Industrie + Technik

Plastikfußabdrücke | Um Kunststoffe in die ökologische, soziale und unternehmensführungsbezogene Leistungsbewertung von Unternehmen (environment, social, governance, ESG) einzubeziehen, bietet ein Bericht des World Wide Fund For Nature (WWF) eine Anleitung. Der Report „Integration of plastics impact evaluation into ESG assessments“ zeigt, wie sich die Einschätzung der Auswirkungen von Kunststoffen in ESG-Bewertungen integrieren lässt. Von Unternehmen zu Unternehmen unterschiedliche ESG-Ratings erschweren es zurzeit Investoren, Entscheidungen zu treffen.zum Bericht: <a href="https://t1p.de/xx7y" target="_blank">t1p.de/xx7y</a>Quanten-Internet in Österreich | Ein Infrastrukturprojekt soll in Österreich Quantenkommunikation über Glasfaserkabel ermöglichen. Das „Austrian Quantum Fiber Network – Aqunet“ startet im Mai und ist auf fünf Jahre ausgelegt.<a href="https://t1p.de/16lt" target="_blank">t1p.de/16lt</a>Twitter und Start-ups | Risikokapitalgeber lassen sich von der Stimmungslage auf Twitter beeinflussen, wenn sie Start-ups bewerten. Patentanträge sind allerdings stärkere Indikatoren für langfristigen Investmenterfolg. Dies ergab eine Studie der Universität Mainz und der TU München zu US-amerikanischen Unternehmen, die im Durchschnitt knapp fünf Jahre alt waren. Demnach können Firmengründer:innen auf einen Twitter-Hype setzen, um eine höhere Kapitalbewertung zu erhalten.A. Tumasjan, R. Braun, B. Stolz, J. Business Venturing 2021, 36(2), 106062Grüne Start-ups | Der Anteil grüner Start-ups an allen Gründungen in Deutschland beträgt ungefähr 30 Prozent. Als grün gelten dem Green Startup Monitor 2021 zufolge solche, die sich etwa mit dem Klimawandel oder der Mobilitätswende beschäftigen und dies in den Unternehmenskennzahlen abbilden. Die meisten, 22 Prozent, sind der Informations- und Kommunikationstechnik zuzuordnen, 3 Prozent Chemie und Pharma. Der Anteil an Gründerinnen beträgt 19 Prozent; bei allen Start-ups sind es 14 Prozent. Die Studie wurde von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt gefördert und lässt sich kostenfrei herunterladen.zur Studie: <a href="https://t1p.de/8dm3" target="_blank">t1p.de/8dm3</a>Maren Bulmahn

Meldung

Von Fußabdrücken und Start‐ups

Plastikfußabdrücke | Um Kunststoffe in die ökologische, soziale und unternehmensführungsbezogene Leistungsbewertung von Unternehmen (environment, social, governance, ESG) einzubeziehen, bietet ein Bericht des World Wide Fund For Nature (WWF) eine Anleitung. Der Report „Integration of plastics imp...

Die Informationsmitschrift lässt sich nach dem Schreiben nicht mehr ändern, viele haben Kopien davon und alle können zugreifen. Aber nur wer einen Schlüssel hat, kann sie lesen. So lassen sich Forschungsergebnisse sichern und mit anderen teilen.
Blockchain schafft Vertrauen. Wir können Erfolg haben und viel Geld machen, wenn die richtigen Probleme auf die richtigen Lösungen treffen. Aber wir teilen unsere Probleme oder Ideen nicht, denn wir wollen sicher sein, vom Erfolg zu profitieren. Ohne Vertrauen werden wir unsere Informationen nicht mit anderen teilen. Und fehlendes Vertrauen führt zu Intransparenz – das zeigt sich in den Hunderten von fragmentierten Technikdatenbanken. Wenn Vertrauen fehlt, ergeben sich lange Vorlaufzeiten, bis eine Technik umgesetzt ist, und damit hohe Kosten, vor allem wenn mehrere Organisationen beteiligt sind.Blockchain kann dieses Vertrauen schaffen und so Innovation und Technologietransfer beschleunigen.<h2>Schutz und Vertrauen</h2>Das Netzwerk IP Ocean bietet seit Ende vergangenen Jahres eine Blockchainplattform, die in der Basisversion kostenlos nutzbar ist. Jeder kann Techniken und Ideen geschützt präsentieren, finden und teilen, um Partner, Kunden, Unterstützer oder Investoren zu erreichen. Ebenso lassen sich Innovation Challenges umsetzen, etwa Open Innovation oder Hackathons. Das sind Veranstaltungen, bei denen Viele kurzfristig zusammenarbeiten, um einen Lösungsansatz für ein Problem zu entwickeln.Die Blockchaintechnik sorgt im Hintergrund für Schutz und damit für Vertrauen. Anwender:innen müssen sich vor dem Zugriff auf gesicherte Dokumente wie beim Onlinebanking autorisieren.So nutzt etwa die Messe Achema die Plattform für ihre Innovations- Challenge (<a href="https://achema.de/de/die-achema/innovation-challenge" target="_blank">achema.de/de/die-achema/innovation-challenge</a>). Ein anderer Anwender ist das Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ). Joachim Nöller, Leiter der UFZ-Abteilung Wissens- und Technologietransfer, sagt: „Über IP Ocean können wir unsere Technologien geschützt im Internet einfach und flexibel präsentieren und teilen. Der Start-Service hat uns Arbeit und Zeit erspart mit einem Ergebnis, das auf unsere Bedürfnisse zugeschnitten ist.“Die Technik kann alle Abläufe in der Industrie verifizierbar und manipulationssicher machen. Smart Contracts etwa automatisieren Vertragsabwicklungen zwischen Organisationen. Neue Geschäftsmodelle werden zugänglich. Beispielsweise zeigt das Start-up Azhos in der Chemie eine völlig neue Art, Lieferketten zu finanzieren. Es kombiniert Sensoren aus dem Internet der Dinge und eine SAP-Sofware mit der eigenen Blockchain-Technik, sodass Umlaufvermögen und Zwischenfinanzierungsbedarf von Unternehmen sinken.<h2>Was ist Blockchain eigentlich?</h2>Vereinfachend gesagt ist Blockchain eine Mitschrift von Informationen auf einem langen Magnetband. Es lässt sich nach dem Schreiben nicht mehr ändern, viele haben Kopien und alle können darauf zugreifen. Dabei speichert die Blockchain nur die Fingerabdrücke, die Hashes, der zu teilenden Information und der beteiligten Parteien. Die Hashes geben keine Hinweise auf die Informationen als solche. Das Speichern der Hashes in Trails auf der Blockchain führt zu unveränderlichen und überprüfbaren Informationen, konform zur Datenschutzgrundverordnung (DGSVO) [Nachr. Chem. 2020, 68(1), 41].Dabei lässt sich die Technik den Anwendungen anpassen. Der Einsatz von Blockchain in der Finanzindustrie, etwa für Kryptowährungen wie Bitcoin, hat die Technik ausreifen lassen. Die falsche Annahme, jede Blockchainanwendung sei ein Energiefresser und Daten seien für alle sichtbar, basiert allerdings auch auf dem Einsatz in diesem Bereich.Die Blockchain- lässt sich mit der Touchscreen-Technik vergleichen. Die ersten Touchscreens galten als nice to have, heute sind sie ein Must-have, denn alle nutzen sie in ihren Smartphones. Genauso lässt sich davon ausgehen, dass Blockchain in 10 bis 15 Jahren in fast allen Prozessen enthalten ist, um Automatisierung, Manipulationsschutz und Verifizierbarkeit zu realisieren. Blockchain hat das Potenzial, Vertrauen bei der Nutzung des Internets zu schaffen.<h2>Wie die Plattform funktioniert</h2>Auf der Plattform erhalten Informationen einen Fingerabdruck, und dieser wird zusammen mit einem Zeitstempel auf der Blockchain gesichert. Nutzer:innen müssen die Daten dazu nicht auf die Plattform laden. Die Fingerabdrücke ermöglichen den virtuellen Rechtsprozess auf der Plattform, um beispielsweise Vertraulichkeitserklärungen automatisch vor dem Datentransfer abzuschließen. Diese Vertraulichkeitserklärungen sind spezifisch, da die Information eindeutig durch den Fingerabdruck beschrieben ist. Zusätzlich steuern Nutzer:innen die Sichtbarkeit ihrer Informationen über Gruppen, die Marktplätze. So sind die Probleme wie auch die Lösungen gesichert.Auf der Plattform sichert ein Unternehmen so den Technikstand oder präsentiert das Angebot, richtet Ausstellungen oder Events aus und setzt Open Innovation Challenges um, ohne dass etwa Neuheitsschädlichkeit ein Problem ist. Die Plattform beschleunigt Innovationsprozesse – vor allem mit mehreren Parteien – dadurch, dass sie das geistige Eigentum an jeder Art von Information automatisch im Hintergrund sichert.<h2>Schnell sein ist die Devise</h2>Für den Kampf gegen den Klimawandel ist Innovation wichtig. Dazu erfordert die Kreislaufwirtschaft übergreifendes Handeln zwischen verschiedensten Organisationen. Um mit Zusammenarbeit zu gewinnen, ist Vertrauen eine wichtige Basis. Dass dieses nicht ausreichend vorhanden ist, zeigt etwa die Vielzahl paralleler Initiativen in der Wasserstoffwirtschaft, auf die sich die Talente und Fördermittel verteilen.Blockchain schafft das Vertrauen, das die Vorgänge beschleunigt. Nutzen und Mitmachen bei einer Plattform wie IP Ocean hilft, dies umzusetzen. Zwar haben die Chemiker Holger Bengs und Holger Geissler zusammen mit dem Start-up Recheck die Plattform in Deutschland aufgebaut, sie ist aber in jeder Industrie und weltweit einsetzbar.Holger Geissler ist der CEO des Mainzer Unternehmens IP Ocean. <a href="https://my.ipocean.com" target="_blank">my.ipocean.com</a><figure><img src="https://media.graphcms.com/wFNeQRC5RsaoNj2aWogb"><figcaption><label>Abb. 1: </label>Foto: IP Ocean</figcaption></figure>

Meldung

Von Fußabdrücken und Start‐ups

Überprüfung Ihres Anmeldestatus ...