GDCh

Prof.Dr.

Die zweite Sitzung des Vorstands der Gesellschaft Deutscher Chemiker in Jahr 2018 fand am 16. September in Saarbrücken im Zusammenhang mit der dort stattfindenden 130. Versammlung der Gesellschaft Deutscher Naturforscher und Ärzte (GDNÄ) statt.
<h2>Vorbereitung der Mitgliederversammlung</h2>Nach Verabschiedung des Protokolls der letzten Sitzung am 5. März 2018 in Jena, der Annahme der Tagesordnung sowie der Festlegung der Vorstandstermine für das Jahr 2019, befasst sich der Vorstand mit der Vorbereitung der am Folgetag stattfindenden diesjährigen GDCh-Mitgliederversammlung. GDCh-Schatzmeister Dr. Georg F. L. Wießmeier berichtet anhand einiger ausgewählter Folien über das wirtschaftliche Ergebnis der GDCh im Jubiläumsjahr 2017. Die KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft hat die Jahresrechnung der GDCh auch für das Jahr 2017 mit einem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehen. Damit waren die Finanzen der GDCh in 2017 wieder wohlgeordnet. Auch im laufenden Jahr wird der von der Mitgliederversammlung 2017 verabschiedete Haushaltsplan und das Ergebnis von knapp unter 90 000 Euro aller Voraussicht nach eingehalten werden können. Der Vorstand empfiehlt daraufhin der Mitgliederversammlung die Annahme der Jahresrechnung für das Geschäftsjahr 2017, die bereits eingebunden in der Juniausgabe 2018 der Mitgliederzeitschrift Nachrichten aus der Chemie allen GDCh-Mitgliedern bekannt gemacht worden ist.Der Vorstand empfiehlt der Mitgliederversammlung weiterhin, den Haushaltsplan des Geschäftsjahres 2019, der mit einem Überschuss von etwa 340 000 Euro abschließt, zu genehmigen, die Mitgliedsbeiträge gegenüber 2018 unverändert zu belassen, sowie die ebenfalls unveränderte Beitragsordnung für 2019 anzunehmen.Als Rechnungsprüfer empfiehlt der Vorstand die Wiederberufung von Prof. Marcell Peuckert und Dr. Peter K. Haug. Gleichzeitig beschließt der Vorstand auch im kommenden Jahr die KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft mit der Prüfung der Jahresrechnung zu beauftragen und bittet die Geschäftsführung für die Vergabe der Prüfung im Jahr 2020 mindestens ein Angebot einer weiteren, renommierten Prüfungsgesellschaft einzuholen.Für das Ehrengericht schlägt der Vorstand der Mitgliederversammlung vor, die aktuellen Mitglieder, Prof. Henning Hopf, Braunschweig, als Obmann sowie Prof. Barbara Albert, Darmstadt, und Prof. Ferdi Schüth, Mülheim/Ruhr, als Beisitzerin bzw. Beisitzer wieder zu berufen.Abschließend beschließt der Vorstand einstimmig, der Mitgliederversammlung zu empfehlen, Prof. François Diederich, Zürich, in Anerkennung seiner vielfältigen Verdienste um die GDCh zum Ehrenmitglied des Jahres 2019 der Gesellschaft Deutscher Chemiker zu ernennen.<h2>Stand der Strategiediskussion</h2>Der stellvertretende Präsident Dr. Thomas Weber berichtet über die Weiterführung des Strategieentwicklungsprozesses und den Zeitplan zur Erstellung einer Rohfassung der „Herausforderungen, Leitlinien und strategische Teilziele“. Dieser Text soll im Rahmen eines moderierten Workshops des Strategieentwicklungsteams am 7. und 8. November vorbereitet und bis Ende November 2018 fertiggestellt werden. Thomas Weber weist auf den engen Zeitplan hin, dessen Einhaltung Voraussetzung dafür ist, dass der Strategieprozess wie geplant zur Vorstandssitzung im September 2019 in Aachen abgeschlossen werden kann. Anschließend gibt der Kaufmännische Direktor Volker Kilz einen Überblick über die planmäßig verlaufende Erstellung eines Prozesshandbuchs. Das Ergebnis wird dem Vorstand auf der kommenden Vorstandssitzung am 6. Dezember dieses Jahres in Darmstadt zur Verabschiedung vorgelegt werden.Im nächsten Punkt berichten Kaufmännischer Direktor und Schatzmeister über die Ergebnisse der ersten GDCh-Finanzplanungskonferenz am 13. August 2018 in Frankfurt. An dieser Konferenz nahmen neben GDCh-Vertretern auch externe Experten teil. Übereinstimmend wurde die als sehr gut und stabil eingeschätzte finanzielle Situation der GDCh betont. Von anderen Vereinen unterscheidet sich die GDCh unter anderem durch den vergleichsweise geringen Anteil der Mitgliedsbeiträge an den Gesamterlösen und die große Rolle der Vermögensverwaltung, sowohl hinsichtlich der Finanzanlagen als auch hinsichtlich der Erlöse aus den GDCh-Publikationen. Als Ergebnis der Konferenz wurden folgende Empfehlungen an den Vorstand formuliert: Die GDCh soll sich verstärkt um die Einwerbung von Drittmitteln bemühen und sie soll einen Pool von Experten aufbauen, die gegen Honorar (Vermittlungsgebühr für die GDCh) für Dritte tätig werden sollen. Als eher langfristige Ziele wurde die verstärkte Werbung von ausländischen Mitgliedern sowie die Einwerbung von Vermächtnissen und Erbschaften, genannt.<h2>Interne Angelegenheiten</h2>In Vorbereitung der Wahlen für den GDCh-Vorstand der Amtsperiode 2020–2023, die im Sommer kommenden Jahres durchgeführt werden wird, berät der Vorstand über mögliche Kandidaten/innen. Für die jeweils sieben Sitze aus den Bereichen A (Hochschule, Forschungseinrichtungen, Behörden) sowie B (Wirtschaft und freie Berufe) wird der Vorstand mindestens jeweils zehn Kandidaten/innen vorschlagen. Hinzu kommen ggfs. weitere Kandidaten, die von den Mitgliedern gemäß § 13 Abs. 2 der GDCh-Satzung vorgeschlagen werden. Anschließend aktualisiert der Vorstand die Wahlordnung und beschließt, der Mitgliederversammlung vorzuschlagen, Dr. Hilde Nimmesgern, Mörfelden-Walldorf, Prof. Harald Schwalbe, Frankfurt, und Dr. Ulrich Wietelmann, Frankfurt, in den Wahlausschuss zu berufen und die Leitung dem GDCh-Geschäftsführer Prof. Wolfram Koch zu übertragen.Der Vorstand beschließt weiterhin die Einführung eines internetgestützten Abstimmungsmechanismus für die außerhalb von Vorstandssitzungen zu treffenden Entscheidungen, er beschließt die Einrichtung einer Arbeitsgemeinschaft Phosphorchemie in der GDCh und stimmt dem Antrag auf Änderung der Geschäftsordnung der Vereinigung für Chemie und Wirtschaft (VCW), vorbehaltlich einer Zustimmung der VCW-Mitgliederversammlung, zu.Der Vorstand beschließt, das GDCh-Wissenschaftsforum Chemie 2021 (5. bis 8. September 2021) in München durchzuführen und beauftragt die Geschäftsstelle mit den zugehörigen Planungen und Vorbereitungen. Die Fortführung der Unterstützung der sieben GDCh-Lehrerfortbildungszentren für weitere drei Jahre bis 2021 wird ebenso beschlossen wie der Antrag, das Wöhler-Haus in Göttingen im Jahr 2019 mit der Erinnerungstafel „Historische Stätte der Chemie“ auszuzeichnen.Die Verleihung des Abiturientenpreises wird fortgesetzt, wobei ab dem kommenden Jahr jeweils drei Schüler/innen ausgezeichnet werden. Der oder die beste Schüler/in erhält zusätzlich zu einer Urkunde und dem Angebot einer einjährigen kostenfreien Mitgliedschaft, einen Buchpreis. Die Vorschläge der GDCh-Fachgruppen für die Wahlen der DFG-Fachkollegien werden bestätigt und an die DFG weitergeleitet. Als neue Fördernde Mitglieder begrüßt der Vorstand die Hochschule Esslingen, die Kantonsschule Am Burggraben in St. Gallen (CH) und die Dr. Ryll Lab GmbH in Berlin.<h2>Berufungen in Gremien</h2>In das Kuratorium der Angewandten Chemie werden Dr. Michael Brands, Berlin, Prof. Helma Wennemers, Zürich, und Prof. Armido Studer, Münster, berufen. Als neue Vorsitzende des Kuratoriums wird Prof. Annette Beck-Sickinger, Leipzig, und als stellvertretender Vorsitzender Prof. Klaus Griesar, Darmstadt, benannt. In das Kuratorium der Nachrichten aus der Chemie werden berufen: Prof. Hans-Dieter Arndt, Jena, Prof. Eberhard Ehlers, Frankfurt, Dr. Susanne Rehn-Taube, München, Dr. Denise Schütz, Frankfurt, Katharina Uebele, Basel, Dr. Ursula Westphal, Berlin. Weiterhin werden Prof. Wolfgang Kautek, Wien, Prof. Burkhard König, Regensburg, Dr. Vera Köster, Weinheim, Dr. Manuela Kummeter, Ludwigshafen, Prof. Marco Oetken, Freiburg und Prof. Sven Schneider, Göttingen, in eine zweite Amtszeit berufen.Weitere Berufungen: Auswahlkommission der Adolf-von-Baeyer-Denkmünze/Emil-Fischer-Medaille: Prof. Tanja Weil, Mainz, Federführung Prof. Albrecht Berkessel, Köln; Auswahlkommission der Gmelin-Beilstein-Denkmünze: Dr. Vera Köster, Weinheim; Auswahlkommission der Joseph-König-Gedenkmünze: Prof. Markus Fischer, Hamburg; Auswahlkommission des Wöhler-Preises für Nachhaltige Chemie: Prof. Ferdi Schüth, Mülheim/Ruhr, Federführung Prof. Regina Palkovits, Aachen; Kommission für den Otto-Hahn-Preis: Prof. Barbara Albert, Darmstadt, Prof. Joachim Sauer, Berlin, und Prof. Benjamin List, Mülheim/Ruhr; Kommission für den Arfvedson-Schlenk-Preis: Dr. Theresa Schmidt, Langelsheim; Auswahlkommission für die Alexander Todd-Hans Krebs-Vorlesung: Prof. Ryan Gilmour, Münster; Auswahlkommission für die Heyrovsky-Ilkovic-Nernst-Vorlesung: Prof. Jana Roithová, Nijmegen, Federführung Prof. Frank-Michael Matysik, Regensburg; Auswahlkommission für die Marie-Skłodowska-Curie &amp; Wilhelm Klemm-Vorlesung: Prof. Dr. Svetlana B. Tsogoeva, Erlangen; Auswahlkommission für die Hermanos Elhuyar-Hans Goldschmidt-Vorlesung: Prof. Dr. Aránzazu del Campo Bécares, Saarbrücken; Auswahlkommission für die Costin Nenitzescu-Rudolf Criegee-Vorlesung: Prof. Evamarie Hey-Hawkins, Leipzig, Prof. Stefan Bräse, Karlsruhe, Prof. Heinrich Lang, Chemnitz.Schließlich beruft der Vorstand Dr. Ute Krupp für eine zweite Amtszeit in die GDCh-Lehrerfortbildungskommission und benennt Prof. Wolfgang Lubitz, Mülheim/Ruhr, als Gruppenvorsitzenden Chemie für die 131. GDNÄ-Versammlung im Jahr 2020.<h2>Internationales Jahr des Perioden- systems 2019</h2>Abschließend informiert sich der Vorstand über die geplante Sonderpublikation aus Anlass des Internationalen Jahr des Periodensystems 2019 gemeinsam mit dem Verlag Spektrum der Wissenschaft. Diese Sonderpublikation zum Thema Elemente und Periodensystem soll im März 2019 der Zeitschrift Spektrum der Wissenschaft beigelegt werden und erreicht somit mehrere hunderttausend Leser. Zusätzlich wird die Broschüre allen GDCh-Mitgliedern über die Nachrichten aus der Chemie zur Verfügung gestellt werden. Die GDCh erhält zusätzlich zirka 3000 Exemplare zur weiteren Distribution und erhält das Recht, die Publikation auf ihren Webseiten zum Download anzubieten. Die redaktionelle Erstellung der Texte erfolgt über Spektrum der Wissenschaft, die wissenschaftliche Betreuung liegt bei der GDCh. Die Projektkoordination erfolgt über Dr. Karin Schmitz, Leiterin Öffentlichkeitsarbeit der GDCh. Diese Aktivität ist eine Fortführung der erfolgreichen Zusammenarbeit mit Spektrum der Wissenschaft, die in den Jahren 2014 und 2015 auf Initiative des damaligen GDCh-Präsidenten Dr. Thomas Geelhaar zu den Broschüren „Nano“ und „Der Menschenplanet“ geführt hat.Der Präsident dankt den Anwesenden für die konstruktiven Beiträge und schließt die Sitzung um 17:30 Uhr.Wolfram Koch<h2>Vormerken: Gehaltsumfrage 2019</h2>Die Fragebögen für die jährliche Gehaltsumfrage werden Ende Januar mit der Post an ordentliche Mitglieder geschickt, die 2018 in der freien Wirtschaft oder chemischen Industrie beschäftigt waren. GDCh-VAA-Doppelmitglieder erhalten ihren Fragenbogen wie üblich über den VAA. Ab dem Jahr 2020 ist eine Teilnahme an der Gehaltsumfrage auch online möglich. Ausführliche Informationen finden Mitglieder im Februar-Heft der Nachrichten und unter <ext-link ext-link-type="uri"><a href="https://www.gdch.de/gehalt" target="_blank">www.gdch.de/gehalt</a></ext-link>.

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Die zweite Sitzung des Vorstands der Gesellschaft Deutscher Chemiker in Jahr 2018 fand am 16. September in Saarbrücken im Zusammenhang mit der dort stattfindenden 130. Versammlung der Gesellschaft Deutscher Naturforscher und Ärzte (GDNÄ) statt. Vorbereitung der MitgliederversammlungNach Verabschi...

Fachgruppen und Arbeitskreise<h2>AG Berufliche Bildung Neuer Vorstand gewählt</h2>Mit einer Wahlbeteiligung von 9,3 Prozent haben die Mitglieder der Arbeitsgruppe Berufliche Bildung ihren neuen Vorstand gewählt. Die Amtsperiode erstreckt sich vom 1. Januar 2019 bis zum 31. Dezember 2021. Die gewählten Mitglieder sind in alphabetischer Reihenfolge:<list list-type="simple"><list-item></list-item></list>René Dittus, Institut Dr. Flad (Wiederwahl)<list-item>Klaus Lebherz, Evonik Industries (Wiederwahl)</list-item><list-item>Priv.-Doz. Dr. Thomas Letzel, TU München (Neuwahl)</list-item><list-item>Dr. Britta Pfeffer, Naturwissenschaftliches Technikum Dr. Künkele (Neuwahl)</list-item><list-item>Dr. Thomas Schäfer, Naturwissenschaftliches Technikum Dr. Künkele (Wiederwahl)</list-item>René Dittus, Klaus Lebherz und Dr. Thomas Schäfer wurden in ihrem Amt bestätigt. Als neu gewählte Mitglieder ergänzen Thomas Letzel und Britta Pfeffer das Vorstandsteam. Der Vorstand hat in seiner konstituierenden Sitzung am 14. November 2018 in Frankfurt René Dittus zum Vorsitzenden und Thomas Letzel zum Stellvertreter gewählt.Dr. Ulrike Flad stand gemäß Geschäftsordnung für eine Wiederwahl nicht mehr zur Verfügung und scheidet nach zwei Amtsperioden aus.Über die vielfältigen Aktivitäten der AG informiert die Webseite <ext-link ext-link-type="uri"><a href="https://www.gdch.de/bb" target="_blank">www.gdch.de/bb</a>.</ext-link><h2>Geschichte der Chemie Industriekreis Zeitzeugen</h2>Der Industriekreis Zeitzeugen tagte vom 27. bis 28. September 2018 in Leuna.Mit dieser Veranstaltung wurde die erfolgreiche Tagungsreihe des in der GDCh-Fachgruppe Geschichte der Chemie angesiedelten Industriekreises beendet, da die eigentliche Aufgabe des im Jahr 1994 gegründeten Arbeitskreises, nämlich die Aufarbeitung der Geschichte der industriellen Chemie in beiden deutschen Staaten nach 1945, mittlerweile als abgeschlossen gelten kann.Den institutionellen Rahmen bot InfraLeuna, deren Geschäftsführer, Dr. Cristof Günther, zum Auftakt einen Überblick über die erfolgreiche Entwicklung des Chemieparks gab. Die Reihe der Fachvorträge eröffnete der Wirtschaftshistoriker Dr. Rainer Karlsch, der sich dem Kanzlerversprechen vom Mai 1991 zum Erhalt des mitteldeutschen Chemiedreiecks widmete.Prof. Dr. Mathias Seitz zeigte Potentiale und Synergien der stofflichen Braunkohlenutzung unter der Einbeziehung regenerativer Energiequellen für die mitteldeutsche chemische Industrie auf. In diesem Kontext erläuterte Dr. Christoph Mühlhaus aktuelle Projekte, die einen Transformationspfad Chemie 4.0 mit Digitalisierung, höherer Wertschöpfung und zirkulärer Wirtschaft des Kohlenstoffs zum Ziel haben.Prof. Dr. Egon Fanghänel erinnerte an das Lebenswerk seines akademischen Lehrers Friedrich Asinger (1907–1999), der als Forscher, Industriechemiker und Hochschullehrer in beiden Teilen Deutschlands sehr einflussreich war. Prof. Dr. Wladimir Reschetilowski schilderte, wie Richard Gustav Müller (1903–1999) bei der Beschäftigung mit Vernebelungsmitteln die Direktsynthese von Methylchlorsilanen als Vorprodukte der Silicone entdeckte.Dr. Michael Römer berichtete über den Entwicklungsweg der LC-Displays, der Merck weltweit zum Technologie- und Marktführer auf dem Gebiet der Flüssigkristalle machte. Dr. Peter Löhnert präzisierte die Gründe für das Scheitern des geplanten sozialistischen Fotokonzerns, der aus der ostdeutsch-sowjetischen Kooperation Assofoto hervorgehen sollte.Prof. Dr. Harald Schmidt schilderte den Lösungsweg eines technischen Problems, das im Werk Böhlen bei der Reinherstellung von Butadien durch Extraktivdestillation auftrat, nämlich die Bildung von Polymeren in einer Destillationsapparatur, was durch den Einsatz eines veränderten Inhibitorsystems gelang. Dr. Claus Christ referierte über die Investitionspolitik in sozialistischer Zentralplanwirtschaft am Chemiestandort Bitterfeld-Wolfen in historischer Perspektive und legte detailliert die ideologisch begründeten Mechanismen dar, die zum Verfall der Chemiebetriebe mit negativen Auswirkungen auf Arbeitssicherheit und Umweltschutz führten.Prof. Dr. Ulrich Stottmeister portraitierte das vielfältige Wirken des Chemikers Eberhard Leibnitz (1910 – 1986), der als herausragender Wissenschaftler und Organisator in der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg in Leipzig ein neues naturwissenschaftliches Forschungszentrum (heute Wissenschaftspark Leipzig) gründete und als erster Rektor das Profil der Merseburger Technischen Hochschule prägte. Dr. Hans Werchan stellte die Entwicklung des VEB Fahlberg-List (Magdeburg) im Zeitraum 1989–1995 vom volkseigenen Betrieb über die Privatisierung unter Regie der Treuhandanstalt bis zum Verkauf der „Filetstücke“ und Liquidation des Rests dar.Dr. Gundula Voss schilderte den dramatischen Verlauf ihres 1974 an der Universität Rostock eröffneten, aber aus politischen Gründen offiziell abgebrochenen Promotionsverfahrens, das sie erst nach Übersiedlung in die Bundesrepublik 1978 in Hamburg erfolgreich abschließen konnte. Dr. Klaus-D. Röker berichtete über Geschäftskontakte, die Continental mit Industrieunternehmen in der DDR vor und unmittelbar nach dem Mauerfall zusammenführte; auffallend war der Gegensatz zwischen hoher Fachkompetenz der ostdeutschen Kollegen und den technisch-organisatorischen Unzulänglichkeiten der Betriebe.Dr. Hartmut Kloth berichtete umfassend über die Bromproduktion in Deutschland, die 1865 begann und 1992 endete. Prof. Dr. Ulrich Meyer erinnerte an den „Bitterfelder Weg“, eine 1959 von der SED ausgerufene Kulturstrategie, die Schriftstellern die Arbeitswelt nahebringen und umgekehrt die Werktätigen zum Schreiben oder mindestens zur Lektüre von Literatur anregen sollte. Im letzten Beitrag gab Prof. Dr. Siegfried Niese einen Überblick über chemische Arbeiten, die im 1956 gegründeten Zentralinstitut für Kernforschung in Rossendorf bis zu seiner Auflösung als Institut der Akademie der Wissenschaften der DDR (1991) durchgeführt wurden.Beiträge zur Geschichte der industriellen Chemie finden zukünftig ihren Platz in den Veranstaltungen der GDCh-Fachgruppe Geschichte der Chemie; hierzu wird auf die nächste Fachgruppentagung am 21. und 22. März in Halle (Saale) verwiesen.Renate KießlingWolfgang Scheinert<h2>Photochemie 26. Tagung der Fachgruppe</h2>Vom 10. bis 12. September 2018 fand am Garching Forschungszentrum der TU München die 26. Tagung der GDCh-Fachgruppe Photochemie statt. Über 270 Teilnehmer von Universitäten, Hochschulen, Forschungsinstituten und der Industrie trafen sich, um sich über die neuesten Ergebnisse und Entwicklungen der photochemischen und photophysikalischen Forschung zu informieren und darüber zu diskutieren.Das wissenschaftliche Programm der Tagung, die federführend von Thorsten Bach organisiert wurde, zeigte eindrucksvoll in 12 Hauptvorträgen, 29 Kurzvorträgen und über 90 Postern, dass die Photochemie weiterhin ein stark interdisziplinäres Forschungsgebiet ist, das von den „klassischen“ Disziplinen, also Synthese, photophysikalische, spektroskopische und mechanistische Studien, bis hin zur Anwendung in Materialien, Biologie und Medizin reicht.Die Konferenz wurde eröffnet mit einem Vortrag des Nobelpreisträgers Ben Feringa (Universität Groningen), der in der Sektion „Photochemische Schalter“ über seine bahnbrechenden Arbeiten zur Kontrolle von molekularer Bewegung mit Licht berichtete. Dass Photoschalter auch in den Lebenswissenschaften an Bedeutung gewinnen, wurde im Schwerpunkt „Optogenetik/Photopharmakologie“ von Dirk Trauner (Universität New York) belegt, der über die photochemische Kontrolle biologischer Prozesse durch photoschaltbare Azobenzol-Lipid-Kombinationen berichtete.Aus dem Bereich „Photochemie neuer Materialien“ stellte Tanja Weil (MPI für Polymerforschung, Mainz) die Synthese und die photophysikalischen Eigenschaften von fluoreszenten Nanodiamanten und ihre Anwendung als optische Sensoren vor.Die Sektion „Spektroskopie und Technologie“ wurde von Johan Hofkens (KU Leuven) eröffnet, der beeindruckende Messmethoden und bemerkenswerte Anwendungen der Einzelmolekülspektroskopie („The power of the ONE“) hervorhob und die damit mögliche superauflösende Mikroskopie am Beispiel der Untersuchung von Perovskit-Nanopartikeln präsentierte.Traditionell haben auf dieser Tagung auch Beiträge aus der chemischen Industrie ihren festen Platz. So gewährte Xenia Beyrich-Graf (BASF, Ludwigshafen) in der Sektion „Industrielle Photochemie“ Einblicke in den Einsatz von organischen Fluoreszenzfarbstoffen bei der Entwicklung von verbesserten LED-Leuchtmitteln. Weiterhin berichtete Rolf Klein (TechnoScriptum, Groß-Umstadt) über die Änderung der Absorptionseigenschaften von Kunststoffen durch Additive, die das Laser-induzierte Schweißen dieser Materialien erleichtern. Abschließend zeigte Daniel DiRocco (Merck Sharpe and Dohme, Rahway), dass die Entwicklung und Optimierung von photokatalytischen Synthesen mittlerweile auch zum Repertoire in der industriellen Chemie gehören.Im Bereich „Synthetische organische Photochemie“ illustrierte Kevin Booker-Milburn (Universität Bristol) anhand beeindruckender Beispiele, dass Photoreaktionen in der organischen Synthese durch Batch- und Flow-Methoden in großem Maßstab durchführbar sind.In der Sektion „Photochemie mit sichtbarem Licht“ präsentierte Tehshik Yoon (Universität Wisconsin-Madison) faszinierende Beispiele für stereoselektive Photoreaktionen mit energiearmem Licht, die mit Hilfe von Übergangsmetall-Photokatalysatoren und chiralen Lewis-Säuren verlaufen. In gleicher Weise demonstrierte Paolo Melchiorre (Universität Tarragona), dass auch die Kombination von Photokatalyse und Organokatalyse zu effizienten Photoreaktionen führt.Im Bereich „Photoredox-Katalyse“ referierte Eric Meggers (Universität Marburg) über das große synthetische Potenzial von Metallkomplexen mit metallzentrierter Chiralität als Katalysatoren für stereoselektive Reaktionen. Weiterhin stellte David MacMillan (Universität Princeton) neue Reaktionen vor, die durch Photoredoxkatalyse mit sichtbarem Licht initiiert werden.Ein Höhepunkt der Tagung war die Verleihung der Theodor-Förster-Gedächtnisvorlesung an Michael Grätzel (ETH Lausanne), der damit für seine wegweisenden Arbeiten in der Photovoltaik und bei der Entwicklung neuartiger Aufbauprinzipien von Solarzellen geehrt wurde. Nach der Überreichung des Preises hielt Michael Grätzel die Förster-Gedächtnisvorlesung mit dem Titel „Molecular Photovoltaics and Perovskite Solar Cells“.Darüber hinaus wurden Monika Schildhauer (LMU München), Veit Georg Hänsch (HKI Jena) und Christoph Kerzig (Universität Basel) mit dem Posterpreis der Tagung ausgezeichnet.Die nächste Fachgruppentagung findet im September 2020 an der Universität Kiel statt.Heiko Ihmels<a href="mailto:ihmels@chemie.uni-siegen.de">ihmels@chemie.uni-siegen.de</a><h2>Seniorexperten Chemie SEC-Vorstand besucht Sanofi</h2>Auf Einladung des GDCh-Präsidenten Matthias Urmann besuchte der Vorstand der Seniorexperten Chemie (SEC) am 17. Oktober 2018 Sanofi im Industriepark Hoechst. Im Industriepark, einst die „Farbwerke Hoechst“, sind mittlerweile mehr als 90 Firmen mit Produktionsanlagen sehr unterschiedlicher Größe tätig. Die gemeinsame Infrastruktur wird von der Infraserv organisiert. Die Zusammenarbeit der verschiedenen Firmen mit der Infraserv funktioniert bewundernswert gut.Bei einer Rundfahrt durch das Werksgelände konnte sich der SEC-Vorstand ein Bild von dieser Vielfältigkeit machen; dabei halfen die Erklärungen der Führerin Heide Schickhoff. Im Anschluss daran gab Beate Meichsner eine vielseitige Einführung in die „Insulin-Story“ am Standort. 1970 wurden dort noch acht Tonnen Schweine-Pankreas pro Tag verarbeitet. Heute werden weltweit zirka zehn Tonnen Humaninsulin mit gentechnischen Verfahren produziert, einer Verbindung, bei der es auf höchste Reinheit ankommt. Matthias Urmann berichtete über neue Diabetesforschung jenseits von Insulin.Nach dem Mittagessen besuchten die Senioren den „Triazin-Betrieb“ in dem heute unter anderem die Wirkstoffe für Ramipril und Fexofenadin (zum Beispiel Telfast) produziert werden. Die Besonderheit dieses blitzsauberen Betriebs, dem Wesen nach ein klassischer Batch-Betrieb mit vielen Rührkesseln, ist seine perfekte Automatisierung: In den Anlagen selbst sind so gut wie keine Menschen anzutreffen; lediglich die Messwarte war mit vier Personen besetzt.Die SEC konnten an diesem Tag viel lernen. Nicht zuletzt war auch der zeitlos schöne Backsteinbau von Peter Behrens zu bestaunen, ein Juwel der Industriearchitektur aus dem Jahr 1924.Wolfgang Gerhartz<h2>Vereinigung Chemie und Wirtschaft Konferenz „Circular Economy“</h2>Welche Auswirkungen hat die zirkuläre Wirtschaft (Circular Economy, CE) auf Unternehmen der chemischen Industrie und welchen Beitrag können sie leisten? Um diese Frage drehte sich die Konferenz „Circular Economy“ (CE 18), zu der die VCW am 7. November 2018 nach Leverkusen einlud. Unterstützt wurde die Veranstaltung von Covestro. Bei einer zirkulären Wirtschaft, werden Ressourcen effizient genutzt, Abfall und Emissionen minimiert, Produktlebenszyklen verlängert und Materialien rezykliert.Moderator Prof. Hannes Utikal vom Zentrum für Industrie und Nachhaltigkeit (ZIN) der Provadis Hochschule führte das Publikum souverän durch die Veranstaltung. Seine eingangs gestellte Frage, ob es sich bei der zirkulären Wirtschaft um eine idealistische Vision, einen regulatorischen Alptraum oder die nächste große Chance handelt, wurde intensiv mit etwa 120 Entscheidungsträgern interdisziplinär und branchenübergreifend diskutiert. Fundierte Einblicke gaben Experten unter anderem von BASF, Clariant, Covestro, Infraserv Höchst und dem Verband der Chemischen Industrie (VCI). In kurzen Pitches gaben Start-ups Impulse, wie sich Wertschöpfung im Kontext in der zirkulären Wirtschaft neu denken lässt.Abgerundet wurde die Veranstaltung durch verschiedene World Cafés. In interaktiven Kleingruppen wurden die Themen Partnerschaften, Veränderungsprozesse, Geschäftsentwicklung und branchenübergreifende Kollaborationen vertieft diskutiert.Am Ende der Veranstaltung gaben der Veranstalter, die Teilnehmer und die Referenten ein positives Feedback. Hervorgehoben wurde hierbei die sehr gute Organisation des Sponsors Covestro. Die VCW kann auf einen facettenreichen Tag zurückblicken, der den Austausch zwischen Akteuren ermöglicht und die notwendige Verzahnung von betriebswirtschaftlichen mit chemischen Ansätzen unterstrichen hat.Andreas Konert, Thomas KopelFoto: Bernd Strehmel<figure><img src="https://media.graphcms.com/LabBK2XuSWOpDHJZKbT7"><figcaption><label>Abb. 1: </label>Verleihung der Posterpreise bei der Photochemie-Fachgruppentagung (v.l.): Monika Schildhauer, Veit Georg Hänsch, Christoph Kerzig, Burkhard König.</figcaption></figure>
<figure><img src="https://media.graphcms.com/gRhezU0gREGX4khNWo1c"><figcaption><label>Abb. 2: </label>SEC-Vorstand zu Besuch bei Sanofi: Klaus Jany, Klaus-Peter Jäckel, Eberhard Ehlers, Uwe v. Grabowski, Thomas Beisswenger, Wolfgang Gerhartz (v. l.) Foto: Wolfgang Gerhartz</figcaption></figure>
<figure><img src="https://media.graphcms.com/nhBNKNbaTNS7mOLs1a3p"><figcaption><label>Abb. 3: </label>Klaus Schäfer, Chief Technology Officer und Vorstandsmitglied von Covestro, eröffnet die Konferenz. Foto: Michael Rennertz</figcaption></figure>

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