstelle der KPMG soll erstmals die CURACON die Wirtschaftsprüfung übernehmen.</p><p>Für das Ehrengericht kandidieren die bisherigen Mitglieder Prof. Ferdi Schüth (Obmann), Prof. Barbara Albert und Dr. Matthias Urmann erneut. Der Vorstand spricht sich dafür aus, Prof. Barbara Albert für die Ernennung zum Ehrenmitglied vorzuschlagen.</p><h2 type="main">GDCh-interne Angelegenheiten</h2><p>Der Vorstand bestätigte die amtierenden stellvertretenden Präsidenten Prof. Sabine Becker und Prof. Karsten Danielmeier für weitere zwei Jahre im Amt.</p><p>Die Kommission zur Erarbeitung einer Nachhaltigkeitsstrategie für die GDCh hat strategische Fokusfelder identifiziert. Der Vorstand unterstützt die vorgeschlagenen Fokusfelder und die Implementierung einer GDCh-Governance-Struktur für Nachhaltigkeit. Über die Arbeit der Kommission soll zeitnah berichtet werden.</p><p>Zur Erarbeitung und Veröffentlichung von Stellungnahmen der GDCh für die Politik- und Gesellschaftsberatung wurde ein Konzept vorgelegt, das der Vorstand zustimmend zur Kenntnis nahm. Eine Monitoring-Gruppe soll künftig entsprechende Themen identifizieren und dem Vorstand zur Entscheidung vorlegen. Die eigentliche Erarbeitung der Stellungnahmen soll durch jeweilige Engagement-Gruppen erfolgen, in der das in den Fachgruppen vorhandene Expertenwissen genutzt wird.</p><p>Zum Motto „Rethinking Chemistry“ berichtete Prof. Karsten Danielmeier über die bisherigen Aktivitäten. Es bestand Einigkeit, dass viele der Aktivitäten gut zu den geplanten Nachhaltigkeitsaktivitäten passen und daher mit dem Label „Rethinking Chemistry“ versehen werden können.</p><p>Nach einer positiven Mitgliederbefragung plant das JungChemikerForum (JCF) die Umbenennung in „JungesChemieForum (JCF)“. Der Vorstand stimmte der Namensänderung und der erforderlichen redaktionellen Änderung der GDCh-Satzung zu.</p><p>Auch für die GDCh selbst wird über eine Namensänderung nachgedacht. Eine Mitgliederbefragung ergab eine Zustimmung von 69 Prozent für den Namen „Deutsche Gesellschaft für Chemie“ bei einer sehr hohen Beteiligung von über 8000 Mitgliedern und über 2000 Kommentaren. Der Vorstand versteht die hohe Beteiligung und das Umfrageergebnis als Auftrag, im kommenden Jahr eine entsprechende Mitgliederabstimmung durchzuführen.</p><p>Über die Vorbereitungen für das erste GDCh Science Forum Chemistry, das im September 2025 am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) stattfinden wird, informierte sich der Vorstand. Das neue Format sieht unter anderem die Verleihung von GDCh-Preisen im Rahmen eines Award-Dinners vor. Weitere Informationen finden sich auf der Konferenzwebseite <url href="https://www.gdch.science"><a href="https://www.gdch.science" target="_blank">www.gdch.science</a></url>.</p><h2 type="main">Forschung und Internationales</h2><p>Prof. Peter Seeberger, designierter Gründungsdirektor des neuen Centers for the Transformation of Chemistry (CTC) in Delitzsch und Merseburg, stellte die Pläne für den Aufbau des Großforschungszentrums vor, dass die Transformation der Chemie in eine Kreislaufwirtschaft unterstützen soll. Der Vorstand sieht geeignete Anknüpfungspunkte für eine Kooperation des CTC mit der GDCh.</p><p>Einstimmig beschloss der Vorstand den Abschluss eines Kooperationsabkommens mit dem Singapore National Institute of Chemistry (SNIC). Die Unterzeichnung soll im Rahmen des Angewandte-Chemie-Symposiums am 9. Dezember in Singapur erfolgen.</p><h2 type="main">Bildung und Wissenschaft</h2><p>Der Vorstand bekräftigte die Bedeutung der von GDCh und Fonds der Chemischen Industrie gemeinsam finanzierten Lehrkräftefortbildungszentren (LFBZ) und beschloss vorbehaltlich der Finanzlage und der Weiterförderung durch den FCI eine Förderung von jährlich 150 000 Euro für die Jahre 2025 bis 2027.</p><p>In die Kommission für Fortbildung wurden Dr. Stefan Güssregen und Dr. Felix Müller als neue Mitglieder berufen.</p><h2 type="main">Preise und Auszeichnungen</h2><p>Für das Kuratorium der Georg-Manecke-Stiftung wurden ein Beauftragter der Stifterin und ein Vertreter der Fachgruppe Makromolekulare Chemie ernannt. Der Vorstand hat außerdem neue Mitglieder in verschiedene Auswahlkommissionen und Beiräte berufen: für die August-Wilhelm-von-Hofmann-Denkmünze, für die Auswahlkommission des Mario-Markus-Preises, für den Beirat der Meyer-Galow-Stiftung und für die Kommission für Chancengleichheit.</p><p>Der Vorstand stimmte den Richtlinien und der Ausschreibung für den neuen „Young ChemProfessionals in Industry Award“ (YCPIA) zu und berief die Mitglieder der Auswahlkommission.</p><p>Die Preisträger für die Richard-Willstätter-, Hermanos-Elhuyar-Hans-Goldschmidt- und Victor-Grignard-Georg-Wittig-Vorlesungen sowie für die Carl-Duisberg-Plakette sind ausgewählt. Die Namen werden nach Benachrichtigung der Preisträger bekannt gegeben.</p><h2 type="main">Zeitschriften und Verlagsangelegenheiten</h2><p>Die Zusammenarbeit zwischen GDCh und Wiley-VCH im Angewandte Chemie Council (AC Council) war Thema der Beratungen. Eine Geschäftsordnung für das AC Council soll klare Zuständigkeiten und ein Vorgehen im Sinne der GDCh sicherstellen.</p><p>Für die GDCh wurden Dr. Tom Kinzel als Mitglied des AC Council und des Chemistry Europe Council (CE Council) benannt.</p><h2 type="main">Verschiedenes</h2><p>Der Vorstand befürwortete eine Bewerbung der GDCh für die Ausrichtung des EuChemS-Kongresses im Jahr 2030. Die Bewerbungsphase wird voraussichtlich 2026 beginnen.</p><p>Zum Abschluss der Sitzung verabschiedete die Präsidentin den Abteilungsleiter Mitgliedermarketing und Strukturen, Dr. Gerhard Karger, der zum 30. September 2024 in den Ruhestand ging.</p><p>Tom Kinzel</p>

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Vorstandssitzung

Am 13. September 2024 traf sich der GDCh-Vorstand in Potsdam zu seiner zweiten Sitzung des Jahres.Die GDCh-Vorstandssitzung wurde von der Präsidentin, Prof. Stefanie Dehnen, und dem neuen Geschäftsführer, Dr. Tom Kinzel, abwechselnd geleitet. Die Präsidentin, Prof. Stefanie Dehnen, eröffnete die...

<h2 type="main">Geschichte der Chemie Auf den Spuren von Friedlieb Ferdinand Runge (1794–1867) in Oranienburg</h2><p>Die GDCh-Fachgruppe „Geschichte der Chemie“ etablierte eine neue Veranstaltungsform. Sie lud zum 12. September 2024 ein, in Oranienburg den Spuren von Friedlieb Ferdinand Runge zu folgen, der unter anderem die Wirkung von Bilsenkrautsaft untersucht, Coffein isoliert und Teer sehr genau analysiert und dadurch Anilin und Phenol gefunden hat. Er hinterließ eine große Zahl populärer Chemiebücher. Runge lebte ab 1832 bis zu seinem Tod in Oranienburg und arbeitete dort bis 1852 im Chemischen Etablissement Dr. Hempel (später Chemische Produkten-Fabrik zu Oranienburg).</p><p>Die Teilnehmer der Exkursion trafen sich am Bahnhof und gingen zuerst zum F.-F.-Runge-Gymnasium, an dem sich ein 1994 von Stefan Möller geschaffenes Relief befindet, das Runge am Labortisch zeigt. Dann ging es zum ehemaligen Standort der chemischen Fabrik, die sich ursprünglich im Schloss befunden hatte, doch nach einem Brand auf das Mühlenfeld ziehen musste. Dort findet man noch heute einige Gebäude, die aus Runges Zeit stammen, die aber inzwischen modernisiert sind. An das Wirken auf dem Mühlenfeld erinnert der Name Rungestraße und ein zweites von <link href="#nadc20244146229-fig-0001">Möller geschaffenes Denkmal.</p><figure xml:id="nadc20244146229-fig-0001"><figure><img alt="image" src="https://media.graphassets.com/rbAr6hZVT8mzbi5XXquN"><figcaption><label>Abb.1: </label>Exkursion der Fachgruppe „Geschichte der Chemie“. Die Teilnehmer am Runge-Denkmal in Oranienburg. Foto: G. Boeck</figcaption></figure></figure><p>Das Regionalmuseum, das sich im Schloss befindet, hatte einen Vortragsraum zur Verfügung gestellt, die Bestuhlung organsiert und die Technik bereitgestellt. Dort berichtete Dr. Alexander Kraft über Runges chemische Bilder, ihre Entstehung, Veröffentlichung und Nachwirkung bis heute und Dr. Hartmut Kutzke informierte über analytische Untersuchungen der in Runges „Chemie für Jedermann“ enthaltenen Substanzproben, die häufig nicht mit der Beschriftung übereinstimmen. Dr. Gisela Boeck ging schließlich auf Runges „Hauswirthschaftliche Briefe“ ein. Dann hatten die Teilnehmer Gelegenheit, sich das Runge-Zimmer, aber auch andere Museumsräume anzuschauen. Abschließend ging die Gruppe zum von der Deutschen Chemischen Gesellschaft initiierten <link href="#nadc20244146229-fig-0002">Grabmal von Runge auf dem Oranienburger Stadtfriedhof. Den Abschluss bildete ein gemütliches Beisammensein mit einem regen Gedankenaustausch. Die Teilnehmer sprachen sich für weitere solcher lokalen Veranstaltungen aus.</p><figure xml:id="nadc20244146229-fig-0002"><figure><img alt="image" src="https://media.graphassets.com/LKdHrkbsRSeoJKDWb9tj"><figcaption><label>Abb.2: </label>Runges Grab auf dem Oranienburger Stadtfriedhof. Foto: A. Kraft</figcaption></figure></figure><p>Gisela Boeck, Alexander Kraft</p><h2 type="main">Seniorexperten Chemie Rethinking Chemistry vor Ort: Im Auge der Transformation</h2><p>Ende September 2024 besuchten zirka 40 Mitglieder der Fachgruppe Seniorexperten Chemie (SEC) zusammen mit JCF-Mitgliedern das Stahlwerk ThyssenKrupp Steel (tks) und den Landschaftspark Duisburg-Nord auf dem stillgelegten Hüttenwerk in Duisburg-Meiderich. Vor Ort sich selbst ein Bild zu machen von Europas größtem Stahlstandort, alte Bilder revidieren, von den Menschen dort den aktuellen Stand über die große Transformation der Stahlproduktion erfahren, das waren die Ziele. Viele der Teilnehmenden aus Deutschland, den Niederlanden und Frankreich waren noch nie in Duisburg gewesen und kannten Straßen und Plätze allenfalls aus dem Schimanski-Tatort mit Götz George.</p><p>Peter und Almut Staniek, ehemals Clariant beziehungsweise Ciba, junge SEC-Mitglieder, verbrachten ihre Jugend in Duisburg und haben diese 14. SEC-Technology-Tour initiiert und dreiteilig geplant. Teil eins war der Fußweg von Duisburg Mitte zum Get-together im „König Pilsener Wirtshaus“, das im neu gestalteten Duisburger Innenhafen liegt. Auf dem Rückweg zog man das Tagesticket der Duisburger Verkehrsgesellschaft für die morgendliche Straßenbahnfahrt zum Tor 1 des tks-Standorts, neben dem auch die Mahnwache gegen den geplanten Stellenabbau abgehalten wird.</p><p>Dr.-Ing. Boris Kohnen lieferte zum Einstieg Zahlen und Fakten vom Geschäftsjahr 2022/23 bis zur Umsetzung der geplanten Transformation in einen Net-Zero-Emissionen-Standort 2045, der die gesamte Wertschöpfungskette betrifft. Derzeit werden mit 26 820 Mitarbeitern 10,4 Mio. Tonnen Roh- und Flachstahl erzeugt und damit ein Umsatz von 12,4 Mrd. Euro erzielt. Die CO<sub>2</sub>-Emissionen betragen etwa 20 Mio. Tonnen, das entspricht einem Anteil von 2,5 % der CO<sub>2</sub>-Emission Deutschlands. Bis 2030 will man durch die grüne Transformation unter dem Motto „mit Wasserstoff zum klimaneutralen Stahl“ 30 % weniger CO<sub>2</sub>-Austrag erreichen. Kern der Transformation ist die Umstellung der Eisenerz-Reduktion von Kokskohle auf grünen Wasserstoff („Direktreduktionsverfahren“). Aus den Hochöfen werden dann Direktreduktionsanlagen.</p><p>Zudem wurde das Projekt „Carbon2Chem“ vorgestellt, das bereits 2018 mit der Inbetriebnahme einer Technikumsanlage zur Herstellung von Methanol seinen ersten Meilenstein erreichte. Dazu werden die Abgase aus den Hochöfen, die Kohlenoxide, Wasserstoff und Stickstoff enthalten, zuerst gereinigt und dann zur Synthese von Methanol eingesetzt. Auch eine Ammoniaksynthese ist geplant. Damit wird CO<sub>2</sub> zum Einsatzstoff für neue Produkte.</p><p>Bei der anschließenden zweistündigen Werksbesichtigung, dem zweiten Teil der Exkursion, sah man die Schemata aus dem vorherigen Vortrag Wirklichkeit werden. Man erlebte die Beschickung der Hochöfen, die rot glühenden Brammen, wie sie im Warmwalzwerk länger und länger werden, man sah die Aufbereitung der per Schiffszügen aus Australien, Afrika und Südamerika kommenden Kohlelieferungen und ihren Weitertransport zum <link href="#nadc20244146229-fig-0003">Hochofen, stillgelegte Werke und die Vorbereitung des großen Geländes für die Direktreduktionsanlagen.</p><figure xml:id="nadc20244146229-fig-0003"><figure><img alt="image" src="https://media.graphassets.com/SDqIWDLNS1GMx5QM5tsd"><figcaption><label>Abb.3: </label>Exkursion der Seniorexperten Chemie zum Stahlwerk tks. Links am Modell des Hochofens und rechts virtuell im Stahlkocher. Fotos: Klaus-Peter Jäckel, Eva E. Wille</figcaption></figure></figure><p>Beeindruckt von den Dimensionen des Werkes ging es mit der Straßenbahn weiter zum Teil drei, dem Besuch des Landschaftsparks Duisburg-Nord auf dem Gelände des ehemaligen Meidericher Hüttenwerkes. Dies war die perfekte Ergänzung zum Vormittag. Konnte man da die im Betrieb befindlichen Hochöfen nur mit gebührendem Abstand betrachten, waren jetzt alle Anlagen aus nächster Nähe erfahrbar. Größer hätte der Unterschied nicht sein können: Der Lärm, der Staub und die unglaubliche Hitze in den laufenden Anlagen bei tks und die Ruhe im idyllischen Landschaftspark. Dies ermöglichte den Teilnehmern, die Erlebnisse und Erfahrungen des Vormittags zu rekapitulieren.</p><p>Im Zentrum natürlich die majestätischen Hochöfen, die einen ganz besonderen Blickfang in diesem außergewöhnlichen Landschaftspark bilden. Zwei von ihnen sind sehr gut erhalten und können von unten bis oben begangen werden. Auf den verschiedenen Arbeitsbühnen bekommt man eine Vorstellung davon, wie bis in die 80er Jahre die Arbeit der Stahlkocher aussah, die den kontinuierlichen Betrieb der Hochöfen sichergestellt haben. Dazu wurden die Einsatzstoffe über den Schrägaufzug am Ofenkopf eingebracht. Weitere Einrichtungen dienten zur Abführung der Gichtgase ebenfalls am Ofenkopf und der Zuführung des von den Winderhitzern vorgewärmten Gebläsewindes im mittleren Teil des Hochofens. Dimension und Komplexität dieser Anlagenteile erschließen sich sehr gut, wenn man direkt darunter oder daneben steht.</p><p>Am Hochofengrund schließlich die Abstichhalle, wo das glühende Roheisen mit der aufschwimmenden Schlackeschicht aus dem Hochofen ausgetragen wurde. Heute ist die Halle eine viel genutzte Open-Air-Bühne mit Überdachung.</p><p>Dann die Bunker, in denen die Einsatzstoffe für die Hochöfen gelagert und gemischt wurden. Das war zum einen der Möller, ein Gemisch aus Eisenerz und Zuschlagstoffen, und zum anderen der Koks.</p><p>Umhüllt von den mächtigen Bunkerwänden entfalten sich jetzt beschauliche Gärten, die von Landschaftsarchitekten abwechslungsreich gestaltet werden. Die Samen, die mit den Erzfrachten aus aller Welt ihren Weg hierher fanden, tragen nun bunte Blüten. Mit der Stilllegung des letzten Hochofens 1985 ging die Geschichte der Eisenerzeugung in der <link href="#nadc20244146229-fig-0004">Meidericher Hütte nach einer Gesamtbetriebszeit von 84 Jahren zu Ende. Im Jahr 1994 eröffnete der erste Abschnitt des Landschaftsparks; heute umfasst er eine Fläche von zirka 200 Hektar. Bei der Gestaltung spielen die Bewahrung industriegeschichtlicher Zeugnisse und die Entwicklung der spontanen Vegetation die zentrale Rolle. So kann das ehemalige Hüttenwerk als Industriedenkmal erhalten bleiben.</p><figure xml:id="nadc20244146229-fig-0004"><figure><img alt="image" src="https://media.graphassets.com/a6LmtTJScCFirDw65mgj"><figcaption><label>Abb.4: </label>Teilnehmde der SEC-Exkursion in der Straßenbahn vom tsk-Werk durch Duisburg nach Meiderich zum Landschaftspark Duisburg-Nord auf der alten Meidericher Zeche. Foto: Eva E. Wille</figcaption></figure></figure><p>Flora und Fauna sind Gegenstand wissenschaftlicher Untersuchungen, die vom Verein Biologische Station Westliches Ruhrgebiet durchgeführt werden. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter kümmern sich insbesondere um die wissenschaftliche Datenerhebung zur Pflanzen- und Tierwelt, aber auch um die Erarbeitung von Pflege- und Entwicklungsplänen.</p><p>Fazit aller SEC- und JCF-Teilnehmenden: Die Transformation läuft seit 40 Jahren, es ist schon sehr viel gelungen, doch bis 2045 ist der Prozess nicht minder herausfordernd für uns alle. Der Besuch ist weiterzuempfehlen.</p><p>Franz Schütze, Eva E. Wille</p>

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