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<h2>Bis der Kessel explodiert</h2><p>Die Quacksalber von Quedlinburg. Spiel von Wolfgang Warsch für zwei bis vier Spieler ab 10 Jahren. Spieldauer zirka 45 Minunten. Schmidt-Spiele, Berlin, 2018, 31,99 Euro.</p><div><img src="https://media.graphcms.com/qqh4NnqGS8Wz94uAisAn">

</div><p></p><p>Für Chemiker, die schon immer der Ansicht waren, dass Pharmazie keine rechte Wissenschaft ist, gibt es seit letztem Jahr das passende Spiel: Die Quacksalber von Quedlinburg. Die Spieler rühren als Quacksalber so lange absonderliche Edukte in ihren Reaktor (Kessel), bis der kurz vor der Explosion steht (Gewinner) oder schließlich explodiert (Verlierer). Dazu greifen sie blindlings in ihren Vorratsbeutel und ziehen für ihr Gebräu Krähenschädel, Kürbis, Fliegenpilze, Alraunenwurzel, Spinnen, Totenkopfschwärmer, Geisteratem oder Knallerbsen. Für alle Fälle gibt es ein Reagenz, das bei Bedarf die Reaktion im Kessel vorläufig stoppen kann.</p><p>Derjenige, der sich am besten merken kann, was er in seinem Vorratsbeutel hat, ein wenig die Wahrscheinlichkeiten beachtet und dabei die Nerven behält, hat bei dem Spiel die Nase vorn. Wer in den neun Runden, die das Spiel dauert, auch noch etwas Glück hat, hat gute Chancen, zu gewinnen. Das Spiel erlaubt mehrere Strategien, sodass auch zurückliegende Spieler bis kurz vor Schluss noch die Chance haben aufzuholen. Alle Spieler spielen parallel, sodass langweiliges Warten entfällt.</p><p>Das Spiel wurde im vergangenen Jahr zum „Kennerspiel des Jahres“ gekürt – und das zu Recht. Es ist vergnüglich und kurzweilig. Die Anleitung ist leicht verständlich und schnell zu lesen. So gelingt trotzt der vielen Steinchen, Chips und Kärtchen direkt der Einstieg ins Spiel, ohne seitenweise Regelwerk zu studieren. Die auf der Packung angegebene Spielzeit ist nur für Anfänger knapp bemessen. Ein Spiel dauert gerade so lang, dass auch Ungeduldige dabei bleiben.</p><p>Spielern, die sich mit den Abläufen schon auskennen, bieten sich ungezählte Variationsmöglichkeiten: Es gibt pro Zutat vier Bücher, welche die Eigenschaften der einzelnen Zutaten beschreiben. Für jedes Spiel können die Quacksalber ihre Arzneibücher neu auswählen und zusammenstellen. Damit dürfte es lange dauern, bis Langeweile aufkommt.</p><p>Was das Ganze mit der gleichnamige Stadt im Harz zu tun hat? Vermutlich nur das „Q“.</p><p>Frauke Zbikowski, Frankfurt am Main</p><h2>Sammelkasten</h2><p>Magnetarium. Von Hans-Jürgen Quadbeck-Seeger. 31 x 21 cm, zirka 800 g. Blume-Verlag, Münster, 2019. 44,90 Euro. ISBN 978–3–94253065–1</p><div><img src="https://media.graphcms.com/o0pg9MnoRNO89Pglg681">

</div><p></p><p>Hans-Jürgen Quadbeck-Seeger lädt Interessierte über 12 Jahren (Achtung, verschluckbare Kleinteile) ein, das Periodensystem der Elemente zu entdecken. Dazu gibt es ein magnetisches Periodensystem und daran haftende Fläschchen, die es gilt, mit solchen Alltagsgegenständen zu befüllen, die (unter anderem) das aufzupinnende Element enthalten. Einige Fläschchen kommen schon gefüllt an – möglicherweise sind bereits die Edelgase, H<sub>2</sub>, F<sub>2</sub>, O<sub>2</sub>, Cl<sub>2</sub> und N<sub>2</sub> enthalten. Sicher sind wir uns nicht. EL</p><h2>Scrabble für Chemiker</h2><p>Elementabble von getdigital. Für einen bis fünf Spieler ab 14 Jahren. Spieldauer zirka 90 Minuten. Stern und Schatz, Kiel 2014., 29,95 Euro.</p><div><img src="https://media.graphcms.com/HsErj9amRIO8pbvz2kHc">

</div><p></p><p>Getdigital, „your geek stuff supplier“, hat schon vor fünf Jahren ein Spiel herausgebracht, das perfekt ins Internationale Jahr des Periodensystems passt: Wer Scrabble mag und eine neue Herausforderung sucht, wird in Elementabble fündig. Hier sollen Wörter aus den Elementkürzeln entstehen. Die Punktzahl errechnet sich allerdings nicht durch die Schwierigkeit, die Abkürzung unterzubringen (wie viele Wörter mit Sg kennen Sie?), sondern durch die Ordnungszahlen der Elemente. Das Spiel erlaubt drei Schwierigkeitsgrade; in der ersten Stufe beispielsweise darf der Spieler die Elementkürzel vor- oder rückwärts einsetzen (Wörter mit gs gibt‘s sicher mehr). Manko: Im Spiel mangelt es wie im echten PSE an Es. EL</p>

Rezension

Rezensionen: Spiele und Co

Bis der Kessel explodiertDie Quacksalber von Quedlinburg. Spiel von Wolfgang Warsch für zwei bis vier Spieler ab 10 Jahren. Spieldauer zirka 45 Minunten. Schmidt-Spiele, Berlin, 2018, 31,99 Euro. Für Chemiker, die schon immer der Ansicht waren, dass Pharmazie keine rechte Wissenschaft ist, gibt...

<p>Ende Januar fand im Dechema-Haus in Frankfurt am Main die Tagung Advances in Chemical Biology der Fachgruppe Chemische Biologie statt. Zwei Tage lang standen für die mehr als 90 Teilnehmer die Entwicklungen an der Schnittstelle zwischen Chemie und Biologie im Zentrum der Veranstaltung. 18 Vorträge, 4 Keynote-Lectures mit internationaler Besetzung und über 30 Poster bildeten die Facetten der chemischen Biologie ab.</p>
<p>Als Einstieg diente ein halbtägiger Workshop zur Immuntherapie von Krebs; anschließend begrüßte der Fachgruppenvorsitzende Pierre Stallforth die Teilnehmer, und das Vortragsprogramm begann.</p><p>Die vier Keynotes wurden gehalten von Benjamin G. Davis (University of Oxford), Mathias U. Frederiksen (Novartis Institutes for Biomedical Research, Basel), Jason W. Chin (MRC Laboratory of Molecular Biology, Cambridge) und Floyd Romesberg (The Scripps Research Institute, La Jolla). Ein starker Fokus lag auf synthetischer Biologie, speziell auf chemischer Modifikation von Biopolymeren, der Erweiterung des genetischen Codes mit synthetischen Basenpaaren und der Entwicklung einer orthogonalen Transkriptionsmaschinerie. Dazu kamen Einblicke in die Entwicklungen der Wirkstoffforschung.</p><p>In den weiteren 18 Vorträgen ging es von chemischen Modifikationen an Proteinen und Nukleinsäuren über bioorthogonale Konjugationsstrategien und Naturstoffe bis zur Entwicklung medizinisch relevanter Inhibitoren. Ausgewählte Kurzvorträge zu den über 30 Postern sowie die Präsentation dieser rundeten die Veranstaltung ab. Die besten drei Poster wurden schließlich mit Preisen prämiert, welche die Fachzeitschrift ChemBioChem gestiftet hatte.</p><p>Die Gemeinsame Fachgruppe Chemische Biologie wurde 2005 als eine Initiative der vier Fachgesellschaften Dechema, DPhG, GBM und GDCh gegründet, um die Interessen und Aktivitäten ihrer Mitglieder auf dem Gebiet der Chemischen Biologie zusammenzuführen und den Austausch innerhalb der akademischen Forschung, mit der Öffentlichkeit und mit der Industrie zu fördern. Sie hat mehr als 1400 Mitglieder.</p><p>Die Advances in Chemical Biology findet als eigenständige Konferenz alle zwei Jahre in Frankfurt am Main statt.</p><p>Olalla Vazquez, Marburg</p><p><a href="mailto:vazquezv@staff.uni-marburg.de">vazquezv@staff.uni-marburg.de</a></p><p>Thomas Böttcher, Konstanz</p><p><a href="mailto:thomas.boettcher@uni-konstanz.de">thomas.boettcher@uni-konstanz.de</a></p><figure><img src="https://media.graphcms.com/ukT7hwN9SbuHJGn6la50"><figcaption><label>Abb. 1: </label>Die Gewinner der ChemBioChem-Posterpreise: (v.l.) Martijn R.H. Zwinderman (Universität Groningen), Judith Weyershäuser (Universität Freiburg) und Heike Kropp (Universität Konstanz), übergeben von ChemBioChem Chefredakteur Ruben Ragg (2.v.r.) und dem Fachgruppenvorsitzenden Pierre Stallforth (r.). <named-content>Foto: Marina Korogodska, Dechema</named-content></figcaption></figure>


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