Bildung + Gesellschaft

Wilhelm Ostwald war ein außergewöhnlich vielseitiger Gelehrter. Das rief bei seinen Zeitgenossen Bewunderung hervor – aber auch Skepsis. Friedrich Beilstein etwa lästerte in Briefen an Kollegen über ihn in durchaus kurioser Weise.Im brieflichen Nachlass des deutsch-russischen Chemikers Friedrich Konrad Beilstein1) (1838–1906) finden sich heiter anmutende Äußerungen über <link href="#nadc20234135802-fig-0001">Wilhelm Ostwald (1853–1932). Beilstein, der Gründer und erster Herausgeber des „Handbuches der Organischen Chemie“ führte zwar keine Korrespondenz mit Ostwald selbst2), wohl aber taucht dessen Name in fünf Briefen Beilsteins an seine engsten deutschen Kollegen und Freunde auf.3)<figure xml:id="nadc20234135802-fig-0001"><figure><img alt="image" src="https://media.graphassets.com/Qacgg6HLQcanqE3oQDNO"><figcaption><label>Abb.1: </label>Wilhelm Ostwalds gefühlte Vielseitigkeit. Illustration: Irene Cuesta/SINC</figcaption></figure></figure>Wie aus Beilsteins Briefen hervorgeht, empfand er gegenüber Ostwald wahrscheinlich keine besondere Sympathie. So schreibt Beilstein am 21. Märzjul./2. Aprilgreg. 1896 aus St. Petersburg4) an Karl Seubert5): „Haben Sie den Aufsatz von Boltzmann6) im letzten Poggendorfheft gegen Ostwald gelesen? Da bekommt der biedere Ostwald eine empfindliche Tracht Prügel und zwar von dem allerberufensten Kritiker. Wie schade, dass Lothar [Meyer] dies nicht mehr hat lesen können!7) Der würde, wie ich, eine mordsmässige Freude gehabt haben! Uebrigens soll es besagtem Ostwald körperlich schlecht gehen und seine hochgradige Nervosität soll ihn gezwungen haben das Docieren vorläufig zu unterbrechen.“Beilstein verweist in diesem Brief auf Boltzmanns Aufsatz „Ein Wort der Mathematik an die Energetik“ aus den Annalen der Physikalischen Chemie 1896, in dem dieser als überzeugter Anhänger der kinetischen Wärmelehre die Ostwald‘sche Energetik ablehnt und ihm einen mathematischen Fehler nachweist.Ostwald selbst nimmt zum wissenschaftlichen Streit mit Boltzmann in seiner Selbstbiografie „Lebenslinien“ ausführlich Stellung.8) Ausgangspunkt bildeten die Vorgänge auf der 67. Versammlung Deutscher Naturforscher und Ärzte zu Lübeck. Auf dieser Tagung vom 16. bis zum 20. September 1895 hielt Wilhelm Ostwald als letzter Redner den Vortrag „Die Überwindung des wissenschaftlichen Materialismus“. Darin stellte er seine Lehre der „Energetik“ der Lehre der „Atomistik“ entgegen. Daraufhin wurde Ostwald vor allem durch Boltzmann förmlich vorgeführt und zeigte sich wegen einer „Abschlachtung“, wie sie an ihm vorgenommen worden war, bitter enttäuscht. Nach diesen Lübecker Diskussionen erlitt Ostwald einen Zusammenbruch und musste sich für ein halbes Jahr beurlauben lassen.Erst Jahre später um 1908 ließ sich Ostwald allmählich zum Atombegriff bekehren, baute jedoch seine energetischen Ansichten unter naturphilosophischen und erkennungstheoretischen Aspekten weiter aus. Am 17. November 1908 berichtete er in seinem Brief an William Ramsay:9) „Von den Atomen und Molekülen hat mich J. J. Thomson10) und die Brownsche Molekularbewegung überzeugt, doch bin ich noch kein Enthusiast geworden, weil ich mein Gehirn nicht so schnell umkrempeln kann. Auch Arrhenius ist von Einfluss gewesen, mit dem ich in Salzburg eine lustige Woche verlebt habe.11) Ich muss nächstens ohnedies diese Sache genauer ansehen, da kann ich feststellen, wie weit dieses Eis tragfähig ist.“<h2 type="main">Salpetersäure aus Luft</h2>Am 16. Juli 1902 schreibt Beilstein aus Baden-Baden an seinen Freund und Kollegen Jacob Volhard12) in Halle/Saale nicht ohne Häme: „Thiele13) erzählte mir: nach dem Fiasko mit der NH3-Darstellung aus Luft habe sich nun Ostwald auf die Fabrikation von HNO3 aus Luft geworfen! Auch Einer, dem sein Institut nur ein Mittel ist sich die Taschen zu füllen.“In der Tat begann Ostwald im Herbst 1901 mit Experimenten zur Umwandlung von Ammoniak in Salpetersäure. Aus diesen Arbeiten resultierte das Patent GB190200698 „Improvements in the Manufacture of Nitric Acid and Nitrogen Oxides“ vom 20. März 1902.Das Ostwald-Verfahren, also die Herstellung von Salpetersäure durch katalytische Oxidation von Ammoniak im technischen Maßstab, startete im Jahr 1906 in den Chemischen Werken der Zeche Lothringen in Gerthe/Westfalen. Die Aufsicht hatte Eberhard Brauer (1875–1958), ein enger Mitarbeiter Ostwalds, der auch sein Schwiegersohn werden sollte. Das Ostwald-Verfahren brachte der Familie sichere Einnahmen.Auch in einem Brief vom 18. Märzjul./31. Märzgreg. 1903 an Jacob Volhard stichelt Beilstein: „An Stelle unseres liebenswürdigen Wislicenus14) haben Sie nun den weniger angenehmen Hantzsch15) im nahen Leipzig, als Kollegen. Offenbar hat ihn Ostwald dahin haben wollen. Dieser Ostwald fängt an unheimlich zu werden. Erst macht er Salpetersäure aus Ammoniak, dann Ammoniak aus Luft und jetzt photographirt er ohne Licht!! Er beschäftigt sich mit Wissenschaft jetzt nicht mehr ernstlich, sondern nur noch – nernstlich!“<h2 type="main">Fotos ohne Licht und Ionentheorie</h2>Tatsächlich reichte Ostwald bereits im Jahr 1900 ein Patentgesuch für die Gewinnung von Ammoniak durch Vereinigung von freiem Stickstoff und Wasserstoff über Kontaktsubstanzen ein. Das Patentamt sah die von Ostwald angegebenen optimalen Reaktionsbedingungen jedoch nicht als ausreichende Begründung einer Patentfähigkeit an. Mehr noch, im Jahr 1903 entwickelte Ostwald gemeinsam mit seinem Assistenten Oscar Gros (1877–1947) ein Verfahren, um fotografische Abzüge zu vervielfältigen (er erhielt dafür das D.R.-Patent-Nr. 157411 vom 23. August 1908). Sie nannten es Katatypie, die anstelle von Licht die katalytische Wirkung von Platin oder Silber bei der Zersetzung von Wasserstoffperoxid nutzbar machte und sprachen auch von einem Verfahren der „Vervielfältigung photographischer Aufnahmen ohne Licht“ oder „Photographie ohne Licht“.Mit „nernstlich“ meinte Beilstein vermutlich die an der Schwelle des 20. Jahrhunderts entstandenen Ansichten der Gruppe der „Ionier“ über die Existenz freier Ionen in Lösungen, zu denen auch Walther Nernst (1864–1941) gehörte. Seine am 23. Oktober 1889 in Leipzig am Physikalisch-Chemischen Institut abgeschlossene Habilitationsschrift über „Die elektromotorische Wirksamkeit der Jonen“ bestätigte die ursprünglich von Svante Arrhenius (1858–1927) aufgestellten und später von Wilhelm Ostwald im wissenschaftlichen Schulterschluss mit Jacobus Henricus van´t Hoff (1852–1911) weiterentwickelten Modellvorstellungen über Ionen.In dem Brief vom 26. Junijul./9. Juligreg. 1905 an Jacob Volhard macht sich Beilstein über Ostwald sogar lustig: „Ostwald ist auch unter die Maler gegangen. Er demonstrirt seine Bilder und entwickelt, an ihnen, seine Ionentheorie. Haben Sie sein „Malhör“-Buch gelesen? Weiss Gott was Der noch Alles austüfteln will.“Hier ist wahrscheinlich die Schrift von Ostwald „Malerbriefe: Beiträge zur Theorie und Praxis der Malerei“ gemeint, die 1904 publiziert wurde. Die Schrift erschien zuerst als Fortsetzungsreihe in zwölf Teilen unter dem Titel „Physikalisch-Chemisches über Malerei“ in der Beilage zur Allgemeinen Zeitung München.<h2 type="main">Ruhestand oder nicht</h2>In einem weiteren Brief vom 12. Maijul./25. Maigreg. 1906 an Volhard schreibt Beilstein, der im Oktober des gleichen Jahres starb: „In der chemischen Welt gehen Veränderungen vor. […] In Leipzig grosser Krakehl: der erhabene Ostwald will nicht mehr mitspielen! Haben ihn die Kollegen geärgert? Er ist ja jetzt wesentlich Maler geworden auf breiter ionischer Grundlage! Und dann hat er noch andere gewinnbringende Nebengeschäfte.“Tatsächlich reichte Ostwald am 5. Januar 1905 zunächst ein Gesuch an den sächsischen Kulturminister Paul von Seydewitz (1843–1910) ein, ihn aufgrund der auftretenden Erschöpfungszustände für das bestehende Sommersemester von der Verpflichtung zur Abhaltung der Hauptvorlesung zu entbinden. Das führte zu einer maßlosen Flut von Vorwürfen und Anklagen gegen ihn in der Fakultät, sodass sich Ostwald entschloss, bei der vorgesetzten Behörde sein Entlassungsgesuch am 26. Februar 1905 nachzureichen.16) Zur selben Zeit ging die Nachricht durch die deutsche Presse, dass Wilhelm Ostwald zum ersten deutschen Gelehrten gewählt wurde, der einen Professorenaustausch zwischen Deutschland und den Vereinigten Staaten von Nordamerika einleitete. Dies veranlasste Ostwald, sein Ruhestandsgesuch vorläufig zurückzuziehen.<h2 type="main">Was ist ein Chemiker?</h2>Beilstein beurteilte die Leistungen Ostwalds in der Chemie offenbar nur aus der Sicht eines eingefleischten Organikers. Ostwald gibt in seinen Lebenslinien unumwunden zu, dass auch später nicht selten die Behauptung ausgesprochen wurde, er sei überhaupt kein Chemiker, weil er nie einen neuen Stoff synthetisiert habe. Er schreibt dazu: „In solchem Sinne bin ich sogar ein negativer Chemiker zu nennen, denn ich habe die Liste der organischen Verbindungen nicht nur nicht vermehrt, sondern vermindert, allerdings leider nur um ein Glied.“17) Es ging dabei um den Nachweis der Konstitution einer angeblich neuen organischen Säure durch Ostwald, die aber nichts anderes als Zitronensäure war.<h2 type="main">Nobelpreis-Spaß</h2>Umso erfreuter war Ostwald, als er im November 1909 aus Stockholm die Nachricht erhielt, ihm sei der Chemienobelpreis für seine Forschungen über Katalyse erteilt worden, deren begriffliche Erfassung er als seine „selbständigste und folgenreichste Leistung“ bezeichnete.18) Die Festtage anlässlich der feierlichen Überreichung der Urkunden und Denkmünzen in Stockholm aus den Händen des Königs zählte Ostwald zu den angenehmsten und heitersten, die er je erlebt hatte. Sowohl die Festversammlung, in der über jeden Preisträger eine Rede in schwedischer Sprache gehalten wurde, währenddessen „der Gepriesene gleichsam vor dem vollen Glase sitzt und nicht daraus trinken kann“, als auch das festliche Abendessen, „auf welchem wieder jeder Erwählte einzeln gepriesen wird, doch in mehr heiterer Form, worauf er sein Danksprüchlein sagen darf“, blieben Ostwald in froher Erinnerung.Unlängst schilderte Charlotte von Feyerabend in ihrem Roman „Selma Lagerlöf“ das bewegte Leben von Selma Lagerlöf (1848–1940), die im gleichen Jahr wie Ostwald als erste Frau den Literatur-Nobelpreis verliehen bekam, und beleuchtete ebenfalls recht amüsant die Geschehnisse um Lagerlöf und Ostwald während des Dinners wie folgt19): „Nachdem das Stimmengemurmel weniger geworden war, die Kellner die Gäste mit Gläsern voll perlendem Champagner versorgt hatten, wurden die einzelnen Nobelpreisträger nochmals vorgestellt, aber diesmal unfestlicher, eher heiter. Wilhelm Ostwald, der im Bereich Chemie für seine Forschungen über Katalyse den Nobelpreis erhalten hatte, wurde als Maler vorgestellt, der neben der Farbenlehre von Goethe noch nebenbei Zeit gefunden hatte, sich philosophischen Themen zu widmen, und dann noch, sozusagen kurz vor dem Schlafengehen, die Katalyse entwickelt hatte. Ostwald, ein gestandener Mann mit langem dunklem Bart, hob in seiner Dankesrede seine Überraschung über den Erhalt des Preises heraus, und wie er sich gefreut habe, dass die von ihm entwickelten Methoden zu diesem Ergebnis geführt hätten.“Der Autor dankt Elena Roussanova und Lothar Beyer für Quellenmaterial und wertvolle Hinweise.<h2 type="main">Der Autor</h2>Wladimir Reschetilowski, Jahrgang 1950, ist emeritierter Professor für technische Chemie der TU Dresden und Chemiehistoriker. Für das Januarheft der Nachrichten aus der Chemie schreibt er regelmäßig über historische Meilensteine der Chemie.<img alt="image" src="https://media.graphassets.com/YxkYoSYfRb6joYUU7EQP"><a href="mailto:wladimir.reschetilowski@tu-dresden.de">wladimir.reschetilowski@tu-dresden.de</a><ul class="references" style="numbered" cited="no" xml:id="nadc20234135802-bibl-0001"><li xml:id="nadc20234135802-bib-0001">1 Friedrich Konrad Beilstein (1838–1906), seit 1886 Professor am Technologischen Institut in St. Petersburg als Nachfolger von Dmitrij I. Mendelejew (1834–1907)</li><li xml:id="nadc20234135802-bib-0002">2 Wilhelm Ostwald (1853–1932), seit 1887 Professor für physikalische Chemie an der Universität Leipzig, erhielt 1909 den Nobelpreis für Chemie. Ostwald wirkte außerdem als Naturphilosoph, Soziologe, Wissenschaftsorganisator, wissenschaftlicher Schriftsteller und forschender Maler</li><li xml:id="nadc20234135802-bib-0003">3 E. Roussanova, Friedrich Konrad Beilstein – Chemiker zweier Nationen, Bd. 2. Briefe und Dokumente. Verlag: Books on Demand GmbH, Norderstedt/Hamburg, 2007; E. Roussanova, Aspekte der deutsch-russischen Wissenschaftsbeziehungen in der Chemie in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts in Briefen des Chemikers Friedrich Konrad Beilstein. In: Deutsche im Zarenreich und Russen in Deutschland: Naturforscher, Gelehrte, Ärzte und Wissenschaftler im 18. und 19. Jahrhundert (Hrsg. I. Kästner, R. Pfrepper). Shaker Verlag, Aachen, 2005, S. 227–272</li><li xml:id="nadc20234135802-bib-0004">4 In Russland blieb der julianische Kalender infolge des Einflusses der orthodoxen Kirche lange gültig. Die Umstellung erfolgte erst am 1. Februarjul. /14. Februar 1918greg. </li><li xml:id="nadc20234135802-bib-0005">5 Karl Seubert (1851–1942), seit 1895 Professor für anorganische und analytische Chemie an der Kgl. Technischen Hochschule Hannover</li><li xml:id="nadc20234135802-bib-0006">6 Ludwig Boltzmann (1844–1906), seit 1894 Professor für theoretische Physik in Wien, wechselte 1900 an die Universität Leipzig und übernahm 1902 sein zweites Ordinariat in Wien</li><li xml:id="nadc20234135802-bib-0007">7 Lothar Julius Meyer (1830–1895), seit 1876 Professor für Chemie an der Universität Tübingen, starb am 11.4.1895 an einem Gehirnschlag</li><li xml:id="nadc20234135802-bib-0008">8 W. Ostwald, Lebenslinien – eine Selbstbiographie. Nach der Ausgabe von 1926/1927 überarb. und kommentiert. von K. Hansel, Verlag der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig – in Komm. bei S. Hirzel, Stuttgart/Leipzig, 2003, S. 234–236</li><li xml:id="nadc20234135802-bib-0009">9 D. Goodall, K. Hansel (Hrsg.), William Ramsay und Wilhelm Ostwald in ihren Briefen. In: Mitt. Wilhelm-Ostwald-Ges. 2002, Sonderheft 11, S. 219–220</li><li xml:id="nadc20234135802-bib-0010">10 Joseph John Thomson (1856–1940) erhielt 1884 die angesehene Cavendish-Professur für Physik in Cambridge, die vorher John William Strutt, 3. Baron Rayleigh (1842–1919; Nobelpreis für Physik 1904) innehatte und wurde 1906 mit dem Physik-Nobelpreis für seine Forschungen über elektrische Leitfähigkeit von Gasen geehrt</li><li xml:id="nadc20234135802-bib-0011">11 Diese Bemerkung betrifft die Salzburger Ferialwochen im September 1908. Ostwald schreibt in seinem Tagebuch unter dem 27. Sept. 1908: „Anfang Sept. in Salzburg Vortrag über große Männer gehalten. Erfolgreich, zum (Schein-) Rektor gewählt.“</li><li xml:id="nadc20234135802-bib-0012">12 Jacob Volhard (1834–1910), seit 1882 Professor für Chemie an der Universität Halle/Saale, wurde 1900 Präsident der Deutschen Chemischen Gesellschaft</li><li xml:id="nadc20234135802-bib-0013">13 Johannes Thiele (1865–1919), Schüler von Volhard, seit 1893 a.o. Professor für organische Chemie an der Universität München, wurde 1902 Ordinarius an der Universität Straßburg als Nachfolger von Rudolph Fittig (1835–1910)</li><li xml:id="nadc20234135802-bib-0014">14 Johannes Wislicenus (1835–1902), seit 1885 Professor für Chemie an der Universität Leipzig als Nachfolger von Hermann Kolbe (1818–1884), verstarb am 05.12.1902 in Leipzig</li><li xml:id="nadc20234135802-bib-0015">15 Arthur Hantzsch (1857–1935), von 1893 bis 1903 Professor für Chemie an der Universität Würzburg in der Nachfolge von Emil Fischer (1852–1919). Durch den Tod von Wislicenus und Befürwortung von Ostwald übernahm er 1903 den Lehrstuhl für Chemie an der Universität Leipzig</li><li xml:id="nadc20234135802-bib-0016">16 siehe 6) S. 363–364</li><li xml:id="nadc20234135802-bib-0017">17 ibid, S. 164–165</li><li xml:id="nadc20234135802-bib-0018">18 ibid, S. 464–467</li><li xml:id="nadc20234135802-bib-0019">19 Ch. von Feyerabend, Selma Lagerlöf. Droemer-Verlag, München, 2021, S. 281</li></ul>

Chemiegeschichte

"Tracht Prügel für den biederen Ostwald"

Wilhelm Ostwald war ein außergewöhnlich vielseitiger Gelehrter. Das rief bei seinen Zeitgenossen Bewunderung hervor – aber auch Skepsis. Friedrich Beilstein etwa lästerte in Briefen an Kollegen über ihn in durchaus kurioser Weise.Im brieflichen Nachlass des deutsch-russischen Chemikers Friedrich...

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