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Und ewig tropft der Stein

Nachrichten aus der Chemie, Februar 2024, Seite 114, DOI, PDF. Login für Volltextzugriff.

Von Wiley-VCH zur Verfügung gestellt

Tropfsteinhöhlen waren in meiner Kindheit ein geradezu unvermeidliches Ziel von Schul- und Familienausflügen. Es ist ja auch beeindruckend, wie der stete Tropfen den Stein nicht nur höhlt, sondern auch wachsen lässt – als Stalaktiten von der Decke und als Stalagmiten auf dem Boden der Höhle. Aber nach ein paar Höhlen ließ die Begeisterung nach, und ich habe den knappen Hohlraum der nächsten Schüler:innengeneration überlassen.

Soweit ich mich erinnere, kam ich damals nicht auf die Idee, die Tropfen aufzufangen und zu konsumieren. Mangels geologischer Kenntnisse hätte ich da auch Bedenken, da ich nicht weiß, was für Mineralien diese Flüssigkeit enthalten mag.

Höhlenbesucher:innen im antiken China hatten weniger Hemmungen: Quellen aus der Han-Dynastie (200 v. Chr. bis 8 n. Chr.) empfehlen gemahlene Stalaktiten als Elixier, das angeblich unsterblich macht. Auch die herabtropfende Flüssigkeit soll medizinische Eigenschaften haben. Da die Stalaktiten entfernt an eine tropfende Brustwarze erinnern, verabreichte man die Tropfen gegen Schwierigkeiten beim Stillen. Andere Anwendungen richteten sich gegen Asthma, Husten oder schwache Abwehrkräfte, wie die Medizinhistorikerin Ji

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