Die <a href="https://www.goech.at/" target="_blank" rel="noopener">&Ouml;sterreichische Chemische Gesellschaft (G&Ouml;CH)</a> ist ein 1897 gegr&uuml;ndeter Verein, der seit &uuml;ber 100 Jahren die Chemie in &Ouml;sterreich und somit die Interessen von &ouml;sterreichischen Chemikerinnen und Chemikern vertritt.

GÖCH

Ein persönlicher Bericht zum Forschungsaufenthalt von Katharina Ehrmann in den Niederlanden.„Über die GÖCH und im Rahmen des von Chemistry Europe geförderten Travel Exchange Grants absolvierte ich, Dr. Katharina Ehrmann, einen Forschungsaufenthalt in der Forschungsgruppe von Prof. Katja Loos an der Rijksuniversiteit Groningen. Ziel des Aufenthalts war es, mir die Verwendung von Enzymen als Tools für nachhaltigere Materialsysteme in der Polymerchemie anzueignen.Meine bisherige Forschung an der TU Wien konzentriert sich auf lichtgetriebene additive Fertigung und die Entwicklung neuer photodynamischer Netzwerke. Mit Veröffentlichungen in führenden Fachzeitschriften der Chemistry Europe Group (Angew. Chem. und Chem. Eur. J.) habe ich wesentliche Beiträge zur Entwicklung lichtbasierter orthogonaler Reaktionssysteme und kooperativer Netzwerkbildungen geleistet, in denen unterschiedliche Lichtfarben zu unterschiedlicher Reaktivität führen. Auf dieser Basis wurde mir der Travel Grant von Chemistry Europe und GÖCH zuerkannt, um als Visiting Researcher mein Fachwissen in diesem Gebiet durch neue wissenschaftliche Aspekte im Bereich der Nachhaltigkeit zu erweitern.Für meinen Forschungsaufenthalt habe ich die Gruppe von Prof. Loos an der Universität Groningen ausgewählt, die international für ihre Expertise in der enzymatischen Polymerisation und Polymerabbauprozessen bekannt ist. Der Forschungsaufenthalt bot mir somit die ideale Gelegenheit, mich in dieses neue Gebiet einzuarbeiten und gleichzeitig den Transfer dieses Wissens in die lichtbasierte 3-D-Drucktechnologie vorzubereiten.Während meines Aufenthalts erarbeitete ich mir ein Verständnis für enzymatische Polymerisationen, etwa mit Lipasen, und deren Anforderungen in der praktischen Umsetzung. Die enge Zusammenarbeit mit den Mitgliedern der Forschungsgruppe von Prof. Loos ermöglichte mir einen tiefen Einblick in aktuelle Strategien zur nachhaltigen Polymerchemie. In zahlreichen Diskussionen wurden Schnittstellen zu meinem bisherigen Forschungsschwerpunkt identifiziert und erste gemeinsame Ideen für zukünftige Projekte entwickelt.Der Aufenthalt stellte einen wichtigen Meilenstein in meiner akademischen Laufbahn dar. Durch den intensiven Wissensaustausch konnte ich nicht nur neue experimentelle Techniken erlernen, sondern auch konkrete Ansätze entwickeln, enzymatische Prozesse mit meinen eigenen Forschungsschwerpunkten zu verbinden. Diese Synergie bietet großes Potenzial für die Entwicklung neuartiger, kreislauffähiger Materialien im Bereich der additiven Fertigung.Besonders erfreulich ist, dass ich die im Rahmen des Aufenthalts gewonnenen Erkenntnisse und den ersten praktischen Zugang zum Thema enzymatische Polymere in einem eigenständigen FWF-1000-Ideen-Projekt (TAI126702) weiterverfolgen kann, welches kürzlich genehmigt wurde. Dieses Projekt baut auf dem wissenschaftlichen Fundament auf, das durch den Aufenthalt in Groningen gelegt wurde, und markiert den offiziellen Start einer neuen Forschungsrichtung in meinem Forschungsteam.Ich danke Prof. Katja Loos herzlich für die Einladung, die produktiven Gespräche und die Möglichkeit zur Zusammenarbeit. Mein Dank gilt auch der GÖCH und Chemistry Europe für die finanzielle Unterstützung durch den Travel Exchange Grant. Der Aufenthalt hat wesentlich zur Ausweitung meiner wissenschaftlichen Expertise und zur Etablierung einer vielversprechenden internationalen Kooperation <link href="#nadc20254154388-fig-0001">beigetragen.“<figure xml:id="nadc20254154388-fig-0001"><figure><img alt="image" src="https://eu-central-1.graphassets.com/Aype6X9u2QGewIgZKbFflz/cmhcyxkce6kz007umlfw896ml"><figcaption><label>Abb.1: </label>GÖCH-Präsident Peter Gärtner und Katharina Ehrmann. Foto: GÖCH / Walter Schneider</figcaption></figure></figure>Katharina Ehrmann<h2 type="main">Factbox Travel Grant</h2>Die finanzielle Unterstützung des Forschungsaufenthaltes wurde aus Mitteln von Chemistry Europe mit administrativer Unterstützung der GÖCH ermöglichtOrt: Rijksuniversiteit Groningen, NiederlandeZeitraum: 1,5 MonateGastgeberin: Prof. Dr. Katja Loos, Forschungsgruppe PolymerchemieThema: Enzyme als Tools in der Polymerchemie<a href="https://www.chemistryviews.org/chemistry-europe-travel-grant/" target="_blank">www.chemistryviews.org/chemistry-europe-travel-grant/</a><a href="https://www.fwf.ac.at/foerdern/foerderportfolio/projekte/1000-ideen" target="_blank">www.fwf.ac.at/foerdern/foerderportfolio/projekte/1000-ideen</a>

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Travel Grant von Chemistry Europe

Ein persönlicher Bericht zum Forschungsaufenthalt von Katharina Ehrmann in den Niederlanden.„Über die GÖCH und im Rahmen des von Chemistry Europe geförderten Travel Exchange Grants absolvierte ich, Dr. Katharina Ehrmann, einen Forschungsaufenthalt in der Forschungsgruppe von Prof. Katja Loos an d...

Hubert Culik und Nicola Hüsing erhalten hohe GÖCH-Auszeichnungen.Im Rahmen der Festsitzung am 17. Oktober 2025 wurden nach langer Pause wieder die Auer-von-Welsbach-Medaille für Verdienste um die Entwicklung und Förderung der chemischen Industrie und Technik sowie die Loschmidt-Medaille für Verdienste um den Fortschritt der wissenschaftlichen Chemie vergeben. Die beiden Namensgeber der <link href="#nadc20254154393-fig-0001">Medaillen haben maßgeblich dazu beigetragen.<figure xml:id="nadc20254154393-fig-0001"><figure><img alt="image" src="https://eu-central-1.graphassets.com/Aype6X9u2QGewIgZKbFflz/cmhcyxo7h6l1207umnuoft2m2"><figcaption><label>Abb.1: </label>Ansicht der Medaillen. Foto: GÖCH / Walter Schneider</figcaption></figure></figure><h2 type="main">Carl Auer von Welsbach</h2>Der in Wien geborene Chemiker und Unternehmer ist vor allem durch seine Erfindungen bekannt, berühmt und reich geworden: In Erinnerung sind vor allem sein Gaslicht-Glühstrumpf (ab 1885), die Metallfadenlampe (ab 1890) und das funkengebende Auermetall (ab 1903). Aber erst 96 Jahre nach seinem Tod im Jahr 1929 wird uns bewusst, wie bedeutend seine Forschungen zur Chemie der Seltenerdmetalle waren. Auer von Welsbach hat nicht nur vier dieser Elemente entdeckt, nämlich Praseodym, Neodym, Ytterbium und Lutetium, er hat durch großzügige Bereitstellung von Proben vielen europäischen Physikern die Erforschung der physikalischen Eigenschaften dieser Elemente ermöglicht. Davon profitieren wir noch heute.<h2 type="main">Josef Loschmidt</h2>Am 21. September 1867 wurden die Leser der Zeitschrift Presse unter der Überschrift „Ist Wissenschaft Macht?“ davon in Kenntnis gesetzt, dass sich „ein junger Freund“ mit Eifer der Wissenschaft gewidmet hat, wobei sein Name in wissenschaftlichen Kreisen „rühmlichst bekannt“ sei. Zum Professor an der Wiener Universität habe er es noch nicht gebracht. Unser Freund ist „nichts anderes als Lehrer an der Volksschule zu St. Johann in der Jägerzeile. Dort lehrt Joseph Loschmidt … Kinder im Alter von 6 bis 12 Jahren Elemente der Arithmetik, Physik und Chemie…“ Dank seiner Arbeit aus dem Jahre 1865 „Zur Grösse der Luftmolecüle“ wurde Loschmidt dann doch noch Professor an der Universität Wien. Aber seine mindestens ebenso geniale Publikation „Chemische Studien I“ von 1861 mit 368 Molekülformeln im Sinne eines „molecular modelling“ wurde zu seinen Lebzeiten nicht gewürdigt. Sie war ihrer Zeit zu weit voraus.<h2 type="main">Die Preise</h2>Im Gedenken an die beiden herausragenden Persönlichkeiten vergibt die GÖCH seit vielen Jahren die beiden nach ihnen benannten Medaillen an Personen, deren Arbeit einen besonderen Beitrag zur Chemie in Österreich leistet. In den Aufzeichnungen geht die Auer-von-Welsbach-Medaille bis 1948 zurück, die erste Loschmidt-Medaille der GÖCH wurde 1967 dokumentiert.Hubert <link href="#nadc20254154393-fig-0002">Culik hat seinen beruflichen Werdegang vor 60 Jahren mit einer Lehre zum Chemie- und Lacklaboranten begonnen und ist bis heute als Geschäftsführer von Kansai Helios Austria aktiv. Er ist in vielen seiner zahlreichen Funktionen maßgeblich für die Industrie und die Aus- und Weiterbildung eingetreten und hat vor allem als jahrelanger Obmann des Fachverbands FCIO viele wichtige Entscheidungen für den Standort Österreich mitgestaltet. Diese Tätigkeiten wurden auch schon durch andere Auszeichnungen wie beispielsweise den Berufstitel Professor und das Große Goldene Ehrenzeichen des Landes Niederösterreich als auch des Landes Wien gewürdigt. Sein Engagement für die gesamte Branche und sein unermüdliches Bemühen für die Verbesserung und Etablierung neuer Ausbildungswege in der Chemie zeichnen ihn besonders aus.<figure xml:id="nadc20254154393-fig-0002"><figure><img alt="image" src="https://eu-central-1.graphassets.com/Aype6X9u2QGewIgZKbFflz/cmhcyxpor6v2w06umojxeo84j"><figcaption><label>Abb.2: </label>Hubert Culik Foto: Marko Kovic</figcaption></figure></figure>Nicola <link href="#nadc20254154393-fig-0003">Hüsing promovierte auf dem Gebiet hochporöser Materialien. Die experimentellen Arbeiten zu ihrer Dissertation führte sie an der Universität Würzburg, an der TU Wien sowie an der University of California in Los Angeles durch. Seit dem Jahr 2010 ist Nicola Hüsing Universitätsprofessorin für Materialchemie am Fachbereich Chemie und Physik der Materialien an der Paris-Lodron Universität Salzburg. Dort gründete und leitet sie seit 2018 das Wissenstransferzentrum Salzburg Center for Smart Materials (SCSM) und war von 2019 bis 2024 Vizerektorin für Forschung und Nachhaltigkeit. Sie ist wirkliches Mitglied der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Mitglied der European Academy of Sciences (EURASC) sowie Chemistry Europe Fellow. Zahlreiche wissenschaftspolitische Funktionen, darunter im FWF, in der Exzellenzstrategie von Bund und Ländern in Deutschland sowie in internationalen Gremien wie der International Sol-Gel Society, unterstreichen ihr Engagement.<figure xml:id="nadc20254154393-fig-0003"><figure><img alt="image" src="https://eu-central-1.graphassets.com/Aype6X9u2QGewIgZKbFflz/cmhcyxrcm6akz07ti1db16nnz"><figcaption><label>Abb.3: </label>Nicola Hüsing Foto: Scheinast</figcaption></figure></figure>Werner Soukup (historischer Hintergrund)Walter Schneider

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