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Vom energetischen Imperativ zur nachhaltigen Chemie
Von Wiley-VCH zur Verfügung gestellt
Es war ein vom schönsten Frühherbstwetter begünstigter Tag, an dem Wilhelm Ostwald (1853 — 1932) auf seinem Landsitz “Energie” in Großbothen zu seinem gewohnten Morgenspaziergang aufgebrochen war. Dieser dauerte diesmal, an seinem 60. Geburtstag, viel länger als üblich. Denn entlang des Spazierweges traf er immer wieder auf mit Versen beschriftete und mit symbolischen Zeichnungen gestaltete Tafeln, die Stationen seines Lebens darstellten. Die Verse stammten von seinem ältesten Sohn Wolfgang (1883 —1943) und die Bemalungen von der ältesten Tochter Margarete (1882—1960). Sie erinnerten nicht nur an die bleibenden Taten Ostwalds als Physikochemiker, Naturphilosophen, Soziologen, Farbenforscher und Nobelpreisträger für Chemie 1909, sondern drückten “tatsächlich die besten Gefühle und Gedanken” aus, die ihn “dabei beschäftigt und beglückt hatten”.1 Auf der letzten Tafel stand der Vers:
Noch immer baust Du Brücken als beschwerte nie
Des Alters Last den Rücken, der so viel schon trug
Und jede Brücke ist ein Denkmal Deinem Spruch:
“Vergeude keine Energie, verwerte sie!”2
An dieser Tafel verweilte Ostwald lange, war ihm doch der e
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