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Tagungskalender

September 2.9.-7.9. Athen/Griechenland European Peptide Symposium — Kontakt: Victoria Magrioti ; vmagriot@chem.uoa.gr; http://32eps2012.org/. 2.9.-4.9. Dublin/Irland Electrochem 2012: Electrochemical Horizons — Kontakt: Jacqui Colgate; conferences@soci.org; www.soci.org/. 2.9.-6.9. Prag/Tschechis...

GDCh

Eine Erfolgsgeschichte und fast schon eine Institution ist das Jahrestreffen der Senior Expert Chemists (SEC). Zum vierten Mal trafen sich SEC-Mitglieder und Gäste, diesmal im Mercure Hotel in Bad Dürkheim. Mit über 300 Teilnehmern konnten frühere Rekorde übertroffen werden.
Bedeutende Traditionslinien der Chemie nahmen in der Metropolregion Rhein-Neckar ihren Anfang oder wurden dort in die industrielle Praxis umgesetzt. Die Vortragenden lieferten hierzu eindrucksvolle Beispiele. Der SEC-Vorsitzende Horst Altenburg eröffnete das Jahrestreffen. Grußworte sprachen Barbara Albert, Präsidentin der GDCh, Andreas Kreimeyer, Mitglied des BASF-Vorstands, und Mike Neumann, Bundessprecher des JCF.
Hans Günter Gassen widmete den ersten Vortrag dem “Vierten Quartal” unseres Lebens. Wie Verwitterung und Korrosion ist auch das Altern eine zeitabhängige gerichtete Veränderung. Wie UV-bedingte DNA-Mutationen und Störungen in Mineralhaushalt und Sauerstoffversorgungssystem gebremst werden können, ist die große Herausforderung für eine humanmedizinisch orientierte Chemie. Danach präsentierte Horst Kunz eine Palette organisch-chemischer Synthesemethoden zur Herstellung von Naturstoffen.
Matin Qaim zeigte in seinem Referat zum komplexen Thema Welternährung eindrucksvoll, welche Wege zur Bekämpfung des Hungers in der Welt gegangen werden müssen. Pflanzenzüchtung, inklusive Gentechnik, und standörtlich angepasste Agrarproduktion sind für eine effiziente Nutzung der vorhandenen Anbauflächen unumgänglich. Chemische Entdeckungen und Erfindungen aus der Region stellte Hans-Jürgen Quadbeck-Seeger vor. Wie er an vielen Beispielen zeigte, sind Geduld, Glück, Geld und Geist (Paul Ehrlich) und heute zusätzlich gesellschaftliche Akzeptanz für Innovationen und ihre industrielle Umsetzung erforderlich.
Mit einem Grußwort der Kulturdezernentin von Bad Dürkheim, Heide Langensiepen, begann die Abendveranstaltung, die Adolf Rapp mit einem begeisternden Vortrag über die Aromastoffe des Weins einleitete. Er zeigte, wie ausgefeilte Analytik Geschmacksträger von Weinsorten ermittelt und wie sich Rebsorten im Spektrum der Aromen unterscheiden. Das Wissen konnte beim anschließenden Pfälzer Abend gleich angewandt werden.
Der zweite Tagungstag stand im Zeichen von Nachhaltigkeit. Armin Reller belegte anschaulich die komplexen Zusammenhänge bei Gewinnung, Nutzung und Wiederverwertung von chemischen Rohstoffen. Der Zugriff auf bereits jetzt knappe Materialien kann künftig nur durch effizientere Technik, konsequentes Recycling und geopolitische Kooperation sichergestellt werden. Welch hohen Anteil die Chemie daran hat, Elektromobilität aus der Nischenposition zu bringen, erläuterte Andreas Fischer. Nicht nur bei Batterien, auch für Fahrzeugmaterialien werden innovative Lösungen von der Chemie erwartet.
Friedbert Nees zeigte an Beispielen der heterogenen Katalyse, wie moderne Verfahren Ressourcen besser nutzen oder umweltschädliche Abfallprodukte wieder in die Produktion integrieren. In seiner Übersicht zum Pro und Contra von Biokraftstoffen warnte Gerhard Kreysa anhand eindeutiger Zahlen vor einer Überschätzung des Nutzens von Biokraftstoffen und plädierte für eine Verstromung von Biomasse.
Am Nachmittag folgte die Mehrzahl der Teilnehmer einer Einladung der BASF zu Werksrundfahrt, Führungen und einem Abendvortrag. Andere Teilnehmer besichtigten die Domstadt Speyer am Rhein.
Eggert Voscherau, Aufsichtsratsvorsitzender der BASF, sprach am Abend über Grundwerte im 21. Jahrhundert. Sensibilisierung der Eliten für verantwortungsvolles Handeln, bessere Vermittlung der Chancen technischen Fortschritts und Verzicht auf grenzenloses Anspruchsdenken waren wichtige Themen.
Am Freitag thematisierte Peter Eckes die für die Welternährung so bedeutende, aber in Europa auf mangelnde gesellschaftliche und politische Akzeptanz stoßende Pflanzen-Biotechnologie. Abwanderung deutschen Knowhows nach Amerika und Asien sind die Folge.
Die Bedeutung interdisziplinärer Forschung und Therapie zeigten zwei Vorträge aus der Tumormedizin. Magnus von Knebel Doeberitz gab einen faszinierenden Einblick in Mechanismen krebsauslösender Virusinfektionen und in die Tumorbekämpfung mit Viren. Jürgen Debus referierte über die Vorteile der Schwerionentherapie vor allem bei Hirntumoren. Kohlenstoffionen zeigen eine deutlich höhere Wirksamkeit der Bestrahlung dank besserer Lokalisierung und entsprechender Gewebeschonung.
Barbara Albert beschloss den wissenschaftlichen Teil der Veranstaltung mit einem eindrucksvollen Referat aus der anorganischen Festkörperchemie. Im Mittelpunkt stand die Synthese von Metallboriden mit ihrer erstaunlichen Vielfalt an elektrischen, magnetischen und mechanischen Eigenschaften.
Jungchemiker präsentierten während des Jahrestreffens ihre wissenschaftlichen Arbeiten in einer Postersession und sorgten für rege Diskussionen zwischen Jung und Alt. Dieser Austausch soll in Zukunft noch verstärkt werden. Mit Schlussworten des Altpräsidenten der GDCh, Dieter Jahn, und des GDCh-Geschäftsführers Wolfram Koch ging ein gelungener Kongress zu Ende.
Die lokalen Organisatoren Hermann Pütter, Ulrich Schirmer und Peter C. Thieme, sowie das wissenschaftliche Komitee der SEC-Tagung und die BASF trugen entscheidend zum Gelingen der Veranstaltung bei.
Ursula Kraska, Weiterstadt
 Wolfgang Gerhartz, Zwingenberg


<h2>Einladung zur GDCh-Festsitzung</h2>
In Göttingen tagt in diesem Jahr die 127. Versammlung der Gesellschaft Deutscher Naturforscher und Ärzte. Die Festsitzung der GDCh — dieses Mal mit besonders herausragenden Preisverleihungen — findet im Audimax des Großen Hörsaalgebäudes der Georg-August-Universität Göttingen statt (Platz der Göttinger Sieben 5). Sie beginnt um 9 Uhr am Montag, den 17. September mit folgendem Programm:
Begrüßung:
Prof. Dr. Michael Dröscher,
stellv. Präsident der GDCh
Verleihung der GDCh-Ehrenmitgliedschaft an:
Prof. Dr. Gunter S. Fischer, Halle
Prof. Dr. Dr. h. c. Ekkehard Winterfeldt, Univ. Hannover
Verleihung der Liebig-Denkmünze an
Prof. Dr. Walter Thiel, MPI für Kohlenforschung, Mülheim
Verleihung des Klaus-Grohe- Preises für Medizinische Chemie an
Dr. Anke Roth, Yale Univ., New Haven/CT, USA
Dr. Marco Schmidt, Cambridge Univ./UK
Kurzvorträge der Preisträger
Verleihung des Georg-Manecke-Preises an
Dr. Leonid Ionov, Leibniz-Inst. für Polymerforschung, Dresden
Kurzvortrag des Preisträgers
Den musikalischen Rahmen gestaltet das Trio d'Anches des Göttinger Symphonie Orchesters.


<h2>Ausschreibung: Promotionspreis auf dem Gebiet der Medizinisch/Pharmazeutischen Chemie</h2>
Die GDCh-Fachgruppe Medizinische Chemie verleiht im Jahr 2013 drei Preise für herausragende Promotionen auf dem Gebiet der medizinisch/pharmazeutischen Chemie. Die Preise werden erstmals anlässlich der Jahrestagung “Frontiers in Medicinal Chemistry” verliehen, die vom 17. bis 20. März 2013 in München stattfindet.
Die eingereichte Arbeit muss im Zeitraum von Oktober 2011 bis September 2012 abgeschlossen worden sein. Der Promotionspreis ist verbunden mit einer Verleihungsurkunde, einem Preisgeld von je 500,— Euro und einem Kurzvortrag des Preisträgers über die preisgekrönte Arbeit im Rahmen der Jahrestagung, zu der der Preisträger eingeladen ist.
Über die Preisvergabe entscheidet ein Gutachtergremium, das der Fachgruppenvorstand beruft.
Anträge können bis zum 1. Dezember elektronisch bei der GDCh-Geschäftsstelle, Ulrike Bechler, Varrentrappstr. 40—42, 60486 Frankfurt, <a href="mailto:U.Bechler@gdch.de">U.Bechler@gdch.de</a>, eingereicht werden. Dem formlosen Antrag, der eine kurze Begründung für den Vorschlag enthalten soll, sind ein Lebenslauf, eine Publikationsliste sowie die wissenschaftliche Arbeit selbst (pdf-Dokument) beizufügen.

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