GDCh

Vom 18. bis 25. März kamen zehn Studenten und Doktoranden aus Boston nach Rostock. Warum zog es sie in die im März noch kühle Hansestadt? Sie nahmen in Begleitung von drei offiziellen Vertretern der Nesacs (Northeastern Section of the American Chemical Society) am GDCh-Nesacs-Studienaustausch teil, der in guter Tradition an das JCF-Frühjahrssymposium gekoppelt ist (siehe diese Nachrichten, S. 834). Dieses Austauschprogramm für Studenten und Doktoranden startete vor zwölf Jahren auf Initiative von Dr. Kurt Begitt (GDCh-Geschäftsstelle) und Dr. Michael Strem (Nesacs und Strem Chemicals), um den Austausch beim Nachwuchs der beiden Chemiegesellschaften zu fördern.
Nach ersten persönlichen und wissenschaftlichen Kontakten der amerikanischen Studenten und Doktoranden auf dem JCF-Frühjahrssymposium von Sonntag bis Mittwoch und einem Treffen mit dem GDCh-Geschäftsführer Prof. Wolfram Koch und der GDCh-Präsidentin Prof. Barbara Albert als ein Highlight der Tagung, lernten sie sowohl die Universität Rostock als auch Rostock und Umgebung durch verschiedene Unternehmungen näher kennen. Gestartet wurde am Donnerstag mit einem Vortrag von Dr. Peter Nagler, Chief of Innovation Management bei Evonik Industries. Danach hielt Prof. Alfred Flint einen Experimentalvortrag. Er erläuterte dabei das Konzept aus seiner Arbeitsgruppe in der Chemiedidaktik, um, basierend auf Experiment und Theorie, Schüler alltagsbezogen an die Chemie heranzuführen und das Interesse zu erhalten. Sowohl mit den amerikanischen Gästen als auch mit den Doktoranden vom JCF Rostock fand ein Austausch darüber statt, wie ein erfolgreicher Chemieunterricht gestaltet werden soll und wie Kooperationen zur Nesacs oder zum JCF Rostock aussehen könnten. Die anschließende Führung durch das Leibnitz-Institut für Katalyse beendete dann den wissenschaftlichen Teil dieses Tages.
Ganz unter dem Thema Energie stand der sechste Tag des Austausches. Zuerst stand ein Rundgang durchs Kohlekraftwerk KNG Rostock an — mit Videovorführung, Besuch der Leitzentrale und Turbinenhalle, einem Dampfbad im Kühlturm, der eindrucksvollen Fahrt auf das Dach des 100-Meter-Maschinenhauses sowie zahlreichen Fragen und Antworten zur Energiegewinnung von heute und in der Zukunft. An die Zukunftsfragen schloss sich dann die Fahrt zu Nordex, einem Hersteller von Windenergieanlagen, an. Hier erhielten die Teilnehmer eine Einsicht, z. B. in die Produktion von den bis zu 130 m langen Rotorblättern. Am Abend wurde die Gruppe durch Warnemünde geführt, auch abseits der typisch touristischen Orte mit schönen historischen Einblicken und dem ein oder anderen Fischbrötchen.
Am Samstag standen noch eine Besichtigung im Schiffbau- und Schifffahrtsmuseum auf dem Traditionsschiff und die letzten Souvenirkäufe auf dem Rostocker Frühlingsmarkt an, bevor am Abend beim festlichen Farewell-Dinner der Studienaustausch 2012 seinen offiziellen Abschluss fand.
Nächstes Jahr wird eine Gruppe von deutschen Studenten und Doktoranden Boston für eine Woche besuchen und dabei am North East Regional Meeting in New Haven teilnehmen. Interessierte erfahren in der Ausschreibung in der September-Ausgabe der Nachrichten mehr darüber und können sich entsprechend bewerben.
Elisabeth Kapatsina


<h2>JCF-Frühjahrssymposium 2012 in Rostock</h2>
Das 14. JCF-Frühjahrssymposium fand vom 18. bis 21. März in Rostock statt. Organisiert vom JCF Rostock, wurde dieses Mal von Sonntag bis Mittwoch eingeladen. Die beiden Sprecher Andreas Dumrath und Steffen Fleischer übernahmen die Verantwortung der Organisation und freuten sich über die rege Teilnahme.
So wurden etwa 400 Teilnehmer aus 15 Ländern in Rostock willkommen geheißen. Offizieller Start war am Montag unter anderem mit den Begrüßungsreden des Rektors der Universität Rostock Prof. Wolfgang Schareck und des Dekans der Interdisziplinäre Fakultät, Rostock, Prof. Udo Kragl.
Im Anschluss folgte die eindrucksvolle Invited Lecture von Prof. Karl Anker Jørgensen (Center of Catalysis, Dänemark) über die neuesten Entwicklungen in der Organokatalyse, der es mit der Einspielung eines Rockvideos gut verstand, die jungen Zuhörer zu begeistern. Die Beiträge der beiden weiteren Invited Speaker Prof. Manfred T. Reetz (MPI für Kohlenforschung, Mülheim), der über die Evolution von stereoselektiven Enzymen für die asymmetrische Katalyse sprach sowie von Prof. Gernot Frenking (Uni Marburg), der über Donor-Akzeptor- Konzepte bei Hauptgruppenelementen berichtete, blieben ebenfalls hoch motivierend, anschaulich und unterhaltsam.
Darüber hinaus hatten insgesamt 24 ausgewählte junge Chemiker die Möglichkeit, in Kurzvorträgen über ihre aktuellen Ergebnisse zu berichten, während 212 Teilnehmer ihre Resultate in Posterbeiträgen vorstellten.
Am Dienstagnachmittag, folgte die Festveranstaltung zum 15-jährigen Bestehen des JCF, die neben der Festrede der Präsidentin der GDCh, Prof. Barbara Albert, den Grußworten von Prof. Wolfram Koch, von Prof. Horst Altenburg und von Prof. Thomas Beisswenger eine Experimentalvorlesung rund ums Ei bot.
Am Mittwochmittag endete mit der Verleihung der Vortrags-und Posterpreise sowie der Staffelstabübergabe an das JCF Berlin die Tagung mit vielen neu gewonnen Eindrücken. Wir möchten an dieser Stelle noch einmal allen Preisträgern unsere Glückwünsche aussprechen.
Darüber hinaus fand auch in diesem Jahr wieder ein Austausch mit der North Eastern Section der American Chemical Society (Nesacs) statt (s. diese Nachrichten, S. 833).
Natürlich wäre so eine große Veranstaltung nicht ohne den großen und beherzten Einsatz des kompletten Organisationsteams möglich gewesen.
Das 14. JCF-Frühjahrssymposium hat den internationalen Charakter des JCF-Frühjahrssymposiums mit etwa 50 Prozent ausländischen Teilnehmern nochmals verdeutlicht und gezeigt, welch hohes Ansehen die GDCh und das JCF im Ausland haben.
Wir würden uns freuen, möglichst viele von Euch nächstes Jahr in Berlin wieder zu sehen! 
Andreas Dumrath

Studienaustausch GDCh — Nesacs

Vom 18. bis 25. März kamen zehn Studenten und Doktoranden aus Boston nach Rostock. Warum zog es sie in die im März noch kühle Hansestadt? Sie nahmen in Begleitung von drei offiziellen Vertretern der Nesacs (Northeastern Section of the American Chemical Society) am GDCh-Nesacs-Studienaustausch tei...

<h2>Arbeitsgruppe Junge Lebens- mittelchemikerInnen — AG JLC</h2>
Wir, die Arbeitsgruppe Junge LebensmittelchemikerInnen (AG JLC), sind eine von 24 AGs der Lebensmittelchemischen Gesellschaft (LChG), welche wiederum die größte Fachgruppe innerhalb der Gesellschaft Deutscher Chemiker darstellt. Unsere ehrenamtlich arbeitenden Mitglieder stammen aus den 16 Lebensmittelchemie-Hochschulstandorten Deutschlands, zahlreichen Untersuchungsämtern sowie öffentlichen Einrichtungen und der Industrie. Zusammen sind wir die Vertreter der Studierenden und Promovierenden im Fach Lebensmittelchemie an den deutschen Hochschulen sowie der Lebensmittelchemiker im Praktischen Jahr und der Berufseinsteiger.
Der starke Einsatz für die Interessen der Studierenden sowie die Förderung der Kommunikation untereinander und mit anderen Hochschulen ist uns dabei besonders wichtig. Ein weiteres Anliegen ist es, das Berufsbild des Lebensmittelchemikers bekannter zu machen und Außenstehenden, die sich für Lebensmittelchemie interessieren, einen umfassenden und aktuellen Überblick über das Studium, das Praktische Jahr sowie die beruflichen Möglichkeiten zu geben. Mit Hilfe des Informationsnetzwerkes der AG JLC soll der Kontakt zu Unternehmen mit Beschäftigungsfeldern für Lebensmittelchemiker verstärkt werden, um auf diesem Wege die Berufschancen zu verbessern.
Seit 1996 engagiert sich eine ständig wachsende Zahl junger Lebensmittelchemiker an den jeweiligen Standorten regelmäßig mit einer Vielzahl an Aktionen. Hierzu zählen beispielsweise regelmäßige Stammtische, Alumni-Feste, Jugend- und Schüler-Informationstage, Exkursionen, Workshops, Poster oder Bücherbasare.
Ein wichtiges Beispiel für eine überregionale Aktion war die Erstellung eines Positionspapiers zur bundesweiten Harmonisierung des Praktischen Jahrs für Lebensmittelchemiker zur Erlangung der Qualifikation “staatlich geprüfter Lebensmittelchemiker” (vergleichbar mit dem Referendariat). Ziel war es, hier die teilweise sehr unterschiedlichen Bedingungen im Ablauf der zwölfmonatigen Ausbildung, die abschließenden mündlichen und praktischen Prüfungen des 2. Staatsexamens, die Vergabe von Praktikumsplätzen sowie die Vergütung einheitlich zu gestalten. Die Tatsache, dass die LChG das Positionspapier praktisch ohne Änderungen auf der Homepage veröffentlicht hat, verdeutlicht, wie wichtig unsere Arbeit ist und dass diese ernst genommen wird. Aber auch die Planung von gemeinsamen Workshops (z. B. Kind und Karriere, Lebensmittelchemiker im Ausland) auf Tagungen nimmt einen bedeutenden Raum in der AG-Arbeit ein.
Zur Koordination solcher Aktivitäten finden pro Jahr zwei gemeinsame Sitzungen aller Standorte jeweils im Frühjahr und Herbst statt. Organisiert werden sie im Wechsel an einem der 16 Hochschulstandorte. Eine typische Sitzung ist hierbei über den Zeitraum eines Wochenendes angelegt und beginnt traditionell mit der Begrüßung der Sitzungsteilnehmer durch die Professorinnen und Professoren des ausrichtenden Institutes, bevor am Samstag die eigentliche Sitzung beginnt und in aller Regel sonntagnachmittags endet.
Seit der Gründung hat sich die AG JLC von einer studentischen Gruppe zu einer ernst zu nehmenden Stimme innerhalb der Lebensmittelchemischen Gesellschaft entwickelt. So wurde der Status eines Mitglieds der AG im Vorstand der LChG vom Gast zum stimmberechtigten Mitglied angehoben.
Wir laden hiermit alle Interessierten ein, sich unter <ext-link ext-link-type="uri"><a href="https://www.ag-jlc.de" target="_blank">www.ag-jlc.de</a></ext-link> einen Überblick über die jungen Lebensmittelchemiker und unser Angebot zu machen, sich über den Studiengang und die Studienorte der Lebensmittelchemie zu informieren oder den direkten Kontakt zu uns zu suchen.
Ernst Meiß


<h2>Zukunftsinitiative</h2>
Die Zukunft; was hat man ihr nicht schon alles nachgesagt.
Aufs Spiel habe man sie gesetzt, riskiert, vertan, gar zerstört. Was von ihr noch übrig sei, fragen sich Pessimisten und wie man sie retten könne, die optimistischeren unter den Hobbyphilosophen. Nun gibt es seit einiger Zeit eine Maßnahme zur Rettung der Zukunft, die aus der deutschen Wissenschaftspolitik kommt: die Exzellenzinitiative, in deren Rahmen die besten deutschen Hochschulen aufgefordert sind, ein herausragendes Zukunftskonzept für Forschung und Lehre an ihrem Standort zu entwickeln. Jede Universität, die etwas auf sich hält, macht zumindest einen Versuch, der DFG ihre Zukunftsfähigkeit nachzuweisen und hat entsprechend zerknirscht zu sein, wenn sie dieses Attest nicht erhält. Was soll nun aus ihr werden? Was kann sie jetzt noch mit ihrer Zukunft anfangen?
Die Erfolgreichen sehen einer glanzvollen Version des Zukünftigen entgegen und gefallen sich darin, sich mit würdigen Titeln und Wahlsprüchen zu schmücken. An der TU München heißt das im Rahmen der Exzellenzinitiative geförderte Zukunftskonzept gleich mal “Unternehmen Zukunft”. In Kiel ist die Universität stolz, mit dem Slogan “Wo aus Wissen Zukunft wird” zu werben, und neuerdings behauptet die schleswig-holsteinische Kampagne “Zukunftspakt Hochschulen” Zukunft werde aus Ideen gemacht. Auch andere machen mit. Das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) behauptet: “Wir machen Zukunft” und schießt damit meiner Ansicht nach nun wirklich den Vogel ab. Was bin ich froh, dass die Zukunft nicht vom BMZ gemacht wird.
Die Zukunft kommt, ob wir wollen oder nicht und das ganz ohne unser Zutun. “Ich sorge mich nie um die Zukunft. Sie kommt früh genug”, so einer der Aussprüche Albert Einsteins. Dennoch und ohne Zweifel entfaltet das, was wir Menschen tun und lassen, seine Wirkung auf die Zukunft. Es hinterlässt sozusagen das Heute eine Spur im Morgen.
Wir Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sind dabei bestimmt nicht die einzigen, die Einfluss auf das haben, was morgen sein wird. Aber wir tragen unseren Teil dazu bei. Mehr als der Erfolg bei der deutschen Exzellenzinitiative wird für unsere Zukunft ausschlaggebend sein, wie wir Forschung betreiben, wie wir mit uns und unseren Projekten und wie wir mit der Wissenschaft umgehen.
Jenseits der reinen Fachlichkeit kommt es darauf an, dass wir es liebevoll tun. Klingt komisch? — Ist es aber nicht; und weder banal noch leicht. Probieren Sie es aus, gleichgültig, ob die DFG am 15. Juni den Daumen über ihre Universität gesenkt hat oder nicht.
Thisbe K. Lindhorst 
<a href="mailto:tklind@oc.uni-kiel.de">tklind@oc.uni-kiel.de</a>


<h2>Ausschreibung: Innovationspreis in Medizinisch/Pharmazeutischer Chemie</h2>
Den Förderpreis in Medizinisch/Pharmazeutischer Chemie hat die GDCh-Fachgruppe Medizinische Chemie gemeinsam mit der Fachgruppe Pharmazeutische/Medizinische Chemie der Deutschen Pharmazeutischen Gesellschaft (DPhG) eingerichtet. Der Preis würdigt herausragende wissenschaftliche Publikationen und Ergebnisse in der medizinisch/pharmazeutischen Chemie. Mit der Auszeichnung verbunden sind eine Verleihungsurkunde sowie ein durch die beiden Fachgruppen “Medizinische Chemie” und “Pharmazeutische/Medizinische Chemie” gestiftetes Preisgeld in Höhe von 5000,— Euro. Der Preis kann auch geteilt werden. Die Preisvergabe erfolgt im Rahmen des “Joint German-Swiss Meeting on Medicinal Chemistry”, das vom 17. bis 20. März 2013 in München stattfindet.
Die Veröffentlichungen dürfen nicht länger als drei Jahre zurückliegen. Eigenbewerbungen sind möglich. Über die Preisvergabe entscheidet ein Gutachtergremium, das zu je zwei Mitgliedern von den beiden Fachgruppen-Vorständen berufen wird. Anträge und Sonderdrucke oder Kopien der Publikationen und Manuskripte sind zusammen mit einem Lebenslauf, einem Überblick über das Thema der Dissertation und über postdoktorale Tätigkeiten im Hinblick auf die Habilitation oder gleichwertige Leistung in vierfacher Ausfertigung einzureichen bei der GDCh-Geschäftsstelle oder der DPhG.
Weitere Auskünfte:
Prof. Dr. Eckhard Ottow, Vorsitzender der GDCh-Fachgruppe Medizinische Chemie, Tel. 030 468—15522; die GDCh-Geschäftsstelle, Abt. Fachgruppen, Tel. 069 7917—363, oder
Prof. Dr. Peter Gmeiner, Vorsitzender der Fachgruppe Pharmazeutische/Medizinische Chemie der DPhG, Tel. 09131 85—29383.
Vorschläge können bis spätestens 1. Dezember gerichtet werden an:
GDCh-Geschäftsstelle, Ulrike Bechler, Varrentrappstr. 40—42, 60486 Frankfurt oder 
Geschäftsstelle der Deutschen Pharmazeutischen Gesellschaft, Dr. Michael Stein, Hamburger Allee 26—28, 60486 Frankfurt

Studienaustausch GDCh — Nesacs

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