Überraschend viele Medikamente sind in der Form, in der sie verabreicht oder eingenommen werden, pharmakologisch unwirksam! Was steckt dahinter? Manchmal hat ein optimaler Wirkstoff Eigenschaften, die ihn daran hindern, an seinem eigentlichen Zie...
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Pilze – Vielseitige Giftmischer im Wald
Von Wiley-VCH zur Verfügung gestellt
Pilze sind eine bedeutende Gruppe der biogenen Welt. Für uns sichtbar sind die Ständerpilze (Basidiomyceten), die vor allem im Herbst auffällig im Wald stehen und zur Mitnahme einladen. Tatsächlich stellen sie nur einen kleinen Teil des gesamten Organismus dar und dienen als Früchte der Vermehrung. Leider gibt es einige giftige Exemplare, die auch zu tödlichen Vergiftungen führen können. Vor allem in den letzten 20 Jahren sind weltweit neue, ungewöhnliche Vergiftungen bekannt geworden. Eine aktuelle Einteilung aller Pilzvergiftungen erleichtert den Überblick und zeigt, dass Pilze chemisch sehr vielseitige Giftmischer sind.
Zusammenfassung
Grundsätzlich können Pilzvergiftungen in sechs Gruppen mit zum Teil mehreren Untergruppen eingeteilt werden. Pilztoxine können cytotoxisch, neurotoxisch oder myotoxisch sein, spezifische metabolische, endokrine oder einfache gastrointestinale Wirkung haben oder allergische Reaktionen auslösen. Auch die Struktur der Toxine ist vielfältig: seltene Aminosäuren, Hydrazinderivate, Azaridinringe, Cyclopropensäuren, Steroidderivate, Heterocyclen, makrocyklische Trichothecene, Polysaccharide oder Oktopeptide aber auch Polypeptide mit einer Molmasse von über 60.000 Dalton können als natürlicher Bestandteil eines Pilzes eine toxische Wirkung entfalten. Weder sind bisher alle Giftpilze entdeckt, noch alle Toxine giftiger Pilze identifiziert oder ihr Metabolismus aufgeklärt worden. Außerdem besteht auch heute noch durch das Reaktorunglück von Tschernobyl im Jahr 1986 eine erhöhte Radioaktivität bei wildwachsenden Pilzen. Pilzgifte könnten allerdings zukünftig eine Rolle als Psychopharmaka oder in der Krebstherapie spielen.
Summary
Basically, fungal poisonings can be divided into six groups, some with several subgroups. Fungal toxins may be cytotoxic, neurotoxic, or myotoxic, have specific metabolic, endocrine, or simple gastrointestinal effects, or cause allergic reactions. The structure of toxins is also diverse: rare amino acids, hydrazine derivates, azaridine rings, cyclopropenic acids, steroid derivates, heterocycles, macrocyclic trichothecenes, polysaccharides or octopeptides but also polypeptides with a molecular mass of more than 60.000 daltons can exert a toxic effect as a natural component of a fungus. Neither have all poisonous fungus been discovered yet, nor have all toxins of poisonous fungus been identified or the metabolism elucidated. In addition, there is still increased radioactivity in wild mushrooms today due to the Chernobyl nuclear accident in 1986. However, fungal toxins may play a role as psychotropic or cytostatic drugs in the future.
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