Bildung + Gesellschaft

Wissenschaftsverlage erproben Werkzeuge, die gefälschte Forschungsdaten, Abbildungen und massenhaftes Einreichen von Artikeln erkennen sollen. Der Verlagsverband STM entwickelt seit dem Jahr 2020 eine Software gegen Forschungsbetrug. Nach Informationen von Nature testen die Verlage Elsevier, Taylor and Francis sowie Frontiers Prototypen. Eine Software durchforstet Artikel nach verdächtigen Signalen wie austauschbaren Titeln und Layouts oder Ausdrucksweisen, die auf Übersetzungssoftware hinweisen. Die Werkzeuge richten sich vor allem gegen Artikel aus paper mills. Das sind Organisationen, die seit ein paar Jahren gegen Geld Autorenschaft an Artikeln mit meist gefälschter Forschung anbieten. Ein verschlüsseltes Portal soll außerdem anonymisiert Verlage warnen, wenn ein Artikel gleichzeitig bei mehreren Journalen eingereicht wird – beliebte Praxis bei paper mills. LB<ul class="references" style="numbered" cited="no" xml:id="nadc20234135525-bibl-0001"><li xml:id="nadc20234135525-bib-0001">1 Nature 2022, doi: 10.1038/d41586–022–04245–8</li></ul>

Meldung

Software gegen Fälschung

Wissenschaftsverlage erproben Werkzeuge, die gefälschte Forschungsdaten, Abbildungen und massenhaftes Einreichen von Artikeln erkennen sollen. Der Verlagsverband STM entwickelt seit dem Jahr 2020 eine Software gegen Forschungsbetrug. Nach Informationen von Nature testen die Verlage Elsevier, Tayl...

Die Mößbauerspektroskopie ist abhängig von Cobalt-57. Weltweit einziger Lieferant ist Russland.Forschungsgruppen weltweit könnte das wichtigste Nuklid für die Mößbauerspektroskopie ausgehen. Das fürchtet Ralf Röhlsberger, Vorsitzender des International Board on the Applications of the Mössbauer Effect (IBAME). Die einzigen Lieferanten weltweit für Cobalt-57 sind zwei Zyklotrons in Russland. Etwa 15 Gruppen in Deutschland nutzen Mößbauerspektroskopie.Röhlsberger mutmaßt, neue Einfuhrbeschränkungen der Bundesregierung könnten zukünftig den Nachschub abschneiden. Aktuell sei 57Co zwar lieferbar, er drängt aber, das Radionuklid aus „ethisch vertretbaren Quellen“ zu beziehen. Daher will er 57Co zukünftig aus dem europäischen Wirtschaftsraum beziehen und verhandelt aktuell mit den Betreibern von Zyklotrons in Deutschland und Vertriebsunternehmen.Die Halbwertszeit des <link href="#nadc20234135843-fig-0001">Radionuklids beträgt 272 Tage und beim Zerfall entsteht ein Gammaquant. In eisenhaltigen Proben treffen die Gammaquanten auf 57Fe-Kerne. Aus dem Absorptionsspektrum erschließt sich der Oxidationszustand des Eisens. Wissenschaftler:innen untersuchen damit zum Beispiel die Reaktionszyklen eisenhaltiger Enzyme in Zellen oder Mineralien unter Bedingungen, wie sie im Erdinneren herrschen. 57Fe macht jedoch nur zwei Prozent der Eisennuklide aus. In biologischen Experimenten werden Zellen daher mit 57Fe-angereicherten Nährmedien gefüttert; Hauptlieferant für 57Fe ist ebenfalls Russland. LB<figure xml:id="nadc20234135843-fig-0001"><figure><img alt="image" src="https://media.graphassets.com/h2C66vpQUiwAoiWizYsg"><figcaption><label>Abb.1: </label>Eine der bekanntesten Anwendungen der Mößbauerspektroskopie: Marssonden der Nasa, hier Opportunity, die bis 2018 aktiv war, untersuchten das Gestein auf dem Planeten. Foto: Nasa/JPL - Caltec/Cornell</figcaption></figure></figure>

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