Industrie + Technik

Der Konzern Wacker Chemie aus München hat im Jahr 2023 bei Umsatz und Ergebnis niedrigere Werte als im Vorjahr erzielt. Als Grund gibt er das schwache Marktumfeld an.<p>Der Umsatz des Chemiekonzerns <link href="#nadc20244140777-fig-0001">Wacker betrug im Jahr 2023 etwa 6,40 Mrd. Euro. Das sind 22 Prozent weniger als im Jahr 2022. Ausschlaggebend waren niedrigere Verkaufspreise und Absatzmengen. In der Folge sank die Auslastung der Produktionsanlagen. Die Dividende für das Jahr 2024 soll 3 Euro je Aktie betragen nach 12 und 8 Euro in den Jahren 2023 beziehungsweise 2022.</p><figure xml:id="nadc20244140777-fig-0001"><figure><img alt="image" src="https://media.graphassets.com/3aNK2RI2Sv6SiT1h35qm"><figcaption><label>Abb.1: </label>Forschungs- und Entwicklungskosten der Wacker-Segmente in den Jahren 2019 bis 2023.</figcaption></figure></figure><p>Die Zahl der Mitarbeitenden ist im Jahr 2023 weltweit um 653 Beschäftigte auf 16 378 gestiegen. In Deutschland beschäftigt waren davon 10 621 Menschen.</p><h2 type="main">Produktionen erweitert</h2><p>Der Konzern investierte im Jahr 2023 710 Mio. Euro (+30 %). Damit baute er Produktionskapazitäten aus: In Burghausen gingen die Mittel in die Produktion von Polysilicium in Halbleiterqualität und in die HCl-Herstellung für die Halbleiterfertigung. In Nünchritz stiegen die Silikonspezialitäten.</p><p>In Jining, China, investierte Wacker in die Herstellung organofunktioneller Silane und in Zhangjiagang in die für Spezialsilikone. In Nanjing verdoppelte der Konzern die Kapazitäten für Dispersionen und Dispersionspulver.</p><p>Im Bereich Biotechnik baut Wacker in Halle (Saale) ein mRNA-Kompetenzzentrum als Teil der Pandemiebereitschaft in Deutschland. Für das Biotechgeschäft kaufte der Konzern das spanische Unternehmen ADL Biopharma, einen Auftragshersteller für die Lebensmittel-, Pharma- und Konsumgüterindustrie.</p><h2 type="main">Fast alle setzten weniger um</h2><p>85 Prozent des Umsatzes erwirtschaftet Wacker außerhalb Deutschlands. In Asien setzte der Konzern 2,75 Mrd. Euro um (–26 %). In Amerika sank der Umsatz auf 1,04 Mrd. Euro, in Europa (ohne Deutschland) auf 2,30 Mrd. Euro (jeweils –19 %).</p><p>Im Geschäftsbereich Silicones betrug der Umsatz 2,74 Mrd. Euro (–21 %). Ausschlaggebend waren niedrigere Preise für Standardprodukte und geringere Verkaufsmengen an Spezialitäten. Der Umsatz im Geschäftsbereich Polymers lag bei 1,58 Mrd. Euro (–21 %). Der Jahresumsatz im Bereich Polysilicon ist mit 1,6 Mrd. Euro gegenüber dem Vorjahr um 30 Prozent gesunken. Umsatz und Anteil von Polysilicium für die Halbleiterindustrie erhöhten sich. Biosolutions setzte 337 Mio. Euro um, das sind 2 Prozent mehr als zuvor. Dazu trugen vor allem Biopharmazeutika bei. MB</p><h2 type="main">Christian Hartel, Wacker-Vorstandschef</h2><p>Das Jahr 2023: Der Industriemotor ist weltweit ins Stottern geraten. Der Preisdruck war hoch, die zu Beginn des Jahres erhoffte Erholung der Nachfrage hat nicht stattgefunden. Die weiterhin hohen Energiepreise in Deutschland haben unser Geschäft zusätzlich belastet. Bei Umsatz und Ergebnis konnten wir daher nicht an das Jahr 2022 anknüpfen, das Wacker mit Rekordwerten abgeschlossen hatte.<img alt="image" src="https://media.graphassets.com/mU3E332eT16716w0gTMU"><source>Foto: Wacker</p><p>Zur Strategie: An unseren Wachstumszielen bis zum Jahr 2030 halten wir fest. Ob erneuerbare Energien, Elektromobilität oder Digitalisierung: Mittel- und langfristig werden diese Trends unser Geschäft weitertreiben. Wir bauen unser Produktionsnetzwerk und den Anteil unseres nachhaltigen Produktportfolios weltweit aus. Wir verfolgen vorerst eine restriktive Personalpolitik, verschlanken Prozesse und sparen bei unseren Sachkosten.</p>

Bilanz Wacker 2023

Silikone, Polymere, Biopharmazeutika

Der Konzern Wacker Chemie aus München hat im Jahr 2023 bei Umsatz und Ergebnis niedrigere Werte als im Vorjahr erzielt. Als Grund gibt er das schwache Marktumfeld an.Der Umsatz des Chemiekonzerns Wacker betrug im Jahr 2023 etwa 6,40 Mrd. Euro. Das sind 22 Prozent weniger als im Jahr 2022. Ausschl...

Das Schweizer Spezialchemieunternehmen Clariant hat die Geschäftseinheiten neu organisiert: Nun gibt es fünf statt drei. Zwei davon haben wie der gesamte Konzern im Jahr 2023 weniger umgesetzt als zuvor.<p>Im <link href="#nadc20244141010-fig-0001">Jahr 2023 hat das Schweizer Unternehmen Clariant etwa 4,4 Mrd. Schweizer Franken (CHF) umgesetzt; das sind 10 Prozent weniger als zuvor. 7 Prozentpunkte stammen aus weniger verkaufter Menge, 3 Punkte aus Portfolioeffekten: Clariant hat das nordamerikanische Geschäft mit Dienstleistungen für die Öl- und Gasindustrie sowie das mit quartären Ammoniumverbindungen verkauft; erworben haben die Schweizer das US-amerikanische Geschäft mit Attapulgit (Palygorskit), ein magnesiumreiches Aluminiummineral mit Faserstruktur, das als Verdickungs-, Adsorptions- und Bleichmittel dient.</p><figure xml:id="nadc20244141010-fig-0001"><figure><img alt="image" src="https://media.graphassets.com/ZEE9377Qde5oBVPNMGaZ"><figcaption><label>Abb.1: </label>Im Jahr 2023 hat Clariant 160 Mio. Schweizer Franken für Forschung und Entwicklung (F+E) ausgegeben. Anteile, die die F+E-Kosten am Umsatz ausmachen (magenta), und vom Unternehmen angegebene Mindestumsatzanteile, die in den vergangenen fünf Jahren durch Innovationen entstanden (grün).</figcaption></figure></figure><p>Wie im Vorjahr soll es 0,42 CHF Dividende je Aktie geben. Dafür muss das Kapital über eine Nennwertreduktion herabgesetzt werden.</p><p>2023 war das erste Jahr, in dem Clariant sich in den drei Geschäftsbereichen Care Chemicals, Catalysts und Adsorbents &amp; Additives organisierte statt wie zuvor in fünf Bereichen.</p><h2 type="main">Schützen, katalysieren, zusetzen</h2><p>Der Umsatz der Geschäftseinheit Care Chemicals sank im Jahr 2023 um 15 Prozent. Sie enthält die Segmente Personal &amp; Home Care, Crop Solutions, Industrial Applications, Base Chemicals, Oil Services und Mining Solutions. Nur das Segment Oil Services setzte mehr um als zuvor. Drei neue Clariant-Hilfsstoffe für die pharmazeutische Industrie helfen bei Wirkstoffstabilitäts- und -bioverfügbarkeitsproblemen.</p><p>Bei Catalysts stieg der Umsatz um 9 Prozent, 4 Prozentpunkte aus Preis- und 5 Punkte aus Volumenanstieg. Die Segmente heißen Propylene, Specialties, Syngas &amp; Fuels, Ethylene und Biofuels &amp; Derivatives. Ein cloudbasiertes Werkzeug unterstützt Kunden bei Katalysatoranwendungen nun KI-gestützt. Die Sunliquid-Anlage zur Bioethanolproduktion im rumänischen Podari hat der Konzern stillgelegt. Die Kosten dafür betrugen 53 Mio. CHF.</p><p>Der Umsatz bei Adsorbents &amp; Additives ging um 15 Prozent zurück. Während die Volumina um 17 Prozentpunkte sanken, stiegen die Preise um 2 Punkte. Zu der Geschäftseinheit gehören Adsorbents, Additives Coatings &amp; Adhesives und Additives Polymer Solutions. Im Oktober eröffnete Clariant für die Geschäftseinheit eine Anlage im chinesischen Daya Bay, die halogenfreie Flammschutzmittel produziert. MB</p><h2 type="main">Conrad Keijzer, Clariant-Vorstandsvorsitzender</h2><p>Zum vierten Quartal 2023: Wir verzeichneten eine sequenzielle Umsatzverbesserung. Das Quartal lag jedoch unter Vorjahr, als Catalysts einen Rekordumsatz erzielte. Mit der bevorstehenden Übernahme von Lucas Meyer Cosmetics und unserer Entscheidung, den Betrieb der Sunliquid-Anlage einzustellen, haben wir das Unternehmen für Wachstum und Profitabilität positioniert.<img alt="image" src="https://media.graphassets.com/rtVqqvBnR9PEQfGYIEG3"></p><p>Über das Gesamtjahr: Da bin ich besonders stolz auf unsere Fähigkeit, das Preisniveau zu verteidigen und Einsparungen aus dem Performance-Programm zu erzielen. Insgesamt haben wir 135 Mio. CHF der von uns angestrebten 170 Mio. CHF gespart.</p><p>Zur Zukunft: Wir erwarten ein Umsatzwachstum in Lokalwährungen und eine Steigerung der Profitabilität. Das Wachstum bei Care Chemicals und Adsorbents &amp; Additives könnte eine vorübergehende Abschwächung der Dynamik bei Catalysts ausgleichen. Foto: Clariant</p>

Bilanz Wacker 2023

Silikone, Polymere, Biopharmazeutika

Produktionen erweitert

Überprüfung Ihres Anmeldestatus ...